Bei einer akuten Blasenentzündung lassen sich die brennenden Schmerzen beim Wasserlassen auch mit Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen dämpfen. Wenn das bei leichten oder mittelstarken Beschwerden schon ausreicht, kann man auf Antibiotika auch verzichten.
Was hilft aus der Drogerie gegen Blasenentzündung?
Bei einer Blasenentzündung möchte man sich schnell Linderung verschaffen. Sowohl Tee als auch Tabletten können dabei helfen. ROSSMANN bietet eine große Auswahl an Produkten, wie zum Beispiel Mannose Kapseln. Manneskraft Kapseln mit dem Wirkstoff L-Arginin helfen bei erektiler Dysfunktion.
Welche Tabletten helfen schnell bei Blasenentzündung?
Allgemeine Maßnahmen –
- Bei Unterleibsschmerzen tut Wärme wohl, z.B. mit einer Wärmflasche auf dem Bauch oder am Rücken.
- Täglich zwei Liter zu trinken, unterstützt die Behandlung und hilft, wiederkehrenden Harnwegsinfektionen vorzubeugen. Ob Sie irgendeine Art von Tee, Mineral- oder Leitungswasser trinken, ist unerheblich. Sie können trinken, was Ihnen schmeckt, sollten aber darauf achten, dass es sich dabei nicht um kalorienreiche Getränke wie Softdrinks handelt. Menschen mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) in fortgeschrittenem Stadium dürfen ihr Herz jedoch nicht dadurch zusätzlich belasten, dass es viel Flüssigkeit bewältigen muss. Sie sollten unbedingt mit ihrem Arzt sprechen, bevor sie ihre Flüssigkeitszufuhr derart steigern. Das Gleiche gilt für Menschen mit deutlich eingeschränkter Nierenfunktion.
Blasenbeschwerden müssen, wenn sie zum ersten Mal auftreten, ärztlich abgeklärt werden. Nur so lässt sich die Ursache bestimmen und eine geeignete Therapie finden. Viele Frauen, die die Symptome bereits kennen, versuchen zunächst einmal, sich ohne Arzt mit allgemeinen Maßnahmen zu helfen.
- Das ist nur akzeptabel, wenn kein Fieber auftritt, die Nierengegend nicht schmerzt und der Urin nicht blutig ist.
- Bei leichten Beschwerden kann in den ersten Tagen ein freiverkäufliches Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR (z.B.
- Ibuprofen) helfen, die Schmerzen zu lindern.
- Nach sieben Tagen sind nach einer neueren Studie 70 von 100 der so behandelten Frauen beschwerdefrei.
Wenn sich die Beschwerden aber nach drei bis fünf Tagen nicht deutlich gebessert haben oder sich sogar verschlimmern, sollten sie einen Arzt aufsuchen. Das gilt auch, wenn Fieber auftritt und die Flanken schmerzen. Der Arzt kann dann die für die Behandlung geeigneten Antibiotika verordnen.
- Es besteht auch die Möglichkeit, sich bereits am ersten Tag der Beschwerden ein Antibiotikum verordnen zu lassen, das Rezept aber erst einzulösen, wenn die Beschwerden sich nicht innerhalb der nächsten zwei Tage bessern (sogenannte „Stand-by-Verordnung”).
- Schwangere Frauen sollten sich mit jedem Harnwegsinfekt in ärztliche Behandlung begeben.
Bei ihnen besteht die Gefahr, dass sich eine eigentlich harmlose Blasenentzündung auf die Nieren ausbreitet. Eine solche Nierenbeckenentzündung kann sehr schwer verlaufen und die Funktion der Nieren beeinträchtigen. Auch ältere Menschen über 65 Jahre sollten sich bei einem Harnwegsinfekt möglichst bald in ärztliche Behandlung begeben.
- Wird die Antibiotikagabe bei Älteren zu lange hinausgezögert, können sich die Erreger im Körper verbreiten und eine Blutvergiftung auslösen.
- Weiterhin sollten sich Menschen mit Diabetes, die Beschwerden beim Wasserlassen haben, unbedingt an einen Arzt wenden.
- Ihr Immunsystem ist oft geschwächt und wird mit den Erregern meist nicht allein fertig.
Außerdem können Veränderungen in der Funktion der Nerven (diabetische Neuropathie) zu einem gestörten Harnabfluss führen. Darüber hinaus gehört jeder komplizierte Harnwegsinfekt in ärztliche Hand. Das bedeutet, dass sich Männer mit einem Verdacht auf einen Infekt immer vom Arzt behandeln lassen sollten.
- Säuglinge, die ohne erkennbare Ursache Fieber haben, müssen immer ärztlich untersucht werden, da sich dahinter auch ein Harnwegsinfekt verbergen kann.
- Klagen Kinder über Schmerzen beim Wasserlassen, sollten sie möglichst bald von einem Arzt untersucht werden.
- Bei Säuglingen und Kindern mit einem Harnwegsinfekt muss der Harntrakt sehr sorgfältig daraufhin untersucht werden, ob er Fehlbildungen oder Fehlfunktionen aufweist.
Die Behandlung eines unkomplizierten Harnwegsinfekts soll vor allem die Beschwerden beseitigen. Den Urin keimfrei zu machen, ist nicht unbedingt das Ziel. Mittel mit säuern den Harn an. Sie werden in der Hoffnung eingenommen, dass sie die Wirkung von antibakteriell wirkenden Arzneimitteln unterstützen.
- Bei Harnwegsinfektionen ist die therapeutische Wirksamkeit dieses Vorgehens jedoch nicht ausreichend nachgewiesen.
- Darüber hinaus werden zur Selbstbehandlung bei Harnwegsinfektionen überwiegend Pflanzenmittel eingesetzt.
- Zu diesen gibt es zwar positive Erfahrungsberichte, in wissenschaftlich akzeptierten Studien ist ihre therapeutische Wirksamkeit aber bislang nicht ausreichend nachgewiesen.
Mit pflanzlichen Mitteln allein lässt sich ein Harnwegsinfekt nicht angemessen behandeln. In einer aktuellen Studie konnte ein Extrakt aus Bärentraubenblättern weder die Beschwerden lindern noch Antibiotika einsparen. Daher werden Fertigpräparate zum Einnehmen, die einen Extrakt von enthalten, als “wenig geeignet” bewertet.
- Es fehlen für den Bärentraubenblätterextrakt außerdem Studien, die belegen, dass krebserregende und erbgutverändernde Effekte sicher auszuschließen sind.
- Auch andere pflanzliche Mittel sowie Pflanzenkombinationen zum Einnehmen wie, oder sind zur Behandlung eines Harnwegsinfekts wenig geeignet.
- Bei den Mitteln aus verschiedenen Pflanzen kommt zu dem fehlenden Wirksamkeitsnachweis hinzu, dass sie keine sinnvolle Kombination darstellen.
Manche Tees führen als Anwendungsgebiet nicht die Behandlung von Harnwegsinfektionen an, sondern die Unterstützung einer solchen Behandlung. Dazu können sie insofern etwas beitragen, als die Flüssigkeitszufuhr erhöht wird. Mit ihnen lässt sich eine durchführen, ohne dass deren Effekt aber auf einen spezifischen Inhaltsstoff der Teebestandteile zurückgeführt werden kann.
Solche Tees mit oder und werden zur Unterstützung der Behandlung “mit Einschränkung geeignet” bewertet. Ausgenommen von dieser Bewertung sind, Da nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass Bärentraubenblätter bei längerer Anwendung krebserregende und erbgutverändernde Eigenschaften haben, werden Produkte mit diesem Bestandteil als “wenig geeignet” bewertet.
Dass eine aus Escherichia coli wiederkehrenden Harnwegsinfektionen vorbeugen kann, ist nicht ausreichend belegt, das Mittel ist hierfür wenig geeignet. Schmerzen und Fieber bei einer Harnwegsinfektion können mit Schmerzmitteln wie oder gelindert werden.
- Auch zur Behandlung einer Reizblase ist die therapeutische Wirksamkeit der genannten Pflanzenmittel nicht ausreichend nachgewiesen.
- Manche Blasenentzündungen vergehen innerhalb von zwei bis drei Tagen von selbst, gehen dabei aber meist mit mäßig starken Schmerzen einher.
- Werden solche unkomplizierten Harnwegsinfektionen mit Antibiotika behandelt, klingen die Beschwerden schneller ab.
Allerdings besteht bei einer solchen Behandlung das Risiko unerwünschter Arzneimittelwirkungen. Zudem fördert der häufige Gebrauch von Antibiotika die Entstehung von Keimen, die auf diese Mittel nicht mehr ausreichend ansprechen (Resistenz). Es ist daher sinnvoll, die Vor- und Nachteile einer Antibiotikabehandlung mit dem Arzt zu besprechen und individuell zu bewerten.
- Wenn Sie akzeptieren können, dass die Beschwerden einer unkomplizierten Harnwegsinfektion etwa einen Tag länger anhalten als mit einer Antibiotikabehandlung, können Sie diese Medikamente vermeiden.
- Studien zufolge werden von 100 Frauen, die ihre Blasenentzündung vom Hausarzt behandeln lassen, 30 bis 67 auch ohne Antibiotika wieder gesund.
Für eine Kurzzeittherapie sind und, die am besten geeigneten Mittel. Sie werden normalerweise drei (Pivmecillinam) bis höchstens fünf Tage (Nitrofurantoin) lang eingenommen. Diese Therapieform ist in der Regel ebenso wirksam wie eine Behandlung über sieben bis zehn Tage, unerwünschte Wirkungen treten aber seltener auf und die körpereigene Bakterienflora bleibt nahezu unbeeinträchtigt.
- Tritt nach einer solchen Behandlung die Infektion im Abstand von mehr als zwei Wochen erneut auf, geht man davon aus, dass es sich um eine neue Infektion (Rezidiv) – meist aufgrund derselben Ursache – handelt.
- Diese wird ebenso behandelt wie beim ersten Mal.
- Flammt die Infektion jedoch innerhalb von zwei Wochen erneut auf (Relapse), ist anzunehmen, dass die Kurzzeittherapie nicht alle Erreger erreicht hat.
Dann sollte zu einem Antibiotikum gewechselt werden, das als Alternative eingesetzt werden kann. Eine Besonderheit gilt für Frauen nach den Wechseljahren und für Frauen, die sich nur noch eingeschränkt bewegen können oder in einem Pflegeheim leben. Bei ihnen sollte eine unkomplizierte Harnwegsinfektion eine Woche lang antibiotisch behandelt werden, um die Rate an Relapse-Erkrankungen zu verringern.
- Gilt für die Behandlung von unkomplizierten Harnwegsinfektionen bei Frauen als “mit Einschränkung geeignet”, wenn Nitrofurantoin oder Pivmecillinam nicht infrage kommt.
- In bestimmten Regionen sind mittlerweile relativ viele Erreger gegen dieses Antibiotikum resistent.
- Auch wird als “mit Einschränkung geeignet” bewertet.
Derzeit sind zwar noch nicht viele Erreger resistent gegen dieses Mittel, doch je häufiger es eingesetzt wird, desto weiter steigt die Resistenzrate. Weil die Wirkkraft von Fosfomycin für schwere innerliche Erkrankungen erhalten bleiben soll, sollte es bei Harnwegsinfektionen zurückhaltend eingesetzt werden.
- Cotrimoxazol, die, ist mit Einschränkung geeignet, wenn Nitrofurantoin, Pivmecillinam, Trimethoprim oder Fosfomycin als Einzelmittel nicht eingesetzt werden können.
- Die Wirksamkeit von Trimethoprim wird durch die Kombination mit einem Sulfonamid nicht gesteigert, unerwünschte Wirkungen treten hingegen deutlich häufiger auf.
erhalten bei unkomplizierten Harnwegsinfekten die Bewertung “mit Einschränkung geeignet”, denn sie einzusetzen ist normalerweise nicht notwendig. Diese Antibiotika sollen der Behandlung von komplizierten Infektionen vorbehalten bleiben. Näheres dazu lesen Sie unter,
- Die Antibiotikaklasse der ist bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen wenig geeignet.
- Diese Wirkstoffe wurden von der europäischen Zulassungsbehörde nach langen Jahren des Einsatzes noch einmal hinsichtlich ihrer Verträglichkeit überprüft.
- Die Begutachtung führte zu deutlichen Einschränkungen, wann Chinolone eingesetzt werden sollen.
Die Mittel können schwerwiegende und möglicherweise dauerhafte Nebenwirkungen haben. So können sich Sehnen entzünden und reißen sowie der Knorpelaufbau beeinträchtigt werden. Sie können auch Auswirkungen auf die Herzfunktion und das Zentralnervensystem haben.
Deswegen werden diese Antibiotika grundsätzlich nicht zur Behandlung leichter bis mittelschwerer Infektionen wie einer unkomplizierten Harnwegsinfektion empfohlen. Bei komplizierten Harnwegsinfektionen ist ihr Einsatz dagegen vertretbar, wenn geprüft wurde, ob die Keime auf Chinolone ansprechen und deren Nutzen-Risiko-Verhältnis akzeptabel ist.
Bei schwangeren Frauen dürfen Chinolone nicht angewendet werden. ist ein Mittel gegen Bakterien und Pilze. Im Vergleich zu den Standardmitteln wie Nitrofurantoin und Pivmecillinam aber auch Trimethoprim ist seine therapeutische Wirksamkeit nicht ausreichend belegt.
Es wird als “wenig geeignet” bewertet. Die Kombination aus dem Antibiotikum gilt als nicht sinnvoll. Vitamin B6 verbessert die Wirkung von Nitrofurantoin nicht. Letzteres reicht zur Behandlung von Harnwegsinfektionen aus. Dass die Kombination therapeutisch besser wirksam ist als Nitrofurantoin allein, ist nicht ausreichend belegt.
Welches Antibiotikum verordnet wird, sollte sich bei komplizierten Harnwegsinfektionen nach dem Ergebnis der Erregerbestimmung richten. Dann können, das Sultamicillin oder die Antibiotikakombination geeignete Arzneimittel sein. sind ebenfalls geeignet, wenn ein entsprechender Erregernachweis vorliegt.
Für schwangere Frauen gelten Cephalosporine neben als Mittel der ersten Wahl. Auch kann nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Wenn die oberen Harnwege entzündet sind und das Nierengewebe beteiligt ist (Pyelonephritis), wird die Einnahme von Ciprofloxacin oder Levofloxacin aus der Gruppe der für sieben bis zehn Tage empfohlen.
Auch, die Kombination aus Sulfonamid und Trimethoprim, kann in Betracht gezogen werden, wenn der Test gezeigt hat, dass die Erreger auf Cotrimoxazol empfindlich reagieren. Wie lange die Antibiotika eingenommen werden sollen, wird derzeit diskutiert. Eine langdauernde Behandlung kann die Resistenzentwicklung begünstigen und es können vermehrt Nebenwirkungen auftreten.
- So können beispielsweise im Darm unerwünschte Bakterien überhand nehmen, durch die es zu starkem Durchfall kommen kann.
- Männer mit einer Harnwegsinfektion sollen üblicherweise 7 bis 14 Tage lang ein Antibiotikum einnehmen.
- Wenn nicht zu befürchten ist, dass die Nieren ebenfalls angegriffen sind, genügen sieben Tage.
Harnwegsinfekte bei Kindern gelten als komplizierte Harnwegsinfekte. Kinder ab dem zweiten Lebensjahr werden bei einer Blasenentzündung ohne Fieber in erster Linie mit zum Einnehmen wie Cefaclor und Cefadroxil behandelt. Bei schweren Krankheitsverläufen müssen die Kinder im Krankenhaus versorgt werden.
Dann kommen auch zum Einsatz. Insbesondere im Säuglingsalter werden die Antibiotika dann intravenös verabreicht. Die Einnahme eines Medikaments in niedriger Dosierung für drei bis sechs Monate soll wiederkehrenden Infektionen vorbeugen. Dafür steht zuvorderst zur Verfügung. Allerdings wird dieses als “mit Einschränkung geeignet” bewertet, da noch nicht genügend Untersuchungsergebnisse vorliegen, um seine Wirksamkeit für eine solche Langzeitanwendung abschließend beurteilen zu können.
Wenig geeignet bei wiederkehrenden Harnwegsinfektionen ist hingegen, Hierfür gibt es ebenfalls nicht genügend Studien, um sein Risiko hinreichend abschätzen zu können. Vor allem bei länger dauernder Behandlung ist bei Nitrofurantoin aufgrund seiner chemischen Struktur die Gefahr schwerwiegender unerwünschter Wirkungen nicht sicher auszuschließen.
Aus Sicherheitsgründen sollte das Mittel daher zur Langzeitbehandlung nur in begründeten Ausnahmefällen eingesetzt werden. Für den Einsatz von Medikamenten zur Vorbeugung häufig wiederkehrender Harnwegsinfektionen bei Kindern finden sich nur relativ wenige Studien, sodass eine abschließende Beurteilung von Nutzen und Risiken der jeweiligen Behandlung im Kindesalter und auch eine vergleichende Bewertung der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten derzeit nicht möglich ist.
Am ehesten kommt auch bei ihnen für diesen Zweck infrage. Wenn Trimethoprim nicht eingesetzt werden kann, stellen eine Alternative dar. wird mit zwar sehr seltenen dafür aber schwerwiegenden Nebenwirkungen an Lunge und Nieren in Verbindung gebracht. Sein vorbeugender Einsatz ist nur zu vertreten, wenn risikoärmere Alternativen nicht ausreichend wirken oder nicht eingesetzt werden können.
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Stand der Literatur: 03.02.2020 : Harnwegsinfektionen, Reizblase
Was sind Auslöser für Blasenentzündung?
Häufige Erreger – Die häufigsten Auslöser sind Escherichia coli und Enterokokken. Seltener kommen Erreger vor, die teilweise durch mangelnde Hygiene, teilweise aber auch durch Sexualkontakte übertragen werden können. Dazu gehören Staphylokokken, Proteus mirabilis, Gonokokken (Erreger des Trippers), Hefepilze (Candida), Chlamydien und bestimmte Viren.
Was ist der Unterschied zwischen einem Harnwegsinfekt und einer Blasenentzündung?
Was ist eine Harnwegsinfektion – und was ist der Unterschied zur Blasenentzündung? – Harnwegsinfektionen sind Infektionen, die die Blase, die Nieren und/oder die dazugehörigen Harnwege befallen können. Die Blasenentzündung betrifft die Blase und wird daher auch untere Harnwegsinfektion genannt.
Wie lange Blasenentzündung ohne Antibiotika behandeln?
Eine akute unkomplizierte Zystitis ist primär antibiotisch zu therapieren. So empfiehlt es die S3-Leitlinie zu Harnwegsinfektionen unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie. Die Experten weisen jedoch darauf hin, dass die Diagnose kritisch zu stellen ist, um eine unnötige antibiotische Therapie zu vermeiden sowie einer weiteren Resistenzentwicklung vorzubeugen.
Als vorrangiges Therapieziel einer unkomplizierten Blasenentzündung nennen die Experten das zügige Abklingen der belastenden Beschwerden. So könne bei leichten bis mittelgradigen Beschwerden eine alleinige symptomatische Therapie als Alternative zu Antibiotika erwogen werden. Vor dem Hintergrund einer relativ hohen Selbstheilungsquote von 30 bis 50 Prozent innerhalb einer Woche, einer geringen Komplikationsrate (etwa in Form einer Nierenbeckenentzündung) von rund 2 Prozent und einer zunehmenden bakteriellen Resistenzentwicklung ist dies eine pragmatische Vorgehensweise.
Die symptomorientierte Behandlung der akuten Zystitis ist möglich mit Ibuprofen, sind es doch vor allem die Schmerzen im Unterleib und das Brennen beim Wasserlassen, die den Patientinnen zu schaffen machen. Hintergrund für diese Empfehlung ist eine Studie, die eine dreitägige Therapie mit Ibuprofen (3 x 400 mg) mit der sofortigen Einmal-Fosfomycin-Gabe vergleicht.
- Das nicht steroidale Antiphlogistikum schneidet darin nur geringfügig schlechter ab.
- Mit Ibuprofen waren nach einer Woche 70 Prozent der Frauen beschwerdefrei, mit dem Antibiotikum waren es 80 Prozent.
- Etwa zwei Drittel der Patientinnen mit der rein symptomatischen Behandlung haben kein Antibiotikum benötigt.
Allerdings klangen die Symptome unter Ibuprofen weniger rasch ab als unter dem Antibiotikum. Die oft ausgesprochene Empfehlung, viel zu trinken, wird von den Leitlinienautoren dahingehend relativiert, dass 1,5 Liter pro Tag nicht überschritten werden sollten, damit im Urin befindliche antibakterielle Substanzen nicht zu sehr verdünnt und damit zu schnell ausgeschieden werden.
Diesen Hinweis gilt es, im Beratungsgespräch an die Kundin weiterzugeben, und zwar vor allem dann, wenn der Urologe ein Bedarfsrezept für ein Antibiotikum mitgegeben hat. Erfolgt zunächst eine Durchspülungstherapie mit Aquaretika wie Birkenblätter, Goldrute, Ackerschachtelhalm oder Hauhechelwurzel oder eine symptomatische Therapie mit Ibuprofen oder Phytopharmaka, wird die Trinkmenge hochgefahren.
Kommt dann, falls sich die Beschwerden verschlechtern, doch noch ein Antibiotikum zum Einsatz, ist die Trinkmenge auf 1,5 Liter zu begrenzen. Bei der Entscheidung für eine Therapie sollten die Präferenzen der Patientin angemessen berücksichtigt und das Für und Wider der verschiedenen Therapieoptionen erklärt werden, schreiben die Leitlinienautoren.