Wofür wird Pantoprazol angewendet? – Pantoprazol verringert die Bildung von Magensäure. Der Wirkstoff wird unter anderem angewendet bei Entzündungen in der Speiseröhre, wenn diese durch den Rückfluss von Magensäure bedingt sind. Auch bei Geschwüren im Magen oder Zwölffingerdarm kommt Pantoprazol zum Einsatz.
Ärzte und Ärztinnen verschreiben den Wirkstoff auch, wenn Sie längerfristig bestimmte Schmerzmittel einnehmen müssen, zum Beispiel Diclofenac, Ibuprofen oder Naproxen. Diese Mittel können Magenbeschwerden bis hin zum Magengeschwür begünstigen. Pantoprazol verringert dieses Risiko und wird deshalb auch als „Magenschutz” bezeichnet.
Außerdem setzen Ärztinnen und Ärzte Pantoprazol in Kombination mit zwei verschiedenen Antibiotika gegen die Infektion mit dem Keim Helicobacter pylori ein. Dieser kann eine Magenschleimhautentzündung auslösen.
Was passiert wenn man Pantoprazol nimmt?
Risiken und Nebenwirkungen – Wird Pantoprazol nur für wenige Wochen eingenommen und dies für maximal 3-mal pro Jahr, ist es ein gut verträgliches Medikament. Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Verstopfung und Durchfall sind typische und zumeist erträgliche Nebenwirkungen. Bei längerer oder häufiger wiederholter Einnahme bestehen größere Risiken:
Mangel an Magnesium, Kalzium und Vitamin B12, Kalzium wird für den Knochenerhalt benötigt. Ein langanhaltender Mangel erhöht das Risiko für eine Osteoporose, Ein Magnesiummangel löst Muskelkrämpfe aus. Ein Mangel an Vitamin B12 führt zu einer speziellen Form der Blutarmut (megaloblastäre Anämie).
Bakterielle Fehlbesiedlung des Darms. Gefährliche Bakterien wie Clostridien breiten sich dann aus. Sie verursachen eine Darmentzündung mit schweren Durchfällen. Auch das Risiko für Lungenentzündungen (Pneumonie) ist eventuell erhöht.
Wie lange dauert es bis Pantoprazol hilft?
Wie wirkt das und wie gut? – Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt. Pantoprazol hemmt die Protonenpumpen jener Zellen, welche in der Magenschleimhaut die Säure produzieren. Die Tabletten wirken nicht direkt nach dem Herunterschlucken: Sie lösen sich im Darm auf, wo das Pantoprazol in die Blutbahn und schließlich zum Magen gelangt.
Kann man Pantoprazol jeden Tag nehmen?
Perorale Anwendung –
Kurzzeitige Behandlung von Refluxsymptomen (z.B. Sodbrennen, saures Aufstoßen) bei Erwachsenen
Die empfohlene Dosis beträgt 20 mg Pantoprazol pro Tag für zwei bis drei Tage. Die Behandlung ist zu beenden, sobald eine vollständige Linderung der Symptome eingetreten ist. Wenn nach 2 Wochen keine Linderung der Symptome erreicht worden ist, sollte ein Arzt konsultiert werden, ebenso sollte die Therapie ohne ärztlichen Rat nicht länger als 4 Wochen andauern.
Symptomatische Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren
Die empfohlene Dosierung beträgt 20 mg Pantoprazol pro Tag. Eine Besserung der Symptome wird meistens innerhalb von 2 – 4 Wochen oder nach weiteren 4 Wochen erreicht. Sobald eine Symptombesserung erreicht ist, können erneut auftretende Symptome bei Bedarf mit 20 mg Pantoprazol einmal täglich behandelt werden.
Refluxösophagitis bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren
Die empfohlene Dosis beträgt 40 mg Pantoprazol einmal täglich. In individuellen Fällen kann die Dosis auf 80 mg täglich verdoppelt werden, besonders dann wenn keine andere Therapie anspricht. Für die Behandlung der Refluxösophagitis ist meistens ein vierwöchiger Behandlungszeitraum erforderlich.
Langzeitbehandlung und Rezidivprophylaxe bei Refluxösophagitis bei Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
In der Langzeittherapie wird eine Erhaltungsdosis mit einer 20 mg Pantoprazol Tablette pro Tag empfohlen, die bei einem Rezidiv auf 40 mg Pantoprazol pro Tag erhöht und nach der Abheilung des Rezidivs wieder auf 20 mg Pantoprazol reduziert werden kann.
Eradikation von Helicobacter pylori in Kombination mit zwei geeigneten Antibiotika bei Erwachsenen
Bei H. pylori positiven Patienten mit Ulcus duodeni und ventriculi sollte die Eradikation des Keims durch eine Kombinationstherapie mit zwei Antibiotika und zweimal täglich 40 mg Pantoprazol erfolgen. Abends ist die zweite Dosis Pantoprazol eine Stunde vor dem Abendessen einzunehmen. Die Kombinationstherapie wird in der Regel über 7 Tage gegeben und kann um weitere 7 Tage verlängert werden.
Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren bei Erwachsenen
Die empfohlene Dosis beträgt 40 mg Pantoprazol täglich. In Einzelfällen kann, insbesondere wenn bisher nicht auf andere Arzneimittel angesprochen wurde, die doppelte Dosis gegeben werden. Gewöhnlich heilt ein Zwölffingerdarmgeschwür innerhalb von zwei Wochen und ein Magengeschwür innerhalb von vier Wochen ab.
Zollinger-Ellison-Syndrom und andere Erkrankungen bei Erwachsenen, die mit einer pathologischen Hypersekretion von Magensäure einhergehen
Für die Langzeittherapie beträgt die empfohlene Anfangsdosis 80 mg täglich. Die Erhaltungsdosis kann entsprechend der Bestimmung der Magensäuresekretion individuell eingestellt werden. Eine zeitweilige Erhöhung der Dosierung auf über 160 mg Pantoprazol täglich ist möglich, die Tagesdosis ist dabei auf eine zweimalige Gabe zu verteilen.
Prävention der durch nicht-selektive, nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) induzierten gastroduodenalen Ulzera bei erwachsenen Risikopatienten, die einer kontinuierlichen Behandlung mit diesen Arzneimitteln bedürfen
Die empfohlene Dosierung beträgt 20 mg Pantoprazol pro Tag.
Ist Pantoprazol ein Magenschoner?
Was ist Pantoprazol? – Pantoprazol wird gegen Magen- und Sodbrennen, saurem Aufstoßen sowie Magen- und Darmgeschwüren eingesetzt. Darüber hinaus dient Pantoprazol als Magenschutz während einer längerfristigen Behandlung mit bestimmten Schmerzmitteln.
Warum sind Magensäureblocker gefährlich?
Umstrittene Tabletten: Millionen Deutsche nehmen Magensäureblocker – Forscher entdecken neue Nebenwirkung
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Millionen Deutsche nehmen regelmäßig Tabletten, die die Säureproduktion im Magen herunterregeln. Die massenhafte Verschreibung solcher Mittel ist schon länger umstritten – nun sind Forscher auf eine weitere unliebsame Nebenwirkung gestoßen. Die mit einem Symbol oder Unterstreichung gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links.
- Ommt darüber ein Einkauf zustande, erhalten wir eine Provision – ohne Mehrkosten für Sie! Mehr Infos Die Einnahme von Magensäureblockern erhöht offenbar das Risiko für Allergien.
- Das berichten österreichische Forscher nach der Auswertung von Krankenkassen-Daten.
- Patienten, denen Medikamente gegen Magensäure verschrieben wurden, bekamen demnach in den Jahren darauf häufiger auch Medikamente gegen Allergien.
Ein deutscher Experte rät, die Mittel nicht unbedarft zu nehmen. Magensäureblocker sind weit verbreitete Medikamente, die zum Beispiel bei Sodbrennen und Aufstoßen sowie Entzündungen des Darms oder der Speiseröhre eingesetzt werden, aber auch begleitend zum Beispiel bei der Einnahme von Schmerzmedikamenten.
Kann man Pantoprazol auch nur bei Bedarf nehmen?
Was bei Hypertonie oder bakteriellen Infekten inakzeptabel ist, bietet sich bei den meisten Refluxpatienten als wirksames, sicheres und kostengünstiges Regime an : die bedarfsorientierte Behandlung.
Kann man Pantoprazol ein Leben lang nehmen?
Eine dauerhafte Einnahme von Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI) wie Omeprazol oder Pantoprazol könnte das Risiko für einen frühzeitigen Tod erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Daten von rund 350.000 US-Veteranen, die jetzt im «British Medical Journal» veröffentlicht wurde.
Die Studienautoren warnen vor einer unkritischen langfristigen Einnahme, betonen jedoch den Nutzen der Medikamente bei klarer Indikationsstellung. Die Wissenschaftler um Seniorautor Dr. Ziyad Al-Aly verglichen die medizinischen Berichte von rund 276.000 PPI-Nutzern mit denen von rund 73.000 Patienten, die zur Reduktion der Magensäure einen H2-Blocker erhielten.
Die Medikamente wurden zwischen Oktober 2006 und September 2008 verordnet, anschließend verfolgten die Wissenschaftler die Krankengeschichte über fünf Jahre oder, falls dieser früher eintrat, bis zum Tod des Patienten. Die Todesursachen lagen den Forschern von der Washington University School of Medicine in St.
- Louis nicht vor.
- In den ersten drei Einnahmemonaten zeigten sich keine Unterschiede.
- Nach drei- bis sechsmonatiger Einnahme starben 17 Prozent mehr Patienten in der PPI-Gruppe als unter H2-Blocker-Therapie.
- Bei sechs- bis zwölfmonatiger Einnahme lag das Risiko für einen frühzeitigen Tod bei 31 Prozent und nach einem Jahr bei 51 Prozent.
Komorbiditäten und Alter wurden bei der Analyse berücksichtigt und herausgerechnet. «Egal, wie wir die Daten auseinander genommen haben, kamen wir immer zu dem Ergebnis, dass es ein erhöhtes Sterberisiko für PPI-Anwender gab», kommentiert Al-Aly in einer Pressemitteilung seiner Universität.
- «Die Menschen denken, dass PPI sicher sind, weil sie auch ohne Rezept verfügbar sind.
- Doch sie bergen echte Risiken, vor allem über einen längeren Zeitraum.» Der Analyse zufolge kommt es pro 500 PPI-Anwendern, die die Säureblocker über ein Jahr einnehmen, zu einem zusätzlichen Todesfall.
- Zwar lässt sich aus der Beobachtungsstudie keine Aussage zu Ursache und Wirkung ableiten.
Dass das Sterberisiko mit der Einnahmedauer anstieg, deutet jedoch auf einen Zusammenhang hin. Unklar ist auch, was für ein Mechanismus dahinter stecken könnte. Die Forscher vermuten einen Einfluss auf oxidativen Stress. Mit medizinisch plausiblem Grund eingesetzt, retten PPI Leben, betont Al-Aly, beispielsweise bei Geschwüren im Magen-Darm-Trakt oder Helicobacter-pylori-Infektionen.
- Oft ist der Einsatz hier jedoch auf einige Wochen begrenzt.
- «Häufig werden PPI aus gutem Grund eingesetzt, aber dann stoppen die Ärzte die Einnahme nicht und die Patienten bekommen Folgerezept nach Folgerezept», kritisiert der Nephrologe.
- Es müsse jedoch regelmäßig überprüft werden, ob der Patient den Säureblocker wirklich noch braucht.
Die Patienten sollten sich an den Rat ihres Arztes halten. Al-Aly warnte vor dem langfristigen Gebrauch von PPI in der Selbstmedikation zur Behandlung von Sodbrennen und Reflux. Ohne echten Grund für die Einnahme oder wenn andere Maßnahmen in Frage kommen, überwiege das Risiko den Nutzen der Protonenpumpen-Blocker, so Al-Aly.
- In der Selbstmedikation sollen PPI nicht länger als zwei Wochen zum Einsatz kommen.
- In den vergangenen Jahren sind immer wieder Studien veröffentlicht worden, die eine PPI-Einnahme mit erhöhten Risiken für andere Erkrankungen wie Knochenbrüche, Infektionen, Niereninsuffizienz und Demenz in Verbindung gebracht hatten.
Nichtsdestotrotz raten Gastroenterologen weiterhin in medizinisch begründeten Fällen zum Einsatz dieser Medikamente, wenn nötig auch langfristig, zum Beispiel bei älteren Patienten mit einer NSAR-Dauertherapie. DOI: 10.1136/bmjopen-2016-015735 Lesen Sie dazu auch Säureblocker: Zu Unrecht in Verruf geraten, PZ 25/2017 ASS: Blutungsrisiko bei älteren Patienten höher als gedacht, PZ 25/2017 Sodbrennen: Welches Mittel wann empfehlen?, PTA-Forum 10/2017 Protonenpumpenhemmer: Magensäureblocker im breiten Einsatz, PZ-Titelbeitrag 32/2013 Bewertung: PPI in der Selbstmedikation, PZ 03/2012 Mehr zum Thema AMTS 04.07.2017 l PZ Foto: Fotolia/David H.
Was ist der beste Magenschutz?
Omeprazol, Pantoprazol & Esomeprazol gut verträglich – Ihre Wirksamkeit gegen Sodbrennen und saures Aufstoßen ist durch Studien gut belegt, sie gelten zudem als gut verträglich. Die Tabletten werden mit ausreichend Flüssigkeit unzerkaut und unzerteilt vor einer Mahlzeit eingenommen.
- Ihre Wirkung tritt im Körper dort ein, wo sie tatsächlich benötigt wird.
- Die Mittel sollten dennoch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, zumal sie auch Nebenwirkungen haben können.
- So sind Auswirkungen auf Magen und Darm, wie Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen, Verstopfungen oder Blähungen, als gelegentliche Nebenwirkungen des Wirkstoffs Pantoprazol beschrieben.
Häufig treten sie nach Einnahme der Wirkstoffe Omeprazol und Esomeprazol auf.
Warum wird Pantoprazol nicht mehr verschrieben?
Säureblocker: Daueranwendung kritisch hinterfragen Auch rezeptfrei. Diese Säureblocker sind ohne Rezept erhältlich; andere in höherer Dosierung und größeren Packungen müssen ärztlich verordnet werden. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser Oft verschrieben, aber längst nicht bei jedem Magenleiden sinnvoll: Wer Säureblocker wie Pantoprazol oder Omeprazol langfristig einnimmt, sollte den Einsatz prüfen.
Deutsche Ärztinnen und Ärzte verschrieben laut aktuellem Arzneiverordnungs-Report im Jahr 2020 rund 3,7 Milliarden Tagesdosen Magenschutzmittel, sogenannte Protonenpumpenhemmer. Damit liegen die Verordnungszahlen um 70 Prozent höher als noch vor zehn Jahren, sind seit 2017 aber stabil. Der tatsächliche Verbrauch dürfte noch größer sein: Denn die Wirkstoffe wie Omeprazol, Pantoprazol oder Esomeprazol stehen teils auch rezeptfrei zur Verfügung.
unterdrücken die Bildung von Magensäure fast vollständig. Zwar nimmt die Zahl der Menschen zu, die an der Refluxkrankheit leiden, bei der Betroffene die Mittel oft einnehmen. Das allein kann die anhaltend hohe Zahl der Verordnungen aber nicht erklären.
Es liegt wohl auch daran, dass die Mittel als Alleskönner gelten und selbst bei Magenproblemen ohne klare Diagnose oder eingesetzt werden. Generell sind die Wirkstoffe gut verträglich. Bei Langzeiteinnahme gibt es jedoch aus Studien Hinweise auf Risiken – etwa auf ein erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs, Knochenbrüche, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenentzündung sowie Darminfektionen.
Der säurelose Magen erleichtert den auslösenden Bakterien wohl den Eintritt in den Körper. Unabhängig. Objektiv. Unbestechlich. Die Risikodaten sind aber mit Unsicherheiten behaftet: Sie stammen überwiegend aus Beobachtungsstudien und können deshalb einen ursächlichen Zusammenhang nicht sicher nachweisen.
Patienten, denen Säureblocker verordnet werden, sind häufig älter oder kränker als Nichtanwender. Bekannt ist außerdem, dass Magenschutzmittel langfristig einen Mangel an Vitamin B12 begünstigen können. Die Aufnahme des Vitamins aus der Nahrung erfordert Magensäure. Das gilt auch für Magnesium, Eisen und Kalzium.
Mangelt es an Kalzium, kann entstehen, was wiederum das bereits beschriebene Risiko für Knochenbrüche erhöht. Zudem können sich die Säureblocker darauf auswirken, wie andere Arzneimittel in den Körper aufgenommen werden. Ärztinnen und Patienten sollten die langfristige Einnahme von Säureblockern kritisch prüfen: Ihr Nutzen ist zum Beispiel nicht belegt bei einer prophylaktischen Einnahme, um stressbedingten Magenschmerzen vorzubeugen.
Problematisch ist außerdem, dass Patienten bei einem Krankenhausaufenthalt routinemäßig ein Magenschutzmittel bekommen, das sie häufig ohne Grund nach der Entlassung weiter nehmen. Auch bei Verdauungsbeschwerden wie Druck in der Magengegend, Sodbrennen, Völlegefühl und Aufstoßen ist eine Daueranwendung nicht angebracht.
Tipp: Rezeptfreie Magenschutzmittel gegen Sodbrennen sollten Sie ohne ärztlichen Rat höchstens dreimal im Jahr für maximal zwei Wochen nehmen. Was bei Sodbrennen am besten hilft, erklären wir in unserem Special, Mediziner sollten Protonenpumpenhemmer nur gezielt bei zugelassenen Indikationen verordnen.
Die Arzneimittelexperten der Stiftung Warentest bewerten sie als geeignet bei anhaltendem, sowie, Außerdem sind sie vorbeugend sinnvoll, wenn Patienten etwa bei Gelenkerkrankungen langfristig Schmerzmittel nehmen müssen, was Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre auslösen kann. Die Dosis ist möglichst niedrig zu wählen und die Notwendigkeit regelmäßig zu prüfen.
Tipp: Lassen Sie sich ärztlich beraten, ob die Einnahme eines Säureblockers in Ihrem Fall noch sinnvoll ist. Vielleicht können Sie das Mittel weglassen oder die Dosis reduzieren. Wichtig ist, dass der Arzt dabei Ihre gesamte Medikation im Blick hat.
Unüberlegt und abrupt sollten Patienten ein Magenschutzmittel nicht von ihrer Medikamentenliste streichen. Sonst können nach längerer Anwendung Sodbrennen oder andere säurebedingte Magenbeschwerden stärker auftreten als vorher. Denn durch den Wegfall der Säureblockade kommt es zu einer vermehrten Magensäureproduktion.
Tipp I: Reduzieren Sie in Absprache mit Ihrem Arzt die Dosis nach und nach: Halbieren Sie sie etwa für eine oder zwei Wochen. Oder nehmen Sie den Säureblocker im Wechsel mit einem säurehemmenden Mittel. Die reduzierte Dosis können Sie dann eine weitere Woche nur noch jeden zweiten Tag nehmen.
- Schließlich können Sie versuchen, sie ganz wegzulassen.
- Tipp II: Teilen Sie nicht einfach Tabletten oder Kapseln.
- Viele sind mit einem säurestabilen Überzug ausgestattet, damit sie sich nicht schon im Magen auflösen, sondern erst im Dünndarm: Dort nimmt der Körper die Wirkstoffe auf und transportiert sie über das Blut zu ihrem Wirkort.
Wählen Sie stattdessen niedriger dosierte Kapseln oder Tabletten. Eine Ausnahme sind sogenannte Multi-Unit-Pellet-Systeme – erkennbar an der Abkürzung „MUPS”. Dabei ist der Wirkstoff in kleine Kügelchen (Pellets) verpackt. Diese können Sie zerbrechen.
23.02.2021 – In Deutschland dürfen bis Januar 2023 keine Präparate mit dem Wirkstoff Ranitidin mehr vertrieben werden. Das hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und.
20.05.2022 – Pharmariese Bayer möchte Kritik am Magenmittel Iberogast klein halten. Doch die Variante mit Schöllkraut könnte die Leber schädigen. Wir halten sie für wenig geeignet. 09.03.2020 – Zu fettes Essen, Stress oder zu viel Kaffee und Alkohol können zu saurem Aufstoßen führen. Fast alle Menschen leiden hin und wieder an Sodbrennen. Hausmittel können.
: Säureblocker: Daueranwendung kritisch hinterfragen
Wie lange nach Pantoprazol nichts essen?
So wird Pantoprazol angewendet – Meist wird Pantoprazol als magensaftresistente Tablette verabreicht, seltener als Injektionslösung. Die Tablette wird üblicherweise morgens auf nüchternen Magen etwa eine Stunde vor dem Frühstück mit einem Glas Wasser eingenommen.
- Bei starken akuten Beschwerden oder, falls keine ausreichende Säurehemmung erreicht wird, kann in Absprache mit dem Arzt eine zweite Dosis abends eingenommen werden.
- In seltenen Fällen können auch mehrere Tabletten pro Einnahme notwendig sein – beispielsweise beim Zollinger-Ellison-Syndrom (Gastrinom).
Dabei entsteht durch Gastrin-produzierende Tumorzellen zu viel Magensäure. Die Folge sind Schleimhautschäden (Ulcera).
Kann man Pantoprazol auch am Abend nehmen?
Refluxkrankheit – Tipps für den Einsatz von PPIs Was kann sich dahinter verbergen, wenn ein Patient über Sodbrennen klagt? Koop: Als erstes muss man klären, was der Patient darunter versteht. Manche sprechen von Sodbrennen, meinen damit aber Völle gefühl oder Aufstoßen.
- Dann han delt es sich vermutlich eher um funktionelle Beschwer den.
- Berichtet der Patient dagegen über ein Bren nen, das typischerweise nach einer Mahlzeit hin ter dem Brustbein auf steigt, insbesondere nach Trinken von sauren Wein sorten oder Fruchtsäften, spricht das für einen Reflux.
- Ist vor dem Verordnen eines PPIs eine Endoskopie notwendig? Koop: Wenn die Symptome eindeutig sind und keine Warnzeichen vorliegen, kann man gemäß der aktuellen Leitlinie ohne vorherige Endoskopie mit der medikamen tösen Behandlung beginnen.
Berichtet der Patient dagegen zusätzlich über Schluck störungen, hat Gewicht abgenommen oder es besteht eine Anämie, muss dies differen zialdiagnostisch durch Endoskopie abge klärt werden. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Barrett-Ösophagus besteht oder sich im weiteren Verlauf entwickelt? Koop: Ein Barrett Ösophagus ist bei Patien ten mit Reflux entweder schon bei der ers ten Endoskopie nachweisbar oder er entwickelt sich bis auf extrem seltene Ausnahmen gar nicht.
- Es wird daher heute empfohlen, Pati enten, die sich für eine längerfristige PPI The rapie qualifiziert haben, einmal im Leben zu en doskopieren, um einen Barrett Ösophagus auszu schließen.
- Wichtig ist, dass diese Untersuchung unter wirk samer PPI Therapie stattfindet, damit sich entzündliche Veränderungen vorher zu rückgebildet haben und die Schleimhaut zuverlässig beurteilbar ist.
Regelmäßige Nachkontrollen sind nur nötig, wenn sich in den Biopsien Dysplasien finden. Die einzelnen PPIs weisen pharmakologische unterschiede auf. Gibt es eine Empfehlung, mit welchem PPI man beginnen soll? Koop: Diese Wirkstoffe unterscheiden sich unter anderem darin, in welchem Verhältnis sie von den Isoenzymen des Cytochrom-P450 verstoffwechselt werden.
- Das kann zur Folge haben, dass Wirkdauer und Wirkstärke individuell unterschiedlich sind.
- Für den Beginn der Medikation spielt das aber keine Rolle.
- Spricht ein Patient nicht ausreichend auf den verordneten PPI an, kann man zunächst die Dosis erhöhen, denn die erreichte Säurehemmung weist eine sehr hohe Variabilität auf.
Dann empfiehlt es sich, die Tages dosis auf zwei Einnahmen, das heißt morgens und abends, zu verteilen. Ist die Wirkung immer noch nicht optimal, würde ich auf einen anderen Protonenpumpenhemmer wechseln. Oft sind Einnahmefehler schuld, wenn ein PPI nicht richtig wirkt.
Worauf sollten die Patienten hingewiesen werden? Koop: PPIs sind Prodrugs, die erst im sauren Milieu aktiviert werden. Um schnell resorbiert zu werden, müssen sie auf leeren Magen eingenommen werden. Etwa eine halbe Stunde später sollte die Säurebildung im Magen durch eine Mahlzeit stimuliert werden, damit der PPI aktiviert wird.
Daraus resultiert die Empfehlung, einen PPI nüchtern etwa eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit einzunehmen. Andererseits erklärt das, warum ein PPI ungenügend wirkt, wenn er nach dem Essen oder erst vor dem Schlafen gehen genommen wird bzw. keine Mahlzeit folgt.
Wer sollte den PPI früh einnehmen, wer abends? Koop: Patienten, die vor allem tagsüber Beschwerden haben, nehmen einen PPI vor dem Frühstück ein. Bestehen die Probleme überwiegend nachts, ist die Einnahme eine halbe Stunde vor dem Abendessen am besten. Muss ein PPI ständig genommen werden oder können die Patienten die Einnahme nach Bedarf selbst festlegen? Spielt der Rebound nach Absetzen eine Rolle? Koop: Es empfiehlt sich, einen PPI zunächst für zwei bis drei Wochen konsequent einzunehmen.
Danach können die Patienten versuchen, mit der Einnahme auszusetzen oder vielleicht auf jeden zweiten Tag überzugehen. Bleiben sie beschwerdefrei, können sie warten, bis erneut Symptome auftreten und in diesem Fall die Einnahme wieder beginnen. Der Rebound, das heißt eine leicht verstärkte Säureproduktion nach dem Absetzen, existiert zwar, spielt aber in der Praxis keine große Rolle.
Die Langzeiteinnahme von PPIs wurde mit Mangelzuständen (Eisen, Magnesium, Vitamin B12) und einem erhöhten Frakturrisiko in Verbindung gebracht. Koop: Nach jahrelanger kontinuierlicher Einnahme kann es selten zu einem Mangel an Vitamin B 12 kommen. Anstelle aufwendiger Vitaminbestimmungen empfehle ich für solche Patienten etwa alle drei Jahre eine Injek tion von Vitamin B 12.
Ein Eisenmangel ist oft durch die Erkrankung selbst verursacht, das heißt Folge von wiederholten kleineren Blutungen, die mechanisch durch die Zwerchfellhernie induziert werden. Der Zusammenhang zwischen PPIs einerseits und Magnesiummangel oder Frakturrisiko andererseits ist meines Erachtens sehr vage.
- Auch wenn die Langzeitverträglichkeit von PPIs gut ist, sollte die Indikation für eine chronische Einnahme immer wieder hinterfragt werden: Braucht der Patient das Medikament noch, genügt eine Einnahme bei Bedarf bzw.
- In Intervallen, kann die Dosis reduziert werden? Da gastroösophagealer Reflux eine chronische Erkrankung ist, wird man bei vielen Patienten zu dem Ergebnis kommen, dass sie ihren PPI langfristig benötigen.
Es gibt dann keinen Grund, ihnen diese Medikation vorzuenthalten. Welchen Stellenwert hat die chirurgische Lösung, die Fundoplicatio, heute? Koop: Die Kriterien, die für eine Fundoplicatio erfüllt sein müssen, sind in der aktuellen Leitlinie ziemlich streng formuliert.
Es ist nämlich keineswegs so, dass die Probleme durch den Eingriff dauerhaft gelöst werden. Zudem kommt es in etwa 10 % nach einer Fundoplicatio dauerhaft zu Beschwerden, die zuvor nicht existiert haben, wie Dysphagie oder die Unfähigkeit, aufzustoßen. Zu überlegen ist der Eingriff, wenn eine Langzeitmedikation mit PPIs nicht vertragen wird – was sehr selten vorkommt –, oder das Refluxvolumen weiterhin sehr groß ist.
Was raten Sie Patienten mit vor allem nächtlichem Reflux? Koop: Hier sollten zwischen der letzten Mahlzeit am Abend und dem Zubettgehen mindestens drei bis vier Stunden liegen. Nach dieser Zeit hat sich der Magen so weit entleert, dass nur noch wenig Volumen für einen Reflux zur Verfügung steht.
Ist Pantoprazol gut bei Gastritis?
Chronische Gastritis – unbemerkt gefährlich – Bei der chronischen Gastritis unterscheidet man drei Hauptformen A, B und C (siehe Tabelle 1). Die Autoimmun-Gastritis (Typ A) macht unter 5 % der chronischen Gastritiden aus; sie beruht auf einer Bildung von Parietalzellantikörpern.
- Eine ursächliche Therapie ist nicht möglich.
- Die chemisch-toxische Gastritis (Typ C) ist zu ungefähr 10 % vertreten.
- Als Auslöser stehen hier Langzeittherapien mit ASS oder nicht-steroidalen Antirheumatika oder ein Gallensäurereflux im Vordergrund.
- Die Therapie besteht wie bei der akuten Gastritis vor allem im Meiden der Noxen.
Eine notwendige Therapie mit NSAR sollte von einer Ulcusprophylaxe mit Omeprazol (20 mg/d) oder Pantoprazol (20 mg/d) begleitet werden. Über 85 % der chronischen Gastritiden gehören zum Typ B. Die bakterielle Gastritis wird durch Helicobacter pylori verursacht.
- Helicobacter pylori ist ein spiralförmig gekrümmtes, begeißeltes, grampositives Bakterium, das sich bevorzugt in der Schleimhaut im unteren Teil des Magens, in Pylorus-Nähe, einnistet.
- Es überlebt das saure Milieu des Magens, indem es mit seinem Enzym Urease Ammoniak aus Harnstoff abspaltet und damit die Magensäure neutralisiert.
Der Infektionsweg ist unklar. Der Keim ist weit verbreitet vor allem in sozial schwächeren Teilen der Bevölkerung. Mit zunehmendem Alter steigt die Durchseuchung: ca.50 % der über 50-Jährigen sind betroffen, ca.75 % der 75-Jährigen. In vielen Fällen bleibt die Infektion mit Helicobacter pylori unbemerkt.
- Der Patient ist beschwerdefrei.
- Durch die Besiedlung der Magenschleimhaut mit Helicobacter pylori kommt es jedoch zu einer chronischen und aktiven Entzündung, die sich in einer Infiltration mit Lymphozyten, Plasmazellen, Makrophagen und neutrophilen Granulozyten zeigt.
- Durch die toxischen Produkte des Magenkeims wird das Oberflächenepithel der Magenschleimhaut geschädigt bis hin zur Nekrose und Erosion.
Helicobacter pylori induziert darüber hinaus die Entstehung eines Mucosa-assoziierten lymphatischen Gewebes (mucosa associated lymphatic tissue, MALT) im Magen. Außerdem entstehen durch den chronischen Entzündungsprozess intestinale Metaplasien und fokale Atrophien.
Kann man nach Pantoprazol Kaffee trinken?
Indikation abklären – Vor der Abgabe muss abgeklärt werden, ob eine Selbstmedikation mit Pantoprazol möglich ist: Leidet der Patient häufig an Sodbrennen und treten die Symptome mehrmals im Monat für länger als einen Tag auf, kann ein Protonenpumpenhemmer in Betracht gezogen werden.
- Aber es sollte der Patient dann ganz gezielt danach befragt werden, ob in letzter Zeit ernsthafte Magen-Darm-Erkrankungen aufgetreten sind.
- Ist dies der Fall, so sollte unbedingt ein Arztbesuch angeraten werden.
- Auch der Hinweis, dass die Pantoprazol-Tabletten nicht für eine sofortige Linderung der Beschwerden vorgesehen sind, darf nicht fehlen.
Zwar kann nach einer Einnahme eine Besserung der Symptome verspürt werden, zur Erzielung einer vollständigen Kontrolle des Sodbrennens sollte Pantoprazol aber an zwei bis drei aufeinanderfolgenden Tagen eingenommen werden. Die magensaftresistenten Tabletten dürfen nicht gekaut oder zerkleinert werden, sondern werden im Ganzen mit Flüssigkeit vor einer Mahlzeit eingenommen.
- Zusätzlich können dem Patienten Tipps zum Lebenswandel und zur Änderung der Ernährung gegeben werden, um das Sodbrennen und die säurebedingte Symptome zu lindern.
- So sollten große Mahlzeiten vermieden und langsam gegessen werden.
- Lebensmitteln, die Sodbrennen verursachen, sollten möglichst gemieden werden.
Dazu gehören vor allem Alkohol und Kaffee, Schokolade, Pfefferminze, fettiges und frittiertes Essen, säurehaltige Lebensmittel, scharfes Essen, Zitrusfrüchte und Fruchtsäfte und Tomaten.
Pantoprazol ist ein substituiertes Benzimidazol, das durch spezifische Reaktion mit den Protonenpumpen der Belegzellen die Magensäuresekretion hemmt. Pantoprazol wird im sauren Kompartiment der Belegzelle in die aktive Form, ein cyclisches Sulphenamid, umgelagert und hemmt irreversibel die H + /K + -ATPase, die im Austausch gegen Kalium-Ionen den Transport von Säureäquivalenten in das Magenlumen ermöglicht. Dadurch wird eine De-novo-Synthese des Enzyms notwendig, sodass der Effekt über mehrere Stunden anhält. Die Hemmung wirkt sowohl auf die basale als auch auf die stimulierte Magensäuresekretion. Auch die Pepsinbildung wird inhibiert. Pantoprazol reduziert die Magensäure, wodurch es zu einem Gastrinanstieg proportional zur Säurereduktion kommt, der reversibel ist. Pantoprazol kann die Säuresekretion unabhängig von einer Stimulation durch andere Substanzen (Acetylcholin, Histamin, Gastrin) hemmen, wobei die Hemmung der Säuresekretion dosisabhängig ist. Bei den meisten Patienten wird eine Befreiung von Sodbrennen und Magensäurerückfluss innerhalb von zwei Wochen erreicht. Pantoprazol wird nach oraler Anwendung schnell und vollständig resorbiert. Es wird fast ausschließlich durch die Leber abgebaut. Der größte Teil der Metaboliten wird renal ausgeschieden, der Rest über die Faeces. |
Wann hilft Pantoprazol nicht?
Verzögerte Magenentleerung – Wenn zum Sodbrennen weitere Magen-Darm-Beschwerden auftreten wie Völlegefühl, Übelkeit oder Krämpfe, könnte eine verzögerte Magenentleerung die Beschwerden auslösen. Die Einnahme eines PPIs ist in diesen Fällen nicht vorgesehen.
Was gibt es für eine Alternative zu Pantoprazol?
Wie man langfristig ohne Säureblocker auskommt: –
Meiden Sie alles, was vor der Einnahme der Säureblocker nicht vertragen wurde, wie z.B. Schokolade, Geräuchertes, Pizza. Wählen Sie leichte Kost aus gedünstetem Gemüse und trinken Sie ausschließlich kohlensäurefreies Wasser, Kräutertees (z.B. Kamillentee) oder verdünnte Gemüsesäfte. Eine pflanzliche Ernährung aus Früchten, Gemüse, Getreideprodukten und Nüssen kann langfristig besser wirken als die akute Behandlung mit chemischen Säureblockern. Hilfreich kann auch das Trinken von Basenwasser sein. Essen Sie über den Tag lieber viele kleine Mahlzeiten anstatt wenige große Mahlzeiten. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit Bitterstoffen verstärkt die Produktion eigener Verdauungssäfte und verhilft damit zu einer vollständigen Verdauung. Mehr dazu, Wenn dennoch Sodbrennen auftritt, testen Sie die Behandlung mit Heilerde, eingeweichten Leinsamen oder Kartoffelsaft.
Schlussendlich sollte jedoch die Suche nach den tatsächlichen Ursachen im Vordergrund stehen. Immer mehr Ärzte und Experten raten mittlerweile von einer medikamentösen Hemmung der Magensäureproduktion ab, da dies nicht die zugrundeliegende Ursache sei.
- Zwar empfinden Betroffene die aufsteigende Säure als unangenehm, jedoch ist dies nicht das Problem bei Sodbrennen.
- Viel mehr liegt das Problem darin, dass die Säure nicht dortbleibt, wo sie hingehört, sondern stattdessen die Speiseröhre nach oben wandert.
- Dies hat jedoch nichts mit der Menge der Magensäure zu tun.
Betrachtet man Säureblocker aus dieser Perspektive scheint die weitere Behandlung mit Magensäureblockern als nicht zielführend. : Säureblocker | Gibt es natürliche Alternativen zu Pantoprazol?
Was ist besser Omeprazol oder Pantoprazol?
Konservative Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit: Unkritische Bevorzugung von Omeprazol Zunächst sei darauf aufmerksam gemacht, daß seit Juli 1998 neben Omeprazol auch Lansoprazol und Pantoprazol für die Langzeitbehandlung der Refluxösophagitis und des Ulcus duodeni zugelassen sind.
Lansoprazol wird hierfür in Dosierungen von 15 mg beziehungsweise 30 mg täglich, Pantoprazol in einer von 20 mg täglich angeboten. Eine Fußnote, die auf diesen Sachverhalt hinweist, wäre schon ausreichend gewesen. Unerwähnt bleibt, daß der Einsatz von Lansoprazol 15 mg täglich und Pantoprazol 20 mg täglich gegenüber der Langzeitdosis von 20 mg Omeprazol täglich eine Kostenersparnis von über 30 Prozent bedeutet.
Pantoprazol (und wohl auch Lansoprazol) haben gegenüber Omeprazol den klinisch nicht unwichtigen Vorteil, praktisch frei von Interaktionen auf hepatischer Ebene zu sein. Dies bedeutet für Refluxpatienten, die häufig älter und polymorbid sind, eine erhöhte Arzneimittelsicherheit.
- Daß dieser Unterschied auch für das BfArM von Wichtigkeit ist, geht aus dem Warnhinweis hervor, daß beispielsweise bei Omeprazol-haltigen TripelTherapieschemata keine anderen Arzneimittel eingenommen werden sollen, die über das Zytochrom P450 verstoffwechselt werden.
- Eine solche Warnung fehlt beispielsweise für Pantoprazol in der Roten Liste.
Mittlerweile dürfte es den meisten Ärzten bekannt sein, daß sich die beiden neueren Pumpenhemmer von Omeprazol durch einen rascheren Wirkeintritt unterscheiden. Während letzteres deutlich Anlaufschwierigkeiten (bis zu einer Woche) hat, was nicht zuletzt auf die geringe initiale Bioverfügbarkeit von nur 35 Prozent zurückzuführen ist, sind Lansoprazol und Pantoprazol sofort wirksam.
- Für Lansoprazol existieren beispielsweise im Schrifttum Erfahrungen an über 2 000 Refluxpatienten, in denen die gegenüber Omeprazol raschere Linderung der Schmerzsymptomatik gerade in den ersten Behandlungstagen und -wochen zweifelsfrei gezeigt werden konnte (1, 2).
- Warum dieser Punkt in den Beiträgen von Herrn Rösch, aber auch von anderen Herren, nie Erwähnung findet, bleibt uns ein “offenes” Geheimnis.
Im internationalen Schrifttum wird jedenfalls hierauf immer wieder hingewiesen. Wunderliches aus deutscher Provinz berichtet Herr Jaspersen: In einer Studie bei Patienten mit Refluxösophagitis und gleichzeitig bestehender Striktur wurden 40 mg Omeprazol täglich, 60 mg Lansoprazol täglich und 80 mg Pantoprazol täglich hinsichtlich ihrer rezidivverhütenden Wirkung direkt miteinander verglichen.
- Es sei vorausgeschickt, daß alle getesteten Dosen der Protonenpumpenhemmer (PPH) die menschliche Säuresekretion gleich stark um zirka 80 bis 95 Prozent hemmen.
- Die Ergebnisse bedeuten insofern eine Weltneuheit, als 40 mg Omeprazol täglich hierbei am besten abschnitten.
- Eine Erklärung wird nicht gegeben, möglicherweise sind jedoch magische Kräfte von Omeprazol im Spiel.
Namhafte Pharmakologen und Gastroenterologen aus aller Welt weisen immer wieder auf die wegen der starken interindividuellen Variabilität der Hemmwirkung nicht vorhersehbare Säurereduktion durch 10 mg Omeprazol täglich hin. Dies ist den Kundigen bereits seit den frühen 80er Jahren bekannt (3).
In allen direkten Vergleichsstudien erwiesen sich täglich 10 mg Omeprazol der täglich 20-mg-Dosierung als unterlegen, aber auch dem kostengleichen 15 mg Lansoprazol täglich. Es wäre im Zeitalter der knappen Budgets eine Pflicht der Autoren gewesen, auf diesen Kostenaspekt aufmerksam zu machen. Eine vergleichbare Situation liegt auch für die Akutbehandlung vor, wenn man äquieffektive Dosen der Protonenpumpenhemmer, das heißt 40 mg OME = 30 mg LANSO = 40 mg PANTO miteinander vergleicht.
Summa summarum eine in zahlreichen Aspekten ärgerliche und überflüssige Publikation, die dem Standard anderer Übersichtsartikel im Deutschen Ärzteblatt nicht entspricht. Literatur 1. Castell O, Richter IE, Robinson M et al.: Efficacy and safety of Lansoprazole in the treatment of erosive refluxesophagitis.
Am J Gastroenterol 1996; 91 (9): 1749-1757.2. Mee AS, Rowley IL et al.: Rapid symptom relieve in refluxesophagitis: a comparison of Lansoprazole and Omeprazole. Aliment Pharmacol Ther 1996; 10: 757-763.3. Sharma BK, Walt RP, Pounder RF et al.: Optimal dose of Omeprazole for maximal 24 hour-decrease of intragastric acidity.
Gut 25, 1984: 957-964. Prof. Dr. med. Peter Müller Krankenhaus Salem Zeppelinstraße 11-33 69121 Heidelberg Prof. Dr. med. Bernd Simon Kreiskrankenhaus Schwetzingen Bodelschwinghstraße 10 68723 Schwetzingen : Konservative Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit: Unkritische Bevorzugung von Omeprazol
Was ist der Unterschied zwischen Omeprazol und Pantoprazol?
Studie objektiviert die Vergleichbarkeit von Protonenpumpenhemmern Omeprazol von Ursula Thyroff-Friesinger, Holzkirchen Eine aktuelle pH-Metrie-Studie zeigt, dass Äquivalenzdosen zwischen den Protonenpumpenhemmern (PPI) Omeprazol, Esomeprazol und Pantoprazol in einem Verhältnis von 1:1:2 anzusetzen sind und widerlegt intrinsische Wirkstoffvorteile der Substanz Esomeprazol gegenüber Omeprazol.
In einer randomisierten Cross-over-Studie an 24 gesunden männlichen Probanden (negativer Helicobacter pylori-Status, Nichtraucher, Durchschnittsalter 23 Jahre) wurde der Einfluss von je 20 mg Omeprazol (Omep® 20 mg), Esomeprazol (Nexium® mups 20 mg) sowie Pantoprazol (Pantozol® 20 mg) auf den 24-Stunden-pH-Wert im Magen nach Einmal- und Mehrfachgabe untersucht.
Die Messgröße »intragastraler pH-Wert« gilt als international anerkannter In-vivo-Surrogatparameter für die klinische Abheilungsrate beziehungsweise -geschwindigkeit bei Reflux-ösophagitiden oder peptischen Ulcera. Nach morgendlicher Einnahme von einmal täglich 20 mg Omeprazol, Esomeprazol oder Pantoprazol über einen Zeitraum von fünf Tagen wurde über jeweils 24 Stunden an den Studientagen 0 (Base-line-Messung), 1 (nach Einmalgabe) und 5 (Steady state) eine intragastrale pH-Messung per Nasensonde vorgenommen.
- Die kalibrierte pH-Elektrode (Meditronic®) wurde dazu circa 8 cm distal des Ösophagus-Sphinkters platziert.
- Das Intervall zwischen aufeinander folgenden Messpunkten betrug 8 Sekunden.
- An allen Messtagen wurden standardisierte Mahlzeiten und Getränke zu festgelegten Zeitpunkten verabreicht.
- Die Auswaschphase zwischen den einzelnen Prüfperioden betrug 7 bis 14 Tage.
Als Hauptzielparameter wurden die Parameter AUC pH 3 und AUC pH 4 sowie die Zeitdauer pH 3 und Zeitdauer pH 4 definiert. Die Zielparameter für pH 3 korrelieren dabei mit der Ulcusheilungsrate, für den Wert AUC pH 4 konnte ein direkter Zusammenhang zur klinischen Heilungsrate bei Refluxösophagitis belegt werden (1, 2).
- Eine statistische Überprüfung der 90-%-Konfidenzintervalle für die Test/Referenz-Quotienten der Hauptzielparameter erfolgte mittels SAS®-Software.
- Die Studie entsprach den geltenden ICH-GCP-Richtlinien.
- Studienergebnisse Die 24-Stunden-pH-Profile des mittleren gastralen pH-Werts nach Tag 1 und Tag 5 zeigen, dass Omeprazol und Esomeprazol über 24 Stunden zu einer vergleichbaren Veränderung des Magen-pH-Werts führen.
Diese Ergebnisse bestätigen frühere pH-metrische Untersuchungen (3). Die 90-%-Konfidenzintervalle für die Hauptzielparameter AUC pH 3 und Zeitdauer pH 3 liegen für den Vergleich Omeprazol 20 mg versus Esomeprazol 20 mg am Tag 5 unter Steady-state-Bedingungen innerhalb des international akzeptierten Äquivalenzbereiches von 80 bis 125 Prozent.
- Die marginalen Unterschiede bei den Messparametern AUC pH 4 und Zeitdauer pH 4 an Tag 5 dürften für die therapeutische Praxis ohne jegliche Relevanz sein.
- Beim Vergleich Omeprazol 20 mg versus Pantoprazol 20 mg zeigt sich, dass die Veränderung des mittleren Magen-pH-Werts im 24-Stunden-Profil für beide Präparate stark voneinander abweicht.
Sowohl an Tag 1 als auch an Tag 5 der Untersuchung bewirkt Pantoprazol eine um circa 30 Prozent niedrigere Anhebung des intragastralen pH-Werts. Dieser Unterschied ist nach statistischer Auswertung für alle Hauptzielparameter an Tag 1 und Tag 5 statistisch signifikant.
Hinsichtlich des Zeitprofils der pharmakodynamischen Wirkung unterscheiden sich Omeprazol, Esomeprazol und Pantoprazol grundsätzlich nicht. Alle Substanzen erreichen ihren vollen Effekt am Tag 5 der Behandlung, der initiale pH-Anstieg im Magen nach Einmalgabe ist im Vergleich zum Maximaleffekt deutlich geringer ausgeprägt.
Etwaige Unterschiede im Ausmaß der initialen Bioverfügbarkeit von Pantoprazol, Esomeprazol und Omeprazol, auf die in der Literatur hingewiesen wird, sind für die pharmakodynamische und damit klinische Wirkung der Substanzen im Vergleich zueinander offensichtlich irrelevant.
Die Aussagekraft von reinen Plasmaprofilen ist bei PPI allein schon deshalb begrenzt, da diese nicht mit dem Zeitverlauf der pharmakodynamischen Wirkung übereinstimmen. Studienbewertung Ergebnisse der vergleichenden pH-Metrie-Studie zwischen Omep® 20 mg, Nexium® mups 20 mg und Pantozol® 20 mg belegen in Analogie zu einer Auswertung randomisierter prospektiver Patientenstudien (4, 5) eine Äquipotenz von Omeprazol, Esomeprazol und Pantoprazol im Verhältnis 1:1:2.
Hieraus resultieren in der Praxis erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen. Bezogen auf die aktuellen Preisdifferenzen zwischen den Testpräparaten sind im Einjahreszeitraum hinsichtlich des Gesamtverordnungsvolumens Wirtschaftlichkeitsreserven in zweistelliger Millionenhöhe realisierbar, die bislang auf Grund geschickter marketinggestützter Verordnerbindung ungenutzt bleiben.
Die dargestellte pH-Metrie-Studie objektiviert die Diskussion um die therapeutische Vergleichbarkeit von PPI, in der auch der Gesetzgeber durch die konkrete Ausgestaltung der Festbetragsregelung zur Irreführung des Arztes beiträgt, indem er mit der Implementierung von verordnungsgewichteten Vergleichsgrößen ein Instrument wählt, das in hohem Maße seitens des Firmenmarketings beeinflussbar ist.
Fazit Die in der Studie untersuchten Formulierungen von Omep® 20 mg und Nexium® mups 20 mg sind im Hinblick auf die intragastrale Säurehemmung wirkäquivalent. Intrinsische Vorteile des Wirkstoffs Esomeprazol gegenüber Omeprazol sind bei vergleichbarer Dosierung nicht evident.
- (1) Burget, D. et al., Gastroenterology 99 (1990) 345-385.
- (2) Bell, N.J.V. et al., Digestion 51 Supl.1 (1992) 59-67.
- (3) Thyroff-Friesinger, U., Pharm. Ztg.1 (2002) 28-32.
- (4) Klok, R.M. et al., Aliment Pharmacol Ther 17 (2003), 1237-1245.
- (5) Edwards, S.J. et al., Aliment Pharmacol Ther 15 (2001), 1729-1736.
- Anschrift der Verfasserin: Dr. Ursula Thyroff-Friesinger Leiterin Klinische Forschung Hexal AG Industriestraße 25 83607 Holzkirchen Telefon (08 02 4) 908-1467
Kommentar: Falsche Vergleichsgrößen Pragmatisch muss nicht logisch sein. So könnte man das Vorgehen des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) bei der Bildung der »Jumbo-Gruppen« mit pharmakologisch-therapeutisch vergleichbaren Wirkstoffen und der Berechnung der Festbeträge kommentieren.
Seit Januar 2005 sind Jumbo-Gruppen durch das GKV-Modernisierungsgesetz möglich geworden. Für Protonenpumpeninhibitoren (PPI), Statine und Triptane sind inzwischen Festbeträge für Jumbo-Gruppen in Kraft getreten und haben seitens der betroffenen Hersteller zu massiven Widersprüchen geführt. Die Vergleichsgrößen zur Ermittlung der jeweiligen Festbetragshöhe wurden vom G-BA in einem rein mathematisch-statistischen Verfahren anhand von Verordnungsdaten von Packungen und Wirkstärken gebildet.
Dieses pragmatische Vorgehen wurde offensichtlich bewusst gewählt, um sich gegen mögliche Angriffe abzusichern. Doch das Ergebnis ist alles andere als unangreifbar. So spiegeln die Vergleichsgrößen für PPI eine scheinbare Wirkäquivalenz von Omeprazol, Esomeprazol und Pantoprazol im Verhältnis 1 zu 1,4 zu 1,4 wider.
- Als Wissenschaftler ist diese Relation nicht nachvollziehbar, denn Esomeprazol und Omeprazol müssen pharmakologisch therapeutisch betrachtet ein Verhältnis von 1 zu 1 aufweisen.
- Deshalb wundert es nicht, dass bei der veröffentlichten vergleichenden pH-Metrie-Studie zwischen den drei Produkten eine Äquipotenz im Verhältnis 1 zu 1 zu 2 herausgekommen ist, was dem Ergebnis einer kritischen Auswertung klinischer Studiendaten gleichkommt.
Die Entkopplung der Festbetragsregelung von der klinischen Vergleichbarkeit führt nicht nur zu einer Verfälschung des Wettbewerbs, sondern auch zu einer massiven Verunsicherung der verordnenden Ärzte, was unter Umständen eine wirtschaftliche Verordnungsweise behindert.
- Professor Dr. Hartmut Morck Chefredakteur
- © 2005 GOVI-Verlag E-Mail:
: Studie objektiviert die Vergleichbarkeit von Protonenpumpenhemmern
Warum Pantoprazol auf leeren Magen?
Mögliche unerwünschte Nebenwirkungen der (vor allem langfristigen) PPI-Einnahme – Zu den am häufigsten (bei höchstens 10%) beobachteten, aber selten von den Betroffenen richtig zugeordneten Nebenwirkungen der PPI-Therapie gehören auch bei kurzfristiger Einnahme Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung sowie Hautausschlag.
Dies kann in jedem Beipackzettel nachgelesen werden. Auf einige weitere, bei längerer Einnahme mögliche Nebenwirkungen wird aber meist nicht so deutlich aufmerksam gemacht: Mehrere Studien zeigten, dass Darminfektionen bei längerfristiger Einnahme von PPI häufiger vorkommen. Der Grund liegt ganz offensichtlich in der mangelnden Keimabtötung im Magen.
Gefürchtet ist einerseits das so genannte SIBO (Small Intestine Bacterial Overgrowth); ein übermäßiges Keim-Wachstum in den oberen Dünndarmabschnitten; andererseits aber auch die erhöhte Anfälligkeit für Clostridien-Infektionen 8 nach einer Antibiotika-Therapie bei Langzeiteinnahme von PPI.
- Auch Lungenentzündungen kommen gemäß mehreren Beobachtungen unter längerfristiger PPI-Einnahme häufiger vor.
- Dies betrifft vor allem ältere bettlägerige Patienten, und man nimmt an, dass ein Rücklauf von Mageninhalt und ein nachfolgendes versehentliches Einatmen (wie beim „Sich-Verschlucken”) der Grund ist (mangels Magensäure ist ja der Mageninhalt unter PPI nicht ausreichend „desinfiziert”).
In einer Studie (Xie u.a.2017) wurde innerhalb von 5 bis 6 Beobachtungsjahren sogar eine um 25% erhöhte Sterblichkeitsrate bei Personen über 65 Jahren mit Langzeiteinnahme von PPI dokumentiert. Eine schwedische Studie (Brusselaers u.a.2018) mit fast 800.000 Langzeitanwendern von PPI zeigte ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Speiseröhren-Krebs – nicht nur bei Patienten, die bereits zuvor schon eine Reflux 6 -bedingte Entzündung der Speiseröhre hatten, sondern auch bei denjenigen, die keinen Reflux hatten und PPI aus anderen Gründen einnahmen, z.B.
- Wegen Langzeit-Einnahme von NSAR2.
- Studiendaten aus Hongkong (Cheung u.a.2017) ergaben bei chinesischen Patienten ein erhöhtes Risiko für Magenkrebs unter Langzeit-Einnahme von PPI trotz erfolgreicher Beseitigung des Helicobacter pylori.9 Seit längerer Zeit ist bekannt, dass die Langzeiteinnahme von PPI das Osteoporose-Risiko erhöht.
Bei Raucherinnen mit PPI-Dauer-Einnahme ist auch das Knochenbruchrisiko erhöht (Nurses Health Study mit 80.000 Frauen nach den Wechseljahren). Der wesentliche Grund ist wohl die verringerte Kalzium- und Magnesium-Aufnahme im Darm, aber evtl. spielt auch eine schlechtere Eiweißbilanz 10 eine Rolle.
- Das Risiko für die Entstehung einer beginnenden Niereninsuffizienz (ungenügende Nierenfilterleistung) ist unter Langzeiteinnahme von PPI erhöht (Lazarus u.a.2016, Rössler 2016), vor allem auch dann, wenn die Einnahme des PPI zweimal täglich erfolgt.
- Sehr selten, aber von Bedeutung ist die Möglichkeit einer bestimmten Art Nierenentzündung (interstitielle Nephritis) unter längerfristiger PPI-Einnahme.
Auch das Risiko einer koronaren Herzkrankheit (mit Arteriosklerose der Herzkranzgefäße) ist bei Langzeiteinnahme von PPI erhöht. Eine erhöhte Rate an Herzinfarkten (trotz Gabe von Gerinnungshemmern) ist in dem Zusammenhang dokumentiert (Shah u.a.2015).
- verringerte Eisenaufnahme im Darm, und
- verringerte Vitamin-B12-Aufnahme im Darm.
Unter Langzeit-Einnahme von PPI ist auch ein Vitamin-C-Mangel möglich trotz ausreichender Zufuhr über die Nahrung. Vitamin C ist selbst eine Säure (Ascorbinsäure) und wird offenbar im nicht-sauren Magen so verändert, dass es im Darm nicht mehr adäquat aufgenommen werden kann.
- Bei Langzeiteinnahme von PPI wurde auch ein gehäuftes Auftreten neu erworbener Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten bzw.
- Allergien beobachtet (Untersmayr u.a.2005 und 2008).
- Der Grund ist wohl die unzureichende Aufspaltung der Nahrungseiweiße in ihre kleinsten Bausteine (Aminosäuren) und das dann erfolgende Aufsaugen von zu großen Eiweißmolekülen im Dünndarm.
Diese zu großen (aus mehr als 3 Aminosäuren bestehenden) Eiweißmoleküle (Peptide) im Blut werden dann vom Immunsystem als fremd erkannt. So wurden unter PPI-Therapie z.B. neu aufgetretene Fischallergien und Nussallergien beobachtet. Die Einnahme von PPI kann also eine Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln verursachen, die bisher vertragen wurden.
Kann Pantoprazol Sodbrennen verschlimmern?
Medikamente gegen Sodbrennen – Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem Sodbrennen mit Medikamenten zu begegnen. Fragen Sie uns gerne in Ihrer Apotheke, welche in Ihrem Fall geeignet ist: Die Säure binden Um Sodbrennen kurzfristig zu stoppen, sind Antazida geeignet.
- Die Medikamente binden und neutralisieren die Magensäure.
- Für die schnelle Einnahme für unterwegs gibt es sie auch als Kautabletten, kleine Kapseln oder Mikrogranulat.
- Neben der Regulierung des Säuregehalts im Magen werden körpereigene Schutzmaßnahmen aktiviert und damit die Regenerationsfähigkeit geschädigter Schleimhaut unterstützt.
Den Säurerückfluss erschweren Eine andere Möglichkeit, Sodbrennen zu bremsen, sind Extrakte aus einer Braunalgenart, sogenannte Alginate. Sie bilden mit Magensäure ein Gel, das wie eine Schutzbarriere auf dem Speisebrei schwimmt und so verhindert, dass Säure in die Speiseröhre gelangt.
Da Alginate physikalisch wirken und nicht in den Blutkreislauf aufgenommen werden, sind sie auch für Schwangerschaft und Stillzeit zugelassen. Die Säureproduktion hemmen Bei starkem und häufigem Sodbrennen aufgrund erhöhter Säureproduktion verringern PPIs wie Omeprazol oder Pantoprazol die Produktion von Magensäure.
Diese Wirkstoffe hemmen die sogenannten Protonenpumpen in der Magenschleimhaut, die für die Ausschüttung der Magensäure ins Mageninnere zuständig sind. Wichtig: Bei der Einnahme darauf achten, dass die Tabletten unzerteilt mindestens eine halbe Stunde vor dem Essen genommen werden.
Ist Pantoprazol auf Dauer gefährlich?
Eine dauerhafte Einnahme von Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI) wie Omeprazol oder Pantoprazol könnte das Risiko für einen frühzeitigen Tod erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Daten von rund 350.000 US-Veteranen, die jetzt im «British Medical Journal» veröffentlicht wurde.
Die Studienautoren warnen vor einer unkritischen langfristigen Einnahme, betonen jedoch den Nutzen der Medikamente bei klarer Indikationsstellung. Die Wissenschaftler um Seniorautor Dr. Ziyad Al-Aly verglichen die medizinischen Berichte von rund 276.000 PPI-Nutzern mit denen von rund 73.000 Patienten, die zur Reduktion der Magensäure einen H2-Blocker erhielten.
Die Medikamente wurden zwischen Oktober 2006 und September 2008 verordnet, anschließend verfolgten die Wissenschaftler die Krankengeschichte über fünf Jahre oder, falls dieser früher eintrat, bis zum Tod des Patienten. Die Todesursachen lagen den Forschern von der Washington University School of Medicine in St.
Louis nicht vor. In den ersten drei Einnahmemonaten zeigten sich keine Unterschiede. Nach drei- bis sechsmonatiger Einnahme starben 17 Prozent mehr Patienten in der PPI-Gruppe als unter H2-Blocker-Therapie. Bei sechs- bis zwölfmonatiger Einnahme lag das Risiko für einen frühzeitigen Tod bei 31 Prozent und nach einem Jahr bei 51 Prozent.
Komorbiditäten und Alter wurden bei der Analyse berücksichtigt und herausgerechnet. «Egal, wie wir die Daten auseinander genommen haben, kamen wir immer zu dem Ergebnis, dass es ein erhöhtes Sterberisiko für PPI-Anwender gab», kommentiert Al-Aly in einer Pressemitteilung seiner Universität.
- «Die Menschen denken, dass PPI sicher sind, weil sie auch ohne Rezept verfügbar sind.
- Doch sie bergen echte Risiken, vor allem über einen längeren Zeitraum.» Der Analyse zufolge kommt es pro 500 PPI-Anwendern, die die Säureblocker über ein Jahr einnehmen, zu einem zusätzlichen Todesfall.
- Zwar lässt sich aus der Beobachtungsstudie keine Aussage zu Ursache und Wirkung ableiten.
Dass das Sterberisiko mit der Einnahmedauer anstieg, deutet jedoch auf einen Zusammenhang hin. Unklar ist auch, was für ein Mechanismus dahinter stecken könnte. Die Forscher vermuten einen Einfluss auf oxidativen Stress. Mit medizinisch plausiblem Grund eingesetzt, retten PPI Leben, betont Al-Aly, beispielsweise bei Geschwüren im Magen-Darm-Trakt oder Helicobacter-pylori-Infektionen.
- Oft ist der Einsatz hier jedoch auf einige Wochen begrenzt.
- «Häufig werden PPI aus gutem Grund eingesetzt, aber dann stoppen die Ärzte die Einnahme nicht und die Patienten bekommen Folgerezept nach Folgerezept», kritisiert der Nephrologe.
- Es müsse jedoch regelmäßig überprüft werden, ob der Patient den Säureblocker wirklich noch braucht.
Die Patienten sollten sich an den Rat ihres Arztes halten. Al-Aly warnte vor dem langfristigen Gebrauch von PPI in der Selbstmedikation zur Behandlung von Sodbrennen und Reflux. Ohne echten Grund für die Einnahme oder wenn andere Maßnahmen in Frage kommen, überwiege das Risiko den Nutzen der Protonenpumpen-Blocker, so Al-Aly.
In der Selbstmedikation sollen PPI nicht länger als zwei Wochen zum Einsatz kommen. In den vergangenen Jahren sind immer wieder Studien veröffentlicht worden, die eine PPI-Einnahme mit erhöhten Risiken für andere Erkrankungen wie Knochenbrüche, Infektionen, Niereninsuffizienz und Demenz in Verbindung gebracht hatten.
Nichtsdestotrotz raten Gastroenterologen weiterhin in medizinisch begründeten Fällen zum Einsatz dieser Medikamente, wenn nötig auch langfristig, zum Beispiel bei älteren Patienten mit einer NSAR-Dauertherapie. DOI: 10.1136/bmjopen-2016-015735 Lesen Sie dazu auch Säureblocker: Zu Unrecht in Verruf geraten, PZ 25/2017 ASS: Blutungsrisiko bei älteren Patienten höher als gedacht, PZ 25/2017 Sodbrennen: Welches Mittel wann empfehlen?, PTA-Forum 10/2017 Protonenpumpenhemmer: Magensäureblocker im breiten Einsatz, PZ-Titelbeitrag 32/2013 Bewertung: PPI in der Selbstmedikation, PZ 03/2012 Mehr zum Thema AMTS 04.07.2017 l PZ Foto: Fotolia/David H.
Ist Pantoprazol 40 mg gefährlich?
Welche Nebenwirkungen hat Pantoprazol? – Generell treten bei der Therapie mit Pantoprazol wenig Nebenwirkungen auf. Bei bis zu zehn Prozent der Behandelten kommt es jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung oder Blähungen, Auch Kopfschmerzen und Schwindel sind möglich.
Besonders die Langzeiteinnahme des Protonenpumpenhemmers (ein Jahr und länger) kann einen Anstieg der Leberenzymwerte, Vitamin B 12 -Mangel, Magnesiummangel und Knochenbrüche (besonders bei älteren Patienten und jenen mit einem Risiko für Osteoporose ) hervorrufen. Nebenwirkungen wie diese treten auch unter anderen Protonenpumpenhemmern auf.
Symptome einer Überdosierung sind beim Menschen nicht bekannt.
Kann man Pantoprazol auch nur bei Bedarf nehmen?
Was bei Hypertonie oder bakteriellen Infekten inakzeptabel ist, bietet sich bei den meisten Refluxpatienten als wirksames, sicheres und kostengünstiges Regime an : die bedarfsorientierte Behandlung.
Was ist der beste Magenschutz?
Omeprazol, Pantoprazol & Esomeprazol gut verträglich – Ihre Wirksamkeit gegen Sodbrennen und saures Aufstoßen ist durch Studien gut belegt, sie gelten zudem als gut verträglich. Die Tabletten werden mit ausreichend Flüssigkeit unzerkaut und unzerteilt vor einer Mahlzeit eingenommen.
- Ihre Wirkung tritt im Körper dort ein, wo sie tatsächlich benötigt wird.
- Die Mittel sollten dennoch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, zumal sie auch Nebenwirkungen haben können.
- So sind Auswirkungen auf Magen und Darm, wie Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen, Verstopfungen oder Blähungen, als gelegentliche Nebenwirkungen des Wirkstoffs Pantoprazol beschrieben.
Häufig treten sie nach Einnahme der Wirkstoffe Omeprazol und Esomeprazol auf.