Vorkommen – Das RSV ist ein weltweit verbreiteter Erreger von akuten Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege in jedem Lebensalter und einer der bedeutendsten Erreger von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen, insbesondere Frühgeborenen und Kleinkindern.
- In Saisonalität und Symptomatik ähneln RSV-Infektionen der Influenza.
- Ihre Verbreitung in der Allgemeinbevölkerung wurde lange Zeit unterbewertet.
- Nach aktuellen Schätzungen kommen RSV-Atemwegserkrankungen jedoch weltweit mit einer Inzidenz von 48,5 Fällen und 5,6 schweren Fällen pro 1.000 Kindern im ersten Lebensjahr vor.
Eine Übersichtsarbeit zur Letalität schwerer RSV-bedingten Erkrankungen der unteren Atemwege bei hospitalisierten Kleinkindern (≤ 2 Jahre) analysierte die Daten aus mehreren Primärstudien. Es zeigte sich, dass im Mittel 0.2% der Fälle bei Kindern ohne bekanntes erhöhtes Risiko, 1,2% bei Frühgeborenen, 4,1% bei Kindern mit bronchopulmonaler Dysplasie und 5,2% der Fälle bei Kindern mit angeborenem Herzfehler tödlich verliefen.
RSV-Infektionen treten zyklisch auf. In Mitteleuropa ist die Inzidenz von November bis April am höchsten (RSV-Saison), in den übrigen Monaten kommen sporadische Infektionen vor. Der Gipfel der RSV-Saison erstreckt sich über etwa 4–8 Wochen und liegt meist im Januar und Februar, seltener auch im November und Dezember.
In den letzten Jahren wurde außerdem ein jährlicher Wechsel dieser winterlichen RSV-Saison mit einer früheren Saison im September und Oktober beobachtet. Ab der Wintersaison 2010/2011 berichtet die Arbeitsgemeinschaft Influenza über die aktuelle RSV-Situation in Deutschland ( http://influenza.rki.de/ ).
RSV-Infektionen betreffen alle Altersgruppen. Es besteht kein vollständiger Nestschutz. Neugeborene und junge Säuglinge können jedoch in den ersten 4–6 Lebenswochen durch diaplazentar übertragene Antikörper vor einer RSV-bedingten Erkrankung geschützt sein, während Frühgeborene durch eine geringere Versorgung mit maternalen Antikörpern auch in den ersten Lebenswochen bereits schwer an einer RSV-Infektion erkranken können.
Bei älteren Säuglingen und Kleinkindern ist eine RSV-Infektion die häufigste Ursache von Erkrankungen des unteren Respirationstraktes und von damit verbundenen Krankenhauseinweisungen. Innerhalb des 1. Lebensjahres haben 50–70% und bis zum Ende des 2. Lebensjahres nahezu alle Kinder mindestens eine Infektion mit RSV durchgemacht.
Eine langfristige Immunität besteht nicht. Reinfektionen sind häufig, insbesondere bei Erwachsenen mit regelmäßigem Kontakt zu Kleinkindern. RSV-Infektionen treten bei Frauen und Männern gleichermaßen auf. Schwere, mit Krankenhausaufenthalt verbundene RSV-bedingte Erkrankungen bei Kindern betreffen etwa doppelt so oft Jungen wie Mädchen.
Risikopatienten, die schwer an einer RSV-Infektion erkranken können, sind Frühgeborene, Kinder mit pulmonalen Vorerkrankungen ( z.B. bronchopulmonale Dysplasie, zystische Fibrose, neurologische und muskuläre Erkrankungen mit eingeschränkter Ventilation) und Kinder mit Herzfehlern mit vermehrter Lungendurchblutung, Erwachsene mit kardialen oder pulmonalen Vorerkrankungen sowie alle immundefizienten und immunsupprimierten Personen.
Besonders gefährdet sind Empfänger hämapoetischer Zelltransplantate, Empfänger von Lungen- oder anderen Organtransplantaten sowie stark immunsupprimierte Patienten mit maligner hämatologischer Erkrankung. Nosokomiale RSV-Infektionen sind bei Frühgeborenen, immundefizienten und immunsupprimierten Personen bedeutsam.
RSV ist einer der wichtigsten Erreger einer nosokomialen Infektion und Pneumonie bei Säuglingen und jungen Kleinkindern.
Wie äußert sich das RS-Virus bei Kindern?
Eine Infektion mit dem Respiratory Syncytial Virus und dem humanen Metapneumovirus führt zu Infektionen der oberen und manchmal der unteren Atemwege.
Die Infektion mit diesem Virus ist eine sehr häufige Ursache von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen und jungen Kindern. Das humane Metapneumovirus ist dem Respiratory Syncytial Virus zwar ähnlich, jedoch handelt es sich bei diesem um ein eigenständiges Virus. Zu den typischen Symptomen gehören eine laufende Nase, Fieber, Husten und Keuchatmung. Eine schwere Infektion kann zu Atemnot führen. Die Diagnose stützt sich auf die Symptome und ihr Auftreten zu bestimmten Zeiten des Jahres. Kinder, die ein hohes Risiko für eine schwere Infektion mit dem Respiratory Syncytial Virus haben, erhalten Palivizumab. Bei Bedarf wird Sauerstoff gegeben.
Kinder mit schweren Erkrankungen (wie einem angeborenen Herzfehler, Asthma, Mukoviszidose, neuromuskulären Störungen oder Unterdrückung des Immunsystems) oder Frühgeburten sowie Säuglinge unter 6 Monaten tragen ein besonders hohes Risiko, schwer zu erkranken.
- Auch Erwachsene und ältere Kinder können sich mit dem RSV infizieren, und bei älteren Menschen besteht ein erhöhtes Risiko für Lungenentzündung (Pneumonie).
- Das humane Metapneumovirus (hMPV) ist ein ähnliches, aber separates Virus.
- HMPV kommt zur gleichen Jahreszeit vor wie RSV, infiziert aber nicht so viele Kinder.
RSV und hMPV führen zu ähnlichen Symptomen.3 bis 5 Tage nach der Ansteckung beginnen Schnupfen und Fieber. Etwa die Hälfte der Kinder mit einer Erstinfektion zeigen auch Husten und Keuchatmung, was auf eine Beteiligung der unteren Atemwege hindeutet. Bei Kindern unter 6 Monaten kann das erste Symptom ein Atemaussetzer sein (Apnoe).
Untersuchung durch den Arzt
Verdacht auf eine Infektion mit RSV (und möglicherweise hMPV) besteht normalerweise bei jungen Säuglingen und Kindern mit Bronchiolitis oder Lungenentzündung (Pneumonie) während der RSV-Saison oder während einer Epidemie. Im Normalfall werden keine Tests durchgeführt, es sei denn, die Ärzte versuchen, das Vorliegen einer Epidemie festzustellen, oder es ist ein Krankenhausaufenthalt erforderlich.
Gute Hygiene Injektionen mit Palivizumab für Kinder mit hohem Risiko
Eine gute Hygiene ist eine wichtige Vorsorgemaßnahme. Dazu gehört, dass sich das kranke Kind und alle Haushaltsangehörigen häufig die Hände waschen. Je enger der körperliche Kontakt mit dem kranken Kind ist (durch Schmusen, Kuscheln oder Schlafen in einem gemeinsamen Bett), desto größer ist im Allgemeinen auch die Ansteckungsgefahr für die Familienmitglieder.
Eltern müssen sich dieses Risikos bewusst sein, wenn sie ihr krankes Kind trösten, und eine entsprechende Balance finden. Zur Vorbeugung vor einer RSV- oder hMPV-Infektion gibt es derzeit keinen Impfstoff. Bestimmten Kindern mit einem hohen Risiko für eine schwere RSV-Infektion kann einmal im Monat das RSV-Antikörper enthaltende Palivizumab gespritzt werden.
Zu den Kindern mit einem hohen Risiko zählen Säuglinge und Kleinkinder mit schwerer Herz- oder Lungenerkrankung und/oder sehr unreife oder mit einem anderen hohen Risiko belastete Babys. Die Injektionen werden während der gesamten RSV-Saison verabreicht.
Sauerstoff bei Atembeschwerden
Kinder mit Atembeschwerden müssen im Krankenhaus behandelt werden. Je nach ihrem Zustand erhalten sie Sauerstoff und intravenöse Flüssigkeit. Ribavirin, ein antivirales Medikament, wird nicht mehr empfohlen, außer für Kinder mit stark geschwächtem Immunsystem. Copyright © 2023 Merck & Co., Inc., Rahway, NJ, USA und seine verbundenen Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten.
Für welche Kinder ist RSV gefährlich?
Für welche Kinder kann RSV gefährlich sein? – Obwohl in aller Regel dieser Atemwegsinfekt harmlos wie eine „Erkältung” verläuft und nach sieben bis zehn Tagen abklingt, kann eine RSV-Infektion bei manchen Kindern einen schweren Verlauf nehmen. Das betrifft insbesondere sehr junge Säuglinge und Frühgeborene wegen ihres noch unreifen Immunsystems sowie Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen, zum Beispiel mit einer Fehlbildung an Lunge oder Herz.
Wie gefährlich ist das RSV Virus?
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Das RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus, RS-Virus) ist ein Virus, das die Atemwege befällt. Die Krankheitszeichen nach einer Infektion sind in den meisten Fällen ähnlich wie bei einer Erkältung. RSV-Infektionen treten gehäuft im Winter auf. In der Regel haben bis zum Ende des zweiten Lebensjahres alle Kinder eine erste Infektion mit dem Virus durchgemacht.
Im Laufe des weiteren Lebens kann man sich öfter mit RSV infizieren. Von Mensch zu Mensch RSV wird vor allem über Tröpfcheninfektion übertragen. Beim Niesen oder Husten kann eine infizierte Person kleinste Tröpfchen, die Viren enthalten, in die Luft versprühen. Eine andere Person kann sich anstecken, wenn diese virushaltigen Tröpfchen eingeatmet werden und auf die Schleimhäute der Atemwege in Nase, Mund und Rachen gelangen.
Das RS-Virus kann auch durch eine Schmierinfektion von Hand zu Hand oder über gemeinsam benutzte Gegenstände und Oberflächen weiterverbreitet werden. Eine Ansteckung ist möglich, wenn dann eine andere Person mit dem virushaltigem Sekret in Kontakt kommt und mit ungewaschenen Händen, Auge oder Nase berührt.
RSV kann in Sekret aus den Atemwegen an den Händen ungefähr 20 Minuten und auf Papiertaschentüchern etwa 45 Minuten überleben. Eine RSV-Infektion kann unterschiedlich schwer verlaufen. Die Krankheitszeichen können einer leichten Infektion der oberen Luftwege entsprechen. Die Erkrankung kann jedoch auch so schwer sein, dass eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich wird.
Tödliche Verläufe sind in seltenen Fällen möglich. Bei Kindern beginnt es meist mit einer laufenden Nase und Appetitverlust. Zudem kann sich der Rachen entzünden. Husten und Niesen folgen und häufig tritt Fieber auf. Im weiteren Verlauf können sich Infektionen der unteren Atemwege entwickeln mit schleimhaltigem Husten.
- Dazu zählen eine Entzündung der feinen Äste der unteren Atemwege (Bronchiolitis) sowie Lungenentzündungen.
- Durch die Entzündung und Schleim kann es zu einer Verengung der Atemwege mit erschwerter oder sehr schneller Atmung und Atemnot kommen.
- Bei Frühgeborenen können Aussetzer der Atmung (Apnoen) auftreten.
Ein verminderter Sauerstoffgehalt im Blut macht sich durch eine bläuliche Verfärbung der Haut bemerkbar. Bei einem schweren Verlauf, kann eine Beatmung notwendig sein. Vor allem bei Erwachsenen kann eine RSV-Infektion ganz ohne Krankheitszeichen bleiben.
- Aber Erwachsene können auch Krankheitszeichen eines Atemwegsinfekts zeigen.
- Erwachsene mit chronischen Herz- und Lungenkrankheiten, schwachem Immunsystem oder ab 65 Jahren können an einer Lungenentzündung erkranken.
- Nach überstandener Erkrankung kann eine länger anhaltende Überempfindlichkeit der Bronchien auf Umweltreize zurückbleiben.
Zwischen Ansteckung mit dem RS-Virus und Ausbruch der Erkrankung vergehen 2 bis 8 Tage, durchschnittlich sind es 5 Tage. Infizierte Personen können das Virus schon einen Tag nach der Ansteckung und vor dem Auftreten von Krankheitszeichen weiterverbreiten. Ein erhöhtes Risiko, schwer an einer RSV-Infektion zu erkranken, haben:
- Frühgeborene,
- Neugeborene und Säuglinge (jünger als sechs Monate),
- Kinder mit Vorerkrankungen der Lunge,
- Kinder mit Herzfehlern,
- Erwachsene älter als 65 Jahre,
- Personen mit Vorerkrankungen der Lunge oder des Herzens oder mit beeinträchtigtem Immunsystem.
Eine RSV-Infektion kann auch ein vorbestehendes Asthma, chronische Erkrankungen der Lunge oder des Herzens und schwere neurologische Erkrankungen verschlimmern. Erkrankte sollten möglichst zu Hause bleiben und insbesondere Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Krabbelgruppen nicht besuchen. Vor allem der Kontakt zu besonders gefährdeten Risikopersonen sollte vermieden werden. Kranke Kinder sollten nicht von den Großeltern betreut werden. Erkrankte sollten einige Hygieneregeln beachten:
- Wer hustet oder niest, sollte sich abwenden und ein Einweg-Taschentuch benutzen oder Nase und Mund mit der Armbeuge bedecken.
- Die Hände sollten regelmäßig gewaschen werden.
- Häufig benutzte Gegenstände wie Türklinken oder Kinderspielzeug sollten gründlich gereinigt werden.
Eine wirksame ursächliche Behandlung einer RSV-Infektion steht nicht zur Verfügung. Nur die Krankheitszeichen können behandelt werden. Antibiotika, die gegen Bakterien gerichtet sind, helfen gegen die Viren nicht. Wichtig ist es, viel zu trinken. Um die Nasenatmung zu erleichtern, können eine vorsichtige Reinigung der Nase, Sprays (auf Altersangabe achten) oder Tropfen mit Salzwasser hilfreich sein.
Bei einer RSV-Infektion kann es zu einer raschen Veränderung der Beschwerden kommen. Wenn Ihr Kind oder Sie unter Atemnot leiden, die Flüssigkeitsaufnahme vermindert ist oder sich die Krankheitszeichen verschlechtern, sollten Sie ärztliche Hilfe suchen. Bei Kindern mit Vorerkrankungen und Frühgeborenen sollten bereits erste Warnzeichen wie Husten und Fieber prinzipiell ärztlich abgeklärt werden.
Zieht sich die Haut am Brustkorb beim Atmen stark nach innen (“Einziehen”), sollte zeitnah ein Art oder eine Ärztin aufgesucht werden. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Ihnen je nach Krankheitsbild geeignete Maßnahmen empfehlen beziehungsweise Medikamente verordnen.
- Enger Kontakt zu Erkrankten sollte möglichst vermieden werden. Besonders an Familienfesten sollten nur Gesunde teilnehmen.
- Waschen Sie sich regelmäßig und gründlich die Hände und unterstützen Sie Ihr Kind dabei.
- Augen, Nase und Mund sollten möglichst nicht mit ungewaschenen Händen berührt werden.
Gegen RSV-Infektionen steht keine vorbeugende Schutzimpfung zur Verfügung. Bei Kindern, die ein besonders hohes Risiko für einen schweren Verlauf einer RSV-Infektion haben, kann während der RSV-Saison die vorsorgliche Gabe einer passiven Impfung erwogen werden. Dabei handelt es sich um Antikörper, die vor schweren Verläufen schützen können.
Wie bekommen Kinder RSV?
RSV-Infektionen breiten sich bei Babys und Kleinkindern schnell aus, vor allem im Winter und zu Beginn des Frühlings Nahezu alle Kinder haben diesen Virus bis zum 4. Lebensjahr RSV verursacht eine laufende Nase, Fieber, Husten und Keuchatmung Die meisten Kinder haben keine Probleme, aber schwere Infektionen können zu Atembeschwerden und niedrigem Sauerstoffgehalt führen Man kann das RSV öfter als nur einmal haben, aber die Symptome sind dann nicht so ausgeprägt wie beim ersten Mal
Wenn jemand mit einer RSV-Infektion hustet oder niest, kann er andere Personen in der Nähe mit dem Virus anstecken, indem diese infizierte Tröpfchen in der Luft einatmen oder berühren. Kinder haben in der Regel folgende Symptome:
Naselaufen Fieber Husten und Keuchatmung (ein pfeifender Ton beim Atmen)
Bei älteren Kindern und Erwachsenen sind die Symptome in der Regel nicht so ausgeprägt. Babys können allerdings schwere Symptome haben:
Bei Säuglingen unter 6 Monaten kann das erste Symptom ein Atemaussetzer sein (Apnoe). Manchmal haben sehr kleine Säuglinge schwere Atemprobleme mit starker Keuchatmung und niedrigem Sauerstoffgehalt im Blut.
Es gibt zwar viele Viren, die die gleichen Symptome wie eine RSV hervorrufen, aber Ärzte müssen diese nicht immer unterscheiden. Wenn doch, dann nehmen die Ärzte Abstriche von der Nasenschleimhaut und testen diese. Die meisten Kinder werden zu Hause mit Ruhe und ausreichend Flüssigkeit wieder gesund.
Wenn Sie an Atembeschwerden leiden, behandeln Ärzte sie mit Sauerstoff im Krankenhaus. Vernebler mit Medizin, die bei Keuchatmung wegen Asthma eingesetzt werden (Bronchodilatoren), helfen bei Keuchatmung bei einer RSV-Infektion nicht wirklich. Es gibt keine Impfung gegen RSV. Menschen mit sehr kleinen Kindern sollten sich häufig ihre Hände waschen, um das Baby nicht mit dem Virus anzustecken.
In seltenen Fällen verabreichen die Ärzte monatlich eine Spritze mit Medizin (Palivizumab), die die Auswirkung einer RSV-Infektion abmildern kann. Sie setzen dieses Medikament nur bei Kindern ein, die durch eine RSV-Infektion sehr wahrscheinlich starke Atembeschwerden bekommen (z.B. Copyright © 2023 Merck & Co., Inc., Rahway, NJ, USA und seine verbundenen Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten.
Was tun wenn das Kind RS-Virus hat?
Therapie – Eine wirksame kausale Behandlung der RSV-Infektion existiert nicht. Die Therapie ist symptomatisch und besteht in ausreichender Flüssigkeitszufuhr zur Sekretmobilisation und Freihalten des Nasopharynx mit NaCl-Nasenspülungen oder -tropfen. Nach individuellem Zustand des Patienten können Sauerstoffgaben, Atemunterstützung mit CPAP -Maske oder Intubation und Beatmung erforderlich werden.
- Bei einem Teil der Patienten mit Atemnot kann die Inhalation mit Bronchodilatatoren, insbesondere Adrenalin, helfen, sie beeinflusst den Verlauf einer Bronchiolitis jedoch nicht.
- Eine parallele Überwachung der Sauerstoffsättigung zu Beginn der Inhalationsbehandlung sollte erfolgen, da eine Hypoxämie verstärkt werden kann.
Für RSV-assoziierte Apnoen gibt es keine medikamentöse Behandlung, eine stationäre Überwachung ist wichtig. Als antivirale Therapie steht nur die kaum noch durchgeführte inhalative Ribavirin-Behandlung zur Verfügung. Eine virostatische Wirkung von Ribavirin wurde in vitro nachgewiesen, in Plazebo-kontrollierten Studien zeigte sich bislang kein eindeutiger günstiger Effekt auf die Häufigkeit der Beatmungspflicht, die Dauer der intensivmedizinischen Therapie oder des Krankenhausaufenthaltes bei einer RSV-induzierten Erkrankung und auf die Entwicklung einer Pneumonie.
- Die Ribavirin-Therapie wird daher nicht mehr empfohlen.
- Inhalativ verabreichte Kortikosteroide sind nicht wirksam, weder in der akuten Erkrankungsphase noch zur Prävention der Hyperreagibilität des Bronchialsystems.
- Die systemische Gabe kann zur Verringerung der Akutsymptome und deren Dauer beitragen.
Antibiotikagaben beeinflussen weder den klinischen Verlauf der RSV-Infektion noch die Dauer der Ansteckungsfähigkeit. Eine antibakterielle Therapie ist nur indiziert, wenn eine bakterielle Koinfektion vorliegt. Wichtig ist daher ein sorgfältiges Monitoring auf Anzeichen einer bakteriellen Infektion, wie z.B.
Wie kann ich mein Kind vor RSV schützen?
Wie kann ich mein Kind vor RSV schützen? – Bislang gibt es keinen Schutz zur routinemäßigen Vorbeugung einer RSV-Infektion für alle Säuglinge. Dennoch können Eltern das Risiko einer Erkrankung durch das regelmäßige Waschen von Kleidung, Bett- und Spielzeug ihres Kindes senken.
In welchem Alter ist RSV gefährlich?
Komplikationen, die einen Arztbesuch notwendig machen – Ein schwerer RSV-Verlauf ist selten. Gefährlich für das Kind wird es, wenn sich die Symptome rasch stark verschlechtern. Häufig begleitet eine schmerzhafte Mittelohrentzündung die Erkrankung. Suchen Sie die Kinderarztpraxis auf, wenn Ihr Kind schlechter hört oder über Ohrenschmerzen klagt.
Ritisch wird es, wenn das Kind sehr stark hustet und die Atmung immer schwerer fällt. Bei einem Säugling zieht sich dabei die Haut beim Atmen leicht zwischen die Rippen. Die Bronchien sind verengt und es entstehen deutlich zu hörende Pfeifgeräusche – meist beim Ausatmen. Die Haut und die Lippen Ihres Kindes können sich in diesem Stadium blau verfärben.
Es handelt sich jetzt um einen medizinischen Notfall, da zu wenig Sauerstoff im Blut ist. Suchen Sie sofort einen Arzt auf oder rufen Sie im Zweifel den Rettungsdienst über die Nummer 112. In schweren Fällen kann der RS-Virus eine Lungenentzündung auslösen, die einen Krankenhausaufenthalt notwendig macht.
Warum RSV so gefährlich?
Wie erkennt man eine RS-Infektion? – Da eine RS-Infektion sehr unterschiedlich schwer verlaufen kann, ist sie auch nicht so leicht zu erkennen:
- Beim symptomlosen Verlauf bemerkt die:der Infizierte wahrscheinlich gar nichts von der Erkrankung. Das kommt öfter bei gesunden Erwachsenen vor.
- Beim leichten Verlauf wirkt die Infektion wie ein Schnupfen, mit Niesen, Husten, Halsschmerzen und Krankheitsgefühl. Auch dann wird sie oft gar nicht als RSV-Infektion erkannt.
- Beim schweren Verlauf beschränkt sich der Infekt nicht auf die oberen Atemwege, sondern befällt auch die Bronchien. Es kann zu einer RSV-Bronchiolitis kommen, die vor allem Babys und Kleinkinder mit Risikofaktoren trifft. Sie ist gefürchtet, weil die Kinder schwer krank sind und sich der Zustand innerhalb von Stunden so verschlimmern kann, dass Lebensgefahr besteht.
Allerdings: Selbst nach leichten Verläufen können die Schleimhäute der Atemwege Wochen brauchen, um sich zu erholen. Und: Oft treten in Verbindung mit einer RS-Virusinfektion beim Kleinkind auch Mittelohrentzündungen (Otitis media) auf.Wenn die Symptome nicht so eindeutig sind, kann es sinnvoll sein, das Virus mit einem Rachenabstrich nachzuweisen.
Wie lange ist man RSV positiv?
Inkubationszeit und Ansteckungsdauer – so lange sind RSV-Infizierte ansteckend – Bisher gibt es keine Impfung gegen RSV, nur ein Medikament zur passiven Immunisierung, das aber nur in bestimmten pädiatrischen Risikofällen eingesetzt wird. Daher ist es wichtig, die Ausbreitung so gut wie möglich einzudämmen und Ansteckungen zu vermeiden.
zwei und acht Tagen.
Durchschnittlich dauere es aber
fünf Tage
bis nach einer Infektion die ersten Symptome auftreten. Das Tückische daran: Bereits
einen Tag
nach der Ansteckung können Betroffene das Virus weitergeben, obwohl sie noch gar nichts von ihrer Infektion spüren. Die Ansteckungsfähigkeit dauert aber in der Regel circa
drei bis acht Tage.
Bei immunkompetenten Personen, also Menschen, deren Immunsystem nicht geschwächt ist, nimmt die Ansteckungsfähigkeit innerhalb einer Woche ab. Menschen, die aber über ein geschwächtes Immunsystem verfügen oder aufgrund von Erkrankungen das Immunsystem medikamentös unterdrücken, sind deutlich länger infektiös.
Wer überträgt RS-Virus?
Wie wird das RS-Virus übertragen? – Das Respiratorische Syncytial-Virus wird meist durch Tröpfcheninfektion, also wenn eine erkrankte Person beispielsweise niest oder hustet, oder über kontaminierte Hände und die Berührung mit dem Erreger verunreinigter Oberflächen übertragen.
Kann man Kinder auf RS-Virus testen?
RSV-Bronchiolitis bei Kleinkindern – Abhören ist im Rahmen der Diagnosestellung wichtig | Foto: Canva Der Verdacht auf eine Bronchiolitis kann häufig schon nach dem Abhören gestellt werden. So hört die Ärztin ein typisches „Knister-Rasseln”, die sogenannten „Crackels”. Zur Sicherung der Diagnose wird zudem ein Rachenabstrich genommen und ein PCR-Test gemacht,