Was Kinder Ihren Eltern Nie Verzeihen?

Was Kinder Ihren Eltern Nie Verzeihen
11 Dinge, die ein Kind seinen Eltern nie verzeihen wird

  • Schweigen als Strafe.
  • Kinder zu anderen ‘abschieben’
  • Vernachlässigung der Kinder.
  • Schuld für scheiternde Ehe geben.
  • Die Ängste des Kindes auslachen.
  • Lieblingsspielzeug einfach entsorgen.
  • Zu religiösem Glauben zwingen.
  • Kindern den Mund verbieten.

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Sind Kinder ihren Eltern was schuldig?

Was bin ich meinen Eltern schuldig? Sie wechseln Windeln und ertragen schlaflose Nächte. Sie kochen, backen, füttern und pflegen, helfen bei den Hausaufgaben, karren den Nachwuchs zum Sport oder zum Geigenunterricht. Sie lassen sich Löcher in den Bauch fragen und Lärm über sich ergehen.

  1. Eltern geben viel Zeit, Geduld und Geld für ihren Nachwuchs, im Idealfall zumindest.
  2. Müssen Kinder deshalb etwas zurückgeben? Ein Gespräch mit Dagmar Felix und Julia Pauli von der Universität Hamburg.
  3. Es ist Ende September, aber für viele Menschen dürfte jetzt schon feststehen, wo sie Weihnachten verbringen werden: bei ihren Eltern.

Ist das ein Muss für Kinder? Dagmar Felix: Es dürfte für viele ein Pflichttermin sein. Eltern ist es wichtig, dass ihre Kinder an Weihnachten zu Hause sind. Jenseits aller religiösen Aspekte ist Weihnachten ein emotional sehr aufgeladenes Fest. Wer seine Eltern liebt, tut ihnen mit einem Besuch etwas Gutes, auch wenn er selbst das Fest womöglich lieber woanders mit Freunden feiern würde.

Julia Pauli: Dass viele Menschen das Weihnachtsfest bei den Eltern verbringen, hat mit Ritualen zu tun, die elementar sind für die Aufrechterhaltung von Beziehungen. Wir brauchen bestimmte Standardisierungen, um uns anderen Menschen nahe zu fühlen. Das kann Weihnachten sein, aber auch ein anderes Fest.

Es macht Sinn, Weihnachten zu den Eltern zu fahren, wenn sie einem wichtig sind. Dagmar Felix: Wir schulden unseren Eltern solche Besuche aber nicht. Das Wort „schulden” würde ich im Kontext jeder privaten Beziehung ohnehin ablehnen. Man stelle sich vor, dass die Mutter sagt: Sohn, du schuldest mir, dass du Weihnachten bei mir bist, weil ich dich auf die Welt gebracht und erzogen habe.

Da möchte ich mir nicht ausmalen, wie dieses Fest endet. Weihnachten verläuft oft nicht so harmonisch wie gewünscht, weil sich Menschen zwanghaft versammeln, obwohl sie einander nicht nahe- stehen. Im Idealfall haben Eltern 18 Jahre lang bestmöglich für ihr Kind gesorgt. Ergibt sich daraus nicht doch die Verpflichtung zu einer Dankbarkeit, die sich in Zuwendung äußert? Alles Gute aus Hamburg in einem Newsletter – jede Woche gute Nachrichten Felix: Eltern entscheiden sich für Kinder, nicht umgekehrt.

Dass Eltern sich dann 18 Jahre wunderbar um ihre Kinder kümmern, kann Dankbarkeit erzeugen, aber aus Dankbarkeit ergibt sich keine Verpflichtung. Pauli: Beziehungen basieren immer auf Formen des Austausches. Wenn ich jemandem etwas gebe, dann erwarte ich in irgendeiner Form, dass etwas zurückgeben wird.

  1. Das kann zu Weihnachten passieren, aber auch bei vielen anderen Gelegenheiten, und es muss nicht eins zu eins geschehen: Ich kann etwas Materielles bekommen und etwas Emotionales zurückgeben.
  2. Aber unterscheidet sich die Eltern-Kind-Beziehung nicht von anderen Beziehungen insofern, dass sie selbstlos sein sollte? Pauli: Es gibt keine Beziehungen, die keinen Austausch beinhalten.

Austausch ist die Grundlage des Sozialen. Bei Verwandten geht es allerdings zentral um Sorgebeziehungen. Es gibt bestimmte Menschen in unserem Leben, die mehr Sorge übernehmen oder übernommen haben als andere. Es sind diese Menschen, die man an Weihnachten besucht.

Das kann aber auch eine Schwester der Mutter sein. Früher galten Kinder als Altersversorgung. Wie ist das heute? Felix: Wir haben in Deutschland ein ausgefeiltes Sozialsystem. Kinder sind zur Alterssicherung heute nicht mehr erforderlich – im Gegenteil, man riskiert Altersarmut, wenn man Kinder aufzieht und deshalb nicht voll arbeiten kann.

Pauli: Ich bin mir nicht sicher, ob sich Kinder hierzulande nicht mehr um ihre alternden Eltern kümmern müssen. Selbst wenn Kinder nicht mal einfachste Versorgungsaufgaben übernehmen, muss doch jemand diese Versorgung organisieren. Etliche Eltern werden erwarten, dass ihre Kinder hier einspringen.

Auch das unterscheidet die Eltern-Kind-Beziehung von Freundschaften: Man erwartet von Freunden nicht, dass sie einen im Alter pflegen. Müssen wir dieser Erwartung der Eltern entsprechen? Felix: Aus rechtlicher Sicht gibt es durchaus Pflichten, die allerdings im Gesetz vage formuliert sind. Im BGB steht: Eltern und Kinder sind einander Beistand und Rücksichtnahme schuldig.

Daraus könnte man ableiten, dass ein Kind sich um die Organisation des Pflegeheimplatzes kümmern muss. Wirklich einklagbar sind diese Pflichten aber nicht. Das Gesetz ist das eine, die Moral das andere: Wer seine Eltern fünf Jahre lang nicht einmal besucht hat, wird in seinem Umfeld für Irritationen sorgen.

  • Darf man sich nicht fünf Jahre lang nur um sich selber kümmern? Felix : Natürlich darf man das, aber man macht vielleicht andere unglücklich.
  • Ich möchte allen Menschen, die mir nahestehen, etwas Gutes tun – aber nicht, weil es als moralisch gilt.
  • Es ist mir einfach eine Herzensangelegenheit, mich um einen Freund zu kümmern, dem es schlecht geht.

Und so sollte man es auch mit seinen Eltern halten. Im besten Fall sind Liebe und das Interesse an einer guten Beziehung die Triebfeder, sich seinen Eltern zuzuwenden. Pauli: Wobei dann die Frage ist, was eine gute Beziehung ausmacht. Sie muss nicht unbedingt emotional befriedigend sein.

  1. Eine gute Beziehung kann man auch als eine Beziehung zu einem Menschen definieren, von dem ich weiß, dass er auf jeden Fall da ist, wenn es mir sehr schlecht geht.
  2. Dieses Moment der Institutionalisierung, das gibt es eher bei Verwandtschaft.
  3. Freundschaft ist weitaus fluider, weniger verlässlich.
  4. Manche Kinder rufen ihre Eltern täglich an, andere greifen alle drei Monate zum Hörer.

Wovon hängt das ab? Felix: Das sind Dinge, die in Familien unbewusst ausgehandelt werden. Es gibt keinen allgemeingültigen Rahmen. Wer seiner Mutter Blumen schenkt, wird damit allerdings eine Erwartungshaltung produzieren, und es wird zu Enttäuschungen führen, wenn er beim nächsten Mal keinen Strauß mitbringt.

  • Was man in einer Beziehung gibt, ist immer auch eine Hypothek in die Zukunft.
  • Pauli: Vieles tun wir aufgrund von Nachahmung.
  • Schon als Kinder beobachten wir etwa, wie unsere Cousinen mit ihren Müttern agieren und finden vielleicht, dass dieses Modell auch für uns attraktiv ist, weil beide Parteien – Mütter wie Kinder – sehr zufrieden mit ihrer Beziehung wirken.

Wir werden zudem geprägt von Filmen, Büchern und von Freunden, bei denen wir sehen, dass Beziehungen in einer bestimmten Art und Weise gelebt werden. All das ist Teil eines kulturellen Kontextes, in dem bestimmte Erwartungen produziert werden, die man erfüllen oder auch ganz bewusst verweigern kann.

  • Felix: Die meisten Menschen denken wohl nicht darüber nach, ob sie ihren Eltern etwas schulden, weil sie mindestens 18 Jahre anders sozialisiert worden sind.
  • Grundsätzlich wachsen Kinder doch eher mit einer Nehmermentalität auf.
  • Dass sich dies in dem Moment ändert, in dem sie ausziehen, ist unwahrscheinlich.

Entweder hat man schon als Kind der Mama Blumen geschenkt, oder, Felix:, man wird es später auch nicht tun. Pauli: Es kann schon noch Veränderungen geben, obwohl man in eine bestimmte Familie und Kultur hineingeboren wird. Ich glaube zwar auch nicht, dass dies beim Auszug der Fall ist.

  • Aber wir sehen in Studien deutliche Unterschiede, wenn die ausgezogenen Kinder ihr erstes Kind bekommen.
  • Das definiert die Beziehung zu den Eltern oft neu.
  • Und interessanterweise kommen dort auch neue Formen des Austausches hinzu: Sehr häufig übernehmen die Eltern dann Versorgungsleistungen vor allen gegenüber ihren Töchtern und unterstützen sie mit den Kindern.

Ist es sinnvoll, sich an anderen zu orientieren? Felix: Ich würde jedem raten, seinen eigenen Weg im Umgang mit den Eltern zu finden. Ansonsten bleibt nur zu hoffen, dass man in einer Eltern-Kind-Beziehung intuitiv weiß, was gut für beide Seiten ist – und es gelingt, das auch zu leben.

  1. Was aber ist mit Eltern-Kind-Beziehungen, in denen es nicht so gut läuft? Felix: Wenn eine Beziehung nicht für beide Seiten schön ist, würde ich sie beenden.
  2. Irgendwann allerdings meldet sich vielleicht das Sozialamt und verlangt Geld für den Unterhalt meiner Eltern von mir.
  3. Im sogenannten Rabenvater-Urteil wurde vor vier Jahren ein Sohn zu Unterhaltszahlungen verpflichtet, obwohl sein Vater den Kontakt abgebrochen und den Sohn enterbt hatte.

Felix: Zunächst einmal schulden alle Verwandten in gerader Linie einander Unterhalt – also auch Kinder ihren Eltern. Das BGB wird durch das Sozialrecht ergänzt bzw. überlagert. Dieses sichert die Existenz im Bedarfsfall über die Grundsicherung im Alter: Das Sozialamt zahlt und verzichtet auf den Rückgriff gegenüber den Kindern, es sei denn, diese hätten ein hohes Einkommen, nämlich mehr als 100.000 Euro im Jahr.

  1. Önnen die Eltern nicht von der Rente leben, werden sie also in der Regel durch Sozialleistungen unterstützt, ohne dass die Kinder etwas dazu tun müssten.
  2. Anders ist das aber insbesondere im Fall der Pflegebedürftigkeit: Wenn die Eltern aus ihren Mitteln eine Unterbringung im Heim nicht bezahlen können, springt zwar auch das Sozialamt ein.
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Aber: Der Anspruch, den Eltern ja zivilrechtlich gegen ihre Kinder haben, geht auf das Sozialamt über. Das Amt macht diesen Anspruch dann gegenüber den Kindern geltend, um so jedenfalls einen Teil des an die Eltern gezahlten Geldes zurückzubekommen. Kann dieser grundsätzliche Unterhaltsspruch verwirkt werden? Felix: Ja – genau das war die Frage im besagten Rabenvater-Urteil.

  1. Der Anspruch der Eltern besteht schon nach dem BGB nicht, wenn die Eltern schwerwiegende Verfehlungen gegenüber dem Kind begangen haben.
  2. Wo kein Anspruch besteht, kann er auch nicht auf das Sozialamt übergehen.
  3. Auch das Sozialrecht schließt einen Übergang aus, wenn dieser eine unbillige Härte für das Kind bedeuten würde.

Wann diese Voraussetzungen vorliegen, hängt stets vom Einzelfall ab. Ein normaler Kontaktabbruch reicht dafür – so das Gericht in dem Rabenvater-Prozess – nicht aus. Nicht zahlen muss – so wurde kürzlich in erster Instanz entschieden – eine Frau, deren Mutter sie als kleines Kind in ein Heim gegeben hatte.

Weil die Mutter später ein weiteres Kind bekommen hatte, das bei ihr bleiben durfte und damit deutlich wurde, dass sie nicht per se überfordert gewesen war, hat das Gericht aktuell einen Unterhaltsanspruch der Mutter abgelehnt. Keinen Unterhalt haben auch Kinder zu leisten, die einem nachweisbaren sexuellen Missbrauch durch die Eltern oder erheblicher körperlicher Gewalt ausgesetzt waren.

Finden Sie es richtig, dass es eine rechtliche Verpflichtung zum Elternunterhalt gibt? Felix: Ich halte diese Verpflichtung jedenfalls für sehr rechtfertigungsbedürftig, denn Kinder haben sich ihre Eltern ja nicht ausgesucht. Sozial- und gesellschaftspolitisch ist eine gewisse familiäre Solidarität aber sinnvoll.

  • Wer alles dem Sozialstaat überlässt, zerstört zugleich jegliche individuelle Solidarität.
  • Schon heute mag der Eindruck entstehen, dass man sich selbst um nahe Angehörige nicht kümmern muss.
  • Zudem ist der Elternunterhalt sehr moderat ausgestaltet, sodass der Lebensstandard des Kindes sich nicht deutlich verschlechtert, weil es die Eltern finanziell unterstützen muss.

Pauli: Es ist ein Illusion zu glauben, dass der Staat alles regelt. Es muss doch in Familien vielmehr darum gehen, möglichst früh für alle Familienmitglieder eine faire Beziehung zu etablieren, mit einer Kommunikationskultur, in der die Erwartungen klar sind und wo es auch Grenzen gibt.

Sind erwachsene Kinder für ihre Eltern verantwortlich?

Nicht nur Kinder haben gegenüber ihren Eltern Anspruch auf Unterhalt – das gilt auch umgekehrt. Wenn Mutter oder Vater im Alter im Pflegeheim leben, wenden sich Sozialämter an die Kinder, damit sie sich an den Kosten beteiligen. Aber was können sie verlangen? Und was, wenn Tochter oder Sohn nicht genug eigenes Geld haben, oder die Eltern den Kontakt abgebrochen haben? Mehr zum Thema Karriere In der Polit-Talkshow “Maischberger” wurde am vergangenen Mittwoch wieder das Thema Pflege diskutiert.

  1. Gesundheitsminister Jens Spahn dämpfte gleich die Erwartung, dass sich in den nächsten drei Jahren viel verbessern werde.
  2. Er sei schon zufrieden, wenn Pflegekräfte sagen, es sei besser geworden.
  3. Nicht nur Eltern müssen für ihre Kinder sorgen – auch umgekehrt sind Töchter und Söhne verpflichtet, ihre Mutter und ihren Vater zu unterstützten.

Paragraph 1601 des Bürgerlichen Gesetzbuches regelt, dass Verwandte in gerader Linie einander Unterhalt gewähren müssen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Kinder ihre Angehörigen selbst pflegen müssen. “Gesetzlich ist niemand dazu verpflichtet”, sagt Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbands Deutschland gegenüber der “Bild”-Zeitung,

Sind Kinder das Eigentum ihrer Eltern?

Kinder haben ein Recht darauf, frei zu sein und vor Misshandlungen geschützt zu werden.

Wie viele Kinder brechen den Kontakt zu ihren Eltern ab?

Tränen, Verzweiflung und Schuldzuweisungen – Fast ein Drittel ihres Lebens hat Böhler schon keinen Kontakt mehr zu ihrem erwachsenen Sohn. Er spricht nicht mehr mit ihr, hat vor vielen Jahren seine Telefonnummer und die E-Mailadresse geändert. Warum das so ist, das hat Böhler, die mit richtigem Namen anders heißt, bis heute nicht verstanden.

  • Und erklärt hat ihr Sohn ihr den Grund nie.
  • So jedenfalls erzählt sie es selbst.
  • Ich hab natürlich dann versucht: Briefe, E-Mails, vor der Tür gestanden und dann wurde die Musik lauter gedreht.
  • Ich hab ja gehört, dass er im Zimmer ist oder in der Wohnung ist.
  • Dann gab es natürlich Tränen und Verzweiflung und Schuldzuweisungen: Was hast du jetzt falsch gemacht, dass das Kind dich so behandelt? Das hast du an und für sich nicht verdient, du hast alles getan, was du konntest oder von dem du glaubtest, es ist richtig.” Als der Sohn von Sabine Böhler den Kontakt zu seiner Mutter abbricht, ist er Mitte 20.

Lange denkt Böhler, dass sie die Einzige sei, der so etwas passiert. Doch dann erzählt ihre Nachbarin, dass ihre erwachsene Tochter auch nicht mehr mit ihr spricht. Böhler recherchiert und erfährt: Rund 100.000 erwachsene Kinder in Deutschland haben den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen.

Wann sollte man mit Familie brechen?

3 Gründe dafür, den Kontakt zur Familie abzubrechen – Jede:r von uns hat mit Sicherheit mindestens dieses eine Familienmitglied, ob Elternteil oder etwas weiter entfernt, das bei jedem Treffen diese unfassbar unangenehmen und übergriffen Fragen stellt.

Noch schlimmer: wenn er:sie eigentlich weiß, dass man selbst durch bestimmte Themen getriggert wird, und trotzdem den Finger in die Wunde legt. Feingefühl? Fehlanzeige. Vielleicht bist du dir noch unsicher, ob du diesen Schritt wirklich gehen solltest. Wir haben dir hier ein paar allgemeine Gründe zusammengefasst, bei denen ein Kontaktabbruch definitiv berechtigt ist.

Darüber hinaus gibt es natürlich auch viele individuelle Punkte, die diese Überlegung rechtfertigen. Was Kinder Ihren Eltern Nie Verzeihen 1. Du bist oder warst psychischer beziehungsweise physischer Gewalt ausgesetzt Der offensichtlichste Punkt zu Beginn: Hast du durch diese Person unter verbaler oder körperlicher Gewalt leiden müssen, ist ein Kontaktabbruch mehr als plausibel. Diese Grenzüberschreitung ist alles andere als normal oder in Ordnung und sollte so auch nicht hingenommen werden.

Auch bei “kleinen” Übergriffen, die andere vielleicht im familiären Rahmen als okay empfinden, ist dein eigenes Empfinden gefragt. Wurde eine deiner persönlichen Grenzen überschritten und dein psychisches oder physisches Wohlergehen beeinträchtigt, ist dieser Schritt notwendig.2. Er:sie redet jeden deiner Schritte schlecht Stell dir folgendes vor: Du erzählst deinem Vater, deiner Mutter, deinem Onkel oder deiner Tante begeistert von deinem neuen Job, auf den du so lange hingearbeitet hast.

Statt sich mit dir zu freuen, rümpft er:sie nur die Nase und fragt dich, warum du nicht lieber dieses oder jenes machst – das würde ja schließlich mehr Geld einbringen. Von einem Schlag auf den anderen ist deine Euphorie verflogen, und was bleibt ist ein Gefühl der Enttäuschung und Selbstzweifel,

Ommt dir das in irgendeiner Art bekannt vor? Dann solltest du dir überlegen, ob du die negative Energie dieses Menschen weiterhin in deinem Leben tolerieren möchtest.3. Du wirst ständig bevormundet Als Erwachsener gibt es wohl kaum etwas Schlimmeres, als von Mitmenschen nicht auf Augenhöhe gesehen zu werden.

Das ist in sehr vielen Familien der Fall, wenn dich Verwandte schon seit deiner Geburt kennen und nie so richtig das Bild von dir als Kind aus dem Kopf bekommen. Das wirkt sich auch auf ihren Umgang mit dir aus. In ihren Augen bist du kein mündiger Erwachsener, der seine eigenen Entscheidungen trifft und auch dahintersteht, wenn mal etwas nicht wie gewünscht läuft. Was Kinder Ihren Eltern Nie Verzeihen

Bin ich verpflichtet mich um meine alte Mutter zu kümmern?

Bin ich gesetzlich verpflichtet, im Pflegefall finanzielle Unterstützung für meinen Angehörigen zu leisten? – Im Rahmen des Elternunterhaltes können Unterhaltsverpflichtete, finanziell zur Zahlung herangezogen werden. Dafür müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein: Die bestehenden Leistungen aus der Pflegeversicherung reichen für die notwendige Versorgung des Pflegebedürftigen nicht aus, der*die Pflegebedürftige verfügt über kein eigenes, relevantes Einkommen und/oder Vermögen und die unterhaltsverpflichteten Kinder sind darüber hinaus finanziell leistungsfähig dazu.

Was macht eine gute Beziehung zwischen erwachsenen Kindern und ihren Eltern aus?

Zuhören und in Kontakt bleiben – Zunächst einmal ist gegenseitiges Zuhören das A und O in jeder Beziehung. Egal in welchem Alter die Kinder sind, es ist immer wichtig, ein offenes Ohr für sie zu haben. Selbiges gilt natürlich auch andersherum. Hilfreich sind Rituale, wie etwa das gemeinsame Abendessen.

  1. Dabei kann sich die ganze Familie austauschen und bleibt immer auf dem neuesten Stand, was im Leben der anderen passiert.
  2. Unternehmen Sie gemeinsam etwas Schönes, zum Beispiel spazieren gehen.
  3. Dabei kann man sich wunderbar unterhalten.
  4. Telefonieren Sie mit Ihren Eltern, auch wenn Sie schon ein eigenes Leben führen und in einer anderen Stadt leben.

Entscheidend ist bloß, den Kontakt nie zu verlieren, egal in welchem Alter, das macht eine positive Eltern-Kind Beziehung aus.

Wie oft soll man erwachsene Kinder anrufen?

Aber auch in dieser Frage gilt: Solange es beiden gut damit geht, ist es in Ordnung. Früher hat man in der Psychologie eher gesagt: Einmal die Woche sollten erwachsene Kinder ihre Eltern anrufen, das ist ein gesunder Mittelwert.

Woher weiss ich ob ich eine gute Mutter bin?

5. Du ermutigst dein Kind dazu, seine Ziele und Talente zu verfolgen – Die Expertin ist sich sicher: Wenn Kinder ihre natürlichen Vorlieben und Talente ausleben dürfen, haben sie früh Erfolgserlebnisse, von denen sie lange zehren können. Deswegen macht auch dieser Punkt ihrer Meinung nach gute Eltern aus.

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Woher weiß ich dass ich eine gute Mutter bin?

Die 10 wichtigsten Eigenschaften einer guten Mutter

1. Körperliche Nähe schenken und zulassen

Körperliche Nähe ist ein elementares Grundbedürfnis eines jeden Kindes, so wichtig wie Essen und Schlafen. Es gibt sehr viele Möglichkeiten und kleine Gesten, um diese Nähe herzustellen, z.B. durch Kuscheln, Schmusen, aber auch durch spielerisches Rangeln, Kitzeln und Raufen.

2. Wirkliches Zuhören und ehrliches Interesse am Kind

Wenn uns jemand richtig zuhört, dann geht uns das Herz auf und wir fühlen uns angenommen, bedeutsam, gesehen und einfach wohl. Kein Wunder, dass das wirkliche Zuhören ganz oben auf dieser Liste der wichtigen Eigenschaften einer guten Mutter (und eines guten Vaters) steht.

4. Vertrauen und Zutrauen ins Kind

Wenn uns jemand etwas zutraut, beflügelt uns das! Auch Erwachsene spüren und schätzen den Effekt des Vertrauens und Zutrauens noch sehr. Und noch viel wichtiger ist diese Haltung des Vertrauens für Kinder. Eine Mutter (und ein Vater), die ihr Kind ausprobieren lässt und ihm zutraut, Lösungen zu finden, befähigt es dazu, Herausforderungen, kleine und große, selbst zu meistern.

5. Verlässlichkeit, also da zu sein, wenn sie gebraucht wird

Sie ist von den ersten Lebensstunden eines Babys an überlebenswichtig und bleibt für immer bedeutsam: Verlässlichkeit. Wenn Kinder das Gefühl haben können, dass Mama verlässlich für sie da ist, wenn sie sie brauchen, wächst so etwas wie eine unsichtbare Schutzschicht um sie herum, die sie in allen Lebenslagen stärkt.

6. Akzeptanz gegenüber dem Kind, so wie es ist

Eine gute Mutter versucht nicht, ihr Kind nach ihren eigenen Wunschvorstellungen zu formen, sondern versucht es als das Menschenwesen anzunehmen, zu lieben und zu fördern, das es nun einmal ist. Dafür braucht sie einen offenen und liebevollen Blick auf ihr Kind und sollte mit sich selbst im Reinen sein (um nicht eigene Wünsche an das Leben allzu sehr auf ihr Kind zu projezieren).

7. Selbstreflexion und Offenheit

Eine gute Mutter (und ein guter Vater!) reflektiert sich selbst. Sie stellt sich zum Beispiel genau diese Frage: Bin ich eine gute Mutter? Und was macht überhaupt eine gute Mutter aus? Oder sie fragt sich, ob die Erziehungs-Vorsätze, die sie noch während der Schwangerschaft hatte, wirklich so alltagstauglich sind und hat keine Angst, diese immer wieder über Bord zu werfen und ihr Verhalten nachzujustieren.

8. Mut zu Unvollkommenheit und keine Angst vor Fehlern

Eine gute Mutter ist keine Übermutter. Wer mag schon Menschen, die glauben alles richtig zu machen? Menschen sind unvollkommen und überhaupt nicht perfekt und am wunderbarsten sind solche, die ihre Schwächen mit einem liebevollen Augenzwinkern auch zugeben können.

9. Zeit haben für Kinder, und das gerne und mit Freude

Nein, eine gute Mutter muss nicht andauernd mit ihren Kindern spielen und sie bespaßen! Aber alle Kinder wünschen sich eine Mutter (und einen Vater), die sich immer wieder auch Zeit für sie nimmt, sie z.B. einbezieht bei einfachen Tätigkeiten im Haushalt, ihnen Dinge zeigt und erklärt, mit ihnen spricht, z.B.

10. Eigene Zufriedenheit und Freude am Leben

Eine gute Mutter kümmert sich auch um sich selbst und sagt “ja” zum Leben. Dieses Vorbild lässt Kindern Flügel wachsen. Eine Mutter, die Zufriedenheit ausstrahlt, macht auch Kinder zufrieden, ja, so einfach ist das manchmal. Die Eigenschaften einer guten Mutter wurden von urbia-Müttern in unserem Forum beschrieben.

Haben Kinder auch Pflichten?

Sind Kinder verpflichtet den Eltern zu helfen? – Ja. Zum Beispiel hält § 1619 BGB fest: „Kind ist, solange es dem elterlichen Hausstand angehört und von den Eltern erzogen oder unterhalten wird, verpflichtet, in einer seinen Kräften und seiner Lebensstellung entsprechenden Weise den Eltern in ihrem Hauswesen und Geschäft Dienste zu leisten”.

Haben Kinder Verantwortung für ihre Eltern?

Bleisch: Kind zu sein ist keine Erbschuld, mit der wir auf die Welt kommen und die wir gegenüber den Eltern begleichen müssten. Allein weil sich die Eltern um ihr Kind gekümmert haben, als es klein war, muss das Kind sich im Alter nicht um seine Eltern kümmern.

Was sind die Pflichten einer Mutter?

Welche Pflichten der Eltern ergeben sich aus der Vermögenssorge? – Grundsätzlich steht den Eltern die Vermögenssorge für das gesamte Vermögen des Kindes zu. Sie umfasst alle tatsächlichen und rechtlichen Maßnahmen, die darauf gerichtet sind, das Kindesvermögen zu erhalten, zu verwerten und zu vermehren.

Die Vermögenssorge berechtigt die Eltern zur Vertretung des Kindes, insbesondere auch in Rechtsstreitigkeiten. Zum Kindesvermögen gehören Grundbesitz, Wertpapiere, Kontoguthaben, Renten usw. sowie die daraus erzielten Einkünfte. Weiterhin zählt zum Kindesvermögen, was das Kind aus Arbeit oder selbstständigem Geschäftsbetrieb erwirbt und was dem Kind zur freien Verfügung überlassen wird.

Die Elternpflichten, die sich aus der Vermögenssorge ergeben, können von den §§ 1638 ff. BGB abgeleitet werden. Beispielsweise haben die Eltern die Pflicht,

ein Erbvermögen des Kindes, das den Wert von 15.000 € übersteigt, zu verzeichnen und das Verzeichnis mit der Versicherung der Richtigkeit und Vollständigkeit beim Familiengericht einzureichen – das Gleiche gilt auch bei Abfindungen über 15.000 €, die anstelle von Unterhalt gewährt werden (§ 1640 BGB); in Vertretung des Kindes grundsätzlich keine Schenkungen zu machen (§ 1641 BGB); das Geld des Kindes nach den Grundsätzen einer wirtschaftlichen Vermögensverwaltung anzulegen, soweit es nicht zur Bestreitung von Ausgaben bereitzuhalten ist (§ 1642 BGB); in bestimmten Fällen die Genehmigung des Familiengerichts einzuholen, zum Beispiel bei Grundstücksgeschäften, Beginn eines neuen Erwerbsgeschäfts (§§ 1643, 1645 BGB).

Zuwiderhandlungen führen gegebenenfalls zu Erstattungs- und Schadensersatzansprüchen.

Können Kinder für Eltern belangt werden?

Wer ist unterhaltspflichtig beim Elternunterhalt – Der Elternunterhalt richtet sich unter anderem nach dem Einkommen des Kindes. Elternunterhalt ist die rechtliche Verpflichtung von Kindern und (auch indirekt) den Schwiegerkindern, im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten durch den Unterhalt den Lebensbedarf der (Schwieger-)Eltern zu sichern.

Grundsätzlich ist ein Kind nur unterhaltspflichtig, wenn es leistungsfähig ist. Dies bedeutet nach § 1603 Abs.1 BGB : (1) Unterhaltspflichtig ist nicht, wer bei Berücksichtigung seiner sonstigen Verpflichtungen außerstande ist, ohne Gefährdung seines angemessenen Unterhalts den Unterhalt zu gewähren.

Neben dem Selbstbehalt und dem Schonvermögen, sind Unterhaltszahlungen an die eigenen Kinder oder/und (Ex-)Ehegatten gegenüber dem Elternunterhalt vorrangig, Auch die eigene Altersvorsorge hat Vorrang. Dazu darf das Kind fünf Prozent seines Bruttoeinkommens über das gesamte Erwerbsleben hinweg in die eigene Altersvorsorge einzahlen.

Im Februar 2014 entschied der Bundesgerichtshof, dass Kindern ihren Eltern gegenüber unterhaltspflichtig sind, auch wenn sie Jahre lang keinen Kontakt hatten. Haben die Eltern mehrere Kinder mit genügend Einkommen, haften alle anteilig, Der Elternunterhalt wird auf Geschwister somit verteilt. In welchen Höhen die Kinder den Unterhalt zahlen müssen, ergibt sich aus deren Einkommens- und Vermögensverhältnissen unter Berücksichtigung des Selbstbehalts,

Kommt nur ein Kind für den Unterhalt auf, obwohl die Geschwister genug Einkommen und Vermögen hätten, kann es finanziellen Ausgleich fordern. Elternunterhalt der Schwiegerkinder Das Einkommen des Ehepartners des Kindes kann zwar nicht direkt aber indirekt belangt werden.

  1. Dies ergibt sich aus § 1604 S.1 BGB : Lebt der Unterhaltspflichtige in Gütergemeinschaft, bestimmt sich seine Unterhaltspflicht Verwandten gegenüber so, als ob das Gesamtgut ihm gehörte.
  2. Ist beispielsweise das Kind unverheiratet und verdient netto 3.000 Euro, so kann es nach weiteren Abzügen (Selbstbehalt etc.) sein, dass das Kind keinen Elternunterhalt zahlen kann.

Ist das Kind allerdings verheiratet und die Ehefrau verdient ebenfalls 3.000 Euro netto, kann es sein, dass das unterhaltspflichtige Kind etwa 759 Euro monatlich zahlen muss. Vereinfacht ausgedrückt, wird dann auch Elternunterhalt vom Schwiegerkind gezahlt.

Warum Kinder ihren Eltern nichts schuldig sind?

5 Fragen an – Barbara Bleisch Frau Bleisch, Eltern haben alle, das gehört zum Leben dazu. Warum widmen Sie als Philosophin der an sich gewöhnlichen Beziehung zu den eigenen Eltern ein ganzes Buch? Familie gehört tatsächlich zum Leben dazu, und die Beziehung zu unseren Eltern ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens.

Dabei ist es nicht nur die zentrale Bedeutung der Eltern-Kind-Beziehung, sondern auch deren vermeintliche Selbstverständlichkeit, die mich als Philosophin interessiert. Denn es ist alles andere als klar, was eine ethisch gelingende Beziehung zu den eigenen Eltern eigentlich ausmacht. Man muss nicht erst die Weltliteratur studieren – schon ein Gespräch mit Freunden reicht, um zu verstehen: Familien können Orte des Glücks sein, aber sie sind auch anfällig für Verrat, Verletzung, Missgunst.

Und selbst in Familien, in denen man sich wohlgesonnen ist, stellt sich die Frage, was wir als Kinder unseren Eltern schuldig sind: Wieviel Loyalität ist gefordert, wie sehr sollte man sich umeinander kümmern und auf welche Empfindlichkeiten muss Rücksicht genommen werden? Anders als Freundschaften sind Familienbeziehungen zudem stark von Konventionen überlagert.

  1. Entsprechend werden auch von außen hohe Erwartungen an Eltern und Kinder herangetragen.
  2. Onventionen kritisch zu prüfen, ist unbequem, war aber stets eines der Kernanliegen der Philosophie.
  3. Der Titel Ihres Buches ist provokant: Erst einmal gehen doch alle davon aus, dass sie ihren Eltern eine Menge schulden! Als ich mit der Arbeit an dem Buch begann, war genau das auch meine Ansicht.
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Und übrigens habe ich sie nicht völlig über Bord geworfen. Was ich wissen wollte, war jedoch, wie diese Intuition genau begründet ist. Und je länger ich darüber nachgedacht und mich in die philosophische Literatur eingearbeitet habe, desto klarer wurde mir, dass die herkömmlichen Gründe für die These, dass Kinder ihren Eltern moralisch etwas schulden, nicht überzeugen: Weder der Verweis auf das Lebensgeschenk, noch auf die Blutsbande, noch auf die elterliche Fürsorge bürden den Kindern moralische Verpflichtungen auf.

Inder haben um ihre Existenz nie gebeten, und die Kinder aufzuziehen, war die Pflicht der Eltern. Außerdem haben auch Kinder ihren Eltern meist eine Menge geschenkt – an Lebenssinn, Bewunderung und Liebe. Kinder im Erwachsenenalter generell als moralische Schuldner ihrer Eltern zu sehen, halte ich daher mittlerweile für völlig falsch.

Hinzu kommt: Schuldgefühle trennen; sie verbinden nicht. Die normative Kraft, die uns verpflichtet, sollte das lebendige Interesse aneinander oder, im besten Fall, die wechselseitige Liebe sein. Kinder sind also gänzlich frei, wie sie sich ihren Eltern gegenüber verhalten? Nein, sicher nicht.

Wir sind immer verpflichtet, unser Gegenüber zu achten, anderen nicht mutwillig Schaden zuzufügen und auf sie und ihre Gefühle Rücksicht zu nehmen. Anders gesagt: Natürlich schulden Kinder ihren Eltern etwas, zum Beispiel eben grundlegenden Respekt – und viele Kinder lassen es an diesem Respekt gegenüber den eigenen Eltern vermissen.

Wichtig ist aber, dass wir diese Pflicht nicht haben, weil es sich um unsere Eltern handelt. Es ist nicht die Tatsache, dass ich jemandes Kind bin, die mich verpflichtet, sondern die Menschlichkeit als solche: Ausbeuten, verraten oder mutwillig schädigen dürfen wir niemanden – also auch nicht die eigenen Eltern.

Das zu betonen ist gerade mit Blick auf intime Verhältnisse, wie es Familienbeziehungen sind, wichtig: Weil man sich so nahe war und vielleicht noch ist, kennt man die wunden Punkte des Gegenübers und kann sich besonders einfach verletzen. Dies zu tun, wäre respektlos. Respektvolle Menschen gehen überdies nicht achtlos über Bedürfnisse und Erwartungen von Anderen hinweg – und zwar insbesondere dann nicht, wenn diese Bedürfnisse der gemeinsamen Geschichte erwachsen.

Doch elterliche Erwartungen als grundsätzlich berechtigt anzuerkennen und sie ernst zu nehmen, heißt nicht, unhinterfragt zu tun, was Eltern sich wünschen. Wir dürfen unsere Eltern enttäuschen, denn wir alle haben auch die Aufgabe, ein eigenes Leben zu leben.

  1. Aber greifen Sie damit nicht die Familie als eine der wichtigsten Stützen der Gesellschaft an? Ich bin um die Familie als Pfeiler der Gesellschaft nicht besorgt und ich habe nicht das geringste Interesse daran, sie anzugreifen.
  2. Ich bin als Philosophin der ethischen Frage nachgegangen, wie sich das Gefühl von Verpflichtung, das viele Menschen ihren Eltern gegenüber haben, begründen lässt.

Und meine Arbeit hat mich zu dem Ergebnis geführt, dass es sich nicht allein dadurch begründen lässt, dass man das Kind von jemandem ist: bloße Kindschaft verpflichtet moralisch zu nichts! Wenn ich überhaupt ein gesellschaftspolitisches Anliegen in Sachen Eltern-Kind-Beziehung habe, geht es mir ganz im Gegenteil darum, die Familie zu stärken, indem wir sie von überfrachteten Vorstellungen befreien.

Es ist mir schleierhaft, wie die Familie ausgerechnet durch das Pochen auf eine Schuldigkeit geschützt werden soll. Eltern wünschen sich in aller Regel Zuwendung, die Kinder aus freien Stücken schenken und nicht aus Furcht, die Eltern zu enttäuschen. Wenn wir die Familie als wichtige Stütze der Gesellschaft begreifen, dann sollten wir uns für die Idee öffnen, dass die Gesellschaft ihrerseits Grund hat, die Familie und damit auch die Eltern-Kind-Beziehung zu stützen.

Dazu gehört, einander bei Bedarf zu entlasten, wenn es etwa um die Betreuung pflegebedürftiger Familienangehöriger geht. Wer jemals mit Blick auf die eigenen Eltern oder Großeltern diese Aufgabe übernommen hat, weiß, wie intensiv diese Erfahrung ist, wie verbindend und kostbar und wie trennend und beziehungsgefährdend zugleich sie sein kann.

  • Eine Gesellschaft, die auf die Familienbande als stützenden Pfeiler setzt, sollte bereit sein, erwachsene ‚Kinder’ in dieser Aufgabe zu unterstützen, statt sie mit ihr alleinzulassen, indem man entsprechende Pflichten aufgrund von Kindschaft behauptet.
  • Warum wühlt die Menschen die Frage nach dem Verhältnis zu ihren Eltern so sehr auf? Eltern sind, wie der Schriftsteller Peter Weiss einst schrieb, die „Portalfiguren” unseres Lebens.

Wir können noch so sehr auf Distanz gehen, Familie ist uns, wenn nicht in Fleisch und Blut, dann sicher in unsere Identität übergegangen. Wir haben deshalb guten Grund, uns um ein gutes Verhältnis zur Herkunftsfamilie zu bemühen – und müssen dennoch unseren eigenen Weg finden.

Eltern sind überdies die Personen, durch die wir die Idee von Pflichten überhaupt erst kennenlernen. Es braucht eine lange Zeit der Emanzipation, bis wir verstehen, dass nicht alles, was unsere Eltern sich von uns wünschen, auch unsere Pflicht ist. Viele Menschen sind sich diesbezüglich unsicher, und also trifft die Frage, was wir unseren Eltern schulden, einen neuralgischen Punkt.

Mein Buch will diese Frage nicht entscheiden, sondern uns helfen, über sie nachzudenken. Darin sehe ich die Aufgabe der Philosophie. Mir geht es darum, zu zeigen, dass die Antwort auf die Frage, was Kinder ihren Eltern schulden, von ihrer Beziehung zu ihren Eltern abhängt und nicht allein am Verwandtschaftsverhältnis liegt.

Sind Kinder verpflichtet für die Eltern zu sorgen?

Reicht bei den Eltern das Geld für die Pflege im Alter nicht, bittet der Staat bei höheren Einkommen und Vermögen die Nachkommen zur Kasse. Wir zeigen, wann und in welchem Umfang Sie für die Pflege Ihrer Eltern aufkommen müssen. Das Wichtigste in Kürze:

  • Seit dem 1. Januar 2020 sind Kinder ihren Eltern erst ab einem Jahresbruttoeinkommen von 100.000 Euro zum Unterhalt verpflichtet.
  • Entscheidend für die Prüfung der Einkommensgrenze ist nur das Einkommen des Kindes. Sollten Sie also zusammen mit dem Einkommen Ihres Ehepartners auf mehr als 100.000 Euro kommen, verpflichtet das nicht zum Unterhalt für Ihre Eltern – nur Ihr eigenes Einkommen gilt.
  • Den Anspruch auf Elternunterhalt machen in aller Regel Sozialhilfeträger geltend und fordern, dass Sie Einkommen und Vermögen offenlegen.
  • Müssen Sie keinen Unterhalt für Ihre Eltern zahlen oder reicht der gezahlte Unterhalt nicht für die Kosten, bekommen Ihre Eltern Sozialhilfe.

On Irgendwann kommen die meisten Senioren und Seniorinnen zu einem Punkt, an dem sie den Alltag nicht mehr alleine bewältigen können – sie werden pflegebedürftig. Doch Pflege im Alter ist teuer! Wenn Pflegeversicherungen, Rente und Vermögen die Kosten nicht abdecken, sind die nächsten Angehörigen gefordert.

  • Oft heißt das: Kinder haften für ihre Eltern.
  • In vielen Fällen übernimmt der Nachwuchs die Verantwortung freiwillig und regelt die Pflege der Eltern unter sich.
  • Oder die Eltern sorgen früh vor und treffen Vorkehrungen für den Fall der Fälle.
  • Etwa indem sie ihr Haus verkaufen und in Einrichtungen für altengerechtes Wohnen umziehen.

Dennoch wird häufig vom Sozialamt geklärt, wer für den Unterhalt eines Pflegebedürftigen aufkommen muss. Seit Anfang 2020 müssen Kinder für ihre pflegebedürftigen Eltern nur noch dann Unterhalt zahlen, wenn sie ein Jahresbruttoeinkommen von mehr als 100.000 Euro haben.

Für was sind Eltern verantwortlich?

Welche Pflichten der Eltern ergeben sich aus der Vermögenssorge? – Grundsätzlich steht den Eltern die Vermögenssorge für das gesamte Vermögen des Kindes zu. Sie umfasst alle tatsächlichen und rechtlichen Maßnahmen, die darauf gerichtet sind, das Kindesvermögen zu erhalten, zu verwerten und zu vermehren.

Die Vermögenssorge berechtigt die Eltern zur Vertretung des Kindes, insbesondere auch in Rechtsstreitigkeiten. Zum Kindesvermögen gehören Grundbesitz, Wertpapiere, Kontoguthaben, Renten usw. sowie die daraus erzielten Einkünfte. Weiterhin zählt zum Kindesvermögen, was das Kind aus Arbeit oder selbstständigem Geschäftsbetrieb erwirbt und was dem Kind zur freien Verfügung überlassen wird.

Die Elternpflichten, die sich aus der Vermögenssorge ergeben, können von den §§ 1638 ff. BGB abgeleitet werden. Beispielsweise haben die Eltern die Pflicht,

ein Erbvermögen des Kindes, das den Wert von 15.000 € übersteigt, zu verzeichnen und das Verzeichnis mit der Versicherung der Richtigkeit und Vollständigkeit beim Familiengericht einzureichen – das Gleiche gilt auch bei Abfindungen über 15.000 €, die anstelle von Unterhalt gewährt werden (§ 1640 BGB); in Vertretung des Kindes grundsätzlich keine Schenkungen zu machen (§ 1641 BGB); das Geld des Kindes nach den Grundsätzen einer wirtschaftlichen Vermögensverwaltung anzulegen, soweit es nicht zur Bestreitung von Ausgaben bereitzuhalten ist (§ 1642 BGB); in bestimmten Fällen die Genehmigung des Familiengerichts einzuholen, zum Beispiel bei Grundstücksgeschäften, Beginn eines neuen Erwerbsgeschäfts (§§ 1643, 1645 BGB).

Zuwiderhandlungen führen gegebenenfalls zu Erstattungs- und Schadensersatzansprüchen.

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