Was Ist Feminismus FR Kinder ErkläRt?

Was Ist Feminismus FR Kinder ErkläRt
Frauenbewegung – Das Erkennungszeichen der Frauenbewegung. Jahrhunderte lang hatten Frauen viel weniger Rechte als Männer. Sie durften zum Beispiel keine Schulen oder Universitäten besuchen, keinen Beruf selber bestimmen und auch nicht wählen gehen. Am Ende des 18.

Jahrhunderts entstand in vielen Ländern die Frauenbewegung. Frauen kämpften um die Gleichberechtigung in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, In Deutschland entstanden Frauenvereine und Frauenorganisationen, die die Rechte der Frauen verbessern wollten. Auguste Schmidt und Louise Otto-Peters, zwei wichtige Vertreterinnen der Frauenbewegung in Deutschland im 19.

Jahrhundert. Fast alle Frauenorganisationen forderten das Wahlrecht für Frauen, die gleiche Schulbildung wie die Männer und das Recht, einen Beruf frei zu wählen. Das Wahlrecht für Frauen wurde in Deutschland erst 1918 eingeführt. Ende 1960 entstand in Deutschland die sogenannte neue Frauenbewegung, die auch als „Feminismus” bezeichnet wird.

Die Feministinnen fordern, dass die Bevorzugung von Männern in der Gesellschaft beendet wird und Frauen mehr Einfluss erhalten. Nur dann könne die Benachteiligung der Frauen überwunden werden. Elisabeth Selbert (1896-1986) setzte sich als Abgeordnete des Parlamentarischen Rates nach dem Zweiten Weltkrieg dafür ein, dass die Gleichberechtigung von Männern und Frauen im Grundgesetz steht.

Auch heute fordern viele Frauen und Männer, dass die Gleichberechtigung von Frauen verbessert wird. Zwar gibt es viele Gesetze, die die Gleichstellung von Frauen und Männern festschreiben. Allerdings werden viele Frauen noch immer benachteiligt – im Arbeitsleben oder der Berufskarriere.

Was genau ist Feminismus?

Übersicht – Feminismus tritt für eine Gesellschaftsstruktur ein, in der die Unterdrückung von Frauen, die er als gesellschaftliche Norm analysiert hat, beseitigt ist und die Geschlechterverhältnisse durch Ebenbürtigkeit geprägt sind. Für die Historikerin Karen Offen umfasst ein solches Verständnis von Feminismus auch Männer, deren „Selbstverständnis nicht auf der Herrschaft über Frauen beruht.” Der Feminismus sieht die in der bisherigen Geschichte vorherrschenden Gesellschaftsordnungen als androzentrisch an und interpretiert diesen Umstand als strukturelle patriarchale Herrschaft,

  1. Auf dieser Grundlage haben sich Strömungen und Ausprägungen entwickelt, die einander teilweise ergänzen, aber auch widersprechen.
  2. War in den 1970er Jahren die Bezeichnung „feministische Wissenschaft” üblich, so setzte sich seit den 1980er die Einschätzung durch, dass wissenschaftliche Institutionen und Theoriebildung in den Einzelfächern aus feministischer Sicht kritisiert werden können (feministische Wissenschaftskritik), Wissenschaft an sich aber nicht feministisch sein könne.

Feministische Wissenschaftstheorie und feministische Forschung machen es sich zur Aufgabe, bisherige Ausblendungen der weiblichen Geschichte und der Leistungen von Frauen sichtbar und Feminismus für alle Wissenschaftsgebiete fruchtbar zu machen. Bis heute hat sich keine einheitliche feministische Theorie herausgebildet, und es ist umstritten, ob dies möglich ist.

Über feministische Forschung schrieb die Philosophin und Sozialwissenschaftlerin Christina Thürmer-Rohr : „Feministische Forschung füllt keine Lücke, sie ist keine bislang noch fehlende Zutat zu den geläufigen Forschungsgegenständen in Form des un- oder falschbeackerten Gegenstandes Frau. Sie liegt quer zu allen diesen ‘Gegenständen’.

Sie ist Querdenken, Gegenfragen, Widerspruch, Einspruch.” – Christina Thürmer-Rohr, 1987 Die politische und soziale Bewegung des Feminismus geriet immer wieder in Krisen. Dem Rückzug ins Private folgte bei einigen Feministinnen die Hinwendung zum Esoterischen, zu einer „neuen Weiblichkeit”, was heute teilweise als eigene Richtung des Feminismus interpretiert, teilweise als Weiterentwicklung des traditionellen Differenzfeminismus angesehen, aber auch als Entpolitisierung kritisiert wird.

Erfolge des Feminismus lassen sich vor allem in den Bereichen politischer und rechtlicher Gleichstellung beschreiben, wie der Einführung des Frauenwahlrechts, der Bildung, sexuellen Selbstbestimmung, der Menschenrechte für Frauen und der Emanzipation von Frauen und Mädchen von vorgeschriebenen Lebensläufen und Rollenbildern.

Im Zuge anderer Gleichstellungsbewegungen, wie etwa der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung oder den Unabhängigkeitsbestrebungen in den Kolonialgebieten, setzte sich der Feminismus später auch mit der Frage auseinander, welche philosophischen Konsequenzen die Unterschiede zwischen den Erfahrungen von Frauen aus verschiedenen sozialen Schichten, mit unterschiedlicher Hautfarbe oder mit westlicher und nichtwestlicher Herkunft haben.

Dieser ersten Kritik an einer universellen Erfahrung und einem gemeinsamen Interesse aller Frauen folgten später Strömungen, die sich vor allem der Hinterfragung von Geschlechtskategorien widmeten: Die philosophische und politische Auseinandersetzung hatte deren Dynamik und Formbarkeit offengelegt, was einige Feministinnen und Feministen zum Anlass nahmen, ihre grundsätzliche Berechtigung zu diskutieren.

Dennoch bleiben die Bezugnahme auf das weibliche Geschlecht und das Ziel gerechter Teilhabe bis heute wichtige Ressourcen feministischer Argumentation und Politik.

Was zeichnet eine Feministin aus?

Für Selbstbestimmung, Solidarität und gleiche Rechte – Feministische Anliegen stehen heute – dank engagierter, langer Kämpfe – in der Mitte der Gesellschaft. Innerhalb der feministischen Bewegung gibt es vielfältige Interpretationen und Praktiken des Feminismus.

Auch umfasst sie mehrere Generationen von Feminismen und Feminist*innen, die ihre eigenen Erfahrungen und Forderungen mitbringen. Feministisch zu leben und zu arbeiten, bedeutet für uns: sich einzusetzen für mehr Geschlechtergerechtigkeit weltweit; bei uns selbst und in der Gesellschaft. Die sozialen Folgen von Sexismus drücken sich noch immer in Armut, Ausbeutung und Gewalt aus.

Unsere Projektarbeit nimmt vor allem Frauen in den Blick, da diese von den negativen Auswirkungen globalen Wirtschaftens besonders betroffen sind. Darüber hinaus ist uns bewusst, dass Menschenrechtsverletzungen bei Weitem nicht nur Personen betreffen, die sich als Frauen identifizieren, als solche geboren wurden oder als solche wahrgenommen werden.

Wann kann man sich als Feministin bezeichnen?

Wie wird ein Mann zum Feministen? Foto (Detail): © mauritius images / Jozef Polc / Alamy / Alamy Stock Photos Prof. Austin Bukenya erzählt, wie er dazu kam, sich als Feminist zu beschreiben und welche Herausforderungen und Chancen damit verbunden sind, wenn man als Mann Feminist ist. Er erklärt, warum es für Männer wichtig ist, ein Geschlechterbewusstsein zu verinnerlichen, anstatt es als Mittel zum Zweck zu begreifen, und dass sie es konsequent in ihr Leben integrieren sollten.

Wann und warum haben Sie begonnen, sich einen Feministen zu nennen, und was bedeutet es für Sie? Ich würde sagen, irgendwann Mitte bis Ende der 1990er-Jahre. Ein genaues Datum kann ich hier nicht anführen, denn mein Engagement für den Feminismus hat sich allmählich entwickelt. Ich habe aus der Beobachtung der gesellschaftlichen Realität in meinem Umfeld heraus einen feministischen Standpunkt übernommen, und zwar durch unmittelbare Sensibilisierung und Lernerfahrungen in Sachen Geschlechterbeziehungen.

Feminismus ist ein System von Überzeugungen und Praktiken, das die Frau in den Mittelpunkt aller Aktivitäten stellt. Wenn ich sage, ich bin Feminist, dann meine ich damit, dass ich versuche, Situationen aus dem Blickwinkel einer Frau zu betrachten und in ihrem Interesse zu handeln.

  1. Man muss nicht unbedingt eine Frau sein, um Feminist zu sein.
  2. Jeder Mensch, der sich gegen die geschlechterbedingte Diskriminierung von Frauen und Privilegierung von Männern wendet, kann sich zu Recht als Feminist*in bezeichnen.
  3. Sie sind u.a.
  4. Dichter, Wissenschaftler, Autor und Schauspieler.
  5. Wie beeinflusst der Feminismus als Praxis sowie als theoretische und kritische Denkweise Ihre Arbeit? Ich versuche, das Anliegen von Frauen in meine kreative, wissenschaftliche und pädagogische Arbeit einzubinden.

In meinem literarischen Schreiben strebe ich danach, überzeugende, starke, intelligente und selbstbewusste Frauenfiguren zu schaffen, deren Kampf für Emanzipation und die Befähigung von Frauen die Leserschaft und das Publikum zum Nachahmen inspiriert.

Mit meiner journalistischen Tätigkeit kann ich die feministische Agenda am effektivsten vorantreiben. Ich nutze meine Kolumnen in führenden ostafrikanischen Zeitungen nicht nur, um Nöte und Erfolge von Frauen publik zu machen und Ungerechtigkeiten, die ihnen widerfahren, aufzudecken und anzuprangern.

Ich setze meine Medienarbeit auch ein, um andere Männer über die Notwendigkeit aufzuklären, Frauen zu verstehen und zu stärken. In meinem Sprach- und Literaturunterricht bemühe ich mich, die Student*innen dafür zu sensibilisieren, eine sexistische und stereotype Sprache (z.B.

  1. Manpower”, „schwaches Geschlecht”) und die damit verbundenen Assoziationen zu vermeiden.
  2. Ich ermutige sie auch, belletristische Werke und Sachbücher zu lesen und zu analysieren, die implizit oder explizit die Bemühungen für die Gleichstellung der Geschlechter voranbringen.
  3. Zudem üben wir konstruktive Kritik an Werken, in denen Chauvinismus und dessen Auswirkungen zum Ausdruck kommen.

Sie haben sich für die Förderung von Frauen in der Literatur eingesetzt und an dem von der Feminist Press in New York herausgegebenen Buch „Women Writing Africa: The Eastern Region” mitgewirkt. Außerdem sind Sie außerordentliches Mitglied von FEMRITE – dem Verband ugandischer Schriftstellerinnen.

Können Sie uns etwas über Ihr Engagement erzählen? Ich fing an, mich aktiv und bewusst für den feministischen Aktivismus einzusetzen nach einem Sensibilisierungs- und Schulungsprogramm für geschlechtersensible Forschung und Publikation Mitte der 1980er-Jahre. Es wurde von der Kenya Oral Literature Association (KOLA) veranstaltet, deren Mitglied ich bin.

An der Makerere-Universität, an der ich meine Dozentenlaufbahn begann, begegnete ich Mitte der 1990er-Jahre Mary Karooro Okurut, eine meiner ehemaligen Studentinnen. Sie wollte eine Organisation zur Förderung der literarischen Arbeit von ugandischen Schriftstellerinnen gründen und bat mich um Hilfe, und ich beriet und ermutigte sie und ihre Mitstreiterinnen.

Als der Verband ugandischer Schriftstellerinnen FEMRITE 1996 gegründet wurde, lud mich Okurut ein, dessen Arbeit als außerordentliches Gründungsmitglied zu unterstützen. FEMRITE ist noch immer sehr einflussreich, und seine Aktivitäten in den Bereichen Mentoring, Schulung, Fundraising und Veröffentlichung haben die ugandische Literatur sowohl im In- als auch im Ausland auf einzigartige Weise gefördert.

Die meisten international renommierten ugandischen Schriftstellerinnen und Literaturwissenschaftlerinnen sind durch FEMRITE bekannt geworden oder mit der Organisation verbunden. FEMRITE brachte mich Anfang der 2000er-Jahre mit der Feminist Press in New York in Kontakt.

  1. Professor Florence Howe, die den Verlag 1971 an der City University of New York (CUNY) gegründet hatte, wollte eine Auswahl von Texten afrikanischer Frauen im Lauf der Jahrhunderte veröffentlichen.
  2. Sie bat FEMRITE, Mitarbeiter*innen für die Region Ostafrika zu empfehlen, und FEMRITE schlug mich vor.
  3. Howe, die oft als Vorreiterin der Frauenforschung gilt, hatte schon längst den Vorteil einer Zusammenarbeit mit Männern erkannt, die sich für Frauenrechte einsetzen, und nahm den Vorschlag von FEMRITE bereitwillig an.

Wie würden Sie Ihre Rolle in diesen Arbeitsbereichen definieren und haben Sie in Frauendomänen jemals Spannungen in Bezug auf Ihr Geschlecht wahrgenommen? Wenn ja, wo liegen Ihrer Meinung nach die Ursachen für diese Spannungen? Ich nehme bei der Zusammenarbeit mit Freundinnen oder Kolleginnen keinerlei Spannungen oder Ängste wahr.

Wenn man Geschlechtersensibilität verinnerlicht hat, begreift und spürt man, dass wir alle normale, gleichberechtigte Menschen sind, die sich gemeinsam engagieren. Die Spannungen, unter denen nicht freiheitlich denkende und rückschrittliche Männer leiden, wenn sie mit Frauen oder in Bereichen arbeiten, die von Frauen geprägt sind, entstehen aufgrund der irrigen, chauvinistischen Annahme, Männer und Frauen könnten nicht in Situationen interagieren, die weder manipulativ noch ausbeuterisch sind.

Diese Blockaden einer fehlgeleiteten männlichen Sichtweise zu überwinden, ist ein großer Schritt in Richtung einer dringend benötigten männlichen Emanzipation.

Was sind Ihrer Meinung nach Chancen und Herausforderungen, wenn sich Männer am feministischen Aktivismus oder anderen Formen des Feminismus beteiligen? Welche Rolle spielen Ihrer Meinung nach feministische Männer und wie können sie patriarchalische Denkweisen infrage stellen? Was sind die größten Errungenschaften in jüngerer Zeit, was die Überwindung von Geschlechterungleichheit betrifft, und was erhoffen Sie sich für die Zukunft, insbesondere für Ostafrika? Das Interview führte, Online-Redakteurin bei Zeitgeister,

Wenn sich Männer für ein feministisches Engagement entscheiden, kommen sie in den Genuss, eine offenkundig gerechte Sache zu unterstützen. Zweitens werden sie mit Sicherheit ihre Beziehung zu weiblichen Familienmitgliedern, Freundinnen und Kolleginnen verbessern, indem sie wahre und echte Einsichten gewinnen und chauvinistische Vorurteile ablegen.

  • Ich sehe drei große Herausforderungen, denen sich Männer stellen müssen.
  • Erstens: Männer sollten sich zunächst einmal von Frauen und sachkundigen Männern in der Thematik schulen und dafür sensibilisieren lassen.
  • Zweitens sollten sie ein Geschlechterbewusstsein verinnerlichen, anstatt es als Mittel zum Zweck zu begreifen.

Drittens sollten sie es konsequent in ihr Leben integrieren. Feministische Männer sollten sich offen, selbstbewusst und aufrichtig zu ihrer Überzeugung bekennen und diese vertreten. Sie sollten sich und ihr Umfeld über die neuesten Entwicklungen in der feministischen und geschlechtergerechten Forschung und die Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit in allen gesellschaftlichen Bereichen informieren.

  • Sie sollten alle Fälle von Geschlechterungleichheit, die ihnen bekannt werden, aufdecken und anprangern.
  • Sie sollten das Patriarchat infrage stellen, indem sie durch ihren Lebenswandel zeigen, dass sie sich konsequent für die Emanzipation und Stärkung der Frauen an allen Fronten einsetzen.
  • Es gibt viele positive Entwicklungen im Kampf für Geschlechtergleichheit in Ostafrika.

Die steigende Anzahl von Männern, die für den Feminismus eintreten, ist eine davon. Eine andere ist die Zunahme von Fakultäten für Frauen- und Geschlechterforschung an unseren Universitäten, wie die an der Makerere-Universität, die die älteste in Ostafrika ist.

  • Wir nähern uns einem Geschlechtergleichgewicht bei der Bildung.
  • In den meisten Ländern sind die politischen Erfolge der Frauen offensichtlich.
  • Aber es gibt auch viele Rückschläge.
  • Enia kämpft noch immer mit der Umsetzung der verfassungsrechtlichen Vorgabe, dass nicht mehr als zwei Drittel der Mitglieder aller wichtigen staatlichen Organe demselben Geschlecht angehören dürfen.

Darüber hinaus gibt es auf der alltäglichen Ebene nach wie vor zahlreiche signifikante Probleme, darunter häusliche Gewalt, Eigentums-, Erb- und Landrechte, Gleichberechtigung in der Ehe und Genitalverstümmelung bei Frauen. Es bleibt noch viel zu tun.

Was ist Emanzipation für Kinder?

Lexikon @todo: aus Preprocess von und Frauen demonstrieren 1912 für das Frauen-Wahlrecht in Deutschland. Das Wort stammt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie „eigenständig werden”. Im Sprachgebrauch wird „Emanzipation” meist in Bezug auf die Rechte der Frauen angewendet.

  1. Gefordert wird dann, dass Frauen in, und mehr Rechte erhalten.
  2. Die zwischen Männern und Frauen, die im steht, solle endlich verwirklicht werden.
  3. In den letzten Jahrzehnten haben Frauen viele Erfolge bei der Emanzipation erreicht.
  4. Inzwischen ist es selbstverständlich, dass Frauen jeden gewünschten Beruf ausüben können oder auch ihren Namen behalten können, wenn sie heiraten.

Trotzdem gibt es noch Benachteiligungen für Frauen. Es ist für Frauen immer noch schwerer als für Männer, auf Spitzenpositionen in der Wirtschaft oder in hohe öffentliche Ämter zu gelangen. Und auch in der Wissenschaft sind nur wenige Frauen in Führungspositionen zu finden.

Immer wieder wird deshalb diskutiert, ob für bestimmte Bereiche in Wirtschaft und Gesellschaft eine eingeführt werden soll. Von Emanzipation spricht man auch, wenn es darum geht, dass sich Personen oder Gruppen aus Unterdrückung befreien. Viele in Afrika, Asien und Lateinamerika mussten sich in den vergangenen Jahrhunderten von der Unterdrückung durch Kolonialmächte befreien und selbstständig werden.

Sie mussten sich von der fremden Herrschaft emanzipieren. : Lexikon @todo: aus Preprocess

Wie ist Feminismus heute?

Feminismus heute

Junge Frauen Immer noch sind Frauen im Alltag Diskriminierung und Sexismus ausgesetzt. Daran setzt Feminismus heute an und engagiert sich für reale, alltägliche Gleichstellung. Was Ist Feminismus FR Kinder ErkläRt

Auch wenn wir in den letzten 100 Jahren in Sachen Gleichstellung und Frauenrechten einiges erreicht haben: Frauen sind weiterhin benachteiligt und im Alltag mit Sexismus konfrontiert. Diese Realität überschneidet sich mit Erfahrungen von Rassismus oder Diskriminierung aufgrund von Behinderungen, Weltanschauung, sozialer Herkunft und anderen strukturellen Ungleichheiten.

Was ist Feminismus und was nicht?

Wir versuchen zunächst einmal, die Definition dieses Begriffs zu verstehen. Der Feminismus ist eine Ideologie, die auf der Gleichstellung der politischen, wirtschaftlichen, persönlichen und sozialen Rechte der Frauen basiert. Einfach gesagt ist Feminismus ein Kampf gegen die Diskriminierung von Frauen in der Gesellschaft.

Das Wort hat seinen Ursprung im 19. Jahrhundert und bezieht sich auf die Eigenschaften und Merkmale von Frauen. Einerseits mag dies ein mutiger und unerwarteter Schritt sein, wenn man in Betracht zieht, was die weibliche Hälfte der Gesellschaft seit Anbeginn der Zeit durchmachen musste. Doch trotz dieser Tatsache wurde die feministische Bewegung fast von Beginn ihrer Gründung und Tätigkeiten an wegen der Ansichten, Grundsätze und Handlungen stark kritisiert.

Dazu gehören das Skandieren von Slogans bei Protesten, die Gründung verschiedener Vereine, die Durchführung von Kampagnen sowie öffentlichen Aktionen. Häufig wird die Bewegung von Menschen aller Altersgruppen, Ethnien und sogar Geschlechter negativ wahrgenommen, wobei sie Vorurteile und Feindseligkeit gegenüber Männern als Gründe anführen.

Das führt in der Folge zur Entstehung einer Vielzahl von Mythen, d.h. gleichzeitig zur Falschdarstellung und zum Missverständnis der Bedeutung, des wichtigsten Grundes und des Zwecks dieser Ideologie. Im Folgenden werden die gängigsten falschen Vorstellungen über den Feminismus sowie die am häufigsten widerlegte Tatsache erläutert: Es gilt, dass sich nur Frauen für den Feminismus engagieren.

Jeder, der die Denkweise, die Weltanschauung und die Überzeugungen der Bewegung unterstützt, kann ihr Mitglied werden, unabhängig von irgendwelchen Bedingungen. Das ist so, als würde man einem Tanzstudio beitreten oder ein Schachverein gründen. Feministinnen sind eine Gesellschaft von Menschen, die Männer hassen.

Der Kampf für Frauenrechte hat nicht das Ziel, die Rechte und Möglichkeiten der Männer einzuschränken oder zu missachten. Feministinnen streben ganz im Gegenteil danach, die Gleichstellung der Geschlechter und die Gerechtigkeit für alle Menschen in der Gesellschaft zu erreichen. Feministinnen sind geistig schwache Frauen, die sich über Männern ärgern, die ihnen einst im Wege standen.

Feministinnen zählen zu den stärksten, mutigsten und fürsorglichsten Menschen auf diesem Planeten. Sie sind das Licht und der Fortschrittsmotor in der modernen Gesellschaft. Nicht umsonst lautet einer der einprägsamsten Slogans der Vertreter dieser Bewegung „The Future is Female”.

Der Feminismus ist heutzutage nicht mehr aktuell. Es stimmt, dass die Frauenrechte nach einer ziemlich langen Zeit, also nach Jahrtausenden, deutlich erweitert wurden. Allerdings sind die üblichen Klischees noch immer nicht vollständig beseitigt. Auch heute noch werden Frauenrechte verletzt, eingeschränkt und diskriminiert.

Bei Feminismus geht es um die bewusst gewählte Kinderlosigkeit und um den Abschied vom Bild einer vollständigen Familie. Sehr oft wird der Lebensstil von Feministinnen mit dem Verzicht auf Kinder sowie auf die Gründung einer Familie mit einem Mann verglichen.

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Die Menschen vergessen oft, dass die Feministin für die Freiheit ihres eigenen Körpers, für die Gestaltung ihres Lebens nicht nach einem festen Plan, sondern nach eigenen Wünschen kämpft. Es handelt sich um die Wahlfreiheit, nicht um die Einschränkungen und Prinzipien, die die Gesellschaft auferlegt.

Der Feminismus hat, wie jeder andere Trend auch, Auswirkungen auf die Musik und Kunst. Bereits in den frühen 60er Jahren begann der Gedanke der Emanzipation die globale Musikwelt zu erobern und zu beeinflussen. So konnten sich viele Pop-Ikonen wie Dolly Parton, Whitney Houston, Madonna und viele andere in dieser neuen Richtung hervortun und beachtliche Erfolge erzielen.

„You don’t own me, I’m not just one of your many toys (Du besitzt mich nicht, ich bin nicht nur eins deiner vielen Spielzeuge)” sind die ersten Zeilen eines Liedes von Lesley Gore mit einer feministischen Botschaft. Auf die Kunst hat der Feminismus vielleicht einen noch größeren Einfluss. Heutzutage gibt es sogar eine eigene Bewegung – feministische Kunst, dank derer jede*r die Möglichkeit hat, die Ideologie zu unterstützen und ihr Konzept durch verschiedene Kunstformen zu verbreiten, wie zum Beispiel Valie Export, die die Öffentlichkeit mit einem Mann an der Leine in Erstaunen versetzte.

Der Feminismus ist nicht zufällig entstanden. Und da er bis heute aktuell ist, spricht das dafür, dass er genauso notwendig, wichtig und wertvoll wie jede andere Bewegung ist. Das ist ein kleiner Lichtblick und eine Stütze für all jene Frauen, die leider ungerechte Behandlung jeglicher Form erleiden und bis heute nicht gehört werden.

Was sind feministische Themen?

Von der Sorgearbeit bis #MeToo Die feministischen Debatten sind erneut entbrannt. Sie laufen kreuz und quer sowohl unter FeministInnen als auch zwischen ihnen und VertreterInnen verschiedener linker, liberaler und konservativer Positionen. Weiteren Diskussionsstoff liefert der zunehmende Antifeminismus.

  1. Aber was heißt “Feminismus” heute? Darunter werden Denkweisen und Praktiken verstanden, die die hegemonialen Vorstellungen von Geschlecht, sozialer Ungleichheit und Herrschaft kritisieren.
  2. Zugleich fordert der Feminismus individuelle Selbstbestimmung, Gleichheit, Verbundenheit und demokratische Partizipation.

Dabei beschränkt er sich nicht auf den öffentlichen Raum, sondern er bezieht die persönlichen, individuellen Räume mit ein und betrachtet die Wechselwirkungen zwischen ihnen. So kritisiert er nicht nur die Gewalt in öffentlichen Konflikten oder im Krieg, sondern auch die sexualisierte Gewalt und sexuellen Missbrauch zu Hause.

  • So setzt er sich für Veränderungen der Geschlechterverhältnisse wie auch der gesellschaftlichen Ungleichheit generell ein.
  • Allerdings sollte man eher von Feminismen sprechen: im Plural, weil sie sich in ihren Anliegen wie Selbstbestimmung, Arbeit und Bildung wie auch in ihren kulturellen, regionalen und sozialen Kontexten unterscheiden.

Die Vielfalt der Feminismen resultiert aus drei Zusammenhängen: Historisch bildeten sie sie sich in verschiedenen Kontexten der Moderne heraus, von der Frühmoderne bis zur heutigen Globalisierung. Räumlich entwickelten sie sich weltweit in verschiedenen Gesellschaften im Norden, Süden und Osten.

  • Thematisch beziehen sie sich auf unterschiedliche Geschlechterkonzepte und Gesellschaftstheorien sowie auf gesellschaftliche Grundfragen wie die Selbstbestimmung über Körper, Sexualitäten und Gebären, die Gleichheit in der Arbeit und der Politik oder den Kampf gegen Gewalt und Krieg.
  • Diese vielfältigen Feminismen standen und stehen in wechselseitigem Austausch und beeinflussen einander auf lokaler, nationaler und globaler Ebene.

Ein neues eindrucksvolles Beispiel bildet die #MeToo-Kampagne, die von den USA ausging und rund um die Welt aufgegriffen und weitergeführt wurde. Zwischen Feminismen und Frauenbewegungen wie auch der Geschlechterforschung ist zu unterscheiden. Denn Feminismen richten sich vor allem auf kritische Denkweisen, während Frauenbewegungen sich dadurch auszeichnen, dass Frauen (und emanzipative Männer) handeln, um einen grundlegenden Wandel hin zu Geschlechtergleichheit zu erreichen.

Die Geschlechterforschung ist demgegenüber eine interdisziplinäre Wissenschaftsrichtung, die kulturelle und soziale Verhältnisse aus einer Geschlechterperspektive kritisch erforscht und sich dabei auf wissenschaftliche Theorien und Methoden stützt. Allerdings zeigen sich trotz dieser Unterscheidungen auch Übergänge.

Weitgehend einig sind sich die unterschiedlichen Feminismen heute darüber, dass Geschlecht kein Schicksal ist, das von der Biologie bestimmt wird. Vielmehr wird es durch kulturelle und soziale Prozesse in bestimmten Kontexten gestaltet. Das zeigt schon der interkulturelle Vergleich, der eine große Vielfalt von Geschlechternormen sichtbar werden lässt.

  1. Die Grundthese lautet knapp: Geschlecht ist sozial konstruiert.
  2. Der englische Begriff dafür lautet “Gender”.
  3. Viele Feminismen kritisieren auch die Vorstellung, dass Menschen in zwei Geschlechter eingeordnet werden können.
  4. Nach dieser “Zweigeschlechtlichkeit” sind Menschen entweder “Frauen” oder “Männer” – und es gibt nichts dazwischen.

Neuere Untersuchungen zeigen aber, dass die Geschlechtsentwicklung sich aus komplexen körperlich-sozialen Wechselwirkungen ergibt. Das Bild eines Spektrums oder von Übergängen zwischen den Geschlechtern ist daher eher angemessen; “Geschlecht” in diesem Sinne eröffnet Möglichkeiten und Fragen, sucht Freiheiten und Selbstbestimmung im Umgang damit.

  • Die Feminismen behaupten allerdings keineswegs, dass Geschlecht beliebig wählbar wäre und Menschen gar zwischen verschiedenen Gendern hin- und herspringen könnten.
  • Denn indem Geschlecht als biologisch bestimmte Natur aufgefasst und im Wissen verankert wird, wird es zur Herausforderung wie zur Zwangsnorm für die Menschen, die ihre Selbstbilder und Lebensentwürfe in Auseinandersetzung damit entwickeln und gewinnen.

Keine Frau, keine Lesbe (und immer weniger Männer) entgehen etwa der Anforderung, sich mit Körpernormen bezogen auf Aussehen und Gewicht auseinanderzusetzen und ihren eigenen Weg zu finden. Wenn man Geschlecht als Fragezeichen denkt, fokussiert man die damit verbundenen Zwänge, Ambivalenzen und Freiheitschancen.

Auch die feminismuskritischen Strömungen unterscheiden sich: Die AntifeministInnen mobilisieren offensiv gegen Feminismen und gegen Gleichstellungspolitik, während sie eine ausschließliche Zweigeschlechtlichkeit von Mann und Frau und eine ungleiche Arbeitsteilung vertreten. Gesellschaftspolitisch beziehen sie verschiedene Positionen von neoliberal über rechtspopulistisch bis rechtsextrem.

Eine weitere Strömung ist der Geschlechtskonservativismus, Er vertritt eine klare Zweigeschlechtlichkeit von Mann und Frau und eine ungleiche Arbeitsteilung in der Familie mit dem Mann als Ernährer und der Frau als Hausfrau und Mutter. Während er den Geschlechtsunterschied betont, zeigt er auch Anerkennung und Wertschätzung gegenüber Frauen, die einer konservativen Weiblichkeitsnorm folgen.

  • Das Verhältnis zu Homosexualität ist ambivalent oder ablehnend.
  • Die Feminismus- oder Genderkritik ist keineswegs mit dem Antifeminismus oder dem Geschlechtskonservatismus gleichzusetzen.
  • Denn sie setzt sich inhaltlich mit feministischen und Geschlechteransätzen auseinander und kritisiert ihre Positionen, Probleme und Widersprüche.

Sie wird sowohl in und zwischen den Feminismen wie auch im gesellschaftlichen Diskurs von verschiedenen Seiten vertreten.

Wer hat den Feminismus erfunden?

Frauenbewegungen kämpfen für eine Gleichstellung der Geschlechter auf sozialer, politischer und wirtschaftlicher Ebene. Sie waren und sind vielfältig, je nach Epoche, Gesellschaft und kulturellen Milieus, wie zum Beispiel bürgerliche und proletarische Bewegungen oder antikoloniale Frauenbewegungen in Afrika und Lateinamerika.

  • In dieser Zeitleiste liegt der Fokus auf der Geschichte der deutschen Frauenbewegungen.
  • Bis heute werden historisch zumeist drei Wellen unterschieden, in denen sich Frauen aktiv für ihre Rechte einsetzten.
  • Die erste Welle der Frauenbewegung nahm im 18.
  • Jahrhundert ihren Anfang und war stark von dem Ziel der Französischen Revolution, der Gleichheit aller Menschen, und den Ideen der Aufklärung geprägt.

Während dieser Phase haben sich zwei unterschiedliche Strömungen entwickelt: die bürgerliche und die proletarische Frauenbewegung.1791 – Olympe de Gouges verfasst die «Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin» «Frauen, wacht auf! Was auch immer die Hürden sein werden, die man euch entgegen stellt, es liegt in eurer Macht, sie zu überwinden.

Ihr müsst es nur wollen». Olympe de Gouges (1748–1793) war eine französische Revolutionärin, Frauenrechtlerin und Schriftstellerin. Sie proklamierte im Zeitalter der Aufklärung die Gleichheit aller Menschen und vertrat damit als Vorreiterin Grundgedanken der Frauenbewegung.1843 – Louise Otto-Peters schreibt in einem Zeitungsartikel «Die Teilnahme der Frau an den Interessen des Staates ist nicht ein Recht, sondern eine Pflicht.» Die Autorin Louise Otto-Peters (1819–1895) gilt als eine frühe Vertreterin der Frauenbewegung im deutschsprachigen Raum.

Sie gründete 1865 zusammen mit Auguste Schmidt den «Allgemeinen deutschen Frauenverein». Peters kämpfte dafür, die Möglichkeiten der Erwerbsarbeit zu erweitern, damit insbesondere unverheiratete Frauen ökonomisch unabhängig wurden.1866 erschien ihre Schrift «Das Recht der Frauen auf Erwerb».1848/49 – Revolution und ihre Folgen Nach der Revolution, während der Frauen eine aktive Rolle gespielt hatten, wurde es ihnen verboten, politisch aktiv zu sein.

  • Zudem gab es ein explizites politisches Versammlungs- und Vereinigungsverbot für Frauen.1865 – Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins Eines der Hauptziele des Vereins war es, Bildungschancen für Frauen zu verbessern und deren Berufstätigkeit zu fördern.
  • Der Frauenverein forderte ein Recht auf Arbeit und die Einrichtung von Industrie- und Handelsschulen für Mädchen sowie gleichen Lohn für gleiche Arbeit.1887 – Helene Lange veröffentlicht «Die höhere Mädchenschule und ihre Bestimmung» Die Schrift von Helene Lange (1848–1930) wird als die «Gelbe Broschüre» bekannt.

Sie kämpfte dafür, die Ausbildung der Mädchen und der Lehrerinnen in Preußen zu verbessern. Unter anderem wegen ihres Engagements durften 1896 erstmals sechs junge Frauen in Berlin die Reifeprüfung ablegen.1890 gründete sie den Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenverein.1896 – Frauenstudium in Deutschland In Baden setzte die Regierung gegen die letzten männlichen Proteste aus der Professorenschaft das Frauenstudium durch.

  • Die badischen Universitäten Heidelberg und Freiburg waren die ersten in Deutschland, die Frauen den vollen Zugang gewährten.
  • Ab 1896 waren Frauen als Gasthörerinnen an Universitäten in Preußen zugelassen.
  • Durch den Einfluss von Frauen entstanden an den Universitäten auch neue Forschungsfelder; so bereitete Alice Salomon (1872–1948) der Sozialen Arbeit den Weg als Wissenschaft.1911 – Erster Internationaler Frauentag Clara Zetkin schlug 1910 die Einführung eines Internationalen Frauentages vor.

Die Vereinten Nationen erkoren später den 8. März als Datum aus. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation der Arbeiterinnen. Hierfür setzte sich auch Rosa Luxemburg (1871–1919) besonders ein.1918 – Frauenwahlrecht Als großer Erfolg der ersten Frauenbewegung wurde das aktive und passive Wahlrecht für alle Bürgerinnen ab 21 Jahren in der Weimarer Verfassung verankert.

  1. Bei den Wahlen im Januar 1919 gab es 90 Prozent Wahlbeteiligung der Frauen und zehn Prozent weibliche Abgeordnete im Parlament.
  2. Für das Frauenwahlrecht war zuvor lange gekämpft worden.
  3. Gleichzeitig mit dem Wahlrecht wurde der Abbau der Geschlechtsvormundschaft beschlossen: die Vormundschaft der Väter über mündige, unverheiratete Frauen und die Vormundschaft des Ehemannes.1933 – Zeit des Nationalsozialismus Mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten endeten die Frauenbewegungen der ersten Welle.

Es gab einschneidende Rückschritte auf dem Weg zur Emanzipation. So wurde Frauen beispielsweise die Ausübung gehobener Berufe verboten und das passive Wahlrecht wieder entzogen. Der jüdische Frauenbund arbeitete weiter, bis er von der Regierung 1938 verboten wurde.

  • Auch Verbände und Organisationen der proletarischen Frauenbewegung wurden gemeinsam mit den sozialistischen und sozialdemokratischen Vereinigungen von den Nationalsozialisten zwangsaufgelöst bzw. verboten.
  • Nach dem 2.
  • Weltkrieg lebte in den 1960er- Jahren in der Bundesrepublik Deutschland die Frauenbewegung wieder auf.

Sie war stark beeinflusst durch die damalige Student*innenbewegung. Es gründeten sich verschiedene autonome Frauengruppen und Netzwerke, die versuchten, öffentlichkeitswirksam auf Benachteiligungen von Frauen aufmerksam zu machen. Trotz völlig unterschiedlicher politischer Richtungen waren sich die Bewegungen einig in ihren Hauptforderungen: Recht auf Selbstbestimmung, aktives Mitspracherecht in der Politik, uneingeschränkter Zugang zu qualifizierten Tätigkeiten und die Abschaffung des Paragrafen 218 (Schwangerschaftsabbruch).

In den 1980er-Jahren entstand die Schwarze feministische Frauenbewegung. Schwarze Frauen fühlten sich unterdrückt und wurden unterdrückt durch den herrschenden Rassismus in der mehrheitlich weißen Frauenbewegung. «Frausein» und Feminismus wurde gleichgesetzt mit weißen Frauen, Schwarze Frauen wurden nicht wahrgenommen und begannen, sich zu artikulieren.

Die afroamerikanische Dichterin und feministische Philosophin Audre Lorde war prägend und regte den Austausch von Ideen und Erfahrungen zwischen weißen und Schwarzen Frauen, insbesondere aber die Kommunikation zwischen Schwarzen deutschen Frauen/Schwarzen Frauen in Deutschland sowie die Forschung zur Geschichte Schwarzer Frauen an.1949 – Gleichberechtigung in der Verfassung In der Verfassung der DDR hieß es in Artikel 7 «Mann und Frau sind gleichberechtigt».

  1. Im Westen setzten die SPD-Politikerinnen Elisabeth Selbert und Friederike Nadig gegen anfangs heftigen Widerstand Artikel 3 Abs.2 «Männer und Frauen sind gleichberechtigt» für das bundesdeutsche Grundgesetz durch.
  2. Sie zählen zu den vier «Müttern» des Grundgesetzes, die von September 1948 bis Mai/Juni 1949 neben den 61 Männern des Parlamentarischen Rates das Grundgesetz für die BRD erarbeiteten.

Erst ab 1957 wurden nach und nach die gesetzlichen Bestimmungen aufgehoben, die gegen Artikel 3 des Grundgesetzes verstießen. Dazu gehört unter anderem das Letztentscheidungsrecht des Ehemannes in allen Eheangelegenheiten und über die Berufstätigkeit der Ehefrau.

Erst 1994 wurde der Artikel ergänzt um den Zusatz: «Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.» 1961 – Frauen in der Regierung 1961 wird erstmals mit Elisabeth Schwarzhaupt eine Frau Bundesministerin.

Sie ist für das Gesundheitswesen zuständig. Bis eine Frau das Amt der Bundeskanzlerin bekleiden wird, wird es noch über 40 Jahre dauern. In den 1980er-Jahren etablierte sich mit den GRÜNEN eine Partei, die sich dem Feminismus verpflichtet fühlte. Vor diesem Hintergrund modernisierte die regierende CDU ihre Frauenpolitik und berief 1986 Rita Süßmuth zur ersten Frauenministerin.

Rita Süssmuth warb vor allem für die bessere Vereinbarkeit von Familie mit anderen Lebensbereichen für beide Partner.1968 – «Der Tomatenwurf» Der «Tomatenwurf» gilt als Startsignal für die zweite Welle der Frauenbewegung im Westen. Auf dem Kongress des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes beschuldigte Helke Sander, Sprecherin des Aktionsrates zur Befreiung der Frau, die SDS-Männer, in ihrer Gesellschaftskritik nicht weit genug zu gehen, weil sie die Diskriminierung der Frauen ignorierten.

Daraufhin warf Sigrid Damm-Rüger als Zeichen weiblichen Protests Tomaten in Richtung des Vorstandstisches. Künftig machen Frauengruppen und Weiberräte die Öffentlichkeit immer wieder mit spektakulären Aktionen auf Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern und Frauendiskriminierung aufmerksam.1971 – Stern-Titel «Wir haben abgetrieben» Die Journalistin Alice Schwarzer initiierte die öffentliche Selbstbezichtigung von 374 prominenten und nicht prominenten Frauen.

  • Die Frauen bekennen sich öffentlich im Stern dazu, abgetrieben und damit gegen geltendes Recht des Paragrafen 218 StGB verstoßen zu haben.
  • Die Aktion erregte großes Aufsehen in West-Deutschland, weil sie erstmals öffentlich das Tabuthema Abtreibung ansprach und die Gründung mehrerer feministischer Gruppen anregte, die sich gegen den Paragrafen 218 engagierten.

Anders als in der BRD waren Abtreibungen in der DDR seit 1972 in den ersten drei Monaten legal. 1973 – Eröffnung von Frauenräumen Frauenzentren haben sich nach der Eröffnung des ersten Frauenzentrums 1973 in West-Berlin schnell als Anlaufstellen und Ort des Austauschs für Frauen unabhängig von der politischen oder feministischen Richtung verbreitet.

  1. In der Folge entstehen Lesbengruppen, Frauencafés, Frauenkneipen, und autonome Frauenprojekte wie Frauenhäuser.
  2. Das erste Frauenhaus wurde 1976 in West-Berlin von Frauen der autonomen Frauenbewegung gegründet.
  3. Sie verbreiteten sich schnell in ganz West-Deutschland.
  4. Seither sind sie Zufluchtsort für Frauen und ihre Kinder, die Gewalt durch Partner erleben.1976 – Feministische Medien erscheinen Von 1976 bis 1984 erschien die feministische Zeitschrift Courage in West-Berlin.

Die selbstverwaltete autonome Courage galt als Sprachrohr und Kommunikationsplattform der autonomen links-feministischen und lesbischen Szene. Sie griff Themen auf, die im gesellschaftlichen Klima der damaligen Zeit als äußerst heikel galten, und machte Frauen Mut, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.1977 erschien erstmals die Zeitschrift EMMA mit einer Auflage von rund 200.000 Exemplaren.

Mit ihr wurde die Herausgeberin Alice Schwarzer zu einer der führenden Figuren der deutschen Frauenbewegung. Meinungsbildend wurden künftig auch Frauen-Seiten in Tageszeitungen, allen voran in der taz mit links-feministischer Ausrichtung – zum Teil in Kontroverse zu Positionen der EMMA; ebenso Sendungen im Hörfunk – etwa Zeitpunkte in Berlin und Fernsehmagazine.1977 – Erstes Gesetz zur Reform des Ehe- und Familienrechts Mit dem Gesetz treten eine Reihe neuer Regelungen in Kraft: Es wird unter anderem die sogenannte «Hausfrauenehe» abgeschafft, die die Frau gesetzlich zur Haushaltsführung verpflichtete.

Das Recht des Ehemannes, ein Dienstverhältnis seiner Ehefrau fristlos zu kündigen, wird damit aufgehoben. Im Ehescheidungsrecht wird das Schuldprinzip zugunsten des Zerrüttungsprinzips aufgegeben. Zudem kann nun bei Eheschließungen der Nachname der Frau gemeinsamer Familienname werden. 1970/80er – Feministische Lehre und Forschung 1976 hielt mit der ersten Berliner Frauenuniversität der Feminismus Einzug in die Wissenschaft. In den 1980er-Jahren trug u.a. Christina Thürmer-Rohr mit ihrer These der Mittäterinnenschaft wesentlich dazu bei, das feministische Selbstbild zu überdenken und in der feministischen Forschung andere methodologische Zugänge zu entwickeln.

  1. Die Soziologin Ute Gerhard erhielt den ersten Lehrstuhl für Frauen- und Geschlechterforschung an einer deutschen Universität.
  2. Gender Studies, die explizit und interdisziplinär fragen, wie das Geschlecht menschliche Gemeinschaften prägt und wie das Geschlecht wiederum von ihnen geformt wird, wurden erstmalig 1997 an der Humboldt-Universität zu Berlin institutionalisiert.1980 – Gesetz über die Gleichbehandlung von Männern und Frauen am Arbeitsplatz Der Grundsatz der Gleichbehandlung am Arbeitsplatz wird als Rechtsanspruch im BGB festgeschrieben.

Ebenso das Recht auf gleiches Entgelt. Stellenausschreibungen sollen geschlechtsneutral formuliert werden. Der Arbeitgeber trägt künftig im Prozess die Beweislast, wenn die Arbeitnehmerin Verhaltensweisen und Entscheidungen glaubhaft machen kann, die auf eine Benachteiligung wegen ihres Geschlechts hindeuten.

Die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern, die sogenannte Lohnlücke (Gender Pay Gap) ist bis heute ein zentrales feministisches Thema.1980er – Frauengruppen in der DDR In der Deutschen Demokratischen Republik gab es in den 1980er-Jahren unter dem Dach der evangelischen Kirche rund 100 Frauengruppen, die verschiedenen Strömungen angehörten.

Alle Gruppen waren miteinander vernetzt – durch übergreifende Frauengruppentreffen, Frauenzeitschriften, Frauencafés, Kirchentagstreffen, Workshops und persönliche Bekanntschaften. Das kollektive Selbstverständnis der Frauenbewegung wurde Anfang bis Mitte der 1980er-Jahre vor allem durch die Auseinandersetzung mit friedenspolitischen Themen, feministischer Theologie, der Lesbenszene und Kunst geformt.

Mitte der 1980er – Afrodeutsche Frauen gründen ADEFRA ADEFRA gilt als einer der ersten Zusammenschlüsse von Schwarzen Deutschen in der Nachkriegszeit. ADEFRA steht für afrodeutsche Frauen und wurde gegründet im Zusammenhang mit Debatten um das 1986 von May Ayim, Katharina Oguntoye und Dagmar Schultz herausgegebene Buch «Farbe bekennen.

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Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte». Gemeinsam mit der karibisch-afrikanisch-amerikanischen Aktivistin Audre Lorde (1934–1992, mehr über sie und ihr Leben in Berlin zeigt der Dokumentarfilm ” Audre Lorde – The Berlin Years 1984 to 1992 “) entwickelten Schwarze deutsche Aktivistinnen 1984 den Begriff «afrodeutsch». (l-r) May Ayim, Rakibe Tolgay, Ariane Mondon, Audre Lorde, Katharina Oguntoye, Ika Hügel-Marshall und Dagmar Schultz 1990 – Wiedervereinigung Als es zur deutschen Vereinigung kam, waren die Ausgangsbedingungen der ost- und westdeutschen Frauenbewegungen denkbar unterschiedlich.

Anders als im Westen war die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt in der Verfassung der DDR verankert. Berufstätigkeit war weitgehend Normalität, ein flächendeckendes System von Krippen und Kindergärten ermöglichte es Eltern, dieser nachzugehen. Der Paragraf 218 war gestrichen, Schwangerschaftsabbruch legal.

Gesetzliche Regelungen für Familien und Frauen, die seit mehr als 40 Jahren in beiden deutschen Staaten unterschiedlich ausgestaltet waren, werden nun im Einigungsvertrag angeglichen. Artikel 31 Absatz 1 gibt dem gesamtdeutschen Gesetzgeber auf, die Gesetzgebung zur Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen weiterzuentwickeln.1990 – Judith Butler veröffentlicht «Das Unbehagen der Geschlechter» Die Schrift der US-Amerikanerin Judith Butler stieß die Diskussionen um die Queer-Theorie an, die den Zusammenhang von biologischem Geschlecht (englisch: sex), Gender («sozialem Geschlecht») und sexuellem Begehren (englisch: desire) kritisch untersucht.

  • Einer von Butlers wichtigen Beiträgen ist das performative Modell von Geschlecht.
  • Es geht davon aus, dass die geschlechtliche und die sexuelle Identität und damit das, was unter Geschlecht verstanden wird, durch alltägliche Handlungen, durch Zuschreibungen und Erwartungen an und zwischen Menschen erzeugt und dargestellt wird.

Was Frausein oder Mannsein oder geschlechtliche Identität bedeuten kann, ist daher nicht statisch und absolut festgelegt, sondern verändert sich im alltäglichen Miteinander.1995 – UN-Weltfrauenkonferenz in Peking In der «Pekinger Aktionsplattform», die zum Abschluss der vierten Weltfrauenkonferenz verabschiedet wurde, sind strategische Ziele definiert und Maßnahmen aufgelistet, die zur Realisierung der Rechte von Frauen und zur Gleichstellung der Geschlechter führen sollen.

Benannt wurden dafür zwölf Problemfelder, in denen spezifische Maßnahmen erforderlich sind: Frauen und Armut, Frauenbildung und -ausbildung, Frauen und Gesundheit, Gewalt gegen Frauen, Frauen und bewaffnete Konflikte, Frauen in der Wirtschaft sowie in Macht- und Entscheidungspositionen, institutionelle Mechanismen zur Förderung der Frau, Menschenrechte der Frauen, Frauen und Medien, Frauen und Umwelt, Mädchen.

Die Bilanz der Umsetzung, die nach 20 Jahren, im März 2015, von der Frauenrechtskommission in New York gezogen wurde, ist äußerst dürftig: Weltweit sind Menschenrechtsverletzungen an Frauen noch immer an der Tagesordnung.1997 – Vergewaltigung in der Ehe wird strafbar Eine Mehrheit der Abgeordneten des Bundestags – vom Fraktionszwang befreit – stimmte 1997 für einen fraktionsübergreifenden Gruppenantrag der weiblichen Abgeordneten und damit für die rechtliche Gleichstellung ehelicher und außerehelicher Vergewaltigung.

Seither ist auch die Vergewaltigung in der Ehe strafbar.1999 – Gender-Mainstreaming Seit den Amsterdamer Verträgen ist Gender-Mainstreaming – Postulat der Pekinger Weltfrauenkonferenz von 1995 – auch erklärtes Ziel der Europäischen Union. Gender-Mainstreaming bedeutet, die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern bei Entscheidungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu berücksichtigen, um so die Gleichstellung der Geschlechter durchzusetzen.

Gender-Mainstreaming ist ein Top-down-Instrument und bezieht alle Geschlechter gleichermaßen ein.

Was ist das Gegenteil von feministisch?

Maskulinismus / Maskulismus – Definition Maskulismus, auch oft Maskulinismus, ist ein von sogenannten Männerrechtlern geprägter Begriff, der sich als Pendant zum Feminismus versteht. Im Gegensatz zum Antifeminismus, der die feministische Bewegung ablehnt, sieht der Maskulismus das männliche Geschlecht als systematisch benachteiligt und unterdrückt an.

Was Feminist?

Was der Begriff bedeutet – Aus der Perspektive der Semantik, der Wissenschaft der Bedeutung von Zeichen, gibt es für jedes Wort eine bestimmte Bedeutung und eine Definition. Auch der Feminismus bildet da keine Ausnahme. Wenden wir uns also zunächst einem Wörterbuch zu, nämlich dem renommierten Merriam-Webster (das „Feminismus” 2017 passenderweise zum Wort des Jahres erklärt hat).

Hier wird Feminismus definiert als „Theorie politischer, ökonomischer und sozialer Gleichheit der Geschlechter; oder organisierte Aktivität im Namen der Rechte und Interessen der Frau.” Laut diesem Wörterbuch tauchte der Begriff in der englischen Sprache zum ersten Mal im Jahr 1841 auf. Der Duden definiert Feminismus als „Richtung der Frauenbewegung, die eine grundlegende Veränderung der patriarchalischen Kultur anstrebt”.

Im wird Feminismus definiert als „Richtung der Frauenbewegung, die, von den Bedürfnissen der Frau ausgehend, eine grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen Normen (beispielsweise der traditionellen Rollenverteilung) und der patriarchalischen Kultur anstrebt”.

Was dürfen Frauen was sie früher nicht durften?

FRAUEN HATTEN VIEL WENIGER RECHTE. SIE DURFTEN WEDER ETWAS LERNEN NOCH LAND BESITZEN. KAUM MÖGLICHKEITEN, EIGENES GELD ZU VERDIENEN. WÄHLEN DURFTEN SIE AUCH NICHT.

Wie heißt die Frauenbewegung?

Frauenbewegung – Das Erkennungszeichen der Frauenbewegung. Jahrhunderte lang hatten Frauen viel weniger Rechte als Männer. Sie durften zum Beispiel keine Schulen oder Universitäten besuchen, keinen Beruf selber bestimmen und auch nicht wählen gehen. Am Ende des 18.

  • Jahrhunderts entstand in vielen Ländern die Frauenbewegung.
  • Frauen kämpften um die Gleichberechtigung in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft,
  • In Deutschland entstanden Frauenvereine und Frauenorganisationen, die die Rechte der Frauen verbessern wollten.
  • Auguste Schmidt und Louise Otto-Peters, zwei wichtige Vertreterinnen der Frauenbewegung in Deutschland im 19.

Jahrhundert. Fast alle Frauenorganisationen forderten das Wahlrecht für Frauen, die gleiche Schulbildung wie die Männer und das Recht, einen Beruf frei zu wählen. Das Wahlrecht für Frauen wurde in Deutschland erst 1918 eingeführt. Ende 1960 entstand in Deutschland die sogenannte neue Frauenbewegung, die auch als „Feminismus” bezeichnet wird.

  • Die Feministinnen fordern, dass die Bevorzugung von Männern in der Gesellschaft beendet wird und Frauen mehr Einfluss erhalten.
  • Nur dann könne die Benachteiligung der Frauen überwunden werden.
  • Elisabeth Selbert (1896-1986) setzte sich als Abgeordnete des Parlamentarischen Rates nach dem Zweiten Weltkrieg dafür ein, dass die Gleichberechtigung von Männern und Frauen im Grundgesetz steht.

Auch heute fordern viele Frauen und Männer, dass die Gleichberechtigung von Frauen verbessert wird. Zwar gibt es viele Gesetze, die die Gleichstellung von Frauen und Männern festschreiben. Allerdings werden viele Frauen noch immer benachteiligt – im Arbeitsleben oder der Berufskarriere.

Wo begann die Emanzipation der Frau?

Blick in die DDR – Der Gleichheitsgrundsatz von Mann und Frau in der DDR-Verfassung von 1949 schuf die Grundlage für die fast uneingeschränkte Einbeziehung der Frauen in den Arbeitsprozess. Bereits 1947 wurde die einzig offiziell anerkannte Frauenorganisation im Osten gegründet: der DFD (Demokratische Frauenbund Deutschland).Die SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschland) hatte großen Einfluss auf den DFD und wollte die Frauen für die Berufstätigkeit mobilisieren.

Was fordert Feminismus?

Queer-Feminismus – Der queere Feminismus hat davon wesentliche Impulse erfahren, insbesondere in seiner radikalen Kritik an Heteronormativität und vorigen Identitätspolitiken etwa von Lesben und Schwulen. Er untersucht Ausschlüsse, Grenzziehungen und auch neue Einschlüsse vor allem entlang des LGBTTI-Spektrums und betrachtet queere Subjektivierungen und Praktiken, teils auch in intersektionaler Sicht.

Für die USA und Großbritannien wird eine dritte Welle des Feminismus ab Mitte der 1990er-Jahre angenommen, während man in Deutschland von Netzfeminismus spricht. Diese Richtungen orientieren sich eher intersektional, heteronormativitätskritisch und queer. Körper und Sexualität, Konsumkritik, sexuelle Gewalt in der sexuellen Kommerzialisierung, Antirassismus und Internet bilden zentrale Themen.

Wenn sich auch die Feminismen unterscheiden, so teilen sie als Grundanliegen die Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichheit für alle Menschen, die im öffentlichen wie auch im persönlichen Leben verwirklicht werden soll. Sie beziehen Freiheit und Solidarität nicht allein auf politische Programme, sondern auf Menschen mit ihren Köpfen und Körpern und ihren Verschiedenheiten: auf Mütter/Eltern, auf gleichgeschlechtlich Liebende, auf Mädchen/Jungen, auf EinwanderInnen und Einsässige und auf Erwerbstätige wie unbezahlt Versorgende.

Warum wird Feminismus kritisiert?

Was ist Antifeminismus? – Nicht alle, die feministische Grundannahmen falsch, fragwürdig oder befremdlich finden, sind automatisch antifeministisch. Wer Mühe hat mit feministischen Prämissen, ist vielleicht einfach geschlechterkonservativ eingestellt, ist wenig informiert im Bereich Geschlechterthemen oder uninteressiert.

  • Im Unterschied dazu bedeutet Antifeminismus, feministische Anliegen und Positionen pauschal, aktiv und oft organisiert zu bekämpfen oder zurückzuweisen, sei es als Individuum in Internet-Diskussionen, sei es in Parteien oder anderen Gruppierungen.
  • Antifeministische Akteur*innen behaupten, ‚der Feminismus’ sei eine einheitliche und mächtige ‚Ideologie’ bzw.

‚Lobby’, die an vielen Problemen von Gesellschaft und Individuen Schuld sei. Behauptet wird weiter, es existiere keine diskriminierende und marginalisierende gesellschaftliche Struktur zuungunsten von Frauen*. Diese dürften heute – so die Argumentation – alles, es gebe keine Hindernisse mehr.

  • Vielmehr würden Frauen* gar nicht mächtig und erfolgreich sein wollen und auch keine Dirigentinnen oder Physikerinnen werden können – aufgrund der Biologie.
  • Antifeminist*innen behaupten, die Geschlechter seien ‚natürlicherweise’ und unabhängig von gesellschaftlichen Bedingungen ungleich, das heißt hierarchisch angeordnet.

Biologie wird in dieser Logik als Ursache und Rechtfertigung von Privilegien und Diskriminierungen herangezogen. Männer* sind demnach das stärkere Geschlecht, Frauen* das schwache, und müssen entsprechend unterschiedliche und festgelegte Rollen in der Gesellschaft übernehmen.

Viele antifeministische Akteur*innen verteidigen die traditionelle Geschlechterordnung als eine für alle feststehende biologische oder göttliche Notwendigkeit. Frauen* sind dem zufolge für das Häusliche und Emotionale zuständig, Männer* für Politik und Karriere. Zu diesem traditionellen Geschlechter-Verständnis gehört auch die Vorstellung, nicht-heterosexuelle und geschlechtlich nicht eindeutige Menschen seien ‚abnormal’, und folglich nicht gleich(wertig), ergo minderwertig.

Der antifeministischen Logik zufolge verstoßen Feminist*innen, die die Gleichberechtigung aller Geschlechter anstreben, gegen die „natürliche Ordnung” und werden zum Feindbild stilisiert. Oft verteidigt der moderne Antifeminismus allerdings nicht mehr offen – wie noch in den 1960er Jahren – die Vorherrschaft der Männer*.

Vielmehr wird heute auf eine Opfer-Rhetorik gesetzt und behauptet, feministische oder andere emanzipatorische Anliegen sowie auch Gleichstellungsinstitutionen seien totalitär, männerfeindlich, unterdrückten gar Männer* und zerstörten Gesellschaft und Familie. Tatsächlich ist es jedoch gerade umgekehrt: Während Feminismus Männern* letztlich vieles zutraut (vom Windeln wechseln bis zu der Fähigkeit, Frauen* nicht zu belästigen), ist es vielmehr das antifeministische Männlichkeitsbild, das extrem einengend und sogar männerfeindlich ist.

Die Geschichte von den Männern* als „Verlierer des Feminismus” ist eine antifeministische Erzählung, die sich nachhaltig ins kulturelle Bewusstsein eingegraben hat. Sie macht es nicht nur möglich zu behaupten, Gleichstellung sei längst erreicht, sondern auch, Frauenemanzipation müsste aufgehalten oder gar rückgängig gemacht werden.

  1. Sie sei ‚aus dem Ruder’ gelaufen.
  2. Dass auch Männer* Probleme haben, steht wie erwähnt außer Frage.
  3. Allerdings ist die Behauptung, diese seien auf den Feminismus zurückzuführen, soziologisch nicht haltbar.
  4. Vielmehr haben diese Probleme zum Beispiel mit überzogenen Männlichkeitsidealen, Leistungsdruck, mit ökonomischer Ungleichheit, sozialer Herkunft, Migration usw.

zu tun. Zwar stützen und reproduzieren auch manche Frauen* Strukturen, die Männern* Probleme bereiten – wenn sie zum Beispiel klischierte Männerbilder haben, wenn sie selbst darauf beharren, die wichtigste Bezugsperson für ein Kind zu sein oder bei Scheidungen egoistisch handeln.

  1. Daran ist aber nicht der Feminismus schuld, sondern verinnerlichte Klischees oder einzelne ungünstige gesetzliche Regelungen, die den gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst werden müssten.
  2. Grundsätzlich gilt: Feminismus strebt eine gerechtere Gesellschaft für alle an und will keine Umdrehung von Herrschaft, wie oft von Antifeminist*innen behauptet wird.

Allerdings gibt es Gleichstellung auch nicht zum Nulltarif, sondern nur mithilfe von finanziellem und gesellschaftlichem Einsatz. Antifeminist*innen wollen dies aufhalten und verhindern.

Was fordern Frauen heute?

Vereinbarkeit und Bezahlung sind große Hürden – Dass sich Frauen in der Arbeitswelt nach wie vor mit vielfältigen Hürden konfrontiert sehen, macht auch eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag des DGB deutlich. Auf die Frage, wo die größten Hürden für Frauen in der Arbeitswelt lägen, nannte mehr als zwei Drittel der befragten Frauen (67 Prozent) die niedrige Entlohnung bzw.

  • Die schlechtere Bezahlung, dicht gefolgt von der mangelnden Vereinbarkeit von Familie und Beruf (63 Prozent).
  • Jede Dritte (35 Prozent) sah zudem in Sexismus und sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sowie im fehlenden Gestaltungsspielraum bei der Arbeitszeit eine hohe Hürde für Frauen in der Arbeitswelt.

Auf Platz fünf landeten schlechte Arbeitsbedingungen, die 28 Prozent der befragten Frauen als Hindernis am Arbeitsmarkt wahrnahmen. Auch den befragten Männer waren die Schieflagen auf dem Arbeitsmarkt bewusst. So sahen über die Hälfte die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf als eine der größten Hürden für Frauen, 45 Prozent deren niedrigere Entlohnung.

Warum brauchen wir den Feminismus?

Gleichberechtigung, Menschenwürde und ein erfülltes Leben für jeden Menschen – wollen wir das nicht alle? – Unsere Grundwerte – Gerechtigkeit, Mitgefühl, Liebe – spiegeln die Idee einer gemeinsamen Verantwortung für eine gleichberechtigtere und gerechtere Welt wider.

  1. Daher ist die Beseitigung von Armut, Leid und Ungerechtigkeit unser zentrales Ziel als Hilfsorganisation.
  2. Wie können wir Frieden erreichen und Armut besiegen, wenn die Hälfte der Weltbevölkerung in vielen Bereichen ausgeschlossen ist? Feminismus ist kein reines „Frauenthema”, denn jede:r profitiert davon, wenn alle Stimmen einer Gesellschaft gehört werden – auch die der verschiedenen marginalisierten Gruppen.

Wenn strukturelle Benachteiligung beseitigt und Chancengleichheit hergestellt werden kann, profitieren auch Jungen und Männer. Denn neue Rollenbilder ermöglichen allen einen größeren Freiraum, das Leben so zu leben, wie es sich jede und jeder für sich persönlich wünscht.

Was ist radikal feministisch?

Begriffsgeschichte – Die Abkürzung wurde 2008 zum ersten Mal im englischsprachigen Raum benutzt. Als Akronym wurde sie Ende der 2000er Jahre von der feministischen Bloggerin Viv Smythe als „absichtlich technisch neutrale Bezeichnung” geschaffen, mit der sich cis -Radikalfeministinnen von trans-exklusiven Ansätzen abgrenzen wollten.

Smythe erklärt, der Begriff sei nicht beleidigend gemeint gewesen, und betont, dass sie mit vielen trans-inklusiven Radikalfeministinnen produktiv zusammengearbeitet habe.2008 analysierte sie radikalfeministische Standpunkte und schuf mit TERF eine Bezeichnung für Gruppen, die trans Personen aus ihrem Feminismus ausschlossen.

Radikalfeminismus konzentriert sich darauf, gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse aus patriarchalen Strukturen zu analysieren. Ein Fokus liegt dabei beispielsweise in der Beseitigung bestehender Geschlechterrollen und damit verbundener Hierarchien.

Die Bezeichnung TERF wird häufig online und vor allem von trans-inklusiven Feministinnen verwendet. Von trans-exklusiven Aktivistinnen, die ihn als misogyne Beleidigung sehen, wird er abgelehnt. Die Bezeichnung wird inzwischen auch auf transfeindliche Personen und Gruppen angewandt, die sich nicht als radikalfeministisch verstehen, was auch unter trans-inklusiven Feministinnen zu Debatten über die Begriffsverwendung führte.

Als die Verwendung von „TERF” 2013 in sozialen Medien an Popularität gewann, begann die Anwältin und Aktivistin Elizabeth Hungerford die Bezeichnung „ gender critical” („genderkritisch”) zu popularisieren, die inzwischen zu einer verbreiteten Selbstbezeichnung der als TERFs Bezeichneten avanciert ist.

Im direkten Zusammenhang mit dem Ausschluss von trans Personen durch TERF steht häufig auch der Ausschluss von Sexarbeiterinnen aus ihrem Verständnis von Feminismus und wurde mit der Bezeichnung SWERF (für Sex Worker Exclusionary Radical Feminism, „Sexarbeiterinnen ausschließender Radikalfeminismus”) geprägt.

Im Bedeutungsinhalt von TERF ist nicht definiert, wann Feminismus als „radikal” anzusehen ist oder ab welcher Intensität „Invalidierung” oder „Diskriminierung” vorliegen. Es gibt sowohl trans-inklusive Radikalfeministinnen als auch als TERF bezeichnete Feministinnen, die nicht dem Radikalfeminismus zuzuordnen sind.

Teilweise wird die Bezeichnung auch für Personen verwendet, die sich nicht als Feministinnen sehen. Innerhalb des Radikalfeminismus bezogen mehrere prominente Stimmen wie Catharine MacKinnon gegen die von ihnen als essentialistisch kritisierte Ideologie von „TERFs” Position. Manche Feministinnen, die nicht dem Radikalfeminismus zuzuordnen sind, werden dennoch als TERF bezeichnet.

In der Boston Review äußerte sich der ehemalige Partner von Andrea Dworkin, John Stoltenberg, gegen die affirmative Bezugnahme auf Dworkin durch trans-exklusive Radikalfeministinnen und betonte, dass Dworkin sich gegen biologischen Essenzialismus und für trans Menschen eingesetzt habe.

Weitere Verbreitung fand der Begriff in Diskussionen um prominente Persönlichkeiten. Alice Schwarzer und die von ihr herausgegebene Zeitschrift Emma sah sich solchen Vorwürfen nach einem Aufsatz im Dezember 2019 konfrontiert. Im internationalen Bereich wurde der Begriff durch die Verwendung für Joanne K.

Rowling einem breiten Publikum bekannt, nachdem diese ihn in sozialen Medien zu dem Themengebiet geäußert hatte,

Wie nennt man jemanden der gegen Feminismus ist?

– Antifeministische Behauptungen erkennen und widerlegen? Mit unserem Online-Tool Geschlechtsspezifische Gewalt ist in Deutschland immer noch ein Randthema, das eher wenig politische Aufmerksamkeit erfährt. Aber Achtung! Für Antifeminist*innen ist das Thema ein gefundenes Fressen, um rassistisch und queerfeindlich zu hetzen und sich selbst als die „Retter*innen der Frauen” oder gar „des deutschen Volkes” darzustellen.

  • Dabei nutzen sie Verallgemeinerungen oder schlichtweg Fake News.
  • So seien vermeintlich nur bestimmte Männer gewalttätig gegenüber Frauen, siehe Kölner Silvesternacht.
  • Oder das Selbstbestimmungsgesetz für trans Menschen würde vermeintlich Gewalt gegen cis Frauen auf öffentlichen Toiletten fördern.
  • Und sowieso ist am Ende der Feminismus am Ende an allem schuld.

Das antifeministische Argumentationslabyrinth kann durchaus sehr verwirrend sein. Damit ihr gut vorbereitet seid, wenn ihr mit solchen Aussagen konfrontiert werdet, haben wir die Webseite entworfen. Hier werden die gängigsten antifeministischen Behauptungen zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt einem Realitätscheck unterzogen.

  1. Zu jedem Thema findet ihr zudem feministische Forderungen und SharePics, die ihr auf Social-Media-Kanälen teilen könnt.
  2. Antifeministische Behauptungen widerlegen via: Themen und Ziele des Antifeminismus Antifeminismus richtet sich gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt, gegen Geschlechtergerechtigkeit und Gleichberechtigung, gegen die Auflösung vermeintlich traditioneller Familien, gegen Erziehung zu einer selbstbestimmten Sexualität und gegen eine diverse Gesellschaft mit vielfältigen Lebensentwürfen von Frauen*, Männern*, allen, die sich weder als Mann oder Frau verstehen und Familien.

Dazu gehört darüber hinaus die Bekämpfung von Frauen- und Geschlechterforschung und Gender-Mainstreaming sowie die Ablehnung der Gleichberechtigung von Homosexuellen und Trans*. Kennzeichnend ist außerdem die permanente Diffamierung der Emanzipation gesellschaftlicher Gruppen als übertriebene political correctness.

Geschlechterrollen werden als genetisch vorgegeben und eindeutig aufgeteilt begriffen. Sie werden zugleich mit bestimmten Fähigkeiten, Charaktereigenschaften und eben auch mit gesellschaftlichen Positionen verknüpft. Antifeminist*innen verfolgen also ein biologistisches Geschlechtermodell. Geschlechterrollen sind jedoch abhängig von sozialen und gesellschaftlichen Verhältnissen und damit wandelbar.

Davon abweichende Lebensweisen und Identitäten werden als ‚unnatürlich‘ herabgesetzt und bekämpft. Antifeministische Ressentiments werden derzeit vor allem über Rassismus und Islamfeindlichkeit und unter Berufung auf die Bewahrung vermeintlich traditioneller, konservativer oder christlicher Werte geschürt.

See also:  Wann Reden Kinder?

So werten Antifeminist*innen kinderlose Frauen ab und machen sie für den Geburtenrückgang in Deutschland verantwortlich; sie lehnen die gleichgeschlechtliche Ehe ab; sie sprechen vom sogenannten ‚Gender-Wahn‘; sie konstruieren die rassistische Figur des ‚übergriffigen Fremden‘, durch die sie eingewanderte junge Männer als alleinige Ursache für Gewalt an Frauen darstellen.

Obwohl Statistiken belegen, dass Täter*innen meist aus dem familiären und sozialen Nahbereich der Betroffenen stammen. Die Schuld an den Übergriffen sprechen sie wiederum den Feminist*innen zu, da sie Migration befürworten würden. Antifeminismus und Gender im Rechtspopulismus und Rechtsextremismus Antifeminismus ist eine zentrale Ideologie im Rechtspopulismus und Rechtsextremismus.

Das Erstarken extrem rechter Bewegungen und menschenfeindlicher Weltanschauungen in den letzten Jahren in Deutschland geht daher auch mit einem Erstarken von Antifeminismus einher. Populistischen und extrem rechten Bewegungen gelingt es dabei verstärkt auszunutzen, dass Antifeminismus im Vergleich zu Rassismus oder Antisemitismus weniger stark als menschenfeindlich erkannt und gewertet wird.

Feministinnen oder Gender-Mainstreaming werden lächerlich gemacht oder bekämpft. Die Agitation gegen sexuelle Vielfalt und die Gleichwertigkeit aller Geschlechter fällt auch in der Mitte der Gesellschaft auf fruchtbaren Boden. Über antifeministische Themen können Menschen und breite Bündnisse bis weit in die politische Mitte angesprochen, mobilisiert und organisiert werden.

  1. Antifeministische Positionen und Meinungen können überdies eine Brückenfunktion über diverse extremistische Lager und eine Scharnierfunktion bis weit in konservative oder bürgerliche Kreise hinein haben.
  2. Im Antifeminismus verorten sich also verschiedene gesellschaftliche Strömungen, Akteur*innen und Netzwerke.

Was ist mit Gender gemeint? Im Alltag jedes Menschen spielt Geschlecht ein zentrale Rolle. Fast kein Behördenformular kommt ohne Geschlechtseintrag aus, Vornamen gelten als entweder weiblich oder männlich, Anreden in E-Mails adressieren Männer oder Frauen.

Im Alltag wird Geschlecht unter den Vorzeichen einer angenommenen Zweigeschlechtigkeit permanent abgefragt, in Szene gesetzt, hervorgebracht und damit erst relevant. Diese Phänomene und Zusammenhänge werden u.a. mit dem Begriff gender beschrieben und analysiert. Unter gender wird die gesellschaftliche, also die soziale Dimension von Geschlecht verstanden – im Gegensatz zum deutschen Begriff “Geschlecht”, worunter das biologische Geschlecht verstanden wird.

In dieser Auseinandersetzung lässt sich überhaupt erst verstehen, welche gesellschaftlichen Auswirkungen soziale und geschlechtsbezogene Zuschreibungen haben. Diese zu verstehen ist eine Voraussetzung für den Abbau von Ungleichheiten in den Geschlechterverhältnissen, für den sich Feministinnen und Frauenrechtler*innen seit vielen Jahrzehnten einsetzen.

Feminismus und Gender als Feindbild Gender – bzw. alles was darunter verstanden wird – ist mittlerweile zu einem massiven Feindbild im Rechtspopulismus und in der extreme Rechten geworden. Eine Spielart des Antifeminismus ist der ‚Antigenderismus‘. Dieser spricht der Frauen- und Geschlechterforschung bzw.

den Gender Studies ihre Wissenschaftlichkeit ab; er zieht massiv gegen die liberale Idee der Geschlechtervielfalt zu Felde und wendet sich unter dem Kampfbegriff der ‚Frühsexualisierung‘ gegen eine plurale Sexualerziehung. Im Rechtspopulismus finden sich verschiedene Auffassungen, was die Rolle von Frauen, das Ziel ihrer gewünschten gesellschaftlichen Stellung oder die Frage des Feminismus betrifft.

Einerseits ist der Feminismus ein Feindbild, das schuld an Migration und einer angeblichen,Überfremdung‘ sei. Andererseits wird eine nationalistische Frauenrolle vertreten – mit biologistischen und ultrakonservativen Argumentationen werden Mutterschaft und vermeintlich typisch weibliche Eigenschaften aufgewertet.

Rechtskonservative bis extrem rechte Frauen werden als ‚wahre Feministinnen‘ inszeniert, die ‚deutsche Frauen‘ vor sexualisierter Gewalt durch ‚Fremde‘ schützten. Frauen und Antifeminismus Frauen selbst spielen eine wichtige Rolle wenn es darum geht, antifeministische Ziele und frauenpolitische Themen zu transportieren.

  • Sie geben antifeministischen oder sexistischen Argumentationen Gewicht – nach dem Motto: ‚Wenn sogar eine Frau das sagt,,‘.
  • Außerdem geben sie extrem rechten Bewegungen ein weibliches, vermeintlich friedfertiges Gesicht und machen sie damit anschlussfähig an die gesellschaftliche Mitte.
  • Geschlechterpolitische Fragestellungen und sogenannte Frauenthemen werden in (neu)rechten Bewegungen – auch von weiblichen Vertreter*innen – dabei teilweise mehrdeutig verhandelt: So stehen beispielsweise die propagierten Geschlechterbilder und die zugrundeliegenden sexistischen Ideologien, wonach sich Frauen um die Versorgung der Kinder zu kümmern haben, im Widerspruch zu den aktiven politischen Rollen von Frauen innerhalb extrem rechter Bewegungen und Parteien.

Antifeminismus und Antisemitismus Einige Akteur*innen des Antifeminismus sind in ihrer Ideologie auch im antisemitischen Weltbild verhaftet und sehen Jüd*innen als „Strippenzieher” des Feminismus und „Genderismus”. Das ist nicht sonderlich verwunderlich: Sowohl im Antisemitismus als auch im Antifeminismus gelten eine vielfältige Gesellschaft, Liberalismus und weitere Aspekte der Moderne als Bedrohung.

  • Veränderungen werden nicht als Folge von teils langwierigen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, sondern personalisierend als „Machwerk” weniger einflussreicher Menschen angesehen, die auf Kosten der Gesellschaft nur an ihren eigenen Vorteil denken würden.
  • Diese “Strippenzeiher” werden im Verschwörungsdenken oftmals als jüdisch imaginiert.

Der „Genderismus” wird in dieser Verschwörungsideologie als zentraler Bestandteil für die Manipulation des „deutschen Volkes” gesehen. Normalisierung von Sexismus und Antifeminismus Frauenfeindlichkeit, Frauenhass (Misogynie) oder Sexismus sind Teil von Antifeminismus und nehmen sehr unterschiedliche Gestalten und Formen an.

  • Frauenhass oder Sexismus wird dabei eingesetzt, um Antifeminismus durchzusetzen.
  • In welch erschreckendem Ausmaß und mit welcher Heftigkeit Gewalt, Vergewaltigungen oder sexualisierter Mord angedroht werden, davon können vor allem feministische Politiker*innen und Netzfeminist*innen berichten.
  • Hetze und Diffamierungen in sozialen Medien und in den Kommentarspalten von Zeitungen sowie sexistische Äußerungen mächtiger Politiker sind dabei Ausdruck einer Normalisierung von Sexismus und Antifeminismus.

Nicht jede Kritik an Feminismus und feministischen Zielen ist antifeministisch; Feminismus ist dynamisch und befindet sich in einem Prozess ständiger Veränderung. Der Kampf für Frauenrechte und gegen Sexismus verbindet sich seit jeher mit dem Kampf für Menschenrechte und gegen Formen der Diskriminierung und Hierarchisierung wie Rassismus, Kapitalismus, Nationalismus, Kolonialismus oder Heterosexismus.

Dieses ideelle Verständnis von Feminismus ist mit antiliberalen, antimodernen und rassistischen Vorstellungen extrem rechter Bewegungen und Politiken nicht vereinbar. Die Verschärfung einer antifeministischen und frauenverachtenden gesellschaftlichen Stimmung, Gegendiskurse zur Gleichstellung von Mann und Frau sowie genderbezogene Aggressionen müssen im Blick behalten werden und als das bezeichnet und bekämpft werden, was sie sind: demokratiefeindlich.

: Was ist Antifeminismus?

Warum wird Feminismus kritisiert?

Was ist Antifeminismus? – Nicht alle, die feministische Grundannahmen falsch, fragwürdig oder befremdlich finden, sind automatisch antifeministisch. Wer Mühe hat mit feministischen Prämissen, ist vielleicht einfach geschlechterkonservativ eingestellt, ist wenig informiert im Bereich Geschlechterthemen oder uninteressiert.

  1. Im Unterschied dazu bedeutet Antifeminismus, feministische Anliegen und Positionen pauschal, aktiv und oft organisiert zu bekämpfen oder zurückzuweisen, sei es als Individuum in Internet-Diskussionen, sei es in Parteien oder anderen Gruppierungen.
  2. Antifeministische Akteur*innen behaupten, ‚der Feminismus’ sei eine einheitliche und mächtige ‚Ideologie’ bzw.

‚Lobby’, die an vielen Problemen von Gesellschaft und Individuen Schuld sei. Behauptet wird weiter, es existiere keine diskriminierende und marginalisierende gesellschaftliche Struktur zuungunsten von Frauen*. Diese dürften heute – so die Argumentation – alles, es gebe keine Hindernisse mehr.

Vielmehr würden Frauen* gar nicht mächtig und erfolgreich sein wollen und auch keine Dirigentinnen oder Physikerinnen werden können – aufgrund der Biologie. Antifeminist*innen behaupten, die Geschlechter seien ‚natürlicherweise’ und unabhängig von gesellschaftlichen Bedingungen ungleich, das heißt hierarchisch angeordnet.

Biologie wird in dieser Logik als Ursache und Rechtfertigung von Privilegien und Diskriminierungen herangezogen. Männer* sind demnach das stärkere Geschlecht, Frauen* das schwache, und müssen entsprechend unterschiedliche und festgelegte Rollen in der Gesellschaft übernehmen.

  1. Viele antifeministische Akteur*innen verteidigen die traditionelle Geschlechterordnung als eine für alle feststehende biologische oder göttliche Notwendigkeit.
  2. Frauen* sind dem zufolge für das Häusliche und Emotionale zuständig, Männer* für Politik und Karriere.
  3. Zu diesem traditionellen Geschlechter-Verständnis gehört auch die Vorstellung, nicht-heterosexuelle und geschlechtlich nicht eindeutige Menschen seien ‚abnormal’, und folglich nicht gleich(wertig), ergo minderwertig.

Der antifeministischen Logik zufolge verstoßen Feminist*innen, die die Gleichberechtigung aller Geschlechter anstreben, gegen die „natürliche Ordnung” und werden zum Feindbild stilisiert. Oft verteidigt der moderne Antifeminismus allerdings nicht mehr offen – wie noch in den 1960er Jahren – die Vorherrschaft der Männer*.

Vielmehr wird heute auf eine Opfer-Rhetorik gesetzt und behauptet, feministische oder andere emanzipatorische Anliegen sowie auch Gleichstellungsinstitutionen seien totalitär, männerfeindlich, unterdrückten gar Männer* und zerstörten Gesellschaft und Familie. Tatsächlich ist es jedoch gerade umgekehrt: Während Feminismus Männern* letztlich vieles zutraut (vom Windeln wechseln bis zu der Fähigkeit, Frauen* nicht zu belästigen), ist es vielmehr das antifeministische Männlichkeitsbild, das extrem einengend und sogar männerfeindlich ist.

Die Geschichte von den Männern* als „Verlierer des Feminismus” ist eine antifeministische Erzählung, die sich nachhaltig ins kulturelle Bewusstsein eingegraben hat. Sie macht es nicht nur möglich zu behaupten, Gleichstellung sei längst erreicht, sondern auch, Frauenemanzipation müsste aufgehalten oder gar rückgängig gemacht werden.

  • Sie sei ‚aus dem Ruder’ gelaufen.
  • Dass auch Männer* Probleme haben, steht wie erwähnt außer Frage.
  • Allerdings ist die Behauptung, diese seien auf den Feminismus zurückzuführen, soziologisch nicht haltbar.
  • Vielmehr haben diese Probleme zum Beispiel mit überzogenen Männlichkeitsidealen, Leistungsdruck, mit ökonomischer Ungleichheit, sozialer Herkunft, Migration usw.

zu tun. Zwar stützen und reproduzieren auch manche Frauen* Strukturen, die Männern* Probleme bereiten – wenn sie zum Beispiel klischierte Männerbilder haben, wenn sie selbst darauf beharren, die wichtigste Bezugsperson für ein Kind zu sein oder bei Scheidungen egoistisch handeln.

Daran ist aber nicht der Feminismus schuld, sondern verinnerlichte Klischees oder einzelne ungünstige gesetzliche Regelungen, die den gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst werden müssten. Grundsätzlich gilt: Feminismus strebt eine gerechtere Gesellschaft für alle an und will keine Umdrehung von Herrschaft, wie oft von Antifeminist*innen behauptet wird.

Allerdings gibt es Gleichstellung auch nicht zum Nulltarif, sondern nur mithilfe von finanziellem und gesellschaftlichem Einsatz. Antifeminist*innen wollen dies aufhalten und verhindern.

Was wollen antifeministen?

– Antifeministische Behauptungen erkennen und widerlegen? Mit unserem Online-Tool Geschlechtsspezifische Gewalt ist in Deutschland immer noch ein Randthema, das eher wenig politische Aufmerksamkeit erfährt. Aber Achtung! Für Antifeminist*innen ist das Thema ein gefundenes Fressen, um rassistisch und queerfeindlich zu hetzen und sich selbst als die „Retter*innen der Frauen” oder gar „des deutschen Volkes” darzustellen.

Dabei nutzen sie Verallgemeinerungen oder schlichtweg Fake News. So seien vermeintlich nur bestimmte Männer gewalttätig gegenüber Frauen, siehe Kölner Silvesternacht. Oder das Selbstbestimmungsgesetz für trans Menschen würde vermeintlich Gewalt gegen cis Frauen auf öffentlichen Toiletten fördern. Und sowieso ist am Ende der Feminismus am Ende an allem schuld.

Das antifeministische Argumentationslabyrinth kann durchaus sehr verwirrend sein. Damit ihr gut vorbereitet seid, wenn ihr mit solchen Aussagen konfrontiert werdet, haben wir die Webseite entworfen. Hier werden die gängigsten antifeministischen Behauptungen zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt einem Realitätscheck unterzogen.

  • Zu jedem Thema findet ihr zudem feministische Forderungen und SharePics, die ihr auf Social-Media-Kanälen teilen könnt.
  • Antifeministische Behauptungen widerlegen via: Themen und Ziele des Antifeminismus Antifeminismus richtet sich gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt, gegen Geschlechtergerechtigkeit und Gleichberechtigung, gegen die Auflösung vermeintlich traditioneller Familien, gegen Erziehung zu einer selbstbestimmten Sexualität und gegen eine diverse Gesellschaft mit vielfältigen Lebensentwürfen von Frauen*, Männern*, allen, die sich weder als Mann oder Frau verstehen und Familien.

Dazu gehört darüber hinaus die Bekämpfung von Frauen- und Geschlechterforschung und Gender-Mainstreaming sowie die Ablehnung der Gleichberechtigung von Homosexuellen und Trans*. Kennzeichnend ist außerdem die permanente Diffamierung der Emanzipation gesellschaftlicher Gruppen als übertriebene political correctness.

Geschlechterrollen werden als genetisch vorgegeben und eindeutig aufgeteilt begriffen. Sie werden zugleich mit bestimmten Fähigkeiten, Charaktereigenschaften und eben auch mit gesellschaftlichen Positionen verknüpft. Antifeminist*innen verfolgen also ein biologistisches Geschlechtermodell. Geschlechterrollen sind jedoch abhängig von sozialen und gesellschaftlichen Verhältnissen und damit wandelbar.

Davon abweichende Lebensweisen und Identitäten werden als ‚unnatürlich‘ herabgesetzt und bekämpft. Antifeministische Ressentiments werden derzeit vor allem über Rassismus und Islamfeindlichkeit und unter Berufung auf die Bewahrung vermeintlich traditioneller, konservativer oder christlicher Werte geschürt.

So werten Antifeminist*innen kinderlose Frauen ab und machen sie für den Geburtenrückgang in Deutschland verantwortlich; sie lehnen die gleichgeschlechtliche Ehe ab; sie sprechen vom sogenannten ‚Gender-Wahn‘; sie konstruieren die rassistische Figur des ‚übergriffigen Fremden‘, durch die sie eingewanderte junge Männer als alleinige Ursache für Gewalt an Frauen darstellen.

Obwohl Statistiken belegen, dass Täter*innen meist aus dem familiären und sozialen Nahbereich der Betroffenen stammen. Die Schuld an den Übergriffen sprechen sie wiederum den Feminist*innen zu, da sie Migration befürworten würden. Antifeminismus und Gender im Rechtspopulismus und Rechtsextremismus Antifeminismus ist eine zentrale Ideologie im Rechtspopulismus und Rechtsextremismus.

  • Das Erstarken extrem rechter Bewegungen und menschenfeindlicher Weltanschauungen in den letzten Jahren in Deutschland geht daher auch mit einem Erstarken von Antifeminismus einher.
  • Populistischen und extrem rechten Bewegungen gelingt es dabei verstärkt auszunutzen, dass Antifeminismus im Vergleich zu Rassismus oder Antisemitismus weniger stark als menschenfeindlich erkannt und gewertet wird.

Feministinnen oder Gender-Mainstreaming werden lächerlich gemacht oder bekämpft. Die Agitation gegen sexuelle Vielfalt und die Gleichwertigkeit aller Geschlechter fällt auch in der Mitte der Gesellschaft auf fruchtbaren Boden. Über antifeministische Themen können Menschen und breite Bündnisse bis weit in die politische Mitte angesprochen, mobilisiert und organisiert werden.

Antifeministische Positionen und Meinungen können überdies eine Brückenfunktion über diverse extremistische Lager und eine Scharnierfunktion bis weit in konservative oder bürgerliche Kreise hinein haben. Im Antifeminismus verorten sich also verschiedene gesellschaftliche Strömungen, Akteur*innen und Netzwerke.

Was ist mit Gender gemeint? Im Alltag jedes Menschen spielt Geschlecht ein zentrale Rolle. Fast kein Behördenformular kommt ohne Geschlechtseintrag aus, Vornamen gelten als entweder weiblich oder männlich, Anreden in E-Mails adressieren Männer oder Frauen.

Im Alltag wird Geschlecht unter den Vorzeichen einer angenommenen Zweigeschlechtigkeit permanent abgefragt, in Szene gesetzt, hervorgebracht und damit erst relevant. Diese Phänomene und Zusammenhänge werden u.a. mit dem Begriff gender beschrieben und analysiert. Unter gender wird die gesellschaftliche, also die soziale Dimension von Geschlecht verstanden – im Gegensatz zum deutschen Begriff “Geschlecht”, worunter das biologische Geschlecht verstanden wird.

In dieser Auseinandersetzung lässt sich überhaupt erst verstehen, welche gesellschaftlichen Auswirkungen soziale und geschlechtsbezogene Zuschreibungen haben. Diese zu verstehen ist eine Voraussetzung für den Abbau von Ungleichheiten in den Geschlechterverhältnissen, für den sich Feministinnen und Frauenrechtler*innen seit vielen Jahrzehnten einsetzen.

Feminismus und Gender als Feindbild Gender – bzw. alles was darunter verstanden wird – ist mittlerweile zu einem massiven Feindbild im Rechtspopulismus und in der extreme Rechten geworden. Eine Spielart des Antifeminismus ist der ‚Antigenderismus‘. Dieser spricht der Frauen- und Geschlechterforschung bzw.

den Gender Studies ihre Wissenschaftlichkeit ab; er zieht massiv gegen die liberale Idee der Geschlechtervielfalt zu Felde und wendet sich unter dem Kampfbegriff der ‚Frühsexualisierung‘ gegen eine plurale Sexualerziehung. Im Rechtspopulismus finden sich verschiedene Auffassungen, was die Rolle von Frauen, das Ziel ihrer gewünschten gesellschaftlichen Stellung oder die Frage des Feminismus betrifft.

  1. Einerseits ist der Feminismus ein Feindbild, das schuld an Migration und einer angeblichen,Überfremdung‘ sei.
  2. Andererseits wird eine nationalistische Frauenrolle vertreten – mit biologistischen und ultrakonservativen Argumentationen werden Mutterschaft und vermeintlich typisch weibliche Eigenschaften aufgewertet.

Rechtskonservative bis extrem rechte Frauen werden als ‚wahre Feministinnen‘ inszeniert, die ‚deutsche Frauen‘ vor sexualisierter Gewalt durch ‚Fremde‘ schützten. Frauen und Antifeminismus Frauen selbst spielen eine wichtige Rolle wenn es darum geht, antifeministische Ziele und frauenpolitische Themen zu transportieren.

Sie geben antifeministischen oder sexistischen Argumentationen Gewicht – nach dem Motto: ‚Wenn sogar eine Frau das sagt,,‘. Außerdem geben sie extrem rechten Bewegungen ein weibliches, vermeintlich friedfertiges Gesicht und machen sie damit anschlussfähig an die gesellschaftliche Mitte. Geschlechterpolitische Fragestellungen und sogenannte Frauenthemen werden in (neu)rechten Bewegungen – auch von weiblichen Vertreter*innen – dabei teilweise mehrdeutig verhandelt: So stehen beispielsweise die propagierten Geschlechterbilder und die zugrundeliegenden sexistischen Ideologien, wonach sich Frauen um die Versorgung der Kinder zu kümmern haben, im Widerspruch zu den aktiven politischen Rollen von Frauen innerhalb extrem rechter Bewegungen und Parteien.

Antifeminismus und Antisemitismus Einige Akteur*innen des Antifeminismus sind in ihrer Ideologie auch im antisemitischen Weltbild verhaftet und sehen Jüd*innen als „Strippenzieher” des Feminismus und „Genderismus”. Das ist nicht sonderlich verwunderlich: Sowohl im Antisemitismus als auch im Antifeminismus gelten eine vielfältige Gesellschaft, Liberalismus und weitere Aspekte der Moderne als Bedrohung.

  • Veränderungen werden nicht als Folge von teils langwierigen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, sondern personalisierend als „Machwerk” weniger einflussreicher Menschen angesehen, die auf Kosten der Gesellschaft nur an ihren eigenen Vorteil denken würden.
  • Diese “Strippenzeiher” werden im Verschwörungsdenken oftmals als jüdisch imaginiert.

Der „Genderismus” wird in dieser Verschwörungsideologie als zentraler Bestandteil für die Manipulation des „deutschen Volkes” gesehen. Normalisierung von Sexismus und Antifeminismus Frauenfeindlichkeit, Frauenhass (Misogynie) oder Sexismus sind Teil von Antifeminismus und nehmen sehr unterschiedliche Gestalten und Formen an.

  • Frauenhass oder Sexismus wird dabei eingesetzt, um Antifeminismus durchzusetzen.
  • In welch erschreckendem Ausmaß und mit welcher Heftigkeit Gewalt, Vergewaltigungen oder sexualisierter Mord angedroht werden, davon können vor allem feministische Politiker*innen und Netzfeminist*innen berichten.
  • Hetze und Diffamierungen in sozialen Medien und in den Kommentarspalten von Zeitungen sowie sexistische Äußerungen mächtiger Politiker sind dabei Ausdruck einer Normalisierung von Sexismus und Antifeminismus.

Nicht jede Kritik an Feminismus und feministischen Zielen ist antifeministisch; Feminismus ist dynamisch und befindet sich in einem Prozess ständiger Veränderung. Der Kampf für Frauenrechte und gegen Sexismus verbindet sich seit jeher mit dem Kampf für Menschenrechte und gegen Formen der Diskriminierung und Hierarchisierung wie Rassismus, Kapitalismus, Nationalismus, Kolonialismus oder Heterosexismus.

Dieses ideelle Verständnis von Feminismus ist mit antiliberalen, antimodernen und rassistischen Vorstellungen extrem rechter Bewegungen und Politiken nicht vereinbar. Die Verschärfung einer antifeministischen und frauenverachtenden gesellschaftlichen Stimmung, Gegendiskurse zur Gleichstellung von Mann und Frau sowie genderbezogene Aggressionen müssen im Blick behalten werden und als das bezeichnet und bekämpft werden, was sie sind: demokratiefeindlich.

: Was ist Antifeminismus?

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