Ab wann lernen Kinder lesen? – Das Lesen lernen Kinder normalerweise ab einem Alter von 5 bis 6 Jahren, also wenn sie in die Grundschule kommen. Dort stehen nämlich Dinge wie Buchstaben, Silben und Laute auf dem Lehrplan. Für gewöhnlich ist es auch gar nicht notwendig, einem Kind vor der 1.
- Lasse Dinge wie das Alphabet oder “richtiges” Lesen beizubringen.
- Doch schon vor der Grundschule kann das allgemeine Interesse an Büchern geweckt werden.
- Viele auch sehr junge Kinder mögen beispielsweise Bilderbücher oder lauschen Geschichten, die Sie vorlesen.
- Und wenn es dann so weit ist und Ihr Kind eingeschult ist, können und sollten Sie es zu Hause beim Lesenlernen unterstützen,
Das Üben sollte nämlich nicht bei Schulschluss aufhören!
Wie gut muss ein Kind in der 3 Klasse lesen können?
Lesegeschwindigkeit testen Britta aus dem Leseliebe-Team Wofür ist es gut, die Lesegeschwindigkeit zu testen und wie funktioniert so ein Lesetest? Wir verraten es dir! Für uns bei Leseliebe ist es DAS zentrale Anliegen, Kindern die Liebe zum Lesen zu vermitteln. Aber warum sollte man dazu die Lesegeschwindigkeit testen? Ganz einfach: Weil die Lesegeschwindigkeit darüber entscheidet, ob das Lesen ein Akt der Anstrengung oder des Vergnügens ist und ob man in erzählte Welten versinken kann, oder nicht.
Damit ist die Lesegeschwindigkeit maßgeblich für die Entwicklung einer möglichen Lesebegeisterung. Sie ist auch der Grundstein dafür, Texten rasch und vollständig ihre Informationen entnehmen zu können und damit eine Basis für gute Schulnoten. Eine magische Schwelle sind dabei 150 Wörter pro Minute (WPM).
Erst ab dieser Grenze ist der Verstand frei von der Anstrengung des Entschlüsselns und offen für den Inhalt. Kinder, die viel lesen, können übrigens auch schon in der Grundschule Lesegeschwindigkeiten von 300 bis 400 WPM erreichen und davon ihr Leben lang profitieren.
einen passenden Lesetext eine Kopie des Lesetextes eine Stoppuhr oder ein Smartphone mit Timer-App einen Stift
Anleitung für den Test: Wähle einen Text, der zur Lesekompetenz deines Kindes passt. Er sollte möglichst keine Bilder enthalten und mindestens für drei Minuten Lesezeit ausreichen. Dafür sind folgende Textlängen und -merkmale ein ungefährer Richtwert:
Ende der 1. Klasse: 150 Worte, große Schrift und Zeilenabstände, kurze Sätze, keine Silbentrennung Ende der 2. Klasse: 300 Worte, Lesestufe 1 Ende der 3. Klasse: 450 Worte, Lesestufe 2 Ende der 4. Klasse: 600 Worte, Lesestufe 3
Diesen Text benötigst du in zweifacher Ausfertigung: einmal für dein Kind, einmal für dich. Wir haben für dich bereits entsprechende Lesetexte zum Gratis-Download zusammengestellt (siehe unten). Sorge für eine gut beleuchtete und ruhige Lesesituation und vermittele deinem Kind den Lesegeschwindigkeitstest als sportliche Herausforderung.
- Er sollte nicht als stressige Prüfung wahrgenommen werden.
- Stelle die Stoppuhr oder die Timer-App auf drei Minuten und erkläre deinem Kind, dass es bei „Los!” anfangen soll, so schnell wie möglich vorzulesen, ohne vor Hektik lauter Fehler zu machen.
- Zeitgleich startest du bei „Los!” die Stoppuhr.
- Markiere jedes fehlerhaft gelesene Wort (falsche Aussprache, Wortumstellungen, Ersetzungen und Auslassungen) und mache nach jeweils genau einer Minute einen Strich.
Lasse dein Kind insgesamt drei Minuten lesen, damit nicht ein einzelnes schwieriges Wort das Ergebnis verzerrt. Sind die drei Minuten vorbei, sage „Stopp!”, bedanke dich bei deinem Kind, dass es mitgemacht hat und werte den Test aus. Zunächst geht es einfach nur um die Anzahl der gelesenen Worte.
Zähle aus, wie viele Wörter dein Kind pro Minute gelesen hat. Rechne die drei Werte zusammen und teile sie durch drei für einen Durchschnittswert. Beispiel: 35 WPM (1. Minute) + 28 WPM (2. Minute) + 30 WPW (3. Minute) = 93 WPM, 93 WPM geteilt durch 3 = 31 WPM. Wenn du die fehlerhaft gelesenen Worte durchgängig markiert hast, kannst du auch diese auszählen.
Ziehe diese Anzahl von der Gesamtzahl gelesener Worte ab, um die richtig gelesenen Worte zu bestimmen. Teile diese Zahl durch die Gesamtzahl der gelesenen Worte und nimm das Ergebnis mit 100 mal. Dadurch bekommst du eine Prozentzahl heraus, die die sogenannte Dekodierfähigkeit beschreibt.
- Liegt sie bei oder über 95 Prozent, spricht man von verstehendem Lesen.
- Beispiel: 93 WPM – 15 Lesefehler = 78 richtig gelesene WPM, 78 WPM geteilt durch 93 WPM = 0,84, 0,84 mal 100 = 84 Prozent.
- Ist die Menge fehlerhaft gelesener Worte sehr hoch, lohnt es sich, die Fehler noch einmal genauer anzuschauen.
Liegt das fehlerhafte Lesen vielleicht an der Wortlänge, an bestimmten Buchstaben oder an einer nachlassenden Konzentration? Für die Analyse kann es hilfreich sein, das Vorlesen auf Video aufzunehmen. Wenn du herausfinden kannst, wo genau das Problem liegt, kannst du deinem Kind leichter und besser helfen.
- Ab einem Lesetempo von ungefähr 60 bis 80 Wörtern pro Minute lesen Kinder meist lieber still und auf diese Weise auch deutlich schneller.
- Lautes Vorlesen würde hier kein richtiges Ergebnis der Lesegeschwindigkeit abbilden.
- Lass dein Kind dann einfach bei „Los!” anfangen zu lesen und bei „Stopp!” mit dem Zeigefinger markieren, bis wohin es gekommen ist.
Um sicherzustellen, dass dein Kind auch wirklich gelesen hat, kannst du ihm in Anschluss einige Fragen zum Text stellen. Bei sehr schnellen Lesern, brauchst du für die Auswertung nicht jedes einzelne Wort zu zählen. Zähle stattdessen vorab die Anzahl der Worte in zehn vollständigen Textzeilen aus und teile diese Zahl durch zehn (= Anzahl der Textzeilen).
So hast du einen Durchschnittswert der Wörter pro Zeile, Der liegt meist bei acht bis zehn Worten. Auf diese Weise musst du nur noch die gelesenen Zeilen zählen. Halbe Zeilen zählen dabei natürlich nur halb. Die Anzahl der gelesenen Zeilen nimmst du dann mit der ermittelten Anzahl der Worte pro Textzeile mal und teilst das Ergebnis wegen der drei Minuten Lesezeit durch drei.
Beispiel: In 10 Textzeilen zählst du 90 Wörter.90 geteilt durch 10 = durchschnittlich 9 Wörter pro Textzeile, in 3 Minuten werden 93 Textzeilen gelesen, 93 Texzteilen mal 9 Wörter pro Zeile = 837 Wörter in 3 Minuten, 837 geteilt durch 3 = 279 WPM Die Dekodierfähigkeit kannst du auf diese Weise allerdings nicht ermitteln, weil du beim stillen Lesen nicht mitbekommst, ob Worte fehlerhaft gelesen werden.
Ende der 1. Klasse: 20 bis 35 Wörter pro Minute Ende der 2. Klasse: 60 bis 85 Wörter pro Minute Ende der 3. Klasse: 105 bis 120 Wörter pro Minute Ende der 4. Klasse: 150 oder mehr Wörter pro Minute
Liegt dein Kind hinter diesen Zielen zurück, ist eine gezielte Leseförderung sinnvoll, idealerweise in Absprache mit der Lehrerin oder dem Lehrer deines Kindes. Fleißiges Üben lohnt sich auf jeden Fall. Denn wenn dein Kind die 150 WPM schon in der zweiten oder dritten Klasse schafft, hat es früher mehr Spaß am Lesen und kann sich Bücher selbst erschließen, die es Ende der vierten Klasse nicht mehr reizen würden.
Können Kinder in der zweiten Klasse lesen?
Für die meisten Erstklässler ist die Welt der Buchstaben Neuland, das es zu erobern gilt. Im Laufe der ersten zwei Schuljahre stehen daher die Grundfähigkeiten des Lesens im Mittelpunkt. Spätestens Ende der zweiten Klasse sollte Ihr Kind kurze, unbekannte, einfache Texte einigermaßen flüssig lesen und verstehen können. Unser Lesetest für Zweitklässler kann Ihrem Kind helfen!
Wie weit sollte ein 3 jähriger zählen können?
Wann kann ein Kind bis 10 Zahlen? – Wie lernen wir zählen? Text: Christian Heinrich Eins, zwei, vier, fünf, sechs. Drei vergessen, macht nichts. Ein Kind darf beim Zählen mal was falsch machen, vor allem am Anfang. Auch doppelt zählen, alles normal. Es betritt eine neue Welt, da muss man sich erst mal orientieren.
Das Zählen ist der allererste Schritt in Richtung Mathematik”, sagt Jens Holger Lorenz, Professor am Institut für Mathematik und Informatik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Und dieser Schritt, das Zählen, wird in fünf Stufen erlernt. Bei der ersten Stufe – sie startet ab einem Alter von etwa zweieinhalb Jahren – ist die Reihe von Zahlwörtern nur als Ganzes und unstrukturiert verfügbar: „Einszweidreivier ” – die Zahlwörter werden wie ein Gedicht nachgesprochen, von der Verbindung des Zählens mit Mengen weiß das Kind noch nichts.
Bei Stufe zwei kann das Kind einzelne Zahlwörter schon klar unterscheiden, es ist jedoch immer ein Beginn bei der Eins notwendig. Im Alter von dreieinhalb bis vier Jahren ist diese Fähigkeit so weit ausgebildet, dass die Kinder tatsächlich mit dem Finger nacheinander auf Objekte deuten und dabei die Zahlwörter zum Zählen – meist bis zu einer Menge zwischen fünf und zehn – in der richtigen Reihenfolge benutzen können.
Es ist völlig normal, dass auf diesem Niveau oft noch ein Objekt übersehen oder dasselbe Objekt zweimal gezählt wird. Wichtig ist: Das Kind bringt Struktur in seine Umwelt, und das bereitet ihm Freude – auch wegen der Erfolgserlebnisse. Auf der dritten Stufe, sie ist im Alter von etwa fünf Jahren abgeschlossen, wissen die Kinder zumindest in den Grundzügen, wie dieses Zählen, das sie dauernd machen, überhaupt funktioniert und welchen Sinn es hat: Den Kindern ist klar, dass sie mit der Eins anfangen müssen beim Zählen und dass die zuletzt genannte Zahl die Anzahl der Objekte angibt.In der vierten Stufe – sie beginnt meist mit sechs Jahren und erstreckt sich bis in die Schulzeit hinein – kann das Kind nicht nur Objekte zählen, sondern auch Zahlen selbst.
Das ermöglicht erste einfache Additionen: Zwei und zwei sind zusammen vier. In der fünften Stufe, die erst während der Schulzeit einsetzt, kann auch rückwärts gezählt werden. Die verschiedenen Stufen des Zählens zumindest ungefähr zu kennen kann für Eltern und Erzieher wertvoll sein, damit sie die Kinder anregen und unterstützen können beim Erlernen des Zählens.
Bei aller Förderung sollten Sie Ihr Kind zwar nicht überfordern, denn wenn Mathe keinen Spaß macht, dann fehlt das Wichtigste beim Lernen: die Motivation. Aber gelegentliche sanfte Impulse können viel bringen. Denn das Zählen ist laut Jens Holger Lorenz eine sehr wichtige Fertigkeit: „Die Kinder lernen durch das Zählen nicht nur die Zahlen kennen.
Es hilft ihnen auch, zu abstrahieren und ihr logisches Denken weiterzuentwickeln.” Darüber hinaus legt das Zählen die Grundlage für das Lösen der ersten Rechenaufgaben in der Schule, denn mit dem Zählen lassen sich im Grunde alle vier Grundrechenarten – Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren, Dividieren – anwenden.
Kann man mit 3 Lesen?
Erläuterungen zu 1.-4.: – Zu 1. Um Lesen zu lernen muss man nicht Buchstaben schreiben können. Schreiben lernen ist ein eigener Lernprozess, der überhaupt nicht mit dem Leselernprozess verknüpft sein muss. Manche hoch begabte Kinder möchten und können beides gleichzeitig lernen: Lesen und Schreiben.
Sofern ihre Feinmotorik schon hinreichend entwickelt ist, dass bei geringer Mühe Erfolge eintreten, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Oft interessiert Kinder auch zuerst das Schreiben und sie lernen darüber das Lesen. Oft sind es kleine Mädchen, die dies betrifft. Kinder dagegen (es betrifft häufig Jungen, aber auch drei- bis vierjährige Mädchen), deren Feinmotorik noch nicht so weit ist, werden schlimm ausgebremst und frustriert, wenn das Lesenlernen mit Buchstaben schreiben beginnen soll.
Motivation beim Lesen stärken: 8 Tipps für Eltern
Sie haben zwar alle Voraussetzungen, um sofort und schnell Lesen zu lernen (und alle Vorteile zu genießen, die das mit sich bringt), scheitern aber am Malen der Buchstaben und steigen aus und glauben, dass sie fürs Lesen noch zu klein sind. Grundsätzlich ist es mir völlig unverständlich, weshalb in unserer Lernkultur Kinder zunächst sechs Jahre lang vom Lesen, Schreiben und Rechnen weitgehend ferngehalten werden und dann plötzlich ab Einschulungstermin alles gleichzeitig erlernen sollen: Für viele weniger begabte Kinder ist das eine Überforderung und sie erleiden schon im ersten Schuljahr viele Misserfolge.
- Hoch begabte Kinder gehen, wenn sie ihre Lernprozesse weitgehend selber steuern, oft weitaus ökonomischer vor: Die einen befassen sich zunächst intensiv mit Zahlen und den Anfangsgründen des Rechnens und fangen erst später an, sich für Buchstaben zu interessieren.
- Die anderen befassen sich vordringlich mit der Schriftsprache.
Schon im 3. oder 4. Lebensjahr interessieren sie sich für Buchstaben und fragen danach. Es ist für junge Kinder, die fließend und viel lesen, vergleichsweise einfach, das Schreiben zu erlernen. Natürlich müssen sie es auch feinmotorisch bewältigen lernen (aber zu einem günstigeren Zeitpunkt, zu dem ihre Feinmotorik bereits weiter entwickelt ist) – aber die Fragen der Rechtschreibung sind für sie vergleichsweise harmlos: Wer schon tausendmal das Wort „und” gelesen hat, weiß einfach längst, dass es am Ende mit d geschrieben wird. Zu 2. Hoch begabte Kinder wollen in den seltensten Fällen Buchstaben kneten, basteln, verzieren oder gar tanzen. Sie erfassen die abstrakte Form auch ohne solche „Hinführungen” und reagieren unter Umständen eher verstört auf solche unmotivierten Umwege zum Glück (des Lesenkönnens).
Es ist grundsätzlich eine gute Methode, Dinge zu veranschaulichen und zum Lernen möglichst alle Sinne anzusprechen. Die Schriftsprache ist ein hoch abstraktes System: Zeichen (Buchstaben und Satzzeichen), die nach bestimmten Regeln kombiniert werden, stehen für die unendliche Zahl der konkreten Erscheinungen unserer Welt und für die ebenfalls unendlich vielen mehr oder weniger abstrakten Verallgemeinerungen (zum Beispiel Gebäude, Tierwelt, Esswaren) und Konstrukte (zum Beispiel Freundschaft, Gemeinheit, Mut, Sauberkeit).
Viele Kinder können sich mit diesem System nur anfreunden, es begreifen und behalten, wenn sie behutsam herangeführt werden – und dabei verschiedene Sinne angesprochen und die Buchstaben mit etwas Schönem verknüpft werden. So ist es gut, wenn im Kindergarten farbige und dreidimensionale Buchstaben vorhanden sind, die schön aussehen und deren Form mit dem Tastsinn erfahren werden kann.
Auch das Herstellen von Buchstaben macht nicht nur vielen Kindern Spaß, sondern das eigenständige Tun hilft ihnen auch die Form und den Namen des Buchstabens (spielerisch) zu verinnerlichen und einzuprägen. Buchstaben ausschneiden, Buchstaben kneten, Buchstaben mit dem Finger auf den Rücken schreiben und vieles andere mehr ist beliebt und hilft den Kindern.
Hoch begabte Kinder allerdings sind oft gerade von abstrakten Formen fasziniert, auch haben sie oft bereits erfasst, dass es gerade diese abstrakten Zeichen sind, die die Schriftsprache (das was man Lesen kann) ausmachen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn sie alle Spiele und Geschichten und Basteleien, die um Buchstaben gerankt werden, als irritierende Ablenkung empfinden.
Sie verstehen nicht, warum sie das brauchen, um ihr Ziel Lesen können zu erreichen. Kinder, die ohnehin nicht so besonders gern malen oder basteln oder Dinge verzieren, fühlen sich auch leicht genervt, wenn „es nie richtig losgeht” (Originalton eines hoch begabten Fünfjährigen). Andere Hochbegabte, die gern malen, basteln und verzieren, nehmen dieses freudig mit, wundern sich aber auch, warum diese ganzen Umwege gemacht werden.
Deshalb hat es sich bewährt, alle Umwege zu vermeiden und dem Kind einfach (!) das Lesen beizubringen, wie es im nächsten Abschnitt des Textes skizziert ist. Zu 3. Das Lesenlernen passiert in mehreren Schritten. Damit ein Kind zum nächsten Schritt übergehen kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Erster Lernschritt: Einige häufig vorkommende Buchstaben kennen lernen und sicher wieder erkennen. Hoch begabte Kinder beginnen oft mit drei Jahren, sich ernsthaft für Buchstaben zu interessieren.
- Manchen reicht es, sie zu erkennen und zu benennen, andere möchten sie auch schreiben können.
- Beide Lernwege sollten akzeptiert und unterstützt werden.
- Zunächst sollte also geprüft werden, welche Buchstaben das Kind schon sicher kennt und welche es noch besser kennen lernen muss.
- Eine einfache Methode wird im Beitrag Lesen und Schreiben im Kindergarten beschrieben.
In Anlehnung daran dieser methodische Vorschlag: In einer Kleingruppe buchstaben-interessierter Kinder wird ein Buchstabe ausgewählt. Die Kinder, die ihn sicher beherrschen, erhalten ihn für ihren Buchstabensammelkasten. Wer mit dem Buchstaben noch unsicher ist, nimmt ein Exemplar dieses Buchstabens (aus Pappe oder als Papierausdruck oder wie auch immer) mit nach Hause und lernt ihn.
Wenn das Kind den Buchstaben dann sicher kann, bringt es ihn wieder mit in den Kindergarten. Wichtig ist zu beachten, dass jeder Buchstabe einen Namen hat, also zum Beispiel (gesprochen) We, dass aber beim Lesen der reine Laut “w” gilt und der “Name” (“We”) lediglich gesprochen wird, wenn man über den Buchstaben spricht.
Andernfalls kann diese Unterscheidung schnell zu Verwirrung und Frustration beim Kind führen. Es ist sinnvoll, mit den Buchstaben zu beginnen, die im Deutschen am häufigsten vorkommen. Das sind zunächst die Vokale E, A, I, O und U und die Konsonanten N, R, S, H, K, L, T, W.
Die Motivation, Buchstaben lernen zu wollen Die visuelle Fähigkeit, die Buchstabenzeichen auseinander zu halten Die Gedächtnisfähigkeit, sich die Buchstaben dauerhaft einzuprägen
Zweiter Lernschritt: Laute zu einem Wort zusammenziehen (Lesen). Hoch begabte Kinder verstehen sehr schnell, dass die Leserichtung (im Deutschen) von links nach rechts geht und dass ein leerer Zwischenraum ein Wort vom andern trennt. Jetzt kommt der entscheidende Schritt: Das Zusammenziehen der einzelnen Laute zu einem Wort.
Dabei muss das Kind genau lauschen, während es die Buchstaben erkennt und den entsprechenden Laut ausspricht. Das schaffen auch hoch begabte Dreijährige meistens noch nicht, es ist aber oft irgendwann im 5. Lebensjahr „dran”. Wenn das Kind diesen Lernschritt bewältigt hat, weiß es wie Lesen geht, Alles andere ist dann nur noch Ergänzung (weitere Buchstaben) und Übung.
Wir können dem Kind helfen, wenn wir Lernmaterialien benutzen (oder auch selber herstellen), die das Prinzip vom Einfachen zum Komplizierten beachten. Dies ist bei Schulfibeln gegeben. Dort kommen die schwierigeren Dinge (lange Worte, zusammengesetzte Laute wie eu oder äu oder sch) erst später vor, wenn das Kind schon viele einfache Worte lesen kann.
- Dieses Prinzip ist wichtig für die Übersichtlichkeit und für die Pflege der Motivation des Kindes.
- Für junge Kinder ist es auch hilfreich, wenn wir uns zunächst auf große Druckbuchstaben beschränken; die Kleinbuchstaben erarbeiten sich viele hoch begabte Kinder dann erfahrungsgemäß selbstständig, zum Beispiel mit Hilfe einer Tabelle, auf der neben jedem Großbuchstaben der Kleinbuchstabe abgebildet ist.
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, kleine Texte (Witze, Rätsel, Briefe) in Großbuchstaben zu schreiben. So entstand mit der Zeit ein kleiner Fundus mit Großbuchstabentexten, an denen die Kinder üben können, die gerade an dieser Lernklippe des Zusammenziehens stehen.
Eine gute phonologische Bewusstheit, das heißt, das Kind muss die Laute gut unterscheiden und bewusst heraushören können. Dieser Entwicklungsstand ist erreicht, wenn die Kinder sich fürs Reimen interessieren und hören/erkennen können, mit welchem Laut ein Wort beginnt. Ein ausreichendes Rhythmusgefühl, das dem Kind erlaubt den Takt eines einfachen Liedes oder auch die Silben eines Wortes zu klatschen. Die kognitive Fähigkeit, das gesehene Zeichen sofort in einen zu hörenden Laut umzuwandeln und mehrere aufeinander folgende Laute so lange im Arbeitsgedächtnis zu speichern, bis das ganze Wort erklungen ist. Die kognitive Fähigkeit, den Sinn des Gehörten zu erkennen, also noch einmal innerlich nachzuhorchen. Das innere Nachhorchen ist so lange wichtig, bis der Lesevorgang hinreichend automatisiert ist.
Dritter Lernschritt: Das selbstständige Üben des Lesens. Dabei geschieht die Erschließung immer schwierigerer Lautverbindungen und immer längerer Wörter und Sätze. Erhöhung des Lesetempos. Hier besteht die Hilfestellung nur noch in der Bereitstellung spannender, interessanter oder lustiger Lektüre, die dem Lesevermögen des Kindes angepasst ist.
- Die im Buchhandel erhältlichen Erstleserbücher sind nur bedingt tauglich, denn manchmal überfordern die Geschichten die Lebenserfahrung und den Interessenkreis ganz junger Lesekinder.
- Das ist also im Einzelfall zu prüfen.
- Gute Erfahrungen habe ich damit gemacht, (nicht zu lange) Texte beliebter Bilderbücher in Großbuchstaben abzutippen, auszudrucken und in die Bilderbücher einzulegen oder (wenn man es wie ich über sich bringen kann) die Bilderbuchtexte mit den Ausdrucken zu überkleben.
Man sollte auf dieser Lernstufe außerdem offen dafür sein, dem Kind über Klippen jederzeit sofort hinweg zu helfen. („Das Wort kriege ich nicht raus!”) Voraussetzungen für die Bewältigung dieses Lernschritts:
Die gute Bewältigung der ersten beiden Lernschritte und das Teilen der Freude über die Lesefähigkeit. Wichtig ist auch, dass das Kind das sichere Gefühl haben kann, dass ihm auch jetzt noch gerne und ausgiebig vorgelesen wird. Denn das gemeinsame Betrachten eines Buches oder einer Geschichte hat ja besondere emotionale und kommunikative Qualitäten, die das Kind nicht verlieren möchte.
Zu 4: Ein motiviertes Kind sollte nicht warten müssen, bis andere Kinder auch so weit sind. In einer Kindergartengruppe finden wir die unterschiedlichsten Entwicklungsstufen vor, was den Leselernprozess angeht. Manche Kinder können schon ihren Namen und einzelne Buchstaben erkennen, sind damit aber noch eine ganze Weile zufrieden.
Wenn sie in einer „Lesegruppe” zusammengefasst werden und ein hoch begabtes, wenn auch vielleicht viel jüngeres Kind dazwischen steckt, dann kann es sein, dass dieses Kind das einzige ist, das zügig und ohne Schnörkel Lesen lernen möchte und schon den nächsten Lernschritt machen will. Dann sollten wir es dabei aktiv unterstützen, denn (zur Erinnerung): Es geht ja nicht darum, der Schule vorzugreifen, sondern dem Kind ein Werkzeug zu geben, mit dem es seinen Wissenshunger und –durst besser und selbstbestimmter befriedigen kann.
In der Einstein-Biografie von Jürgen Neffe ist zu lesen (auf S.29): „Was den jungen Albert Einstein von den meisten anderen Schülern damals wie heute unterscheidet: Er schlägt parallel zur Schule seinen eigenen zweiten Bildungsweg ein und verschafft sich das Rüstzeug für seinen späteren Werdegang im Selbststudium.
Er liest und liest und liest” Ähnlich geht es auch anderen, nicht so genialen Hochbegabten: Sie sind darauf angewiesen, sich ihr Wissen zum größten Teil außerhalb der Schule anzueignen. Und dies gilt auch für ältere hoch begabte Kindergartenkinder: Ihr Wissenshunger wird in der Kita nicht gestillt; deshalb ist frühes Lesen für sie vorteilhaft.
Siehe auch: Erzieherinnen unterstützen Kinder beim Lesen-/ Schreiben lernen Siehe auch: Lesen und Schreiben im Kindergarten Siehe auch: Soziale Begabung zeigt sich Datum der Veröffentlichung: Juni 2011 / Version Januar 2014 Copyright © Hanna Vock, siehe Impressum.