Warum Ist Kunst Wichtig FR Kinder?

Warum Ist Kunst Wichtig FR Kinder
Warum Kunstunterricht so wertvoll für Kinder ist – Dass Lesen, Schreiben und Mathematik sinnvolle Fächer in der Grundschule sind, wird niemand ernsthaft bestreiten wollen. Kunst als Unterrichtseinheit wird hingegen gerne mal als weniger wichtig betrachtet.

  1. Das ist jedoch ein großer Irrtum.
  2. Zunächst einmal fördert der Kunstunterricht die motorischen Fähigkeiten und die körperliche Koordination.
  3. Darüber hinaus ermöglicht künstlerische Betätigung einen anderen Zugang zu kognitiver Arbeit.
  4. Inder treffen beim Malen und Basteln eigene Entscheidungen: Sie gestalten einen Plan und finden kreative Lösungswege.

All das sind Eigenschaften, die im späteren Leben hilfreich sind. Egal, ob im Beruf oder Privatleben. Warum Ist Kunst Wichtig FR Kinder Ein weiterer Vorteil: Kunstunterricht sorgt für Spaß und Entspannung und schafft so einen positiven Bezug zur Schule. Und Schüler, die gerne in die Schule gehen, lernen auch besser.

Was bewirkt Kunst bei Kindern?

Kunst und Gestalten im Kindergarten: Kreativität im Fokus – Keine Frage: Das Programm im Kindergarten ist mehr als bunt. Es ist die Aufgabe der Erzieherinnen und Erzieher, die Kita-Kinder immer wieder mit neuen Aktivitäten zu überraschen. Nur so bleiben die Kinder am Ball.

Jeder Tag hält für die Kinder neue Überraschungen parat. Dazu gehören nicht nur Spiele und Vorlesestunden: Die Kinder dürfen auch selbst kreativ werden. Hierbei sind die Möglichkeiten vielfältig. Meist reichen den Kindern ein Blatt Papier und ein paar bunte Stifte – schon entstehen wahre Kunstwerke. Auch die Eltern der Kinder freuen sich über die Bilder, die die Kinder im Kindergarten gemalt haben.

Die Kunststunden machen den Kindern nicht nur viel Spaß, sie fördern auch ihre Kreativität und ihr künstlerisches und bildnerisches Denken, Beim Malen können die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Außerdem trainieren sie ihre Motorik und üben, Formen und Details darzustellen.

Welche Rolle hat Kunst in der Erziehung von Kindern?

Kunst mit Kindern: So wirkt sie auf Kinder – Kunst mit Kindern regt verschiedene Bereiche im Gehirn an und das hat zur Folge, dass unsere Kinder sich besser entwickeln.

Kinder lernen, sich mit Kunst auszudrücken und Neues zu erschaffen. Das gibt ihnen Selbstvertrauen.Die Vorstellungskraft unseres Nachwuchses entwickelt sich mit jedem neuen Kunstwerk. Sie müssen planen und überlegen und ausprobieren. Das schult auch die Wahrnehmunsfähigkeit.Das Beschäftigen mit Kunst fördert neue Sicht- und Denkweisen. Kinder lernen, genauer hinzuschauen, zu überlegen, was ihnen (nicht) gefällt und das im Gespräch zu erklären.Fantasie und Kreativität werden angeregt,

Warum ist Kunst so wichtig?

Kunst und Kultur als Lebensnerv Berlin, den 08.10.2010. Kunst und Kultur haben eine herausragende Bedeutung für die Gesellschaft. Sie spiegeln gesellschaftliche Debatten wider, sie bieten Reibungsflächen zur Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit, sie weisen über das alltägliche Geschehen hinaus.

  • Unst und Kultur sind Ausdruck des menschlichen Daseins.
  • Die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur verweist auf die Vergangenheit und den Umgang mit überbrachten Werten, sie hat zugleich eine zukunftsgerichtete Dimension und beinhaltet Visionen einer künftigen Gesellschaft.
  • Im Umgang mit Kunst und Kultur zeigen sich also die Diskurse der Gesellschaft.

Kunst und Kultur wird eine herausragende Bedeutung für die gesellschaftliche Entwicklung beigemessen. In einer multiethnischen Gesellschaft gewinnen Kunst, Kultur und kulturelle Bildung eine zunehmende Bedeutung, um Integration zu befördern und die positiven Elemente kultureller Vielfalt herauszustellen.

  1. Im Begriff „Wandel durch Kultur” werden diese Prozesse oftmals zusammengeführt.
  2. Für jeden einzelnen Menschen sind Kunst, Kultur und kulturelle Bildung wesentlich.
  3. Ulturelle Bildung eröffnet neue Welten, sie bietet die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit sich selbst und mit der Kunst.
  4. Ulturelle Bildung ist eine der Voraussetzungen für individuelle Kreativität und eigenes künstlerisches Schaffen.

Trotz der zentralen Bedeutung von Kunst, Kultur und kultureller Bildung für jeden Einzelnen und für die Gesellschaft insgesamt sind diese Bereiche immer wieder von Kürzungswellen betroffen. Sie werden teilweise lediglich unter finanziellen Gesichtspunkten betrachtet und nur als Nutznießer und Empfänger öffentlicher Gelder aus den Taschen der Steuerzahler gesehen.

  1. Eine solche Betrachtung lässt außer Acht, dass es sich bei der Förderung von Kunst, Kultur und kultureller Bildung um keine Subvention sondern vielmehr um eine Investition handelt.
  2. Angesichts der zu befürchtenden Einsparungen für die Haushaltskonsolidierung der Länder, um die Kriterien der Schuldenbremse einhalten zu können, angesichts der schwierigen finanziellen Situation der Kommunen und der Sparszenarien des Bundes befasst sich der Deutsche Kulturrat in dieser Stellungnahme mit der Kulturfinanzierung und fordert die Sicherung der kulturellen Infrastruktur in Bund, Ländern und Gemeinden.

Konkret erhebt der Deutsche Kulturrat folgende Forderungen:

Die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der kulturellen Infrastruktur gehört zu den Pflichten von Bund, Ländern und Kommunen, Die inhaltliche Ausgestaltung dieser Aufgabe obliegt der Selbstverwaltung der Kommunen bzw. den Landesparlamenten und dem Deutschen Bundestag. Es muss sichergestellt werden, dass Bund, Länder und Kommunen ihrer Verpflichtung, Kulturförderung zu leisten und kulturelle Teilhabe zu gewährleisten, nachkommen, gegebenenfalls sind hierfür gesetzliche Regelungen erforderlich.

Freiwillige Leistung Kultur bedeutet nicht, dass es sich hierbei um eine nachrangige Aufgabe handelt. Daher muss es selbstverständliche politische Vorgehensweise sein, dass zum Ausgleich der Haushalte im Rahmen der Haushaltssicherung sowohl die Pflichtaufgaben als auch die freiwilligen Aufgaben auf den Prüfstand müssen. Darüber hinaus ist es notwendig, dass bei der langjährigen institutionellen Förderung von Einrichtungen ein Existenzschutz besteht, sowohl gegenüber den Bürgern als auch der Kultureinrichtung selbst. Die Kommunen müssen ihr Handeln an diesen Grundsätzen ausrichten. Die Länder sind außerdem in der Pflicht, die kommunalen Aufsichtsbehörden an diesen Grundsatz zu binden und Regelungen zu finden, die es den Kommunen in Haushaltssicherungsverfahren trotzdem ermöglicht, das kulturelle Leben in ihrer Stadt weiter angemessen zu finanzieren.

Die Kommunen müssen angemessen finanziell ausgestattet werden, um allen ihren Aufgaben nachkommen zu können. Hier ist in besonderer Weise die Gemeindefinanzkommission gefordert. Ebenso müssen tragfähige Modelle zur Entschuldung überschuldeter Kommunen entwickelt werden. Zudem sollen verschiedene Modelle zur Umlandfinanzierung geprüft werden.

Das Staatsziel Kultur muss im Grundgesetz verankert werden. Das in den verschiedenen Landesverfassungen bereits verankerte Staatsziel Kultur muss dort aktiver mit Leben gefüllt werden.

Das Haushaltsrecht muss auf den verschiedenen staatlichen Ebenen flexibler gehandhabt werden, um einen effizienten Mitteleinsatz zu ermöglichen und Bürokratiekosten zu vermeiden. Hier gilt es, die bestehenden Ermessensspielräume zu Gunsten der geförderten Kulturinstitutionen auszuschöpfen. Bereits die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags „Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements” und darauf aufbauend die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags „Kultur in Deutschland” haben Vorschläge zum Bürokratieabbau bei Zuwendungsempfängern unterbreitet. Die Arbeitsgruppe Zuwendungsrecht des Nationalen Forums für Engagement und Partizipation hat diese Vorschläge unterstützt. Sie wurden vom Staatsminister für Bürokratieabbau im Bundeskanzleramt aufgegriffen und sollten nun zügig umgesetzt werden.

Ein Nothilfefonds für in Not geratene Kultureinrichtungen kann eine Brückenfunktion zur Sicherung der kulturellen Infrastruktur übernehmen.

In dieser Situation weitgreifender Mittelkürzungen ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk einer der wenigen Kulturträger mit verfassungsrechtlicher und politischer Finanzierungsgarantie. Durch den staatsvertraglich festgeschriebenen Funktionsauftrag auf den Feldern der Information, Bildung, Unterhaltung und Kultur wächst den Rundfunkanstalten eine besondere Verantwortung zu. Neben der Ausweitung seiner Kulturberichterstattung müssen sie noch stärker als bisher als Förderer und Unterstützer des unabhängigen Kulturschaffens tätig werden. Diese Verpflichtung muss von den Sendern deutlicher als bisher umgesetzt werden.

Die Kirchen sind gefordert, Kunst und Kultur einen besonderen Stellenwert einzuräumen. Dabei gilt es, neben der Pflege des kulturellen Erbes insbesondere die zeitgenössischen Künste in den Blick zu nehmen und in Förderprogrammen bzw. Aufträgen zu berücksichtigen.

Stiftungen sind in besonderer Weise gefordert, die zeitgenössische Kunst und Kultur zu unterstützen und damit einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Kunst und Kultur zu leisten. Sie sollten ein besonderes Augenmerk auf die Nachhaltigkeit ihrer Fördertätigkeit richten und dabei auch längerfristige Verpflichtungen eingehen. Ebenso bestehen weitere Potenziale in der Zusammenarbeit von Stiftungen.

Die kulturelle Infrastruktur wird geprägt durch unterschiedliche künstlerische Sparten sowie die Vielfalt an Trägern, Zur Sicherung der kulturellen Vielfalt ist es unerlässlich, die Vielfalt von Trägern, Einrichtungen und Angeboten zu erhalten und im Dialog mit den Kulturverbänden weiterzuentwickeln bzw. den gesellschaftlichen Herausforderungen anzupassen.

Weiter gilt es, auf kommunaler und regionaler Ebene weitere Formen wie z.B. Kulturabgaben auszuloten und zu erproben.

Begründungen Wenn von der kulturellen Infrastruktur gesprochen wird, sind in erster Linie die Einrichtungen in den Städten und Gemeinden gemeint, die die Unterhaltsträger der Mehrzahl der deutschen Kultureinrichtungen sind. Hier arbeiten die Künstlerinnen und Künstler der verschiedenen künstlerischen Sparten (Musik, darstellende Kunst, bildende Kunst, Literatur, Baukultur, Design, Film und Medien) freiberuflich oder in Festanstellungen.

Hier findet die konkrete Arbeit der verschiedenen Kulturinstitutionen und Einrichtungen der kulturellen Bildung wie beispielsweise Archive, Atelierhäuser, Bibliotheken, Jugendkunstschulen, kommunalen Kinos, Konzerthäuser, Museen, Musikschulen, soziokulturelle Zentren, Theater genauso wie die Kunstvereine, die verschiedenen Laiengruppen und vieles andere mehr.

Kunst und Kultur sind daher ein zentraler Lebensnerv von Städten und Gemeinden. Hier liegt die potenzielle Basis für die kreative Auseinandersetzung mit der Geschichte und mit der Zukunft der Gesellschaft. Ein lebendiges kulturelles Leben macht eine Stadt oder Gemeinde lebenswert und attraktiv.

Es stiftet Gemeinschaft, bietet Anregung und Unterhaltung. Kunst und Kultur tragen wesentlich zur Identifikation mit dem Gemeinwesen bei. Hieraus ergeben sich positive Wirkungen auf die Gesamtgesellschaft, da Menschen, die sich mit dem Gemeinwesen identifizieren, oft auch in anderen gesellschaftlichen Feldern aktiv sind.

Beim Rückblick auf die letzten drei Dekaden kann zum einen festgehalten werden, dass insbesondere in den 1980er Jahren in der alten Bundesrepublik ein Ausbau der kulturellen Infrastruktur stattfand. Dieser Ausbau fand nicht nur in neuen Museumsbauten seinen Ausdruck, sondern auch in der Ausdifferenzierung der kulturellen Bildungslandschaft.

So entstanden die Jugendkunstschulen als neuer Einrichtungstyp, die Museums- und Theaterpädagogik etablierten sich, soziokulturelle und Stadtteilkulturzentren entstanden im Schnittfeld von sozialer, künstlerischer und kultureller Bildungsarbeit. Kommunale Kinos wurden gegründet. Kunst- und Musikhochschulen fanden einen regen Zulauf und neue Ausbildungseinrichtungen, speziell für Film und neue Medien, wurden gegründet.

Mit den Künstlerfonds wurde eine staatsferne Form der Mittelvergabe im Bereich individueller Künstlerförderung etabliert. In den letzten zwei Jahrzehnten fand in den westlichen Bundesländern eine Reduzierung der kulturellen Infrastruktur statt, wie zum Beispiel bei Bibliotheken, die ihre Zweigstellennetze verkleinern mussten.

Jene Einrichtungen und Arbeitsfelder, die auf eine erst kurze Geschichte zurückblicken wie z.B. einige kulturpädagogische Einrichtungen und freie Projekte, haben im Vergleich zu den etablierten Arbeitsfeldern und Einrichtungen oft eine deutlich unsicherere Finanzbasis. In den östlichen Bundesländern fand nach dem fundamentalen Systemwechsel in den vergangenen zwanzig Jahren ein grundlegender Wandel des kulturellen Lebens statt.

Neue Formen von Einrichtungen und Vereinen entstanden. Kulturinstitutionen wurden baulich und inhaltlich modernisiert. Mit dieser Entwicklung verbunden waren und sind Schließungen bzw. Fusionen von Kultureinrichtungen. Dieses zog einen beträchtlichen Personalabbau nach sich.

  1. öffentlich finanzierter Kulturbereich,
  2. privatwirtschaftlicher Kulturbereich,
  3. gemeinnütziger Kulturbereich, Kirchen und gebührenfinanzierter öffentlich-rechtlicher Rundfunk.

Öffentlich finanzierter Kulturbereich (1. Sektor) Werden die öffentlichen Kulturausgaben in Deutschland nach den verschiedenen staatlichen Ebenen differenziert, wird deutlich, dass nach wie vor die Gemeinden den größten Teil der Kulturfinanzierung übernehmen, nämlich 52,3 %.

Auf die Länder entfallen laut Kulturfinanzbericht 2008 36,6% und auf den Bund 11,1%. Viele Kommunen befinden sich aber in einer finanziellen Situation, die die Aufgabenerfüllung durch die Kommunen gefährdet. Kommunen mit einem hohen Hauhaltsdefizit unterliegen der Haushaltssicherung und ihre Haushalte müssen jeweils von der Kommunalaufsicht genehmigt werden.

Einige Kommunen haben bereits so hohe strukturelle Defizite, dass selbst bei größten Sparanstrengungen eine Entschuldung nicht gelingen kann. Dem im Jahr 2008 erschienen Kulturfinanzbericht ist zu entnehmen, dass die Kulturausgaben von 1995 bis 2007 angestiegen sind, bei einer preisbereinigten Betrachtung sind sie allerdings gesunken.

Eine wichtige Informationsquelle zur Kulturfinanzierung durch Bund, Länder und Gemeinden sind die alle zwei Jahre erscheinenden Kulturfinanzberichte, die vom Statistischen Bundesamt und den Statistischen Landesämtern gemeinsam herausgegeben wurden. Die in diesen Berichten dargestellten Zeitreihen zur Kulturfinanzierung geben über deren Entwicklung Auskunft.

Sie zeigen auch, dass die Kulturhaushalte nur marginale Anteile an den Gesamthaushalten der verschiedenen Gebietskörperschaften haben. Sowohl die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements” als auch die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland” haben die herausragende Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements, sei es als Zeit- oder als Geldspende, für das kulturelle Leben in Deutschland unterstrichen.

  • Dieses bürgerschaftliche Engagement ist eine Bereicherung in der Arbeit der Kultureinrichtungen sowie für das kulturelle Leben insgesamt, es kann die hauptamtliche Arbeit im Kulturbereich aber nicht ersetzen.
  • Privatwirtschaftlicher Kulturbereich (2.
  • Sektor) Die Kultur- und Kreativwirtschaft repräsentiert den privatwirtschaftlichen Kulturbereich.

Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft sind bestrebt, durch den erwerbswirtschaftlichen Verkauf kulturwirtschaftlicher Güter und Dienstleistungen Gewinn zu erzielen. Im privatwirtschaftlichen Kulturbereich, der bei den Künstlern, den Schöpfern von Kunst und Kultur, beginnt und über Verwerter wie Verlage, Film- und Fernsehproduzenten bis hin zum Einzelhandel mit Kunst und Kultur in Galerien oder Buchhandlungen reicht, werden Kunst- und Kulturgüter produziert und distribuiert.

Der privatwirtschaftliche Kulturbereich steht mit den anderen Kulturbereichen in enger Wechselwirkung und ist Teil der kulturellen Infrastruktur. Gemeinnütziger Kulturbereich, Kirchen und öffentlich-rechtlicher Rundfunk (3. Sektor) Ein wesentlicher Teil des kulturellen Lebens wird durch gemeinnützige Kulturvereine und -institutionen, -stiftungen, die Kirchen sowie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gestaltet.

Bürgerschaftliches Engagement ist dabei in weiten Teilen ein tragendes Element des kulturellen Lebens. Die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Kultur in Deutschland” bezeichnete in ihrem Schlussbericht (Bundestagsdrucksache 16/7000) den Bürger als den wichtigsten Finanzier von Kunst und Kultur und zwar in erster Linie als Marktteilnehmer, in zweiter Linie als bürgerschaftlich Engagierter und erst in dritter Linie als Steuerzahler.

  1. Ein besonderes Verdienst der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland” ist es, den bedeutenden Beitrag der Kirchen zum kulturellen Leben in Deutschland herausgestellt zu haben.
  2. Dabei setzen sie sowohl in der kulturellen Breitenarbeit und der kulturellen Bildung als auch in der Kunstförderung Akzente.

Von großer Bedeutung für den Kulturbetrieb ist weiter der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Er ist nicht nur Auftraggeber für Künstler und Kulturproduzenten verschiedener Sparten. Er ist als Kulturproduzent zugleich selbst Teil des Kultur- und Medienbetriebs und berichtet über Kunst und Kultur.

  1. Darüber hinaus ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk ein wichtiger Live-Kulturveranstalter.
  2. Verflechtungen im Kulturbetrieb Mit dem Begriff Kulturbetrieb wird ein sehr komplexer und umfassender gesellschaftlicher Bereich zusammengefasst.
  3. Es gehören dazu die Künstler, die den kreativen Kern des Bereiches bilden.

Die steuer- bzw. gebührenfinanzierten Kultureinrichtungen wie Bibliotheken, Museen, Theater, soziokulturelle Zentren, kommunale Kinos, Musikschulen usw. sind Auftraggeber oder Arbeitgeber für Künstler, sie sind Abnehmer künstlerischer Werke oder Dienstleistungen, sie sind Anbieter künstlerischer Produktionen bzw.

Dienstleistungen im Bereich der kulturellen Bildung. In den Kulturvereinen und -initiativen können Bürger selbst künstlerisch aktiv werden. Kulturvereinigungen und -projekte präsentieren Kunst und Kultur und bieten Räume für Auseinandersetzungen. Die Unternehmen der Kulturwirtschaft verwerten künstlerische Werke, sie präsentieren Künstler und sind Anbieter kultureller Dienstleistungen.

Alle Bereiche des kulturellen Lebens haben auch eine wirtschaftliche Bedeutung als Auftraggeber für die gewerbliche Wirtschaft und den Dienstleistungssektor vor Ort. Die kulturelle Bildung ist integrativer Bestandteil des kulturellen Lebens und bietet Zugangschancen zu Kunst und Kultur.

  • Alle Bereiche des kulturellen Lebens sind eng miteinander verbunden und stehen in zahlreichen Wechselwirkungen.
  • Veränderungen in einem Bereich wirken sich auch auf die anderen aus.
  • Daher betreffen Kürzungen der öffentlichen Kulturausgaben alle Bereiche des kulturellen Lebens und nicht nur die öffentlichen Kultureinrichtungen selbst.

Das bürgerschaftliche Engagement ist eine Bereicherung des kulturellen Lebens. Es kann hauptamtliche Arbeit in Kultureinrichtungen nicht ersetzen, es ist im Gegenteil für eine produktive, sinnerfüllte Zusammenarbeit mit Freiwilligen oftmals der zusätzliche Einsatz von hauptamtlichen Personal erforderlich.

Zugleich sind bürgerschaftlich Engagierte oftmals die besten Werbeträger für Kultureinrichtungen und setzen sich nachhaltig für deren Erhalt ein. Insbesondere die verschiedenen Freiwilligendienste im In- und Ausland tragen dazu bei, dass sich zum einen junge Menschen für Kunst und Kultur engagieren oder zum anderen in generationsübergreifenden Freiwilligendiensten aktiv dem demografischen Wandel stellen.

Das Leben in der Stadt, aber auch in den Kreisen und Regionen wird zu einem großen Teil von einem lebendigen kulturellen Leben geprägt. So entsteht eine auch identitätsstiftende Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger. Das kulturelle Leben eröffnet Teilhabechancen, es bietet aber auch Chancen der Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, und es ist Ausdruck des menschlichen Zusammenlebens.

Strukturreformen im Kulturbereich Seit gut zwanzig Jahren ist der öffentliche Kulturbereich auch ein Feld für Reformen verschiedenster Art. Insbesondere in den 1990er Jahren wurden Rechtsformänderungen in Kultureinrichtungen vorgenommen. Die Überführung in privatwirtschaftliche Rechtsformen sollte vor allem einer Entbürokratisierung dienen.

Rückblickend kann gesagt werden, dass durch Rechtsformänderungen weniger Effekte erzielt wurden als zunächst erhofft. Aufgrund der nach wie vor bestehenden Bindung der Kultureinrichtungen und -institutionen an das öffentliche Haushaltsrecht liefen manche der Reformen ins Leere.

Für eine öffentlich finanzierte Kultureinrichtung ist die Rechtsform zwar eine wichtige Größe, sie hat aber weniger Einfluss auf deren Effizienz und Effektivität, als zunächst angenommen wurde. Darüber hinaus dürfen potenzielle negative Aspekte wie Tarifflucht und die Möglichkeit der Insolvenz bei Kultureinrichtungen in der Form einer GmbH nicht außer Acht gelassen werden.

Die in den letzten Jahren umgesetzten Reformen des Stiftungsrechts und des Gemeinnützigkeitsrechts haben positive Wirkungen im Kulturbereich. Mit ihrer Hilfe können die grundlegenden Probleme der Kulturfinanzierung aber nicht gelöst werden, da das Volumen der privaten Förderung durch Stiftungen und Vereine im Vergleich zum tatsächlichen Bedarf zu gering ist.

Gerade mit Blick auf privatrechtliche Stiftungen ist überdies festzustellen, dass sie in den seltensten Fällen bereit sind, langfristige Verantwortung für Kulturinstitutionen oder -projekte zu übernehmen, sondern sich eher entsprechend ihren selbst gesteckten Zielen temporär engagieren. Aktuelle Herausforderungen Die Städte und Gemeinden werden aller Voraussicht nach im Jahr 2010 das größte Haushaltsdefizit seit Gründung der Bundesrepublik meistern müssen.

Dieses akute Defizit, das das in vielen Kommunen bestehende strukturelle Defizit noch verschärft, wird sich unweigerlich auch auf die öffentliche Kulturfinanzierung auswirken. Insbesondere in Ländern, in denen die Kultur vornehmlich von den Kommunen finanziert wird, wird der Kulturbereich vor Einsparungen nicht verschont bleiben können.

  1. Die im Jahr 2009 im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse wird besonders in den Ländern zusätzlich zu Ausgabenkürzungen führen müssen, da ansonsten die selbst gesteckten Finanzziele nicht erreicht werden.
  2. Es ist bereits sichtbar geworden, dass viele Länder im Kulturbereich Einsparungen vornehmen werden.

Zusätzlich wirkt sich die Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 sich in sinkenden Steuereinnahmen aus. Die öffentlichen Haushalte trifft die Wirtschafts- und Finanzkrise mit einer Verzögerung. Dadurch wird sich die oben skizzierte Situation noch einmal verschärfen.

Weder Stiftungen noch die Kirchen werden die durch die Einsparungen der öffentlichen Hände entstehenden Effekte auffangen können. Insgesamt ist zu befürchten, dass die Schließung von Kultureinrichtungen und ein weiterer Beschäftigungsabbau im Kulturbereich drohen. Der Abbau an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung im Kulturbereich wird zu einer Zunahme an freiberuflichen Kunstschaffenden führen, die dann ohne arbeitsvertragliche Absicherung in ihrem Beruf weiterarbeiten müssen.

Dieses wiederum trägt zu einem Anstieg der in der Künstlersozialversicherung Versicherten bei. Deren Versicherungsbeitrag zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung wird zur Hälfte von ihnen selbst, zu 30% von den Verwertern künstlerischer Leistungen und zu 20% von einem Bundeszuschuss finanziert.

Die Künstlersozialversicherung ist eine wichtige kultur- und sozialpolitische Einrichtung. Eine Zunahme der Versicherten muss unter den gegebenen Bedingungen zwangsläufig nach eine Erhöhung des Bundeszuschusses nach sich ziehen. Darüber hinaus fallen bereits heute viele Künstler durch die Netze der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bzw.

der freien künstlerischen Tätigkeit. Sie müssen sich trotz geringer Einkommen ausschließlich privat sozial absichern. Gesellschaftliche Herausforderungen Über die genannten finanziellen Herausforderungen hinaus wirken sich auch gesellschaftliche Veränderungen auf den Kulturbereich aus.

  • Der demografische Wandel wird vielfach mit dem Slogan „älter, bunter, weniger” umschrieben.
  • Dahinter verbirgt sich zum einen, dass in einigen Regionen Deutschlands die Bevölkerungszahl durch Abwanderung drastisch abnimmt.
  • Die politisch Verantwortlichen stehen vor der Frage, ob die geringere Bevölkerungszahl dazu führen muss, auch das kulturelle Angebot auszudünnen oder ob Kultur einen Beitrag dazu leisten kann, dass eine Region so attraktiv wird, dass wieder Menschen dorthin ziehen.

Neben der sinkenden Bevölkerungszahl ändert sich die Zusammensetzung der Bevölkerung. Ferner nimmt die Zahl der älteren Menschen zu und die der jüngeren ab. Dieses bietet auf der einen Seite die Chance, allen Kindern und Jugendlichen tatsächlich den Zugang zu Kunst und Kultur auf breiter Ebene zu ermöglichen, wenn das bisherige Angebot erhalten bleibt.

Auf der anderen Seite muss das Angebot für ältere Menschen ausgeweitet werden, zumal viele von ihnen bis in das hohe Alter geistig und körperlich aktiv bleiben. Die dritte Herausforderung des demografischen Wandels ist der steigende Anteil, den Migranten an der Gesamtbevölkerung haben. An alle Akteure des kulturellen Lebens muss die Frage gerichtet werden, ob das Thema interkulturelle Öffnung auf ihrer Agenda steht und welche Folgen die von der Bundesrepublik ratifizierte UNESCO-Konvention zum Schutz und zur Förderung kultureller Ausdrucksformen mit Blick auf die kulturelle Teilhabe und die kulturellen Ausdrucksformen von Migranten hat.

Die skizzierten gesellschaftlichen Herausforderungen stellen die Kultureinrichtungen und -institutionen vor neue Aufgaben. Ihre Zukunftsfähigkeit wird auch davon abhängen, wie sie diese neuen Aufgaben meistern werden und ob sie sie als Chance zur Weiterentwicklung begreifen.

  1. Viele Kultureinrichtungen und -institutionen nehmen bereits die Herausforderungen an.
  2. Sie sollten für ihre in die Zukunft gerichteten Schritte einen Bonus erhalten, statt dass das Verharren beim Bestehenden belohnt wird.
  3. In einem kulturpolitischen Diskurs gilt es auch die kulturelle Infrastruktur einer Überprüfung zu unterziehen, inwiefern sie den künftigen Anforderungen gerecht wird.

Dabei sind neben ökonomischen Parametern vor allem kulturpolitische Kriterien anzulegen, nach denen die kulturelle Infrastruktur gemessen und bewertet werden sollte. : Kunst und Kultur als Lebensnerv

Was ist der Sinn von Kunst?

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, Frau Pfeiffer-Poensgen hat mich wieder einmal aufgefordert, über ein Thema zu reden, von dem ich nichts verstehe. Ich kann weder mit der Lektüre großer Geister über den „Nutzen” der Kunst aufwarten noch eigenen Kenntnisreichtum in die Waagschale werfen; das Einzige, was ich aufzubieten imstande bin, ist Affinität zum Thema, Erfahrung und einigermaßen gesunden Menschenverstand.

  1. Das zusammen muss Ihnen heute genügen, denn sonst hätten Sie sich einen Experten, zum Beispiel einen Kunsttheoretiker oder einen Kunstphilosophen, einladen müssen.
  2. Mein Vortrag hat ein offenes Ende, es gibt mehrere „Exitpunkte”, weil das Manuskript viel zu lang ist.
  3. Ich schaue mal selbst, was daraus wird Zwei Stichwörter stehen im Raum: Kunst und Nutzen.

Da bekommt man erst einmal einen Schreck. Deswegen gehe ich ganz systematisch vor – als jemand, der sich das Thema erschließt, während er darüber spricht. Ursprünglich aus dem Althochdeutschen kommend, ist Kunst tatsächlich die Substantivierung des Verbums „können”.

Es bezeichnet das, was man beherrscht: Kenntnis also, Wissen oder Meisterschaft. Wenn das zutrifft, wohnt dem Wort zugleich ein Qualitätskriterium inne – etwas will „gekonnt” sein, um als Kunst akzeptiert zu werden. Qualität konstituiert geradezu das Wort „Kunst”. Genau genommen dürfte es demnach keine schlechte Kunst geben – es wäre keine Kunst.

Dummerweise ist das Urteil darüber aber immer subjektiv. Für eine objektive Beurteilung gibt es kaum Kriterien und schon gar nicht eine Instanz. Ist das wirklich so? Über die Qualität von Kunst wird also noch zu reden sein. Zunächst aber weiter zum Kunstbegriff.

  • Er wird in ganz unterschiedlichen Ebenen gebraucht.
  • Zum Beispiel in der Ebene von Wissen, Erkenntnis und Einsicht.
  • Schon seit dem 16.
  • Jahrhundert wird nämlich „Kunst” nicht nur zur Beschreibung bestimmten Wissens oder Könnens gebraucht, sondern auch für Philosophie und Wissenschaft.
  • Diese Sicht verweist auf die alte Symbiose von Wissenschaft und Kunst, denn in der Antike und später in der Renaissance sprach man von den „septem artes liberales”, den sieben freien Künsten.
See also:  Wann DRfen Kinder Vorne Sitzen?

Innerhalb dieses Kanons gab es zum Einen das Trivium, Grammatik, Dialektik und Rhetorik – wenn man so will, die Grundbildung – und schließlich zum Anderen das Quadrivium mit Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie. Ich habe übrigens in der Schule noch gelernt, dass es eigentlich „die sieben Künste der Freien” heißen müsste, um zu bedenken, dass es sich um den Bildungskanon der freien Bürger etwa Athens oder Spartas handelte, nicht der Sklaven.

Und später im Studium erklärte uns Rosemarie Ahrbeck, dass eigentlich von den „sieben Künsten des freien Mannes” die Rede sei – „political correctness” gab es bisweilen sogar schon in der DDR. Für den Erwerb der Grundfertigkeiten, heute würden wir von „Kulturtechniken” sprechen, hat sich vom Trivium her das Adjektiv „trivial” erhalten.

Wir verwenden es, wenn etwas einfach, grundlegend, übersichtlich ist – gelegentlich auch im Sinne eines Pejorativs. Für komplexere Sachverhalte hat sich indessen „quadrivial” als Ableitung aus dem antiken Vierschritt interessanterweise nicht durchgesetzt.

Die geheimnisvolle Verbindung von Wissenschaft und Künsten besteht bis heute fort. Seit Gottfried Wilhelm Leibniz kennt man die Bezeichnung der einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen als Sprachkunst (Grammatica), Redekunst (Rhetorika), Messkunst (Geometria), Beweiskunst (Logika), Sittenkunst (Ethika), Sehkunst (Optica), Zergliederkunst (Anatomia) und Scheidkunst (Chymia).

Man sprach auch hier von Wissenschaften im Sinne von Künsten, und die Trennung von Wissenschaft und Kunst, wie wir sie heute kennen, hat es in dieser Form nicht gegeben. Spätestens in der Goethezeit ist sie aber doch vollzogen worden. Von Goethe nämlich stammt die Bemerkung: „Kunst und Wissenschaft sind Worte, die man so oft braucht, und deren genauer Unterschied selten verstanden wird.

  • Wissenschaft ist Vernunft, Kunst ihr Mechanismus.” Diese Unterscheidung gefällt mir; ebenso wie seine Bemerkung, Wissenschaft sei das Theorem, Kunst das Problem.
  • Unst wird auch oft im Sinne von Fertigkeit gebraucht, auch in der Wissenschaft.
  • Dann sind zum Beispiel Fertigkeiten innerhalb eines Fachgebiets gemeint, etwa die Fähigkeit zu fechten, zu reiten, die Tanzkunst zu beherrschen, ebenso wie die Schreibkunst, die Kochkunst, die Heilkunst.

Immer schwingen handwerkliche Ausdeutungen des Kunstbegriffs mit, die unmittelbar mit der „Nützlichkeit” entsprechender Kunstfertigkeit verbunden sind. Kunst und Kultur stehen in einem interessanten Gegensatz zum Begriff der „Natur”. Mit der Aufklärung und ihrem neuen Naturbegriff trennten sich diese Perspektiven, das Künstliche oder Künstlerische geriet in einen Gegensatz zum Natürlichen.

  • Tatsächlich verwenden wir heute „Kunst” auch wie ein Präfix für alles, was nicht natürlich ist: Kunstleder, Kunststoff, Kunstblume, Kunstauge und so weiter.
  • In den Kunst- und Wunderkammern, den aufgeklärten Vorläufern unserer heutigen Museen, stellte man die Exponate geordnet nach Naturalien und Artefakten auf; auf der einen Seite also z.B.

Mineralien, Präparate von Pflanzen und Tieren usw., auf der anderen die kunstvoll von Menschenhand aus Naturstoffen erst gemachten Dinge: Fächer, Krüge, Werkzeuge, Skulpturen und Vieles mehr. In der Mitte wurde in der überlieferten Architektur der Wunderkammern fast immer ein Globus aufgestellt, gleichsam als verbindendes Symbol für den Gesamtzusammenhang, das abgerundete und ausgeglichene „Ganze”.

  1. Bis heute kann man das in erhalten gebliebenen Wunderkammern betrachten, etwa im Kunst- und Naturalienkabinett der Franckeschen Stiftungen in Halle an der Saale.
  2. In der Theologie begegnet uns schließlich Gott als Künstler, als Schöpfer der Welt.
  3. Aus dieser Perspektive der Naturbetrachtung oder gar -anbetung entdecken wir die Erhabenheit eines Flusslaufes, die Schönheit eines Sonnenuntergangs, die Faszination eines Gewitters – sofern man keine Angst davor hat –, der Ruhe des Waldes, die gebieterische Präsenz eines Berggipfels, die ästhetische Ordnung des Kranichfluges.

Bei dieser Gelegenheit könnte man übrigens fragen, ob auch Tiere Künstler sein können. Es lohnt sich, darüber nachzudenken. Schließlich bewundern wir ja den kunstvollen Nestbau der Vögel, wir staunen über die Werke des Bibers, wir bewundern das Wabennest der Bienen, den Tanz der Delphine.

Hier müsste man dann aber ebenso fragen, ob Tiere ihre Werke genießen, das heißt, ob sie sich bewusst daran erfreuen (oder ob nur wir das tun) und sich womöglich auch gegenseitig dafür bewundern. Außerdem verwenden wir den Kunstbegriff als „schöne Kunst”. Die schönen Künste stehen heute für den heute am häufigsten gebrauchten Wortsinn, was insbesondere auf Winckelmann, Lessing, Herder, Goethe und Schiller zurückzuführen ist.

Sie alle haben in ihren Arbeiten zur Ästhetik genau das beschrieben: die menschlichen Hervorbringungen zum Zwecke der Erbauung, der Bildung – jetzt sind wir schon sehr dicht am Thema –, sei es im Theater, in der Literatur, in der Musik oder in anderen Kunstbereichen.

  1. Und um eine letzte Dimension zu nennen: Auch im technischen Sinn gibt es den Begriff der Kunst, z.B.
  2. Als Ingenieurskunst oder Baukunst.
  3. Wir sind fasziniert über eine gut funktionierende Maschine und bewundern die Kunst ihres Konstrukteurs.
  4. Technische Kunstwerke gibt es auch im engeren Sinn, z.B.
  5. Im Falle von kinetischer Kunst, einer Art mechanischen Performance, mit der die tollsten Bewegungen, Übertragungen von Kraftimpulsen installiert und inszeniert werden.

Im Phaeno Wolfsburg kann man eine Vielzahl solcher Exponate bewundern. Auch Gartenbau- oder die Wasserkunst gehören dazu – ich denke in diesem Moment etwa an die großen Gartenanlagen Peter des I. im russischen Petersburg, wo Wasserspiele in einer unglaublichen Virtuosität, komponiert wie Musikstücke, zu bewundern sind.

Alle diese Beispiele zeigen die Schnittstelle von Wissenschaft, Technik und Kunst. Aber eigentlich ist diese Dreiteilung und Zergliederung dem Kunstbegriff selbst gar nicht angemessen, denn er hat eine universelle Dimension. Nicht ohne Grund spricht man von „Lebenskunst” oder von Lebenskünstlern. Kunst ist letztlich menschliche Ausdrucksform des Seins – ich müsste es eigentlich anders betonen: menschliche Ausdrucksform des Seins.

Zu diesem Sein gehören Wahrheits- und Erkenntnissuche, Können und zugleich das Gefallen und die Freude daran, also auch Schönheit und Genuss, das Bewusstsein für Form und Gestalt, Freude an Wohlklang und Bewegung, an Klugheit, Mut und Witz. Genauso bedarf es der Kunst, um neben der Lebensfreude auch Trauer, Enttäuschung, Angst oder Erschütterung Ausdruck zu geben.

Aber nun sollte ich ja nach dem „Nutzen” der Kunst fragen. Wenn Kunst nützlich sein soll oder kann, müssen wir dafür zunächst überlegen, welchen Nutzen sie haben könnte und wem sie nützt. In der Wissenschaft sprechen wir von Neugier und Nutzen – curiositas und utilitas. In der Wissenschaftsgeschichte kann man übrigens sehr schön verfolgen, wie das Erkenntnisstreben zunächst mit etwas ganz Elementarem – das Wort „Wissenstrieb” klingt sehr elementar – zu tun hatte, nämlich menschliche Neugier zu befriedigen.

Alsbald kam die Idee dazu, die Welt nicht nur zu verstehen, sondern sie auch zu verändern, also einen Nutzen aus erworbenem Wissen zu schlagen. Curiositas und utilitas sind die Universalien einer jeden wissenschaftlichen Weltbetrachtung. Wie verhält es sich aber mit der Kunst? Wäre Kunst von Nutzen, dann könnte sie auch von Schaden sein.

Kann denn Kunst tatsächlich schädlich sein? Das erinnert mich an meine Kinder, die mich immer gefragt haben, als sie zur Schule gingen, wieso es Nützlinge und Schädlinge gibt, Schädlinge seien doch eigentlich nur für Menschen schädlich. Bei der Gelegenheit habe ich gelernt, dass es eine ganz eigene, kindliche Ethik gibt, die die Welt erstaunlich unverstellt bewertet.

Wem könnte Kunst schaden? Besteht der Schaden vielleicht schon darin, dass sie allenfalls nutzlos oder überflüssig sein kann? Vielleicht ist es ja gerade ihr Nutzen, überflüssig zu sein. Aber bleiben wir noch einen Moment beim Schaden. Es gibt ja tatsächlich Kunst, die verführt, die verletzt, die beleidigt, die aufwiegelt – ja, es gibt sogar Kunst, die verblödet.

Aber muss das dann immer auch schlechte Kunst sein? Oder handelt es sich in diesem Fall überhaupt um Kunst? Was also wäre schädliche Kunst? Denken wir z.B. einmal sehr ernsthaft an die kunstvollen Filmdokumentationen Leni Riefenstahls zur Berliner Olympiade 1936. Das ist großartige Ästhetik und zugleich höchst ambivalente Kunst, Kunst der Verführung.

Dasselbe gilt für die Architektur Albert Speers. Kunst gilt manchen Machthabern wiederum als gefährlich – als Gefahr für ihren Machterhalt. Kunst kann durchaus „aufwiegeln”; dann wird sie verboten, verfemt, als „entartet” gebrandmarkt oder ins Feuer geworfen, wie Zehntausende Bücher am 10.

Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz, eine Barbarei, die nun 80 Jahre zurückliegt. Bis heute werden an vielen Orten der Welt Künstler angegriffen, verboten, eingesperrt – denken wir nur an den chinesischen Aktionskünstler Ai Weiwei. Kunst wird ernst genommen. Wäre sie unnütz oder nur um ihrer selbst willen da – so groß die Versuchung ist, das so zu sehen – hätten diese historischen Ereignisse nie stattgefunden.

Ein Kunstphilosoph, ein echter, hätte Ihnen möglicherweise erzählt, dass Kunst sich einer Nutzendiskussion entzieht und hätte den Vortrag sicher abgelehnt, sogar mit guten Gründen. Ich wollte das auch machen, ich konnte es aber wegen Frau Pfeiffer-Poensgen nicht tun.

  1. Also hieß es, alles Bedenken beiseite zu schieben und tatsächlich zu fragen, ob Kunst einen „Gebrauchswert” hat.
  2. Natürlich ist das schon vom Wort her eine Provokation.
  3. Wozu kann man Kunst gebrauchen? Es kann ganz schlicht zunächst der Wiederverkaufswert eines Kunstwerkes sein, wenn ich es als Kapitalanlage sehe.

Der Wert ärztlicher Kunst dagegen wird am Behandlungserfolg gemessen, der mit der richtigen Diagnose beginnt. Die Schönen Künste wiederum erfüllen ihren Nutzen, indem sie gefallen. Das ist sogar ein hoher Nutzen. Es gibt aber, wie gesagt, auch Künstler, die gerade im Sinne der Freiheit der Kunst sagen, Kunst solle und müsse völlig zweckfrei und nutzlos sein.

  • Das sind aber vor allem Metaphern, um den Freiheitsanspruch der Kunst wie der Künstler zu unterstreichen.
  • Ich kenne Künstler, denen es völlig egal ist, ob Ihre Werke gefallen; sie arbeiten allein um der Kunst willen.
  • Ich denke, keine Höhlenmalerei wäre je entstanden, wenn Kunst wirklich völlig nutzlos, sozusagen ganz frei von Zwecken wäre.

Mindestens das Vergnügen der Menschen, das beim Entstehen wie beim Betrachten der Kunst eintritt, wäre ja ein Nutzen. Die Botschaft, die in solchen Höhlenzeichnungen verbreitet wird, war zudem ein wichtiges Medium des Wissenstransfers. Also ist auch die Frage wichtig, wer eigentlich den Nutzen von Kunst bestimmt.

Ist er fremdbestimmt, so tun sich sicher Probleme auf, andererseits aber gibt es Auftragskunst, politische Kunst, Plakatkunst oder Werbung. In der Humboldt-Universität gibt es noch viele Gebäude, die mit architektonischen Beigaben des „sozialistischen Realismus” versehen sind. Das ist die DDR-Kunst der 60er und 70er Jahre, eine durchaus bisweilen qualitätsvolle Botschaftskunst, die gewissermaßen Indoktrination mit ästhetischem Anspruch verband.

Wie wollen wir das bewerten? Den Nutzen von Kunst kann man nicht verneinen. Aber bestimmt wird er von niemandem anders als vom Künstler selbst und vom Kunstbetrachter. Dann wird der Nutzen noch immer höchst unterschiedlich sein. Ein und dasselbe Kunstwerk kann gefallen – so träte der „Nutzen” ein – oder missfallen, dann bliebe er aus, was man beim besten Willen nicht als Nutzen der Kunst bezeichnen kann (es sei denn, man hätte Freude am Missfallen).

Einen objektiven Nutzen aber hat die Kunst letztlich nicht, einen subjektiven umso mehr. Erst darüber wird ihr Nutzen objektivierbar. Allein die Frage, ob etwas Kunst ist oder nicht, hat schon viele Gemüter erhitzt. Dabei lässt sie sich einfach beantworten: Kunst setzt voraus, dass jemand da ist, der sie als solche betrachtet.

Worum es sich dann im Einzelnen handelt, auch im materiellen Sinn, ist ziemlich egal. Der Hausmeister, der 1986 Joseph Beuys’ „Fettecke” in der Düsseldorfer Kunstakademie wegwusch, hat sie eben nicht als Kunst betrachtet. Für ihn hat es sich subjektiv und objektiv nicht um Kunst gehandelt, und insofern war sein Handeln auch kein Frevel.

  1. Bei der Gelegenheit ist mir meine Tochter Franziska eingefallen, die eine Forscherin für frühkindliche musikalische Hochbegabung ist.
  2. In einem Abschnitt über Wunderkinder in ihrer Doktorarbeit fand ich den bemerkenswerten Satz (sinngemäß): „Die erste Voraussetzung für die Feststellung eines Wunderkindes ist die Anwesenheit von jemandem, der sich wundert”.

In diesem Satz steckt eine kluge Erkenntnis, weil damit gesagt wird, dass solche Zuschreibungen eine soziale Dimension haben. Auch Kunst erwächst aus Beziehung: Es gehören der Künstler und der Kunstbetrachter dazu. Das hat mich auf den Gedanken gebracht, zu fragen, wie man die Qualität von Kunst beurteilen kann.

Gewiss ist zunächst nicht alles, was Fragen aufwirft, zu Auseinandersetzungen führt oder gar die Gemüter erhitzt, gleich Kunst. Qualität von Kunst zu beurteilen ist ein schwieriges Unterfangen, schon weil Kunst von Subjektivität lebt. Dennoch ist es möglich, gute und weniger gute Kunst zu unterscheiden – nicht, wie gesagt, gefallende und nicht gefallende, denn das ist etwas anderes.

Der Satz eines Kunstkritikers: „Das ist gut, aber es gefällt mir nicht”, sagt eigentlich alles. Was ist zunächst allgemein betrachtet „Qualität”? Zunächst einmal ist sie Ausdrucksform des Grades der Eignung einer Sache für ihren Verwender. Qualität steht für die Frage, ob bzw.

  • Inwieweit eine Sache so beschaffen ist, dass sie für ihren Verwender den Zweck erfüllt, den er erwartet hat.
  • Wer aber (außer ihm, damit wir ein objektivierbares Urteil treffen können) kann das beurteilen und hat die Legitimation dazu? Welche Instanz kann und darf diese Qualität prüfen, und nach welchen Zielen und Kriterien soll das Kunstwerk bewertet werden? All diese Fragen muss man für sich beantworten.

Im normativen Sinne entscheidend ist sicherlich, danach zu fragen, ob eine Sache das erfüllt, was ich, wenn ich mich mit ihr umgebe, von ihr erwarte. So kann ich Qualität zumindest im subjektiven Sinn konstatieren oder der Sache absprechen. Dabei geht es um etwas grundsätzlich Anderes als im Falle von Quantität.

  1. Qualität und Quantität sind die beiden letzten Kategorien, die von den zehn Kategorien des Aristoteles übrig geblieben sind, leider.
  2. Alle anderen haben wir philosophisch irgendwie geglättet.
  3. Auch die Kategorie des „Leidens”, die mir sehr gefällt, gibt es nur noch als Alltagsempfinden, nicht mehr als eine Art von philosophischer Haltung.

Von Qualität können wir Quantität auch im Falle von Kunst gut unterscheiden: Gibt es zu viel Kunst? Oder zu wenig? Wann haben wir „genug” Kunst? Mit etwas Mut kann man durchaus versuchen, Kriterien zur Beurteilung der Qualität von Kunst aufzustellen.

Ich halte es z.B. für möglich, zu beurteilen, ob die Idee, die künstlerischen Ausdruck findet, relevant ist, Menschen anspricht oder berührt, sie betrifft und bewegt. Das wäre ein wichtiges Kriterium, denn andernfalls wäre Kunst langweilig. Relevanz und Authentizität könnten also als Kriterien gelten, damit auch inhaltliche Tiefe und Ernsthaftigkeit.

Weiterhin müsste nach der Originalität, dem Neuigkeits- oder Überraschungswert des Ansatzes gefragt werden, nach Streitbarkeit, nach Beispielhaftigkeit, nach dem Potenzial für kritische Reflexion. Weitere Kriterien sind in der handwerklichen Ausführung verborgen, ist sie virtuos, ist sie materialangemessen und ordnungsgemäß? So gibt es durchaus ein paar allgemeingültige Kriterien für die Beurteilung der Qualität von Kunst – auch wenn ich weiß, wie gefährlich es ist, sie zu formulieren und dabei notgedrungen andere auszuschließen.

Lassen Sie mich das einmal am Beispiel der Architektur erläutern. Das Bauen – und natürlich der Erhalt der Bauten – ist vielleicht die ursprünglichste und universellste Weise der Entstehung von Kultur, der Generierung und Verwertung von Wissen, und zwar von technischem, von künstlerischem und von kulturellem.

Der Nutzen von Wissen und Wissenschaft und von Kultur und Kunst lässt sich kaum anschaulicher darstellen als am Beispiel der Baukunst. Wie weit auch immer sich im Verlaufe der Geschichte unserer Zivilisation die Dinge auseinander entwickelt haben, Disziplinen und Künste sich trennten, Fächer sich verselbstständigten, Fachleute verlernten, einander zu verstehen; im Bauen haben sie sich eigentlich nie getrennt.

  1. Da finden sie bis heute immer wieder zusammen, denn Bauen ist kulturell wie technisch, wissenschaftlich wie künstlerisch universell.
  2. Man braucht – um die Wissenschaften zu nehmen – die Physik für die Materialauswahl und den Bauprozess selbst, die Mathematik für die Errechnung der Statik, die Biologie zur Auswahl der Rohstoffe, die Chemie für die Herstellung und richtige Mischung der Baustoffe, die Soziologie zur Beschreibung der Zeit, in der wir bauen und zur Deutung unserer Bedürfnisse, man braucht die Geschichte für die Organisation und das Entstehen von Fortschritt, die Kunst dafür, dass der Bau gefällt, die Philosophie zur Klärung des Sinns des Ganzen – und die Theologie zur Überwindung der Zweifel daran.

Und man braucht die Zusammenarbeit aller dieser Fächer, also die Verständigung darüber, wie sie ihre je eigenen Beiträge zu einem Projekt zusammenführen können. Wenn ich die Qualität von Architektur bewerten soll – in Berlin haben Sie ganz unterschiedliche Anlässe, das zu tun – dann stelle ich mir immer vor, wie das Gebäude altert.

  • Die Qualität eines Gebäudes hängt offensichtlich davon ab, ob wir ihm die Chance zubilligen, Patina anzusetzen, in Würde zu altern, oder ob es nur zerrüttet und verfällt.
  • Während hochwertige Gebäude in ihrer Materialität, in der Ausführung und vor allem im Konzept mit den Jahren immer schöner werden, sind weniger hochwertige schnell dem Verfall preisgegeben.

Oder nehmen wir ein anderes Beispiel: die Fotografie. Als Verfahren betrachten wir sie ja als Kunst. Aber nicht alle Fotos würden wir als Kunstfotografien bezeichnen. Es gibt solche von ganz praktischem Nutzen, z.B. wenn sie etwas dokumentieren sollen. Solche Aufnahmen schickt mir gelegentlich die Verkehrspolizei, und sie haben selten künstlerischen Wert.

Und es gibt Fotografien, die zum ästhetischen Genuss angefertigt werden, zum Beispiel Akt- oder Landschaftsbilder. Sind diese Fotografien deshalb nutzlos? Dienen sie nicht gerade dem Zweck des Genusses? Oft erfüllen sie ganz unterschiedliche Erwartungen. Piktogramme beispielsweise sollen beides sein, schön und zweckmäßig.

Denken Sie an das wunderbare DDR-Ampelmännchen, dem trauere ich immer noch nach. Es ist schön – also ästhetisch ansprechend – und funktional. Hier kann man ganz sorglos vom Nutzen der Kunst sprechen. Einen letzten Punkt kann ich zum Schluss nur noch anreißen: die Musen.

Mir ist bei der Vorbereitung wieder diese merkwürdige Eselsbrücke eingefallen, die mir aus der Schule in Erinnerung geblieben ist: „Kliometerthal Euer Urpokal”. Nur wegen der (kunstvollen) Form dieser Eselsbrücke habe ich die neun Musen des Hesiod heute noch parat: Klio, Melpomene, Terpsichore, Thalia, Euterpe, Erato, Urania, Polyhymnia und Kalliope,

Kunst ist offenbar auch ein wichtiger Wissensspeicher, eine Art Kulturarchiv. Denken wir nur einmal daran, was wir alles von den antiken Statuen in Griechenland ablesen, was sie uns über Mythologie, Gesellschaftsstrukturen, Alltagswelten, Wissen, Fragen und Fertigkeiten der Menschen aus längst vergangener Zeit erzählen.

In der Kunstgeschichte gibt es die Ikonografie, eine wissenschaftliche Lesetechnik zum Beispiel von Madonnenbildern, die ganze theologische Theorien begründen. Damit ist Kunst auch eine sehr wichtige Quelle der Rekonstruktion von Geschichte. Am Ende aber bleibt ihre entscheidende Funktion das Gefallen.

Das können Sie am Design einer Sache studieren, denn fast jeder von Ihnen würde sagen, eine Sache kann noch so funktional sein und alle Bedürfnisse erfüllen; wenn sie nicht gefällt, wird sie nicht ausgewählt. Und es geht ja noch weiter: Leute wie ich sind bereit – in einem bestimmten Rahmen allerdings nur – funktionale Defizite hinzunehmen, wenn die Sache zumindest schön ist.

  1. Bestimmte Mobiltelefone sind primär deshalb ein Verkaufsschlager, nicht wegen ihrer technischen Vorzüge.
  2. Da geht es um Anmutung (ein wundervolles Wort), Haptik, symbolische Geltung und Vieles mehr.
  3. Und Kunst lässt sich schließlich – was bereits ein neues Vortragsthema wäre – nicht trennen von Bildung.

Schon das Stammwort „Bild” darin verweist auf diesen Zusammenhang. Auf der einen Seite verbirgt sich hier die Idee des handwerklichen Verfertigens (unsere Hände „bilden” an der Töpferscheibe einen Krug), auf der anderen Seite schaffen wir uns selbst damit – seit Meister Eckhart tun wir das „nach Gottes Ebenbild” ( imago dei) : durch Bildung den Menschen so zu formen, dass er zum kunstvollen Abbild seiner selbst werden kann.

Warum ist es wichtig die Kreativität von Kindern zu fördern?

Warum Kreativität bei Kindern fördern? Kinder sind von Natur aus kreativ und möchten die Welt entdecken und erkunden. Wenn dies gefördert wird, lernen sie Neues kennen, stellen sich auf veränderte Situationen ein und sind in der Lage, Entscheidungen zu treffen, zu improvisieren und Probleme zu lösen.

Was wird gefördert Wenn die Kinder Malen?

Zeichnen und Malen mit Kindern: Ideen und Tipss Internet Explorer 11 wird nicht mehr unterstützt Für ein optimales Webseiten Erlebnis bitten wir dich einen neueren Webbrowser zu nutzen. Babys zweites Jahr Sobald ein Kind einen Stift in der Hand halten kann, wird es sich kritzelnd und malend ausdrücken.

Malen fördert die Konzentrationsfähigkeit, Geduld, Feinmotorik sowie das Erinnerungsvermögen, die Fantasie und das Selbstbewusstsein. Bei ganz kleinen Kindern wird durch das Malen vor allem die Hand-Augen-Koordination geschult. Die Kunstwerke des Nachwuchses sollten nie negativ kritisiert werden. Kunst bedeutet individuelle Ausdrucksfreiheit.

Was für eine Leistung: Gerade noch ein Baby, gelingt es dem Kleinen schon, einen Stift in der Hand zu halten. Der ganze Arm, ja der ganze Körper geht mit, wenn ein farbiger Kringel auf dem weissen Papier erscheint. Kinder scheinen oft ganz versunken in ihre Tätigkeit, wenn sie malen oder zeichnen.

  • Die kreative Betätigung beruhigt sie: Die Kleinen konzentrieren sich voll und ganz auf die Entstehung ihres Kunstwerkes, auch wenn dieses für Erwachsene nur nach Farbkringeln aussieht.
  • Für Kinder ist das Malen eine ganze neue Art, sich auszudrücken.
  • Statt mit Worten können sie sich so auch in Bildern ausdrücken und etwas Bleibendes schaffen.

Darum: Ermuntere dein Kind, weiterzumachen: Jedes positive Wort, jeder leuchtende Blick beim Betrachten der Bilder wird ein Kind ermutigen, kreativ zu sein und bleiben. Aber du solltest deine Kinder nicht zwingen oder bedrängen: Wenn die Kinder nicht malen wollen oder noch nicht so konkret zeichnen können wie ihre Freunde, ist das absolut in Ordnung.

Jedes Kind entwickelt sich auch da in seinem Tempo. Eltern können ganz entspannt bleiben: Mit einem Jahr kann man von einem Kind noch nicht viel mehr als Kritzeleien erwarten. Erst im Alter von etwa drei Jahren fangen Kinder an Linien, Kreise und Kopffüssler zu malen. Dann versucht das Kind, Dinge zu erfassen und wiederzugeben, was ein hervorragendes Training fürs Gehirn ist.

Neue Synapsen werden gebildet, wenn Hand und Auge zusammen etwas schaffen. Kognitive Fähigkeiten werden also spielerisch trainiert. Aber Vorsicht: Ohne Erwartung der Eltern!

im Alter von ein bis zwei Jahren: kritzeln im Alter von etwa drei Jahren: Linien, Kreise, Kopffüssler im Alter von etwa fünf Jahren: Buchstaben im Alter von etwa sechs Jahren: schreiben und detaillierte Bilder

Für das Malen gilt dasselbe wie für das Schreiben: Linkshänder-Kinder sollten nie gezwungen werden den Buntstift oder den Pinsel mit der rechten Hand zu halten, wenn sie die Tendenz zur linken Hand haben. Du hast genügend Platz in der Wohnung oder im Haus? Für Kleinkinder ist ein extra Malplatz oder eine Malecke ein besonders schöner und förderlicher Ort.

  1. Dort warten immer verschiedene Papiere und altersgerechte (selbstverständlich schadstofffreie) Stifte in den unterschiedlichsten Arten und Farben, mit denen sie ihre Ideen umsetzen können.
  2. Auch Wasserfarben und Pinsel gehören zum Repertoire sobald das Kind dafür alt genug ist.
  3. Für ganz kleine Kinder sind Wachsmalstifte oder -blöcke allerdings noch am geeignetsten.

Die Stifte sollten dick sein und auf eine leichte Berührung auf dem Papier hin schon Farbe abgeben, damit das Malen nicht zu anstrengend ist. Es muss nicht immer ein Blatt Papier sein: Auch leere Papierrollen regen zum Anmalen an. Wenn die Malsachen immer bereit stehen, motiviert und inspiriert das die Kinder, sich selbstständig an ein neues Kunstwerk zu wagen.

  1. So lässt du im Tag deines Kindes Platz und Raum für Kreativität.
  2. Aber Achtung, wenn du die kleinen Künstler unbeaufsichtigt lässt: mit Wachsmalstiften ausgerüstete Kinderhände verzieren auch sehr gerne weiss gestrichene Wohnzimmerwände! Auch wenn es eher selten ist, so hat doch nicht jedes Kind grosse Lust zu malen.
See also:  Hochbegabte Kinder Test Ab Wann?

Manchen Kindern fällt es auch schwerer, sich mit Stiften oder Farben künstlerisch auszudrücken. Hier ein paar Tipps, wie du in einem Kind die Freude am Malen steigerst:

Male immer wieder gemeinsam mit deinem Kind. Schlage Formen, Farben und Motive vor. Stelle auch zur Verfügung, an denen sich das Kind orientieren kann oder die es ausmalen kann. Sprich mit deinem Kind über die Bilder, die es malt. Sag ihm, wenn du sie schön findest. Beurteile die Bilder nie negativ. Lass dem Kind in seiner Ausdrucksweise jede Freiheit. Biete deinem Kind unterschiedliche Stifte, Farben und Materialien an.

Malen macht übrigens auch in grösserer Gesellschaft Spass. In vielen Städten gibt es offenes Malen in Gemeinschaftszentren, Kunstkurse oder gar Kunstschulen für Kinder. Ganz kleine Kinder malen dort schon gemeinsam in der Gruppe in Begleitung eines Elternteils, später ohne.

Was ist Kunst einfach erklärt für Kinder?

Kunst : ein von Piet Mondrian aus dem Jahr 1924. Die kräftigen Rot, Gelb und Blau machen eine bunte, lebendige, Weiß ist der, Schwarz steht für den Tod. Kunst heißt, dass man etwas kann, das nicht jeder kann. Ein Kunstwerk ist dann ein Ding, das zur Kunst gehört.

  1. Wer Kunstwerke macht, ist ein Künstler, wer sich mit Kunst auskennt, ein Kunstkenner.
  2. Ursprünglich meinte man mit Kunst auch und,
  3. Heute denkt man bei dem vor allem an die „Schönen Künste”.
  4. Solche Kunstwerke müssen nicht unbedingt zu etwas dienen: Oft mögen die ein Kunstwerk nur, weil es besonders aussieht, weil es sie zum Nachdenken bringt oder sie etwas fühlen lässt.

Viele bieten die Möglichkeit, sich Kunstwerke anzuschauen. In der Bildenden Kunst wird etwas hergestellt, zum Beispiel ein oder eine oder ein Bauwerk. Zur Darstellenden Kunst gehören der, aber auch das und der, Auch die und die sind Arten der Kunst. Kunst kann „gegenständlich” oder sein.

Anne Vallyer-Coster hat vor über 250 Jahren gemalt, was es so für Kunstwerke gibt. „Der Denker” von August Rodin ist eine berühmte Statue. Der Künstler Joseph Beuys

Zu „Kunst” findet ihr einen und mehr Inhalte auf und, Das Klexikon ist die Wikipedia für Kinder und Schüler. Das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern in über, Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich. Alles, was man für den Unterricht in Schulen, Hausaufgaben und Referate wissen muss. : Kunst

Was wird beim kreativen Gestalten gefördert?

1. Wie wichtig ist malen für die kindliche Entwicklung? Kindliche Entwicklung bedeutet eine kontinuierliche Veränderung und Weiterentwicklung in intellektueller, motorischer, sozialer, emotionaler und kreativer Hinsicht. Malen unterstützt die intellektuelle Entwicklung, da es unter anderem die räumliche Intelligenz fördert.

Die Wahrnehmung der visuellen Welt, die Transformation, die Modifikation und die Reproduktion schärfen den Blick, das „innere Bild” und den Abgleich mit dem entstandenen Bild. In einer Gemeinschaft zu malen bedeutet, sich gegenseitig anzuregen, gemeinsame Ziele zu verfolgen und gleichzeitig Toleranz für andere Lösungen zu entwickeln.

Emotional unterstützt Malen das Selbstbewusstsein. Etwas Schaffen, das Bestand hat, das nicht verloren geht, beflügelt Kinder, die den Erwachsenen ja nacheifern wollen. „Ich kann etwas bewirken in dieser Welt.” Das ist die Botschaft für die malenden Kinder.

  • Und die kreative Entwicklung wird natürlich ganz wesentlich durch künstlerische Betätigung gefördert.
  • Reativ sein, bedeutet ja auch kreativ denken, nonkonforme Lösungen wagen, mutig und spielerisch auch mit schwierigen Aufgaben umzugehen.
  • Das sind Kompetenzen die später immer wieder abverlangt werden.2.

Welche positiven Aspekte werden durch das Malen gefördert? Kreatives Handeln und Malen schaffen Mut und Selbstbewusstsein, die Eigeninitiative wird gefördert und die Bereitschaft der Fantasie freien Lauf zu lassen. Malen unterstützt sowohl die Fein- und Grobmotorik, was später für den Erwerb der Lese- und Rechtschreibfertigkeiten von Bedeutung ist.

  • Die Auge-Hand-Koordination wird unterstützt.
  • Bei dem Versuch, Gesehenes durch kreatives Handeln wieder zugeben, erfolgt ein Abgleich von Größenverhältnissen.
  • Dreidimensionales wird auf den zweidimensionalen Raum transportiert, was das abstrakt-logische Denken und die visuelle Wahrnehmungsfähigkeit fördert.

Kinder die malen beobachten ihre Umwelt aufmerksamer, so wird die Konzentrations-Fähigkeit und damit auch die gesamte intellektuelle Entwicklung unterstützt.3. Hat das Malen Einfluss auf die emotionale Entwicklung von Kindern? Durch den Prozess des Schaffens und Handelns erleben Kinder sich als selbst-bestimmtes, agierendes Wesen.

  • Das Ergebnis erfüllt sie mit Stolz, sie können ihr „Produkt” in den Händen halten und mit anderen teilen.
  • Deshalb ist es wichtig, Bilder und künstlerische Werke nicht zu bewerten im Sinne von beurteilen (ein Urteil darüber fällen), sondern sie wertzuschätzen.4.
  • Wie hängen die kreativitäts- und die kognitive Entwicklung eines Kindes zusammen? Begabungspotentiale können nur dann genutzt werden, wenn sie sich auch entfalten können.

In Bezug auf die kognitive Entwicklung und die gezeigte Leistungsfähigkeit gibt es verschiedene Begabungsmodelle. Nebenvielen anderen Einflüssen wie Begabung, Umwelt und Motivation ist die Kreativität ein grundlegendes Merkmal, das zur Steigerung der gezeigten Leistungsfähigkeit (Performanz) führt.

  • Reativität ist die Fähigkeit, Ideen, Informationen und Dinge auf originelle, das heißt, ungewöhnliche und neuartige Weise produktiv miteinander zu verbinden.
  • Reativität im Denken bedeutet zum Beispiel divergentes Denken, das heißt, ein Denken in verschiedene Richtungen, das nicht auf die nächstliegende Lösung eines Problems zielt, sondern nach ungewöhnlichen Lösungswegen Ausschau hält.

Kreativ denken bedeutet auch flexibel zu denken. Diese Kreativität im Denken wird durch die kindliche Beschäftigung beim Malen und kreativen Handeln gefördert, so dass letztlich jeder kreative Ausdruck im kindlichen Handeln eine positive Beeinflussung der kognitiven Entwicklung bedeutet.5.

Welchen Aufschluss geben Bilder bzw. die Wahl von Formen, Farben oder Motiven über die kognitiven Fähigkeiten eines Kindes? Das Erkennen von Farben, das Benennen und Nachzeichnen von Formen und einfachen Motiven sind ein wesentlicher Baustein der ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen der Kinder vom 3. bis zum 9.

Lebensjahr also der U7 bis U10. Erste rechnerische Fertigkeiten lassen sich z.B. über das Einschätzen und Malen von Mengen und Größenverhältnissen erkennen. In standardisierten Intelligenztests, die im Rahmen von Entwicklungstests ab dem 7. Lebensmonat und im Rahmen von differenzierten Intelligenztests ab dem Alter von 2 Jahren und 6 Monaten eingesetzt werden können, sind diese Kenntnisse wesentliche Merkmale die Aufschluss über die intellektuelle Leistungsfähigkeit geben.

  1. Der so genannte „Mannzeichentest” erlaubt zum Beispiel die sehr grobe Bestimmung des „Mannzeichenalters” oder „Mannzeichenquotienten”, also der Einschätzung des Entwicklungsstandes eines Kindes im Vergleich zu Gleichaltrigen.
  2. Er erlaubt jedoch auch eine gewisse Beurteilung der seelischen Befindlichkeit eines Kindes, jedoch nur in Kenntnis und in Zusammenhang weiterführender Untersuchungen.6.

Woran erkennen Eltern/Lehrer, dass die Kreativität eines Kindes über- oder unterdurchschnittlich entwickelt ist? (Alternative Fragestellung: gibt es eine Sonderbegabung im Bereich Kreativität, sowie es zum Beispiel eine sportliche oder musikalische Hochbegabung gibt? Wie kann man diese erkennen?) Die Frage der Begabung im Bereich Kreativität ist sehr komplex.

Es gibt tatsächlich künstlerisch kreative Kinder, die bereits schon früh, selten auch schon ab dem 3. oder 4. Lebensjahr, dadurch auffallen, dass sie über eine besondere künstlerische Ausdrucksfähigkeit verfügen, dass sie sich in den Proportionen relativ sicher sind oder z.B. früh dreidimensional zeichnen.

Meist sind diese Kinder dann auch fein- und visuomotorisch sehr geschickt. In dem Münchner Hochbegabten Test (MHBT) gibt es zum Beispiel eine Checkliste zur Einschätzung der Kreativität für die Primarstufe. Wissbegierde, Neugier, schöpferisches und erfinderisches Denken oder auch geistige Wendigkeit werden von Eltern und Lehrern beurteilt.

  1. Mark Chagall z.B.
  2. War ein schlechter Schüler.
  3. Er hatte jedoch auch seine starken Fächer.
  4. Am liebsten hatte ich Geometrie.
  5. Darin war ich nicht zu schlagen.
  6. Linien, Winkel, Dreiecke, Quadrate entrückten mich in verführerische Fernen.
  7. Und während der Zeichenstunden fehlte mir nur noch ein Thron.” Bereits mit 4 Jahren eröffnete er seiner Mutter, dass er Künstler werden wolle und zu keinem Kompromiss bereit sei.

Besondere Begabungen in dem Bereich der Kreativität und speziell der Malerei können sich jedoch auch in jedem späteren Lebensalter zeigen, hierin unterscheidet sich die Art der Expertise-Entwicklung im Vergleich zum Beispiel zur Musik. Biografien von Künstlern, die erst in höherem Lebensalter begonnen haben, künstlerisch tätig zu sein, sollten jedem Mut machen, sich in jedem Lebensabschnitt seinen kreativen Neigungen hinzugeben.7.

  1. Wie, wann und warum malen Kinder am liebsten? Malen gelingt an fast jedem Ort.
  2. Mit den Fingern im Sand, mit Stöcken in der Erde, mit einem Kugelschreiber im Restaurant beim Warten.
  3. Besondere Freude bereitet es Kindern nach meiner Erfahrung, wenn sie großflächig zum Beispiel auf alten Laken oder auf großen Leinwänden oder Tapeten malen können.

So wie das Gespräch, das Interaktionsmedium der Erwachsenen ist, so ist Spielen und Malen das Ausdrucksmedium von Kindern. Deshalb ist es für Erwachsene wichtig, sich immer wieder auch auf die Ebene der Kinder zu begeben. Auch für Erwachsene ist es ein Gewinn, sich intuitiv und spielerisch mit Kindern zu beschäftigen.8.

Wie können Eltern/Lehrer Kindern den Spaß am Malen vermitteln? Malen sollte ein natürlicher und dauerhafter Bestandteil im Leben der Kinder sein, so dass auch weniger geschickte Kinder keine innere Hürde aufbauen sollten und sich jederzeit mit unterschiedlichsten Materialien an künstlerische Aufgaben wagen sollten.

Eigenes kreatives Handeln der Erwachsenen ermutigt Kinder.9. Wie können Eltern/Lehrer die kindliche Kreativität fördern? Durch Wertschätzung des Geschaffenen und ein reichhaltiges Angebot an Möglichkeiten kann Kreativität gefördert werden. Erwachsene sollten Anregungen geben, ohne zu viel Vorgaben zu machen.

Ünstlerisches Gestalten mit Finger-Farben, Gaze, Pinsel, Bürsten, Schwämmen, Ei-Tempera-Farben, Buntstiften und vielen anderen Materialien lassen schier unbegrenzte Möglichkeiten zu, die auch keiner wirtschaftlichen Vorgabe genügen müssen. Auch das gemeinsame Gestalten innerhalb der Familie oder einer Gruppe ist wichtig und freudvoll und oft auch für die Erwachsenen eine neue Erfahrung.

Wunschzettel für Geburtstage, Rezepte, Einladungen, Tagebücher und vieles mehr können zum Beispiel auch bildlich gestaltet werden. So wird den Kindern vermittelt, dass Bilder auch Botschaften beinhalten und eine Möglichkeit darstellen, Emotionen und Ideen auszudrücken.10.

Sollten Eltern/Lehrer Kinder beim Malen anleiten und/oder die Bilder anschließend bewerten (konstruktive Kritik)? Kindern sollte primär viel Freiraum gewährt werden um selbständig Farben, Formen und Materialien auswählen zu können. Sowohl der Prozess des Schaffens als auch das Ergebnis sollten gewertschätzt, jedoch nicht bewertet im Sinne von „gut” oder „schlecht” werden.

Wieso KUNST für KINDER so wichtig ist ♡ Maria Horn im Interview

Schon wenige kritische Äußerungen können Kinder mit einem schwachen Selbstwertgefühl bremsen, so dass sie sich im Verlauf keine neuen Aufgaben mehr zutrauen. Natürlich können ältere Kinder und Jugendliche hinsichtlich ihrer Techniken und theoretischer Kenntnisse unterrichtet und unterstützt werden.11.

Welche Materialien/Kreativprodukte bevorzugen Kinder in welchem Alter, bzw. durch den Einsatz welcher Materialien/Kreativprodukte kann die Kreativität am besten gefördert werden? Es gibt keinerlei Einschränkungen für Materialien oder Produkte. Sowohl Alltagsgegenstände als auch Mal und Schreibgeräte, Naturmaterialien, alle Farben und Produkte unterstützen die Entwicklung der Kreativität.

Stets, und vor allem bei Kindern ist jedoch auf gesundheitlich bedenkenlose Produkte zu achten und eine altersentsprechende Aufsicht durch Erwachsene zu gewährleisten.12. Wie hat sich das Mal-Verhalten von Kindern in den letzten Jahren verändert? Vor allem vor dem Hintergrund der Entwicklung der Medien hat sich das Mal-Verhalten in den letzten Jahren deutlich verändert.

  1. Immer mehr Kinder sitzen in immer früherem Lebensalter viele Stunden vor dem Fernseher oder dem Computer, so dass kreatives Handeln oft verkümmert.
  2. Dies hat weit- reichende Konsequenzen auf die soziale, emotionale aber auch motorische, visuomotorische und visuelle Entwicklung mit allen negativen Folgen.13.

Hat Ihrer Meinung nach der Einsatz neuer Medien einen Einfluss auf die Kreativitätsentwicklung? Es gibt sicherlich einige gute Fernsehproduktionen oder auch Computerangebote, die hilfreiche Tipps für kreatives Handeln geben können oder auch Kreativität in einem gewissen Rahmen direkt fördern.

  1. Inwieweit diese wirklich unabdingbar sind, ist kritisch zu beleuchten.
  2. Elterliche Anregungen und eine kindgerechte Umwelt reichen vor allem in den frühen Lebensjahren aus, um kindliche Fantasie anzuregen.
  3. Vor allem für ältere Kinder, die viele Stunden vor dem Computer mit Spielen verbringen, verändert sich die Welt der Kreativität.

In der Regel zeichnen sich Computerspiele dadurch aus, dass sie in hohem Maße vorhersagbar sind, dass es sich um einen logischen Aufbau von Ursache und Wirkungszusammenhängen handelt und dass wenig Raum für intuitives Denken und Handeln bleibt. Es wird wenig geistige Wendigkeit (Flexibilität) gefordert, auch gibt es keinen Anspruch an Originalität der Lösungsfindung.

Vor allem die Tatsache, dass der Nutzer wenig Ausdauer und Geduld mitbringen muss, um Reaktionen auf sein Handeln zu erleben, führt dazu, dass die Bereitschaft von Kindern einen Spannungsbogen auszuhalten und Folgen zunächst antizipieren zu müssen, um diese später mit der Realität abgleichen zu können, immer weniger gefordert werden.

Gerade beim Malen ist es jedoch eine wichtige Erfahrung, auch die Zeit für sich arbeiten zu lassen, so zum Beispiel Trocknungsprozesse bei Aquarellen oder Ölbildern abzuwarten und für sich zu nutzen.14. Können Malprogramme am Computer das klassische Malen ersetzen? Nein, das können sie in keinem Fall.

  • Zwar können einige Dinge am Computer auch in Bezug auf das Malen gelernt werden.
  • Der verfrühte Einsatz bei Kindern ist jedoch eher schädlich, da die Ergebnisse zum Beispiel zunächst verlockend konkret und realistisch aussehen und den Kindern damit auch der Mut genommen werden kann, sich forschend und experimentell, neugierig und interessiert an eine eigene künstlerische Aufgabe heranzuwagen.

Es droht ein Verlust konkreter Materialerfahrung, das Arbeiten am PC ist ein nicht-sinnliches Erlebnis. Positive Aspekte sind die Tatsache, dass Kindern auch die Angst vor Fehlern genommen werden kann. Computerergebnisse sind korrigierbar, sie sind in jedem Zustand fixierbar und auch reproduzierbar.

  1. Wir müssen darauf achten, welche Wirkung solche Angebote auf Kinder haben.
  2. Unser Gehirn ist so programmiert, dass die Themen die häufig angeboten werden, ihre Spuren hinterlassen.
  3. Nutzungs-abhängige Neuroplastizität heißt das Stichwort.
  4. Wenn wir unserem Gehirn „Ausmalen auf dem Computer” anbieten, dann wird sich hirnmorphologisch eine Veränderung ergeben, so dass „Ausmalen auf dem Computer” immer besser gelingen wird.

Allerdings verkümmert im Gegenzug der Bereich „Ausmalen mit Papier und Buntstiften” entsprechend.

Was ist bildende Kunst für Kinder?

Die Bildende Kunst bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, unterschiedliche Formen von Äußerungen zu entwickeln, die ein besseres Verständnis ihrer selbst und ihrer kulturellen Umwelt zum Ziel haben. Hier sind die Vielfalt individueller Äußerungen und die damit verbundene Stärkung der Eigenständigkeit und Kreativität von zentraler Bedeutung.

  • In der Bildenden Kunst können Kinder und Jugendliche Denkweisen, Erfahrungen und Erscheinungen aus ihrem Leben sowie aktuelle und situationsabhängige Gegebenheiten aufgreifen.
  • Hierdurch werden eigenständige Wege gefördert und neue Perspektiven eröffnet.
  • Durch die Verschränkung von Wahrnehmen und Darstellen werden Wahrnehmungs-, Vorstellungs- und Ausdrucksfähigkeiten gefördert.

Emotionale, kreative, bildhaft-anschauliche, kognitive und kommunikative Fähigkeiten und Kenntnisse werden durch handlungsbetontes, offenes und gelenktes, prozess- und projektorientiertes Arbeiten erworben. Kinder und Jugendliche können so die Welt offener, bewusster und differenzierter erleben und mitgestalten.

  • Die Begegnung mit Werken aus Tradition und Gegenwart, von der Antike bis zur aktuellen Kunst, aus verschiedenen Epochen und Kulturkreisen vermittelt unterschiedliche bildnerische Aussageformen und Einblicke in deren kulturelle und individuelle Hintergründe.
  • So eröffnen sich neue Perspektiven der Wirklichkeit, die das Welt- und Selbstverständnis differenzieren.

Nicht zu unterschätzen sind die Möglichkeiten, die sich auch auf anderen Gebieten durch die Auseinandersetzung mit Kunst und durch künstlerische Praxis ergeben: Impulse für kreative Problemlösungen, Förderung des interkulturellen Verständnisses und Austausches, Stärkung einer solidarischen Gemeinschaft z.B.

Wie wirkt Kunst auf uns?

Kunst wirkt beruhigend auf den Menschen Kunst beruhigt: Das fanden Wissenschaftler jetzt heraus. Wer sich aktiv künstlerisch betätigt wird ruhiger, aber auch passive Kunstnutzung macht ausgeglichen. Kunst beruhigt den Menschen! Das haben Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrums der Museen in Nürnberg herausgefunden.

  1. Sie haben die Wirkung von Kunst auf die Persönlichkeit des Menschen untersucht.
  2. Aktive künstlerische Betätigung führt zu einer Steigerung der funktionellen Verbindungen im Ruhenetzwerk des Gehirns.
  3. Daraufhin erhöht sich die psychologische Widerstandsfähigkeit und das,
  4. Insgesamt wurden über drei Jahr lang 150 Probanden getestet.

Ziel war es herauszufinden, wie sich die psychologischen und neuronalen Effekte mit der Kunst nachweisen und analysieren lassen. Auch das Lebensalter wurde in die Untersuchung mit einbezogen. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen geteilt: Die eine Gruppe war selbst zehn Wochen lang künstlerisch tätig, die andere Hälfte war nur rezeptiv mit Kunst im Kontakt, das heißt mit Führungen und Gesprächen über Kunst.

Es zeigte sich, dass bei der produktiven Hälfte eine Verstärkung in den funktionellen Verbindungen des Ruhenetzwerkes zu sehen waren. Zwar konnte eine ähnliche Veränderung bei der rezeptiven Gruppe festgestellt werden, allerdings war diese nicht so stark. Die künstlerisch Aktiven zeigten eine deutlich verbesserte psychologische Widerstandsfähigkeit, die sich auch nach sechs Monaten nachweisen ließ.

Erstaunlich: Ältere Studienteilnehmer profitierten mehr von der Wirkung der Kunst als jüngere Teilnehmer. “Mit Hilfe unserer Ergebnisse können wir die psychologischen und neurologischen Effekte von kreativen Prozessen besser verstehen. Auf dieser Basis können kunstpädagogische und therapeutische Maßnahmen zukünftig gezielter eingesetzt werden, sei es für die Behandlung von Krankheiten oder degenerativer Alterserscheinungen wie beispielsweise Demenz”, sagt Professor der Neurologie Christian Maihöfner.

  • Die Probanden waren im Alter von 18 bis 70 Jahren und befanden sich in sogenannten Lebensübergangsphasen, wie beispielsweise Pensionierung oder Berufseinstieg.
  • Diese Phasen sind besonders kennzeichnend für Herausforderungen und psychische Belastung.
  • Auf diese Weise konnte die stabilisierende Wirkung von Kunst besonders gut erkannt werden.

ots/AZ : Kunst wirkt beruhigend auf den Menschen

Warum ist Kunst wertvoll?

„Heute kennt man von allem den Preis, von nichts den Wert.” Oscar Wilde Kunst hat zwar weder Funktion noch Notwendigkeit, dafür jedoch verfügt sie über einen ideellen Wert. Kunst weitet den Blick, bietet Innovation und Provokation, sie stellt Gewohntes in Frage und regt zum Diskurs an.

Bestenfalls bestimmt dieser ideelle Wert den Preis, nie jedoch umgekehrt. Dennoch lautet eine häufig im Kunstbereich gestellte Frage, was den monetären Wert von Kunstwerken ausmacht. Warum kostet das eine Gemälde 1.000 Euro, während ein anderes für 10 Millionen Euro den Besitzer wechselt? Die Gründe hierfür sind vielfältig.

Es gibt zahlreiche Faktoren, die den Marktwert von Kunst, egal ob Gemälde, Zeichnung oder Skulptur, beeinflussen. In diesem Beitrag stellen wir zehn der wichtigsten Faktoren näher vor.

Warum wir Kunst brauchen brauchen wir Kunst?

Was leistet Kunst? – (oder warum brauchen wir Kunst?) Wenn wir über Ästhetik reden, dann reden wir oft über Kunstwerke. Was ist ein Kunstwerk und was ist es nicht? Zu definieren was ein Kunstwerk ist, wird oft dadurch versucht, zu konkretisieren, was ein Kunstwerk ausmacht oder was spezifische Kriterien für Kunstwerke sind.

  1. Ist es ein besonderes Erleben oder Vergnügen, was uns die Kunst bereitet? Ist Kunst dadurch ausgezeichnet, dass sie kei­nen Zweck erfüllt? Es ist umstritten, ob solche spezifischen Kriterien wirklich nur auf Kunstwerke, oder überhaupt auf Kunstwerke zutreffen.
  2. Gehen wir von unseren Intuitionen aus, verstehen wir un­ter Kunstwerken, meist von Menschen geschaffene Gegenstände, die von einer Gruppe von Exper­ten, als Kunstwerk klassifiziert worden sind.

Ich meine damit, würde man eine Gruppe von Men­schen auffordern, ihnen ein Kunstwerk zu nennen, würden einige vielleicht das „Café de Nuit” von Van Gogh, die „Mona Lisa” von Leonardo da Vinci oder „Guernica” von Picasso oder andere be­kannte Kunstwerke nennen.

Unstwerke scheinen hier durch feststehende Kriterien definiert zu sein. Heute, in der Postmoderne, sehen wir diesen Kunstbegriff schon etwas weiter. Nicht nur das es heute legitim ist sich einem „Epochenmix” zu bedienen, also zum Beispiel Elemente des Kubismus mit der Klassik und dem Surrealismus zu vermischen, es entstehen auch ganz neue moderne Kunst­richtungen wie Streetart und Graffiti, Actionpainting, Installationskunst, Poetry Slam, Müllkunst, Bodypainting und noch vieles Weiteres.

Nicht immer müssen diese Gegengenstände von Experten als ein Kunstwerk klassifiziert worden sein. Denkt man weiter darüber nach, was als ein Kunstwerk angesehen werden kann, dann wird man auf eine Vielzahl weiterer Gegenstände und Begriffe stoßen. Man kann zum Beispiel die Sichtweise vertreten, dass die Natur Kunstwerke schafft.

Ein Schmetterling hat beispielsweise oft eine natürli­che, harmonisch und ästhetisch wirkende Farb-und Formanordnung auf seinen Flügeln. Landschaf­ten scheinen von der Natur so kunstvoll geschaffen wurden zu sein, dass sie oft Motive für viele Künstler darstellen, die versuchen, die Schönheit, die sie in diesem Moment sehen einzufangen und auf die Leinwand zu bannen.

Oder was ist, wenn wir von der „Kunst zu kochen”, der „Kunst zu Re­den” oder von der „Kunst zu Leben” reden? In welchem Sinne gebrauchen wir dann den Kunstbe­griff ? Hier scheint es nicht um Gegengenstände, sondern vielmehr um Tätigkeiten und Verfahrens­weisen zugehen.

  1. All diese Beispiele, sollen nur verdeutlichen, dass unser Begriff von Kunst, anscheinend doch mehr umfasst, als wir auf den ersten Blick denken mögen.
  2. Zu definieren was ein Kunstwerk ist, soll deshalb nicht Gegenstand dieses Essays sein.
  3. Sondern dieses Essay will versuchen, eine pragmatischere Sichtweise auf die Kunst einzunehmen.

Es will vor allem zwei Fragen beleuchten: Was kann die Kunst für uns leisten? Oder warum brauchen wir Kunst? Meine Überlegungen, sollen dabei nicht als eine Festlegung von dessen gesehen werden, was die Kunst für uns leistet, sondern vielmehr als eine offene Liste.

  1. Oft wird gesagt, ein Kunstwerk verfolge keinen Zweck.
  2. Damit ist gemeint, dass Kunstwerke in erster Linie nicht dazu gemacht sind eine Funktion zu erfüllen, wie sie etwa ein Hammer erfüllen soll.
  3. Doch wenn die Kunst überhaupt keinen Zweck erfüllt, warum haben wir sie dann? Ich will nicht ausschließen, dass einige Künstler Kunstwerke schaffen, weil sie ganz einfach Spaß daran haben.

Ein Kunstwerk kann ohne die Absicht geschaffen werden,jemals vonjemand anderen als dem Künstler betrachtet zu werden. Ein Künstler kann für sich selber malen. Er kann malen, weil er etwas erschaffen will. Er kann malen, weil er seinen Emotionen Ausdruck verleihen will.

  1. Er kann malen, weil er die Schönheit des Augenblicks festhalten will.
  2. Das alles können Gründe für ein Kunstwerk sein.
  3. Wenn das Kunstwerk aber aus solchen Gründen geschaffen wurde, dann scheint seine Funktion darin zu bestehen, diesen Gründen gerecht zu werden.
  4. Das Kunstwerk hat also den Zweck oder die Funktion, mir Spaß zubereiten, meinen Emotionen Ausdruck zu verleihen, meine Sichtweise des schönen Augenblicks festzuhalten.

Ich habejetzt schon öfters davon gesprochen, dass Kunst dazu dienen kann, die eigene Sichtweise auf die Welt darzustellen. Das ist der subjektive und vielleicht emotionalere Aspekt der Kunst. Ein Maler versucht, dass was er sieht, empfindet oder sich vorstellt in seinem Bild auszu­drücken.

  • Besonders betont haben das beispielsweise die Impressionisten mit ihrer Kunst, mit der sie die Schönheit des Augenblicks festhalten wollten.
  • Doch machen wir einen Zeitsprung vom Impres­sionismus zur Höhlenmalerei.
  • Oftmals werden im Zusammenhang mit der Höhlenmalerei Darstel­lungen von unterschiedlichen Tieren aufgezeigt.

Dass was die Menschen gesehen haben, ist das, was sich in ihrer Umwelt befunden hat und wahrscheinlich auch das, was für sie eine wesentliche Rolle gespielt hat. Genau solche Eindrücke haben sie auch an die Wand gemalt. Es gibt mehrere Theorien darüber, wozu die Höhlenmalerei diente, aber eins kann man vielleicht festhalten: Die Bil­der dienten dem Erfassen der Wirklichkeit.

See also:  Was Hilft Bei BindehautentzNdung Kinder?

Man reproduziert das, was man gesehen hat. Die Stillle- ben, die Landschaftsmalereien, Porträtzeichnungen, Fotografien, Gedichte über die Natur, über Er­eignisse, über Menschen und Tiere, Darstellungen von religiösen Zeremonien, Revolutionsgrafiken, Musikstücke, die den Verlauf eines Flusses nachzeichnen sollen wie Smetanas Werk „die Moldau”, perspektivische Zeichnungen von Raum und Gebäuden, all das kann gesehen werden als ein Ver­such die Wirklichkeit zu erfassen.

Die Welt wurde also oft durch die subjektive Sichtweise eines Künstlers erfasst und somit für andere in genau dieser Sichtweise zugänglich gemacht. Insofern hat die Kunst einmal eine ordnende Funktion, in dem sie sich konkrete Einzeldinge heraus­greift, ihre Struktur erfasst und sie in ein Verhältnis zu anderen Dingen setzt und zum anderen scheint sie eine philosophische Funktion zu haben.

Wer in einem solchen abbildenden Sinn malen will, der muss auf die Welt schauen. Auf die Welt zuschauen und somit die Wirklichkeit und Einzel­dinge zu erfassen, das ist eine philosophische Aufgabe. Der Künstler muss sich in der Welt positio­nieren, und sich somit auf sie beziehen. In dem er die Beschaffenheit eines Dings erfasst, kann es sein, dass sich das vorher vielleicht wage Bild oder die eher blase Vorstellung von einem Gegen­stand konkretisiert und man somit den Gegengenstand in einem neuen Licht erblickt.

Versteht man den Kunstbegriff so, dann kann Kunst für uns eine Hilfe sein, die Welt zu erfassen und zu ordnen und in diesem Sinne kann sie auch Erkenntnis sein. Oder gehen wir vom Betrachter eines Kunst­werkes aus. Wenn der Betrachter sich intensiv mit dem Kunstwerk beschäftigt, kann er dadurch auch seine Sichtweise auf die Welt ändern.

  1. Dafür muss er nicht einmal unbedingt die Botschaft, die der Künstler eventuell vermitteln will, erkennen, sondern es kann auch sein, dass er durch das bloße Betrachten einen neuen Blickwinkel auf Gegenstände unserer Welt bekommt.
  2. Wenn ein Maler bei­spielsweise, in einer besonderen Art und Weise eine Sonnenblume gemalt hat, die für den Betrach­ter sehr ansprechend ist, dann kann sich seine Sichtweise auf diese Sonnenblume verändern.

Wenn er vorher Sonnenblumen als eher langweilige und gewöhnliche Blumen angesehen hat, dann besteht die Möglichkeit, dass die Sonnenblumen, die auf dem Bildjetzt durch die Malweise strahlend schön und in leuchtenden Farben dargestellt sind, ihm auch als solche erscheinen.

  • In diesem Falle hat der Betrachter erkannt, was Sonnenblumen für schöne Blumen sein können, wenn man sie nur in einem anderen Licht betrachtet.
  • Die Sichtweise des Malers, oder ein Teil von ihr, kann sich auf den Be­trachter übertragen und ihm neue Ideen vermitteln.
  • Unst kann uns also zur Horizonterweiterung und Erkenntnis verhelfen.

Doch Kunst kann nicht nur die gegenwärtige Welt erfassen, sie kann auch andere Welten erschaffen. Denken wir an den Surrealismus, den Expressionismus oder den Dadaismus, um hier nur einige Formen der Malerei zu nennen. Oder denken wir an Gedichte wie „Mondnacht” von Eichendorff, in dem der Himmel die Erde küsst.

Hier werden uns andere Welten aufgezeigt. Welten die neben unserer bestehen können. Welten, die unserem Geist entsprungen sind und für uns in zwei oder dreidimensionaler Form manifestiert wurden sind. Die Kunst scheint uns eine Möglichkeit zu bieten uns über die bestehende Realität zu erheben und uns eine neue Welt zu schaffen.

Sie ist in dieser Weise transzendent und befreiend. Gehen wir vom Transzendenten zum Göttlichen über. Kunst und Religion schließen sich nicht aus. Das Christentum sagt zwar man soll sich kein Gottes­bild machen, aber in der Praxis wurde das Bild oder die Kunst häufig für religiöse Zwecke genutzt.

  • Im Christentum gibt es beispielsweise Andachtsbilder.
  • Momente des Religiösen werden festgehal­ten um unsere Erinnerungen an den wichtigen Moment zu wahren und zu verstärken.
  • Die Kunst als ein bildliches Gebet, hat die Funktion Religion auszuleben und zu legitimieren.
  • Das Bild steht dann für eine gewisse Realität, die es zu verinnerlichen gilt.

Der Glaube soll dadurch gefestigt werden. In fast allen Gesellschaften finden wir Darstellungen von religiösen Zeremonien und Riten, von Göt­terdarstellungen und Verherrlichungen. Das Bild dient als Beleg für das vermeintlich Geschehene. Die Kunst kann aber auch selber Ausführung der Religion sein.

  • Dabei denke ich beispielsweise an Meditationsbilder, wie sie im Buddhismus genutzt werden.
  • Das Bild selbst ist die Verbindung zu dem Göttlichen injedem Menschen.
  • Es soll hier nicht an einem Moment erinnert werden, sondern ein eigener religiöser Moment erschaffen werden.
  • Man soll den Weg Buddhas, selber erleben kön­nen, indem man sich durch dieses Bild auf eine innerer Reise begibt.

Die Kunst bietet in diesem Zu­sammenhang eine Verbindung zum Göttlichen und die Möglichkeit einen Beleg für eine Realität und eine damit verbundene Weltanschauung zu schaffen. Als Beleg für eine gewünschte Realität dienten auch Herrscherikonographien und Darstellungen.

  • Hier wurde meist nicht die Realität abgebildet, so wie sie war, sondern es wurde eine inszenierte Realität erschaffen, die durch ihre Symbolik, entweder ein Ereignis glaubhaft machen sollte, oder die Herrschaft einer Person legitimieren sollte.
  • Beispiele dafür gibt es zahlreiche.
  • Denken wir an die napoleonischen Darstellungen von dem Künstler Jaques-Louis David, der unter anderem Na­poleons Ritt über die Alpen gemalt hat.

(siehe Anhang) Allein die Tatsache, dass Napoleon bei die­sem Bild auf einem imposanten Ross und in sich aufbäumender, wegweisender Pose dargestellt wurde, obwohl er in Wirklichkeit mit einem Esel über die Alpen geritten ist, verdeutlicht was ich sa­gen will.

  • Das Bild soll sich eben einer bestimmten Symbolik bedienen, die ausdrückt, dass es sich hier um einen starken und fähigen Herrscher handelt, der es schafft das Pferd zu zähmen um mit ihm den gefährlichen Weg über die Alpen anzutreten.
  • Unerschrocken weist Napoleon den Weg.
  • Auch hier dient das Bild oder die Kunst als Beleg oder zur Konstruktion einer Wirklichkeit, die glaubhaft erscheinen soll, nur ohne das hier eine Verbindung zu einem göttlichen Wesen geschaffen werden soll, wie wir es oft bei religiösen Darstellungen finden.

Einige Leute mögen vielleicht die Annahme vertreten, dass die Kunst nichts verändern kann. Doch wenn Kunst eine unterstützende Rolle bei der Legitimierung eines Herrschers einnehmen kann, in dem ein Bild im Bewusstsein entsteht, was diesen Herrscher glaubhaft macht, dann trägt sie dazu bei, die Welt zu verändern.

  1. Oder denken wir an propagandistische Kunst aus dem zweiten Weltkrieg oder der DDR.
  2. Nicht umsonst wurde die Kunst als ein Massenmedium genutzt, welches auf das Denken der Menschen so einwirken kann, dass dadurch eine ganze Weltanschauung legiti­miert werden sollte.
  3. Wenn Kunst also das Denken beeinflussen kann, so kann Kunst auch unser Handeln beeinflussen.

Denn wo sollte unser Handeln anfangen, wenn nicht beim Denken? Hier scheint die Kunst eine mächtige Position eingenommen zu haben. Im Fall von ideologischen Dar­stellungen und Propaganda kann sie vielleicht sogar als Waffe dienen. Kunst kann also auf die Gesellschaft einwirken.

Doch beeinflusst sie sie nur oder kann sie auch ein Spiegelbild unserer Gesellschaft sein? Ich glaube es ist plausibel anzunehmen, dass in fast allen Fällen Kunst erst in einer Gesellschaft ent­standen ist. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass Kunstwerke auch durch ein einziges Individu­um, ohnejegliche Vergesellschaftung entstehen können.

Aber im Regelfall entstehen sie in Kulturen und somit in einer Gesellschaft. Die vorherrschenden Verhältnisse in einer Gesellschaftsform, be­einflussen das Denken und Handeln der Menschen, und somit auch die Kunst, sofern sie sich auf die bestehenden Verhältnisse bezieht.

Unst scheint also zunächst der Spiegel der Gesellschaft zu sein. Und viele Beispiele belegen dies auch. Die Revolutionsgrafiken beispielsweise, sind vor allem im Zuge der französischen Revolution entstanden. Man wollte ein Mittel, was die Realität bis ins kleinste Detail festhält, denn die französische Revolution war immerhin ein Umbruch der bis dahin bestehenden Verhältnisse.

Die Geschichte ist veränderlich, so hatte man gelernt. Detailliert festge­halten werden sollte also der prägnante, die Geschichte verändernde Moment und nicht mehr ein überzeitlich bestehender Herrscher, wie es noch bei den Herrscherikonographien der Fall war.

  1. Oder ein anderes Beispiel: Der Expressionismus ist in einer Zeit entstanden, in der man mit dem beste­henden Verhältnissen aufräumen wollte.
  2. Man wollte sie durchbrechen und quasi auf den Kopf stel­len.
  3. In der expressionistischen Kunst äußerte sich dies beispielsweise durch die Auflösung der Per­spektive und durch eine unnatürliche Verwendung von Farben.

Beides ist also wahr. In dem letzte­ren Sinne, ist die Kunst ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Verhältnisse. Denken wir an Propa­ganda und Herrscherikonographien, beeinflusst die Kunst unsere Sicht auf die Welt, unser Handeln und unser Denken und schafft somit auch wieder neue soziologische Verhältnisse.

  1. Und heute? Beeinflusst die Kunst heute unsere Gesellschaft? Legitimiert sie Herrschaft? Ist sie Mit­tel zur Propaganda? Dient sie dem Ausdruck einer Persönlichkeit? Schafft sie eine neue Realität oder neue Welten für uns? Kann sie uns zu Erkenntnissen verhelfen? Natürlich macht sie das.
  2. Wir brauchen zwar keinen Napoleon mehr auf einem imposanten Pferd, aber was wäre Wahlkampf ohne Wahlplakate, auf denen uns die Politiker vertrauensvoll zulächeln? Kunst wird heute mehr denn je als eine persönliche Ausdrucksform genutzt.

Kaum ein Künstler malt nur noch für einen bestimmten Auftragsgeber. Streetart und Graffiti sind in erster Linie dazu da bunte Bilder als Ausdruck des Künstlers für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Diese und an­dere Medien erschaffen für uns eine neue Welt.

Mit diversen Programmen, werden Bilder so mani­puliert, dass sie für uns eine andere Wirklichkeit eröffnen können. Die digitale Kunst ist in der Zeit der neuen Medien auf ihren Höhepunkt. Verschiedene Firmen und Konzerne, wissen um die Wir­kung von Bildern und arbeiten ständig daran eine für uns vielleicht erstrebenswerte aber unerreich­bare Realität zu konstruieren.

In der Werbung finden sich unzählige Beispiele für Scheinrealitäten, die zwar als eine plausible Realität erscheinen, aber doch stark von der Wirklichkeit abweichen. Ei­nige Künstler, dokumentieren das Elend der Welt in ihren Bildern, um dadurch eine Wirkung zu er­zielen, die beim Betrachter einen aufrüttelnden Effekt erzielen soll.

  • Groteske, schockierende Kunst scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben uns auf eine unsanfte Art und Weise auf die Realität aufmerksam zu machen und unsere Weltanschauung zu reflektieren.
  • Der philosophische Aspekt der Kunst, scheint also auch heute noch zu bestehen.
  • Auch Religionen bedienen sich heute noch einer Bandbreite von künstlerischen Medien, seien es Andachtsbilder, Skulpturen, Mandalas, Musik, Fernsehausschnitte oder Liedtexte.

Also ich fasse zusammen: Kunst kann für uns eine Menge leisten. So zwecklos, wie sie auf den ersten Blick scheint, ist und war sie in ihrer Geschichte nicht. So vielfältig eine Definition von Kunst ausfallen kann, so vielfältig scheinen auch ihre Funktionen zu sein.

  1. Versuchen wir die Funk­tionen zusammenzufassen: (1) Die Kunst kann ein Ausdruck eines subjektiven Weltbezugs oder der eigenen Kreativität sein.
  2. Ihre Funktion besteht im schöpferischen Ausdrucks des eigenen Selbst.
  3. 2) Oder sie kann in einer objektiveren (mit objektiv meine ich hier lediglich für eine Vielzahl von Menschen zugänglich und erfassbar) Weise zum Erfassen und Ordnen der Welt dienen.

Sie spiegelt manchmal unsere Lebensverhältnisse und unsere Umwelt wieder. Wenn die Kunst uns auf unsere Realität hinweist, dann verhilft sie uns dazu, unsere Welt zu erfassen und vielleicht unseren Standpunkt zu reflektieren. Im gewissen Sinne kann Kunst deshalb Philosophie sein.

  • Wenn Kunst, diese Kriterien erfüllt, dann erfüllt sie eine Erkenntnis-Funktion.
  • 3) Sie kann das Denken und Handeln der Menschen beeinflussen.
  • Sie dient manchmal zur Aus­übung von Religion und zur Legitimation von Glaubensüberzeugungen und Weltanschauungen.
  • Da ich diese Funktionen nicht als manipulierend bezeichnen will, bezeichne ich sie als gestal- tend.

(4) Sie kann neue Welten für uns erschaffen und uns von der bestehenden Realität entfernen oder befreien. In diesem Sinne ist sie transzendent. Natürlich sind diese Funktionen nicht als starre Konstrukte zu sehen, denn oft überschneiden sie sich. Allgemein habe ich nicht alle Funktionen oder Aufgaben, die Kunst im Laufe unserer Ge­schichte für uns übernommen hat und auch heute noch übernimmt, aufgezählt.

Das sollte auch nicht Sinn und Gegenstand dieses Essays sein. Mein Ziel bestand darin, dem Leser neue Impulse zu ver­mitteln und zu zeigen, dass Kunst nicht nur ein zweckloser Bestandteil menschlichen Daseins ist. Eine Frage bleibt aber noch zu beantworten: Also warum brauchen wir die Kunst? Eine Antwort könnte lauten: Wir brauchen die Kunst, weil sie für uns eine Menge von Funktionen erfüllen kann, die Ausdruck unseres menschlichen Denkens, Lebens und Handelns sind.

Die Kunst erscheint mir als ein Medium, das wir benutzen weil wir Handlungsziele (Wünsche, Be­dürfnisse, Neigungen, etc.) haben. Wir wollen Botschaften aussenden und andere Menschen an un­serer Sichtweise der Dinge teilhaben lassen. Wir wollen uns mitteilen.

  • Einige von uns wollen Macht, Ruhm oder Ansehen und Andere beeinflussen.
  • So könnte man die Liste beliebig lange fort­setzen.
  • Nicht immer wird Kunst für diese Ziele gebraucht, aber oftmals wird sich ihrer bedient.
  • Nun scheint es mir aber doch so, dass all diese Handlungsziele die ich aufgezeigt habe, doch auch ohne Kunst erreichbar wären.

Vielleicht kann die Frage, warum wir Kunst brauchen, deshalb nur sinnvoll beantwortet werden, wenn wir uns die Frage stellen: Warum haben wir überhaupt Kunst? Diese Frage wäre ein ganzes, neues Essay oder ähnliches wert und kann deshalb hier nicht sinnvoll beantwortet werden.

Doch ein kurzen Gedankengang möchte ich zum Schluss noch festhalten: Kunst scheint mir doch etwas sehr menschenspezifisches zu sein. Kein mir bekanntes Tier produ­ziert Bilder, Gedichte, musikalische Werke, Theaterstücke oder dergleichen. Aufgrund dieser Tatsa­che denke ich, dass Kunst wegen unserer Fähigkeit zur Kreativität überhaupt existiert und dass un­sere Kreativität auch mit einer der Hauptgründe ist, warum wir Kunst brauchen.

Wir hätten hochent­wickelte Technologien erfinden können um Menschen zu beeinflussen. Wir könnten lediglich sozio­logische Beschreibungen lesen, um uns unserer gesellschaftlichen Verhältnisse und unserer Umwelt gewahr zu werden. Wir könnten Drogen missbrauchen, um aus der Realität zu fliehen.

Warum macht Kunst glücklich?

Auf den ersten Blick macht uns Kunst glücklich, weil wir uns an ihr erfreuen können. Sie macht uns auf allen Ebenen glücklich: auf sozialer, psychologischer, existenzieller und tiefgründiger Ebene. Ja, Kunst macht glücklich, sie ist sogar ihre Aufgabe, schließlich ist sie das, wonach wir suchen und was wir brauchen.

Wie beeinflusst Kunst die Psyche?

January 05, 2020 Warum Ist Kunst Wichtig FR Kinder Warum ist die Kunst für unsere Psyche so wichtig? Die Kunst und unsere Psyche – Beide gehen Hand in Hand Auf einem Gemälde ist das Blau des Meeres zu sehen – und schon weht ein Hauch von Sehnsucht durch den Raum. Bunte Bilder zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht, während uns abstrakte dunkle Striche eher nachdenklich stimmen.

  • Unst kann einiges und ist viel mehr als nur ein schickes Interior-Detail.
  • Unst beeinflusst unsere Gefühle.
  • Sie kann positive Impulse ausstrahlen, aber leider auch trist und traurig machen.
  • Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir die Bilder, mit denen wir uns umgeben, sehr bewusst auswählen und uns nicht von anderen beeinflussen lassen.

Jeder hat sein eigenes Kunstverständnis. Wichtig ist, dass wir uns beim ersten Betrachten des Bildes wohl fühlen, unbewusst lächeln und vielleicht sogar einen Hauch von Glück empfinden. Dann spüren wir die positiven Impulse der Kunst und können uns in Zukunft auf sie verlassen.

  1. Machen bunte Bilder fröhlich? Viele bunte Farben machen fröhlich.
  2. Das weiß man schon lange und setzt dieses Wissen beispielsweise in Krankenhäusern oder Kindergärten gezielt ein.
  3. Die besondere Ästhetik vieler bunter Farben, die miteinander harmonieren, kann durch nichts übertroffen werden.
  4. Dabei ist es fast egal, ob das Motiv figürlich oder abstrakt ist.

Trotzdem spielt das Motiv selbst bei bunten Farben natürlich eine große Rolle. “Der Schrei” von Edvard Munch ist beispielsweise ein ausgesprochen buntes Bild. Trotzdem würde niemand auf die Idee kommen, es als ein fröhliches Bild zu bezeichnen. Der an einen Schädel erinnernde Kopf, der “Schrei”, signalisiert Angst und Verzweiflung.

Ein Gemälde dieser Art stimmt trotz der starken Farben traurig und nachdenklich. Diese Kombination – dramatisches Motiv und bunte Farben – ist allerdings äußerst selten. Welche Bilder haben positive Impulse? Auf was wir positiv reagieren, ist äußerst individuell und von unseren Träumen und Wünschen abhängig.

Manche fühlen sich wohl, wenn die Bilder Landschaften zeigen. Andere bevorzugen Blumen und Tiere oder fröhliche und lachende Menschen. Viele mögen es auch abstrakt und reagieren ausschließlich auf Farben und Formen. Den meisten ist es außerdem ausgesprochen wichtig, dass die Kunst zum Stil des Hauses passt und die Inneneinrichtung elegant ergänzt. Warum Ist Kunst Wichtig FR Kinder Dabei sollte man nie vergessen, dass Kunst die Psyche beeinflusst. Die Wirkung ist jedoch nicht laut und eindeutig. Sie ist subtil und sehr fein. In Museen und Galerien sieht man immer wieder Menschen, die lange auf einem Stuhl oder ein Bank sitzen und still ein Kunstwerk betrachten.

  • Sie sind in sich versunken.
  • Sie hören in sich hinein und sind auf der Suche nach der individuellen Wirkung des Bildes.
  • Von diesen Kunstfreunden kann man nur lernen, denn wer sich diese Zeit nimmt, findet auch die richtigen Bilder für seine private Umgebung.
  • Leine Farbenlehre Auch Kunstverständnis muss leider gelernt sein.

Viele sind unsicher und greifen beim Kauf auf Berater zurück. Das ist schade, denn eigentlich zählen nur die eigenen Gefühle. Wer unsicher ist, kann sich bei der Wahl auf ein garantiert fröhliches Motivs beschränken. Gleichzeitig kann die Farbenlehre ein nützlicher Leitfaden sein.

Denn obwohl wir sehr unterschiedlich auf Kunst reagieren, haben alle Farben auf alle Menschen eine ähnliche Wirkung. Wir unterscheiden völlig instinktiv zwischen kalten und warmen Farben, zwischen beruhigenden und aktivierenden. Rot und Orange sind Farben voller Signalwirkung. Sie signalisieren Energie, Leidenschaft und Freude.

Helles Gelb stimmt fröhlich und erinnert an Sonnenschein, kann aber – je nach Farbton – auch Neid oder Gift signalisieren. Grün steht für Natürlichkeit und Entspannung. Blau für das stille Wasser und den weiten Himmel. Allerdings kann Blau auch sehr kalt wirken und traurig stimmen. Warum Ist Kunst Wichtig FR Kinder Eine aktuelle Auswahl Bilder der Künstlerin Ekaterina Moré finden Sie in ihrem Shop: Älterer Post Neuerer Post

Warum fasziniert Kunst?

2.1 Ästhetik – Ein Grund für die Faszination, die Kunst auslöst, könnte die Ästhetik sein, die sie vermittelt. Kunst gefällt, jeder betrachtet gerne schöne Bilder, Gegenstände oder Menschen. Schönheit ist ein Ideal, mit dem man sich umgeben möchte oder das man erreichen will.

  1. Die unterschiedlichen Auffassungen von Ästhetik machen die Vielfalt von Kunst aus.
  2. Loepfer und Landbeck versuchen, Ästhetik folgendermaßen zu definieren : “Ästhetisch ist, was gefällt, was Augenweide und Ohrenschmaus, was wahrnehmbar, anschaulich, genüßlich ist, was die Ohren spitzt, das Wasser im Mund zusammenbringt und die Spannung der Hautoberfläche kitzelnd erhöht.” Auffällig an dieser Definition ist, daß sie stark auf Sinneswahrnehmungen und auf körperliche Reaktionen eingeht.

Wenn jemand etwas ästhetisch findet, erlebt er eine Art Glücksgefühl. Biochemisch könnte man sagen, daß Ästhetik die Ausschüttung des “Glückshormons” Endorphin verursacht. Damit wäre Ästhetik das perfekte Mittel zur Werbung. Das ist sicherlich keine neue Erkenntnis, ebensowenig wie das Problem, daß jeder eine individuelle Vorstellung von Ästhetik hat, die sich obendrein auch noch ändert.

Trotzdem ist es ein Erklärungsansatz für die Faszination, die von Kunst ausgeht. Für die Werbung ist Kunst als Übermittler von Ästhetik nur dann interessant, wenn sie möglichst viele Menschen der Zielgruppe anspricht. Um das zu erreichen arbeitet die Werbung mit Ästhetisierung, Ästhetisierung heißt, daß man versucht eine Quersumme aus verschiedenen Idealen zu bilden, um ein Ergebnis zu bekommen, das möglichst vielen gefällt.

Kloepfer und Landbeck bemerken hierzu : “Ästhetisch ist das, was wie Kunst ist, die schon erfolgreich war. Ästhetisierung in Medien bedeutet: Es wird immer mehr nach den erfolgreichen ästhetischen Modellen gearbeitet. Ästhetisch ist demnach alles, was als bekannte Kunstform wiedererkannt werden kann.” Das bedeutet, daß Experimente oder Innovationen bei der Verwendung von Kunst in der Werbung nicht gefragt sind.

Wie kann Kunst bewirken?

Kunsttherapie – Gefühle ohne Worte ausdrücken – Kunst kann die Menschen jedoch nicht nur beim Betrachten beeinflussen. Kunst kann eine Möglichkeit sein, sich gestalterisch zu betätigen und dabei einen Weg zu finden, Gefühle auszudrücken, Konflikte zu bearbeiten, Selbstvertrauen aufzubauen oder schwierige Lebensabschnitte zu bewältigen.

  • Unst als Therapieform kommt immer dann zum Einsatz, wenn Menschen an ihre Grenzen stoßen und traumatische Erlebnisse einfach nicht in Worte fassen können.
  • Auch im Rahmen der Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen kann Kunst zur Ausdrucksform werden.
  • Beispiele sind Depressionen, Essstörungen, Angststörungen oder Krebserkrankungen.

Hier wird die Kunst zur Ausdrucksform für das Unfassbare. Sie kommt sowohl in der Kinderheilkunde wie bei der Behandlung alter Menschen zum Einsatz. Die Psychologie forscht schon lange auf dem Gebiet der Kunst. Irene Daum beschreibt das sehr ausführlich in ihrem Artikel „Psychologie und Kunst”,

Warum ist es wichtig die Kreativität von Kindern zu fördern?

Warum Kreativität bei Kindern fördern? Kinder sind von Natur aus kreativ und möchten die Welt entdecken und erkunden. Wenn dies gefördert wird, lernen sie Neues kennen, stellen sich auf veränderte Situationen ein und sind in der Lage, Entscheidungen zu treffen, zu improvisieren und Probleme zu lösen.

Wie kann Kunst wirken?

Kunst wirkt beruhigend auf den Menschen Kunst beruhigt: Das fanden Wissenschaftler jetzt heraus. Wer sich aktiv künstlerisch betätigt wird ruhiger, aber auch passive Kunstnutzung macht ausgeglichen. Kunst beruhigt den Menschen! Das haben Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrums der Museen in Nürnberg herausgefunden.

  1. Sie haben die Wirkung von Kunst auf die Persönlichkeit des Menschen untersucht.
  2. Aktive künstlerische Betätigung führt zu einer Steigerung der funktionellen Verbindungen im Ruhenetzwerk des Gehirns.
  3. Daraufhin erhöht sich die psychologische Widerstandsfähigkeit und das,
  4. Insgesamt wurden über drei Jahr lang 150 Probanden getestet.

Ziel war es herauszufinden, wie sich die psychologischen und neuronalen Effekte mit der Kunst nachweisen und analysieren lassen. Auch das Lebensalter wurde in die Untersuchung mit einbezogen. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen geteilt: Die eine Gruppe war selbst zehn Wochen lang künstlerisch tätig, die andere Hälfte war nur rezeptiv mit Kunst im Kontakt, das heißt mit Führungen und Gesprächen über Kunst.

Es zeigte sich, dass bei der produktiven Hälfte eine Verstärkung in den funktionellen Verbindungen des Ruhenetzwerkes zu sehen waren. Zwar konnte eine ähnliche Veränderung bei der rezeptiven Gruppe festgestellt werden, allerdings war diese nicht so stark. Die künstlerisch Aktiven zeigten eine deutlich verbesserte psychologische Widerstandsfähigkeit, die sich auch nach sechs Monaten nachweisen ließ.

Erstaunlich: Ältere Studienteilnehmer profitierten mehr von der Wirkung der Kunst als jüngere Teilnehmer. “Mit Hilfe unserer Ergebnisse können wir die psychologischen und neurologischen Effekte von kreativen Prozessen besser verstehen. Auf dieser Basis können kunstpädagogische und therapeutische Maßnahmen zukünftig gezielter eingesetzt werden, sei es für die Behandlung von Krankheiten oder degenerativer Alterserscheinungen wie beispielsweise Demenz”, sagt Professor der Neurologie Christian Maihöfner.

  1. Die Probanden waren im Alter von 18 bis 70 Jahren und befanden sich in sogenannten Lebensübergangsphasen, wie beispielsweise Pensionierung oder Berufseinstieg.
  2. Diese Phasen sind besonders kennzeichnend für Herausforderungen und psychische Belastung.
  3. Auf diese Weise konnte die stabilisierende Wirkung von Kunst besonders gut erkannt werden.

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