Wie Trauern Kinder?

Wie Trauern Kinder
Kinder trauern anders – Grundsätzlich trauern Kinder anders als Erwachsene. Die kindliche Trauer zeigt sich oft sprunghaft: Die Kinder weinen und im nächsten Moment sind sie wieder fröhlich. Sie agieren oftmals spontan, ziehen sich zurück oder sind aggressiv.

Wie drücken Kinder Trauer aus?

6. Kindertrauer – Kinder drücken ihre Trauer oft anders aus, als Erwachsene es erwarten:

Manche lachen, statt zu weinen, um sich vor dem Unfassbaren zu schützen. Manche werden aggressiv, weil sie überfordert sind. Manche sind besonders lieb, damit die Eltern nicht noch trauriger werden. Manche entwickeln unter Umständen Fantasien, die beängstigender sind als die Realität.

In welchem Alter begreifen Kinder den Tod?

Kinder zwischen 3 und 6 Jahren: Tod als vorübergehender Zustand – Zwischen drei und sechs Jahren entwickeln Kinder erste vage Vorstellungen vom Tod. Allerdings ist der Tod für sie immer noch ein vorübergehender Zustand. Er wird assoziiert mit Dunkelheit und Bewegungslosigkeit.

Ein wesentlicher Punkt: Der Tod ist immer der Tod anderer. Der Bezug zur eigenen Person ist noch nicht herstellbar, auch wenn Kinder in diesem Alter oft recht unbefangen und sehr interessiert den Tod erforschen. Andererseits ist die Verwirrung und Verstörung bei konkret erlebten Verlusten oft sehr groß.

Nicht selten kommt es bei diesen Kindern zu einer Regression des Verhaltens: So kann beispielsweise ein vorher trockenes Kindes wieder einnässen.

Ist es normal das Kinder in der Trauer Schuldgefühle entwickeln können?

Kinder trauern anders KINDER ZEIGEN IN IHRER TRAUER SEHR WECHSELHAFTE GEFÜHLE Eben waren sie noch tieftraurig, und gleich darauf lachen sie wieder vergnügt. Kinder leben in der Gegenwart und machen das, was sie gerade machen, mit Hingabe. Sie beschäftigen sich kaum mit Gedanken über Kommendes und können Gefühle nebeneinander stehen lassen.

  1. Das ermöglicht ihnen, mit den intensiven Gefühlen umzugehen, die während der Trauer auftauchen.
  2. INDER TRAUERN ANDERS ALS ERWACHSENE – SIE TRAUERN AUF IHRE WEISE Sie drücken ihre Trauer weniger über die Sprache aus, weil ihnen die Reife und die Worte fehlen, um ihre Gefühle benennen zu können.
  3. INDER DRÜCKEN IHRE TRAUER IM SPIEL AUS Ihre Gefühlswelt und ihre Gedanken spiegeln sich im Spiel, beim Malen und in anderen Aktivitäten wider.

In Rollenspielen bspw. spielen sie das Erlebte nach und verarbeiten es dadurch. Dabei zeigen sich sprunghafte Wechsel von Traurigkeit zu Spiel und Spaß. KINDER DRÜCKEN IHRE TRAUER IN VERÄNDERTEN VERHALTENSWEISEN AUS Kinder werden im Trauerprozess von Emotionen überwältigt und begreifen nicht, was mit ihnen geschieht.

  • Kinder verlieren die Freude an Dingen, die ihnen vorher Spaß gemacht haben.
  • Kinder fallen nicht selten in frühere Entwicklungsphasen zurück (Bettnässen, Daumen lutschen) und “verlernen” zuletzt erworbene Fähigkeiten.
  • Häufig kommen auch Schlafstörungen (Alpträume) und Konzentrationsschwierigkeiten (Rückgang der Schulleistungen) vor.
  • Einige Kinder ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück.
  • Manche Kinder übernehmen anfangs Verhaltensweisen des Verstorbenen oder tragen Gegenstände von diesem bei sich, um sich ihm nah zu fühlen. Manche Kinder übernehmen auch Aufgaben des Verstorbenen.
  • Jüngere Kinder suchen häufig den Verstorbenen – sie erwarten ihn wieder (ein Gedeck mehr am Tisch).
  • Wut ist eine häufige Reaktion der Kinder auf den Verlust. Sie werden abweisend, gereizt und aggressiv. Teilweise ist es eine allgemeine Wut, die willkürlich alle trifft (der Verlust wird als ungerecht angesehen) – teilweise ist sie gegen bestimmte Personen gerichtet und drückt sich in direkten Vorwürfen an die Eltern oder andere aus, die den Tod hätten “verhindern” können. Wütende Kinder wissen nicht, wie sie ihre Gefühle anderweitig ausdrücken können.
  • Kinder (Grundschulkinder) haben oft Schuldgefühle, die leider nicht selten von unbedachten Äußerungen der Erwachsenen herrühren (du bringst mich mit deiner ewigen Fragerei noch ins Grab, ist ja zum Totlachen, mit ist sterbenslangweilig, ich könnte dich umbringen etc.). Manche Kinder glauben, an dem Tod in irgendeiner Weise schuld zu sein – ihn durch Gedanken und Wünsche herbeigeführt zu haben. Sie machen sich folglich Vorwürfe; oder sie fühlen sich schuldig, weil sie selbst noch leben.
  • Trauernde Kinder plagen oft Ängste. Sie haben Angst, sie selbst oder andere wichtige Bezugspersonen könnten ebenfalls sterben. Trennungsängste äußern sich in der Angst um die noch lebenden Angehörigen.

Die Vorstellungen über Sterben und Tod sind bei Kindern sehr unterschiedlich. Sie sind abhängig von eigenen Erfahrungen mit diesem Thema, von Familiensituation und Wissensstand etc. Dennoch lassen sich grundsätzliche Aussagen darüber machen, welche Vorstellungen Kinder in verschiedenen Altersstufen haben.

Inder bis zu drei Jahren In diesem Alter verbinden Kinder keine Vorstellungen mit den Begriffen Tod und Sterben. Sie können sich die Welt nur als lebendig vorstellen (Teddy muss gestreichelt werden). Tot sein und weg sein sind gleichbedeutend. Die Abwesenheit eines geliebten Menschen löst eine traurige Stimmung aus.

Kinder zwischen drei und sechs Jahren Die Kinder lernen in dieser Zeit, dass es Übergänge von beweglich zu unbeweglich – von lebendig zu tot gibt. Tot sein und wieder lebendig sein gehört zu ihrem Spielalltag. Dabei wird der Tod noch nicht als etwas Endgültiges erlebt, weil die Zeitvorstellung dafür fehlt.

  • Der Tod wird als vorübergehender Zustand des Schlafens oder der Reise angesehen – als eine Art Abwesenheit, die sich wieder auflöst.
  • Der Tod wird auch nicht als unvermeidlich erfasst.
  • Durch bestimmte Verhaltensweisen kann er vermieden werden (verstecken).
  • Er ereilt nicht sie selbst, sondern nur einige andere Menschen.

Kinder in diesem Alter sind neugierig zu erfahren, was es mit dem Tod auf sich hat. Die entsprechenden Gefühle, die der Tod auslöst, fehlen noch. Kinder von sechs bis neun Jahren Das sachliche Interesse am Tod ist jetzt am größten. Am Ende dieser Altersstufe interessieren sich Kinder nüchtern und wissbegierig für alles, was mit Tod, Leichen, Beerdigung, Friedhof usw.

  1. Zu tun hat.
  2. Ihnen wird bewusst, dass der Tod etwas Dauerhaftes und Endgültiges ist.
  3. Sie stellen sich den Tod personifiziert vor (Sensenmann, Skelett) und verbinden mit ihm nun auch entsprechende Gefühle, Trauer und Angst.
  4. Ängste vor dem Tod der Eltern treten auf. Mit ca.
  5. Acht Jahren wird das Sterben auch als eigenes Schicksal angenommen.

Die Frage taucht auf, was nach dem Tod kommt. Die Kinder beginnen, bei dem für sie unannehmbaren und unerträglichen Gedanken des eigenen Sterbens an die Unsterblichkeit des Menschen zu glauben. Kinder von zehn bis zwölf Jahren Kinder in dieser Altersstufe wollen die Realität begreifen.

Einige haben auch schon eigene Erfahrungen mit Sterben und Tod gemacht (Großeltern, Tiere). Sie empfinden die gleichen Trauergefühle wie Erwachsene und haben ernsthafte Befürchtungen um den Verlust geliebter Menschen. Das Bewusstsein, selbst älter zu werden und sterben zu müssen, ist entwickelt. Jugendliche ab zwölf Jahren Sie können die Endgültigkeit und die Bedeutung des Todes emotional weitreichend erfassen.

Alle wesent-lichen Denkmuster, die auch Erwachsene haben, sind ihnen kognitiv zugänglich. Abwehr und Unbehagen dem Tod gegenüber können sie schroff formuliert zum Ausdruck bringen. Der Tod wird als unausweichliches Ereignis akzeptiert. EINE VORBEREITUNG AUF DAS EREIGNIS DES TODES Kinder sollten behutsam auf die Themen Sterben und Tod vorbereitet werden, besonders, wenn ein nahes Familienmitglied im Sterben liegt.

  • INFORMATIONEN Für Kinder ist es wichtig, in den Prozess der Trauer mit einbezogen zu werden.
  • Bemühungen, das Kind schützen zu wollen, können dem Kind sehr schaden.
  • Inder spüren, wenn etwas nicht stimmt und fühlen sich ausgeschlossen, wenn niemand mit ihnen darüber spricht.
  • Inder haben das Recht zu erfahren, was passiert ist.

Sie sollten kindgerecht über die Umstände des Todes informiert werden – was geschehen ist und was die nächsten Schritte sind. Erwachsene sollten nie ausweichend oder vertröstend auf die Fragen des Kindes antworten, in der Hoffnung, das Kind würde wieder vergessen, was der Erwachsene nicht beantworten will oder kann.

  1. Erwachsene können einen guten Zugang zu Kindern finden, wenn sie ihre Fragen ehrlich und offen beantworten, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.
  2. Inder fragen von sich aus (meist sehr direkt), wenn sie mehr wissen wollen und beenden ihr Fragen von selbst, wenn sie genug erfahren haben.
  3. Es ist normal, dass kleine Kinder ihre Fragen über den Tod wiederholen.

Sie lernen durch Wiederholungen und müssen deshalb immer wieder die Geschichte des Geschehenen hören. KEINE SPRÜCHE UND AUSFLÜCHTE Umschreibende Formulierungen, die das Kind vermeintlich schützen sollen, verwirren und verunsichern es mehr, als dass sie ihm helfen.

  • Beispiele:
  • “Opa ist für lange Zeit weggegangen” – Warum ist er einfach verschwunden? Folge: Wut, Schuldgefühle
  • “Oma ist eingeschlafen” – Schlaf und Tod sind dasselbe. Folge: Einschlaf- und Schlafstörungen
  • “Wir haben Opa verloren”: Kein Problem, dann müssen wir Opa eben suchen!
  • “Du bringst mich mit deiner ewigen Fragerei noch ins Grab” – Folge: Ängste und Schuldgefühle

, DEN REALEN ABSCHIED VOM VERSTORBENEN Kinder, sofern sie es wünschen, sollten in die wichtigen Dingen einbezogen werden, die im Zusammenhang mit dem Tod bzw. dem Verstorbenen stehen (Abschied nehmen, Gestaltung der Trauerfeier usw.). Nachdem mit dem Kind über die Trauerfeier gesprochen wurde und ihm der Ablauf und die Umstände in altersgerechter Sprache erklärt wurden, sollte es sich entscheiden können, ob es an der Trauerfeier teilnehmen möchte oder nicht.

  • Es sollte an der Seite eines vertrauten Menschen den Abschied in der Geborgenheit und im Schutz spürbarer Nähe erleben dürfen.
  • Man sollte darauf vorbereitet sein, dass das Kind seine Meinung kurz vor oder während der Beisetzung ändert.
  • Es sollte dann die Möglichkeit bestehen, dass das Kind die Trauerfeier mit seiner Begleitperson verlassen kann.

AUFMERKSAME BEGLEITER Alle Fragen des Kindes sollten offen und ehrlich beantwortet werden, jedoch mit Einfühlungsvermögen und Vorsicht (Wie hast du dir das gedacht?) Diese Behutsamkeit ermöglicht es, die kindlichen Vorstellungen zu erkunden und vermeidet eine Überforderung des Kindes.

  • Ein Kind verlangt mit seiner Frage keine wissenschaftliche Erklärung, sondern Beruhigung und Klärung.
  • Bei kindlichen Fragen ist immer auf die Motivation der Frage zwischen den Zeilen zu achten.
  • Am Ende eines Gespräches sollte immer gefragt werden, ob das Kind mit der Antwort zufrieden ist bzw.
  • Ob ihm die Antwort ausreicht.

MÖGLICHKEITEN, GEFÜHLE AUSZULEBEN Erwachsene sind ein gutes Beispiel für Kinder, wenn sie ihre eigenen Gefühle zeigen und ausdrücken. Es entlastet das Kind, wenn es spürt, dass es weinen und Gefühle zeigen darf. Andererseits kann es zu einer Flucht in die Empfindungslosigkeit führen, wenn Gefühle abgewürgt werden und der gegenwärtige Schmerz geleugnet wird – wenn so getan wird, als ob der Verstorbene nicht fehlen würde.

ONTINUITÄT UND VERLÄSSLICHKEIT Wenn ein Todesfall eintritt, kommen meist andere Veränderungen hinzu. In der ersten Zeit erleichtert Routine das Leben, weil sie dem Kind verlässliche Sicherheit und Beständigkeit vermittelt. Sie helfen, Ängste abzubauen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. Routine und Rituale sind wichtig – dazu gehört auch der gewohnte Ablauf des Schulalltags.

Es sollte darauf gehört werden, was das Kind möchte, aber auch darauf geachtet werden, dass gewohnte Alltagsstrukturen beibehalten werden. RITUALE Rituale, Symbole und “Spiele” helfen dem Kind, seine Trauer auszurücken, auszuleben und zu verarbeiten.

  1. Der Tod wird nicht verdrängt, sondern gemeinsam und aktiv bearbeitet.
  2. NONVERBALE AUSDRUCKSFORMEN Im Spiel, beim Malen usw., aber auch über die Motorik können Kinder ihre Trauer ausdrücken.
  3. Es ist darauf zu achten, dass hier von Seiten der Erwachsenen immer wieder Impulse gesetzt werden, um die Ausdrucksformen des Kindes anzuregen.

ERINNERUNGEN Um Kinder zu schützen, wird manchmal alles beseitigt, was an den Verstorbenen erinnert. Doch es tut Erwachsenen und Kindern gut, wenn sie sich gemeinsam an den Verstorbenen erinnern können. Das verbindet die Hinterbliebenen, und der Verstorbene erhält einen Platz in ihrem Leben.

ORTE DER BESINNUNG Es ist wichtig, Kinder aus einer passiven Rolle herauszuholen und – gemeinsam mit ihnen – z.B. eine “Gedenkecke” einzurichten. An diesem Ort der Besinnung können sie inne halten, sich erinnern und Gefühle äußern. In diese Ecke können Dinge gelegt werden, die an den Verstorbenen erinnern.

Hierher können Kinder auch ihre Bilder und Gebasteltes bringen, die sie für den Verstorbenen angefertigt haben. Ältere Kinder können auch einen Brief schreiben. Es ist ein tröstliches und entlastendes Gefühl, für den Verstorbenen noch etwas tun zu können.

  1. Titel: Abschied von der kleinen Raupe
  2. Autor: Heike Saalfrank, Eva Goede
  3. Für Kinder ab 3 Jahren
  4. Titel: Abschied von Opa Elefant
  5. Autor: Isabel Abedi, Miriam Cordes
  6. Für Kinder ab 3 Jahren
  • Titel: Über den großen Fluss
  • Autor: Armin Beuscher, Cornelia Haas
  • Für Kinder ab 3 Jahren
  • Titel: Ein Himmel für Oma.
  • Ein Bilderbuch über das Sterben und den Tod
  • Autor: Antonie Schneider
  • Für Kinder ab 4 Jahren
  • Titel: Ente, Tod und Tulpe
  • Autor: Wolf Erlbruch
  • Für Kinder ab 4 Jahren
  • Titel: Leb wohl, lieber Dachs
  • Autor: Susan Varley
  • Für Kinder ab 4 Jahren
  • Titel: Hat Opa einen Anzug an?
  • Autor: Amelie Fried, Jacky Gleich
  • Für Kinder ab 4 Jahren
  • Titel: Pele und das neue Leben.
  • Eine Geschichte von Tod und Leben
  • Autor: Regine Schindler, Hilde Heyduck-Huth
  • Für Kinder ab 4 Jahren
  • Titel: Abschied von Rune
  • Autor: Marit Kaldhol, Wenche Oeyen
  • Für Kinder ab 5 Jahren
  • Titel: Adieu, Herr Muffin
  • Autor: Ulf Nilsson, Anna-Clara Tidholm
  • Für Kinder ab 5 Jahren
  • Titel: Der alte Bär muss Abschied nehmen.
  • Eine Bilderbuchgeschichte über den Tod
  • Autor: Udo Weigelt, Christina Kadmon
  • Für Kinder ab 5 Jahren
  • Titel: Die besten Beerdigungen der Welt
  • Autor: Ulf Nilsson
  • Für Kinder ab 5 Jahren
  • Titel: Du wirst immer bei mir sein
  • Autor: Inger Hermann, Carme Sole-Vendrell
  • Für Kinder ab 5 Jahren
  • Titel: Nie mehr Oma-Lina-Tag?
  • Autor: Hermien Stellmacher, Jan Lieffering
  • Für Kinder ab 5 Jahren
  • Titel: Servus Opa, sagte ich leise
  • Autor: Elfie Donnelly
  • Für Kinder ab 7 Jahren
  • Titel: Wohnst du jetzt im Himmel?
  • Traueralbum zur eigenen Gestaltung
  • Autor: Jo Eckardt
  • Für Kinder ab 8 Jahren
  • Titel: Bis dann, Simon
  • Autor: David Hill
  • Für Jugendliche ab 12 Jahren
  • Titel: Und wenn ich falle? Vom Mut, traurig zu sein
  • Autor: Marie-Therese Schins
  • Ein Buch von Jugendlichen für Jugendliche
  • Titel: Kinder trauern anders.
  • Wie wir sie einfühlsam und richtig begleiten
  • Autor: Gertrud Ennulat
  • Für Erwachsene
  1. Lacrima
  2. Zentrum für trauernde Kinder, Jugendliche und deren Angehörige
  3. Ansprechpartnerin: Ursula Gubo
  4. Bucher Str.123
  5. 90419 Nürnberg
  6. Tel.0911 – 27257-0

www.johanniter.de/bayern www.lacrima-mittelfranken.de Trauerbegleitung, Trauergruppen für Kinder und Jugendliche KHD – Kinder-Hospiz-Dienst, Erlangen Hospiz Verein Erlangen e.V.

  • Rathenaustr.17
  • 91052 Erlangen
  • Tel.09131 – 940560

www.hospiz-erlangen.de : Kinder trauern anders

Wie trauern junge Menschen?

Individuelle Trauerreaktionen – So fallen die Trauerreaktionen bei Jugendlichen völlig verschieden aus: Die einen schweigen, die anderen wüten, manche suchen das Gespräc h, wiederum andere isolieren sich und schließen sich im Zimmer ein, ertränken die Trauer in Alkohol oder hören laute Musik,

Wie gehen 10 Jährige mit dem Tod um?

Trauer bei Kindern ab etwa zehn Jahren – In diesem Alter entwickeln Kinder ein philosophisches Interesse am Thema Tod, sie fragen nach dem Sinn des Lebens und denken über ein Leben nach dem Tod nach. Der 10-jährige Philipp formuliert auf die Frage „Was ist der Tod?”: “Nun, ich denke, er ist Teil des Lebens eines Menschen.

  • Das Leben hat viele Teile.
  • Nur ein Teil davon ist irdisch.
  • Zu sterben heißt, ein neues Leben anfangen.
  • Jeder muss einmal sterben.
  • Aber die Seele lebt weiter.” In diesem Alter wird die Trauer bereits sehr persönlich ausgestaltet – die einen ziehen sich in ihr Zimmer zurück, die anderen suchen vermehrt Anschluss an Freund*innen,
See also:  Wann KNnen Kinder Farben?

Wie man Kinder in diesem Alter helfen kann:

Die Fragen des Kindes ohne Tabus beantworten. Ermutigung im Ausdruck aller Gefühle. Einbeziehen bei der Planung und Durchführung der Trauerfeier/des Begräbnisses. Akzeptanz und Unterstützung beim Wunsch möglichst „normal” im Freundeskreis weiterzuleben. Wichtige Informationen über den Todesfall, bevorstehende Veränderungen oder konkrete Auswirkungen des Todesfalls auf das Familienleben müssen klar und deutlich ausgesprochen werden. Alle Gespräche sind als Angebot zu verstehen und sollen den Kindern und Jugendlichen nicht aufgezwungen werden.

Sollte man Kinder mit zur Beerdigung nehmen?

1. Aus psychologischer Sicht ist es sinnvoll, ein Kind mit zur Beerdigung zu nehmen – Die Verabschiedung am Grab kann den Trauerprozess eines Kindes beschleunigen. Kein Mensch geht gerne zu einer Beerdigung. Einen nahestehenden Bekannten oder guten Freund verabschieden zu müssen, kann die eigene Gefühlswelt ganz schön auf den Kopf stellen,

  1. Daher ist die Frage, ob Eltern Kinder zu einer Beerdigung mitnehmen sollten, durchaus berechtigt.
  2. Viele Eltern befürchten, dass ihr Kind durch die Anwesenheit bei einer Bestattung Schaden nehmen könnte und psychische Folgen davonträgt,
  3. Diese Sorgen sind jedoch zumeist völlig unbegründet, denn viele Erwachsene trauen Kindern viel zu wenig zu.

Gemeinsam Abschied zu nehmen, kann im Prozess des Trauerns stattdessen ein sehr wichtiger Schritt sein. Kinder lernen durch die Bestattung die Endgültigkeit des Todes kennen und auch, dass das Sterben zum Leben dazugehört, Zudem bekommen Sie einen Einblick, was mit Verstorbenen im Anschluss passiert.

  • Vielen Kindern ist es sogar sehr wichtig, persönlich Abschied von dem Verstorbenen zu nehmen,
  • Das gilt besonders dann, wenn es sich um einen nahestehenden Menschen handelt.
  • Nimmt das Kind an der Beerdigung nicht teil, kann das Abschiednehmen am Sarg nicht nachgeholt werden,
  • Aus all den genannten Gründen raten die meisten Kinderpsychologen dazu, dass Eltern ihre Kinder zur Beerdigung und zur Trauerfeier mitnehmen,

Achtung : Sollte sich Ihr Kind ausdrücklich dagegen entscheiden, an einer Beerdigung teilzunehmen, sollten Sie diesen Wunsch respektieren und Ihr Kind nicht dazu drängen.

Wie erkläre ich einem 6 jährigen den Tod?

Soll man mit Kindern über den Tod sprechen? – Die Art und Weise, wie einem Kind der Tod eines Menschen mitgeteilt wird, trägt entscheidend dazu bei, wie und ob es die Realität des Todes akzeptieren kann. Wichtig sind eine gute, sichere Atmosphäre und Formulierungen, die der Realität entsprechen und für das Kind verständlich sind.

  1. Ein Kind, das trauert, braucht Menschen, die mit ihm sprechen, die ihm zuhören und die Fragen des Kindes aufrichtig und ehrlich beantworten.
  2. Das Kind und seine Fragen bestimmen das Gespräch: Den Zeitpunkt, die inhaltliche Richtung und das Tempo.
  3. Inder sollten nicht zum Reden gezwungen werden, aber sie sollten wissen, dass es immer Raum und Zeit für ein Gespräch gibt.

Im passenden Rahmen erstaunen Kinder oft mit ihrer Fähigkeit zu tiefsinnigen und philosophischen Gedanken zu den Themen Tod und Trauer. Genau wie Erwachsene brauchen Kinder die klare Mitteilung über den Tod des nahestehenden, geliebten Menschen, damit sie trauern können.

So schmerzlich es für Vater und/oder Mutter ist, dem Kind den Tod eines Menschen mitzuteilen, so wichtig ist es für das Kind, dass es diese Nachricht direkt, sofort und klar erhält. Wenn es rechtzeitig und wahrheitsgemäß informiert wird, spürt es, dass es ernst genommen wird. Es wird in die Trauer der anderen eingebunden.

Wenn es spät oder falsch benachrichtigt wird, fühlt sich das Kind allein gelassen, isoliert und verwirrt. Grundsätzlich soll der Tod beim Namen genannt werden. Verstehen Kinder das Wort Tod noch nicht, ist es hilfreich mit Beschreibungen zu arbeiten. Die Worte, die dabei benutzt werden, sollten dem Alter und dem Kenntnisstand des Kindes angemessen sein.

  • „Opa ist eingeschlafen.” Das Kind glaubt, dass Schlaf und Tod identisch sind. Unter Umständen können Einschlaf- oder Schlafstörungen eine Folge sein oder die Angst, dass das Kind selber, sein Vater, seine Mutter, Geschwister, im Schlaf verschwinden oder nicht mehr aufwachen.
  • „Mama ist auf einer langen Reise. Sie ist für längere Zeit weggegangen.” Enttäuscht vom Weggehen der Mutter ohne Abschied, wartet und hofft das Kind auf ihre Rückkehr.
  • „Papa wohnt jetzt im Himmel.” Für junge Kinder kann es sehr schwierig sein, diese Aussage mit der Tatsache der Beerdigung in Einklang zu bringen. Wie kann es möglich sein, dass jemand gleich­zeitig im Himmel und im Grab ist?
  • „Der liebe Gott hat sie zu sich genommen.” Diese Erklärung ist für ein Kind nur schwer mit der Vorstellung eines liebenden Gottes in Zusammenhang zu bringen. Der Schmerz um den Verlust des/der Verstorbenen kann durch den Trost, dass es ihm bei Gott gut geht, nicht aufgehoben werden. Allgemein ist immer darauf zu achten, dass in der Begleitung verwendete Trost- und Hoffnungsbilder dem Weltbild bzw. der religiösen Gesinnung der Familie des Kindes entsprechen müssen und keinesfalls ‚übergestülpt’ werden dürfen.
  • „Wir haben Oma (durch den Tod) verloren.” Diese Erklärung ruft bei jungen Kindern eine ganz klare Reaktion hervor: Sie suchen die verstorbene Person. Etwas Verlorenes lässt sich durch Suchen wieder finden – warum sollte das bei toten Menschen nicht auch so sein?
  • „Papa ist gestorben, weil er krank war.” Zunächst scheint diese Erklärung ehrlich und in Ordnung zu sein. Dennoch kann sie bei einem Kind Verunsicherung und Angst vor Krankheiten auslösen. Wenn das Kind selbst oder eine nahe stehende Person erkranken, macht es sich Sorgen, ob es selbst oder der kranke Mensch jetzt auch sterben muss. Es ist wichtig, Kindern zu erklären, dass es Krankheiten gibt, die so schwer sind, dass Menschen daran sterben können. Nicht jede Krankheit führt zum Tod.
  • „Mama ist im Krankenhaus gestorben.” Auch diese Erklärung kann sachlich richtig sein. Es ist aber möglich, dass sie bei Kindern die Phantasie auslöst, dass jeder Mensch, der im Krankenhaus ist, dort auch stirbt. Wenn ein Kind selbst oder ein nahestehender Mensch einmal ins Krankenhaus muss, kann dies Todesängste auslösen.
  • Es ist wichtig, dass der Tod den Kindern so erklärt wird, dass sie verstehen können, was es bedeutet, wenn jemand tot ist. Was er dann nicht mehr tun kann bzw. dass ein toter Mensch gar nichts mehr tun kann: nicht mehr gehen, nicht mehr sehen, nicht mehr hören, nicht mehr essen, nicht mehr lachen, nicht mehr weinen

Welche trauerphase ist die schlimmste?

Die schlimmste Zeit sind die ersten Wochen Das mag für Menschen stimmen, die nicht zu den allernächsten Angehörigen gehören, aber die unmittelbar Betroffenen brauchen meist Monate, bis sie das ganze Ausmaß des Verlustes und der Veränderungen realisieren. Näheres unter Umgang mit Trauernden.

Wann hört der Schmerz der Trauer auf?

Ein neuer Alltag kehrt ein – Irgendwann, nach einigen Monaten oder manchmal sogar Jahren, werden diese Momente seltener. Das Leben stabilisiert sich wieder. Oftmals spürt man die Erleichterung darüber, dass der Schmerz über den Verlust ab und zu weniger wird.

  • Und man irgendwann vielleicht wieder unbeschwertere Momente erleben kann.
  • Irgendwann steht wieder das alltägliche Leben im Vordergrund: die Arbeit, Verabredungen mit Freunden, Kindergeburtstage oder der Garten.
  • Das ist ganz natürlich, sehr sinnvoll und hilfreich.
  • Ja, die Zeit vergeht und das Leben geht unweigerlich weiter.

Und dennoch tritt der Verlust des geliebten Menschen immer wieder in das Leben. Das kann auch nach Jahren noch geschehen. Ganz plötzlich kann eine Erinnerung da sein. Eine Fernsehsendung, die man immer gemeinsam geschaut hat. Jemand sagt etwas, das der geliebte verstorbene Mensch auch immer genau so gesagt hat.

Wann hört es auf weh zu tun Trauer?

GEOkompakt: Herr Professor Znoj, wie lange trauern Menschen Ihrer Erfahrung nach heutzutage um einen Angehörigen? – Prof. Hans Jörg Znoj: Das kommt natürlich auf die individuelle Beziehung zum Verstorbenen an. Die Trauer um einen geliebten Angehörigen dauert in der Regel mehrere Jahre.

Von der Gesellschaft werden den Menschen dagegen nur drei bis sechs Monate zugestanden. Das ist recht kurz. Meine Elterngeneration trug noch ein Jahr Trauer. Beim Mann war diese Trauer damals durch einen schwarzen Knopf am Revers symbolisiert, bei einer Frau durch ein schwarzes Überjäckchen oder Ähnliches.

Die Menschen haben es aber auch akzeptiert, dass jemand seine Trauer ein Leben lang mit sich herumträgt. Sigmund Freud hat gesagt: Trauerzustände sind keine Krankheit, von der man genesen kann. Heute ist man ungeduldiger: Psychotherapeuten diagnostizieren bei manchen Betroffenen mitunter schon nach zwei Monaten eine „anhaltende Trauer”, die behandelt werden müsse. Mehr zu Ausgabe

Kann man auch trauern ohne zu weinen?

3. Wertungen vermeiden, Ressourcen nutzen – Trauer wird in unserem Kulturkreis meist gleichgesetzt mit Weinen. Weinen löst den Schmerz, Weinen lindert – das ist allgemein akzeptiert. Aber nicht jeder Mensch kann weinen. Manche Menschen weinen nie. Manche weinen zwei Tage lang und dann nie mehr.

Andere können erst nach Monaten weinen. Angehörige sollten gegenseitig die jeweilige Trauerreaktion möglichst wahrnehmen und akzeptieren, aber nicht interpretieren oder bewerten. Fehldeutungen wie “Du trauerst ja nicht” oder ähnliches können zu einer zusätzlichen emotionalen Belastung führen und das “Ich-bin-nicht-normal-Gefühl”, das viele Trauernde empfinden, eventuell noch verstärken.

Professionelle Begleiter im Umfeld können vermitteln, indem sie Verständnis für die Art der Reaktion wecken und zum Gespräch unter den Betroffenen ermutigen. Tatsächlich kann davon ausgegangen werden, dass in der jeweils individuellen Reaktion auf den Tod, im Umgang damit, auch eine Ressource für die Bewältigung des Verlustes steckt.

Wie lange dauert die Trauer nach dem Tod der Mutter?

Das meint auch Roland Kachler, Diplom-Psychologe und Experte in Trauerarbeit: ‘In schweren Verlusten dauert es ungefähr zwei bis drei Jahre, bis ein junger Mensch die Trauer über ein Elternteil loslassen kann.’

Welche Trauerreaktionen sind nicht normal?

Dauertrauer ist nicht normal Weil mit steigendem Alter die Verluste in Familie und Freundeskreis zunehmen, werden Trauer und Traurigsein im Alter oft als ganz normal angesehen. Vor solcher Ignoranz warnt ein Geriater ausdrücklich. Wenn sich im Alter die Todesfälle im Umfeld häufen und der Verlust von Kontakten verschmerzt werden muss, ist das sicher für jeden Menschen eine Herausforderung.

Auch der finanzielle Ruin oder eine ernste Erkrankung stellen einen signifikanten Verlust dar, der betrauert werden muss. Ein über Monate oder gar Jahre anhaltendes Traurigsein im Alter darf laut Dr. Uwe Sperling vom Geriatrischen Zentrum der Universitätsmedizin Mannheim trotzdem nicht als normal angesehen werden.

Der DSM-5 definiert neben depressiven Störungen eine davon abzugrenzende anhaltende komplexe Trauerstörung als eigene Entität. Im Unterschied zur Depression steht nicht die Unfähigkeit, Freude und Glück zu empfinden, im Vordergrund, sondern ein Erleben von Leere und Verlust.

  1. Die Missstimmung nimmt ab, kommt aber in Wellen immer wieder, verbunden mit Gedanken oder Erinnerungen an den Verstorbenen.
  2. Es gibt im Gegensatz zur aber auch positive Emotionen und Humor.
  3. Die Selbstachtung bleibt bestehen.
  4. Die Erinnerungen an den Verstorbenen beherrschen die Gedanken – nicht selbstkritisches oder pessimistisches Grübeln wie in der Depression.

Gedanken an Sterben und Tod beziehen sich nicht auf das eigene Lebensende, sondern auf den Tod des Verstorbenen. Eine andauernde Trauerstörung muss angenommen werden, wenn eine Reihe von klinisch signifikanten Symptomen über mehr als zwölf Monate nach dem Tod des Angehörigen hinweg anhält (bei Kindern sechs Monate).

  1. Im Praxisalltag sollte der Traurigkeit nach dem Verlust eines Menschen von Anfang an Aufmerksamkeit geschenkt werden.
  2. Zeit geben, Beraten, zum Beispiel hinsichtlich sozialer Unterstützung, und Begleiten, nannte Dr.
  3. Sperling als Maßnahmen in der ersten Zeit.
  4. Er betonte, eine frühe Trauerberatung sei meist kontraproduktiv, eine Pharmakotherapie nicht geeignet.

Nach dem Tod einer nahestehenden Person tritt mind. eines der folgenden Symptome an der Mehrzahl der Tage klinisch signifikant mind. zwölf Monate seit dem Tod andauernd (bei Kindern sechs Monate) auf:

anhaltendes Weinen/Verlangen nach dem Verstorbenen intensive Trauer und emotionaler Schmerz in Antwort auf den Tod beherrschende Beschäftigung mit dem Verstorbenen beherrschende Beschäftigung mit den Todesumständen

Mind. sechs der folgenden Symptome treten an der Mehrzahl der Tage klinisch signifikant mind. zwölf Monate seit dem Tod andauernd (bei Kindern sechs Monate) auf: Reaktive Belastung aufgrund des Todes:

große Schwierigkeiten, den Tod zu akzeptieren Ungläubigkeit oder emotionale Taubheit gegenüber dem Verlust Schwierigkeiten mit positiver Erinnerung an den Verstorbenen Bitterkeit oder Wut in Bezug auf den Verlust unangepasste Selbsteinschätzungen in Bezug auf den Verstorbenen und den Tod (z.B. Selbstbeschuldigung) exzessives Vermeiden von Erinnerungen an den Verlust

Soziale Störung/Identitätsstörung:

Todeswunsch, um bei dem Verstorbenen sein zu können seit dem Todesfall Schwierigkeit, anderen zu vertrauen sich seit dem Tod alleine oder von anderen getrennt fühlen Gefühl, dass das Leben ohne den Verstorbenen bedeutungslos und leer ist, oder dass man ohne ich nicht funktionieren kann Irritation über die eigenen Rolle, vermindertes Identitätsgefühl seit dem Todesfall Schwierigkeiten oder Widerwille, eigene Interessen zu verfolgen oder für die Zukunft zu planen

Eine Norm fürs Trauern gibt es nicht, so der Kollege: „Die Trauer­reaktion kann alles umfassen, alles ist normal, wenn es sich nicht verfestigt und den Menschen so einschränkt, dass er nicht mehr am täglichen Leben teilnehmen kann”, betonte er. Sollte das eintreten, ist eine entsprechende Reaktion gefragt.

Es gibt bereits spezifische ambulante und stationäre Psychotherapieansätze für die anhaltende Trauerstörung. Zur Erfassung dieser Störung eignen sich das klinische Interview „Prolonged-Grief” (PG-13) und das „Inventory of Complicated Grief” (ICG) in der deutschen Version. Wichtig ist dabei auch, das Funktionsniveau vor dem Trauerfall zu erheben, z.B.

eine vorbestehende Depression zu erfragen. Schließlich ist eine komorbide Depression auch im Trauerfall nicht ausgeschlossen. Quelle: 124. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin 17.05.2018 : Dauertrauer ist nicht normal

Wie viel Trauer ist normal?

Frag einen Indianer vom Stamm der Navajo, und er wird sagen, dass vier Tage genug sind, um die Toten zu beweinen. Sprich mit einem Angehörigen der Zulu in Südafrika, und er wird sagen, dass Witwen ein Jahr zu trauern haben, abseits der Gemeinschaft, in schwarzen Kleidern.

  1. Bitte einen erfahrenen Trauerbegleiter um Rat, und er wird erklären, dass es richtig und falsch nicht gibt.
  2. Dass die einen lange brauchen und die anderen nicht so lange, dass manche abgrundtief erschüttert sind und andere scheinbar kaum, und dass niemand vorher sagen kann, wie es sein wird.
  3. Doch konsultiert man einen Psychiater, könnte es künftig womöglich passieren, dass er jemanden für gestört erklärt, für depressiv, wenn er mehr als zwei Wochen nach dem Tod seines Partners oder seines Kindes noch immer völlig neben der Spur ist, nicht arbeiten kann oder sich gar danach sehnt, dem geliebten Menschen einfach zu folgen.
See also:  Wie Lange DRfen Kinder In Der Sonne Bleiben?

Gibt es so etwas wie “gesunde” Trauer ? Eine Norm, der die Gefühle nach einem schweren Verlust gehorchen sollten? Einen Weg gar, dem man einfach nur konsequent folgen muss, um rasch herauszukommen aus Verzweiflung und Traurigkeit? In den USA ist darüber eine heftige Debatte entbrannt.

Denn dort arbeiten Ärzte und Forscher an neuen Diagnose-Richtlinien für psychische Störungen, im Mai 2013 soll die endgültige Fassung erscheinen. Einer der Hauptstreitpunkte ist die Frage, was normale Trauer von einer krankhaften Depression unterscheidet. Während bisher der Grundsatz galt, Depressionen bei Trauernden nicht vor Ablauf von wenigstens zwei Monaten zu vermuten, soll diese Regel in den neuen Richtlinien fallen: Zeigt jemand nach dem Tod eines nahen Menschen zwei Wochen lang schwere depressive Symptome, dann könnten Ärzte die Krankheit schon bei ihm diagnostizieren.

Noch ist die Debatte auf die USA beschränkt, da in Europa andere Kriterien für die Diagnostik psychischer Störungen gelten. Doch in den kommenden Jahren sollen die Standards international vereinheitlicht werden. Ein Mittel gegen Verlustschmerz ist nicht bekannt Es könnte der Beginn eines weitreichenden Kulturwandels sein, fürchten Fachleute: Weil einige Symptome bei Depressionen und Trauer sich gleichen, drohe die Gefahr, dass Traurigkeit und seelische Schmerzen nach dem Tod eines geliebten Menschen zu einer Krankheit abgestempelt werden.

  • Dabei ist bisher weder ein Mittel noch eine Therapie gegen den Verlustschmerz bekannt.
  • Sieben Jahre dauerte es, bis die Berlinerin Gabriele Gérard nach dem Tod ihres Sohnes zum ersten Mal das Gefühl hatte, aus einer Art Zwischenwelt herauszutreten, wieder so etwas wie Zukunft zu ahnen.
  • Dann erst im vergangenen Sommer, 4374 Tage, nachdem Florian gestorben war, beschloss sie, seine Gedenkseiten im Internet nicht mehr zu aktualisieren.

So verwoben ist der Schmerz nun nach zwölf Jahren mit ihrem Leben, dass er keinen eigenen Ort mehr braucht. Bis zu Florians Beerdigung hatte sie funktioniert wie eine Maschine, die Gefühle schockgefrostet seit der Nachricht vom Tod ihres einzigen Kindes.

  • Am Abend nach der Trauerfeier aber zerschmetterte der Schmerz sie wie ein heranrasender Schnellzug.
  • Sie schrie und weinte, brach zusammen, aß nicht mehr, nahm 20 Kilogramm ab, sah nicht mehr, wie sie weiterleben sollte und warum.
  • Weil der Schmerz unerträglich erschien, suchte sie in einer Klinik nach Hilfe, doch die Ärzte diagnostizierten eine Depression.

Gérard war empört, sie kannte die Krankheit, als junge Frau hatte sie damit gekämpft. “Das hier war völlig anders. Der Schmerz und die Sehnsucht waren nicht pathologisch, dafür gab es einen Grund”, sagt die heute 65-Jährige, deren Sohn im Juli 2000 mit 23 Jahren am plötzlichen Herztod starb.

  • Mir war immer klar: Ich bin nicht krank, ich bin einfach nur eine trauernde Mutter.” Die Ärzte waren nicht die Einzigen, die hilflos auf ihren Zustand reagierten: Selbst einige gute Freunde vermeiden es bis heute, über Florians Tod zu sprechen, manche tauchten ab und meldeten sich nie wieder.
  • Andere Hinterbliebene erzählen von Bekannten, die die Straßenseite wechseln oder sich hinter dem Supermarktregal verstecken, um eine Begegnung zu vermeiden.

Leiden, das keine Krankheit ist, das man nicht wegtherapieren, mit Medikamenten behandeln oder mit genügend Entspannung in den Griff bekommen kann, verstört. “Wir haben verlernt, solche Krisen auszuhalten. Sie gelten als Unterbrechung des Lebens, als etwas Falsches, nicht als Teil des Lebens”, sagt die Entwicklungspsychologin Kathrin Boerner, die an der Abteilung für Geriatrie und Palliativmedizin der Mount Sinai School of Medicine in New York über Verluste forscht.

Wie lange dauert die letzte Phase vor dem Tod?

Wie verlaufen die letzten Monate, Tage und Stunden des Lebens? Die Sterbephasen bzw. der Sterbeprozess sind bei jedem Menschen anders, Trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten, die häufig zu beobachten sind. Erfahren Sie hier, wie Menschen ihr eigenes Sterben verarbeiten und wie es sich körperlich äußert.

  • Achtung: Die Themen Sterben und Tod werden in diesem Artikel zum Teil detailliert beschrieben,
  • Stellen Sie vor dem Lesen sicher, dass Sie mit diesen Themen umgehen können.
  • So individuell jedes einzelne Leben ist, so individuell geht es auch zu Ende.
  • Es gibt kein starres Schema, nach dem Menschen sterben,

Bei längeren Krankheiten oder im Alter gibt es aber Phasen, die von Sterbenden häufig durchschritten werden – körperlich und seelisch. Abhängig vom Betroffenen und vom medizinischen Verlauf können diese Phasen Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern. Gut zu wissen : Der Begriff Sterbephasen beschreibt den Umgang mit dem eigenen Tod.

Wie lange dauert die Trauer um ein Kind?

Ein schweres Trauma für die Eltern – Eine innere Lähmung, das Gefühl, sich selbst nicht mehr wahrnehmen zu können, erleben viele Eltern, nachdem sie vom Tod ihres Kindes erfahren haben. “Dieses Gefühl, die Welt wie durch einen Schleier wahrzunehmen, kann mehrere Wochen, sogar Monate dauern.

Wie rede ich mit meinem Kind über den Tod?

Wie spreche ich mit einem Kind über den Tod? – Achten Sie beim Gespräch auf folgende Punkte:

Informieren Sie die Kinder ehrlich über das, was passiert ist. Vermeiden Sie beschönigende Formulierungen wie «eingeschlafen», «weggegangen», etc um den Tod zu beschreiben. Gerade jüngere Kinder verstehen den symbolischen Charakter von solchen Aussagen nicht und können Ängste entwickeln. Informieren Sie die Kinder über die Endgültigkeit des Todes, dass der Verstorbene nie mehr zurückkommen wird. Dies unterstützt den Trauerprozess. Lassen Sie sich beim Gespräch von den Fragen der Kinder leiten und beantworten Sie alle Fragen. Geben Sie es zu, wenn Sie etwas nicht wissen. Sprechen Sie die eigenen Gefühle und die des Kindes an und normalisieren Sie diese. Vermitteln Sie den Kindern Hoffnung und Sicherheit. Da Kinder sich schnell für alles verantwortlich fühlen, ist es wichtig, dass Sie mögliche Schuldgefühle ansprechen. Versichern Sie den Kindern, dass sie nicht schuld sind am Tod des Verstorbenen. Zwingen Sie die Kinder nicht zum Reden, aber sagen Sie ihnen, dass ein Gespräch jederzeit möglich ist.

Wie verändert man sich durch Trauer?

Trauer: Das hilft bei der Bewältigung Richtig mit Trauer umgehen Psychologie Veröffentlicht am: 19.10.2021 5 Minuten Lesedauer Abschiede gehören zum Leben dazu, genauso wie traurige Momente. Stirbt allerdings ein geliebter Mensch oder trennt sich der Lebenspartner, kann die Trauer anhalten. Wie Trauern Kinder © iStock / PeopleImages Wie Trauern Kinder © Iris Klöpper Nicole Friederichsen ist geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim Bundesverband Trauerbegleitung e.V. (BVT) und systemische Trauerbegleiterin (BVT) sowie Traumapädagogin. Sie erklärt im Interview, warum Trauer eine wichtige Bewältigungsstrategie ist.

  1. Trauer ist die natürliche Reaktion auf einen Verlust.
  2. Zunächst einmal ist sie damit ein Teil vom Abschiednehmen.
  3. Das erlebt jeder Mensch in seinem Leben und ist auch nicht auf Trauer durch Tod beschränkt.
  4. Jeder trauernde Mensch benötigt Zeit, um das Geschehene zu begreifen und in sein Leben zu integrieren.

Es ist dafür wichtig, dass wir eine gesellschaftliche Anerkennung für trauernde Menschen finden, um Trauerprozessen einen natürlichen Raum zu geben. Trauer ist so individuell wie die Menschen selbst. Es gibt sicherlich wiederkehrende Muster im Verlauf der Trauer, aber ich würde mit meinem heutigen Wissensstand Abkehr nehmen von festen Zeiten für die Dauer eines Trauerprozesses oder die Einteilung in Phasen.

Vielmehr ist es wichtig zu wissen, dass auch noch nach Monaten oder Jahren ein Tief erfolgen kann. In der Fachliteratur finden wir hierzu beispielsweise Bilder von Gezeiten. Es geht im Trauerprozess vornehmlich darum, die Trauer und die Erinnerungen in das Leben zu integrieren und mit dem Verlust zu leben und auch daran zu wachsen.

Nein, aber natürlich gibt es Ähnlichkeiten. Viele trauernde Menschen leiden unter Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Konzentrationsstörungen und Antriebslosigkeit. Andere vergraben sich in Ablenkung. Wieder andere sind kontrolliert und die nächsten haben vielleicht schon Verluste erlebt und haben Erfahrungen gesammelt.

Niemand kann vorhersehen, wie ein Verlust sich auswirkt. Ich finde es wichtig, die Trauer zuzulassen, denn durch Reaktionen wie Weinen, Wut und den Schmerz lösen sich die Gefühle und wir kommen voran in der Verarbeitung. Nicole Friederichsen Geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim Bundesverband Trauerbegleitung e.V.

(BVT), systemische Trauerbegleiterin (BVT) sowie Traumapädagogin Eine Unterdrückung oder Verdrängung von Trauer kann eventuell zu körperlichen oder seelischen Erkrankungen führen. Die Gefühle, die nicht ausgelebt werden, bahnen sich dann manchmal einen anderen Weg im Körper.

Freude würden wir vermutlich nie unterdrücken und durch die Tabuisierung von Sterben, Tod und Trauer fühlen sich viele Menschen verunsichert, ihre Trauer zu zeigen. Wir müssten diese Frage nicht beantworten, wenn es „normal” wäre, Trauer im Alltag zu zeigen. Das ist uns im Bundesverband Trauerbegleitung e.V.

ein großes Anliegen, dafür engagieren wir uns bundesweit ehrenamtlich. Trauern geht nicht richtig oder falsch, Jeder Mensch muss für sich einen Weg finden, den Verlust in sein Leben zu integrieren und zu begreifen, was da passiert ist. Auch die Umstände des Verlusts haben einen großen Einfluss auf die Trauer jedes Einzelnen.

  • Wichtig finde ich es, mit sich selbst ehrlich zu sein, seine Gefühle zu achten und zu spüren, was jetzt guttut.
  • Ungeachtet von den „Ratschlägen” von außen, denn da gibt es keine Vergleiche.
  • Jeder Mensch ist individuell und damit auch seine Trauer.
  • Der Schmerz verändert sich.
  • Für jeden.
  • Das kann Wochen dauern, Monate oder Jahre.

Wenn trauernde Menschen genau hinschauen, dann sind es minimale Veränderungen oder auch mal riesige Schritte. Der Schmerz darf sein, soll sein und stellt für manche auch eine liebevolle Verbindung zum Verstorbenen oder dem Verlust dar. Ich gebe mal ein bildliches Beispiel.

Den Schmerz kann man sich wie eine Wunde vorstellen, die anfangs ganz tief ist und dann langsam verheilt. Die Größe der Narbe hängt am Ende auch davon ab, wie oft man den Schorf wieder abgerissen hat und wie die Wundheilung insgesamt verlaufen ist. Manche Narben schmerzen auch nach Jahren noch. Andere verblassen im Laufe der Zeit und spielen im Alltag eine untergeordnete Rolle.

Nicole Friederichsen Geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim Bundesverband Trauerbegleitung e.V. (BVT), systemische Trauerbegleiterin (BVT) sowie Traumapädagogin Wenn Sie nach Wochen und Monaten das Gefühl haben, nicht wieder in den Alltag zu finden, oder zum Beispiel gar nicht in der Lage sind zu arbeiten, dann fände ich es wichtig, darüber nachzudenken.

  • Dabei könnten Sie den Erstkontakt zu Ihrem behandelnden Arzt, einem vertrauten Menschen oder auch dem Arbeitgeber aufnehmen, um sich Verbündete und Unterstützung zu suchen.
  • Nahezu in jedem Ort gibt es zunächst niedrigschwellige Angebote wie Trauercafés.
  • Auch Trauergruppen, Einzelbegleitung oder Selbsthilfegruppen sind im Internet oder über entsprechende Einrichtungen vor Ort zu finden.

In der Praxis erlebe ich viele Fälle, in denen Trauergruppen oder eine Beratung präventiv aufgesucht werden. Doch natürlich benötigt nicht jeder trauernde Mensch eine Gruppe oder psychotherapeutische Hilfe, manchen reicht auch schon ein stabiles, geduldiges Umfeld – sowohl beruflich wie auch privat. Wie Trauern Kinder © iStock / FatCamera Kann die Trauer allein nicht überwunden werden, können Selbsthilfegruppen oder Gesprächsrunden eine Hilfe sein. Seien Sie da! Egal ob Kollege, Chef, Freund, Nachbar. Ein Verlust ist ein einschneidendes existenzielles Erlebnis und braucht viel Zeit.

  1. Seien Sie ein guter Zuhörer und lassen Sie nicht nach.
  2. Es ist nicht nach sechs Wochen wieder alles gut, sondern es dauert.
  3. Melden Sie sich regelmäßig und bieten Sie Hilfe an.
  4. Scheuen Sie sich nicht, das Thema anzusprechen, und machen Sie auch die eigene Hilflosigkeit sichtbar.
  5. Bewerten Sie nicht, sondern begleiten in dem Bereich, der Ihnen liegt.

Hauswirtschaftliche Unterstützung, Spaziergänge, gemeinsame Mittagspausen im Job. Wenn wir alle wieder ein wenig mehr Vertrauen in uns und unsere Fähigkeiten als Gemeinschaft bekommen, dann sind wir auch eine gute Unterstützung für trauernde Menschen.

Wie jemand trauert und welche Unterstützung er dann benötigt, ist ganz unterschiedlich. Um die Trauer überwinden zu können, ist deshalb ein individueller Ansatz sinnvoll. Die AOK kümmert sich um ihre Versicherten und hat zahlreiche Hilfsangebote entwickelt. Mit einem Aufenthalt in einer Rehabilitationseinrichtung, die auf die Trauerbewältigung spezialisiert ist, kann neue Kraft geschöpft werden.

Wenn sich eine Depression ankündigt, ist eine ambulante psychotherapeutische Behandlung sinnvoll. Die AOK übernimmt dafür die Kosten. Menschen, die sich in der Pflege engagieren, sind häufig mit dem Thema Trauer konfrontiert. Der Familiencoach Pflege stärkt die seelische Gesundheit von Angehörigen und nimmt sich dem wichtigen Thema Trauer an.

Wie verarbeiten Kinder den Tod der Mutter?

Was brauchen trauernde Kinder? –

  • Trauernde Kinder brauchen vertraute Menschen, die für sie da sind, die sie mit ihren großen und kleinen Ängsten und Nöten ernst nehmen, die ehrlich und aufrichtig auf ihre Fragen eingehen, sich Zeit nehmen und ihnen Geborgenheit geben. Manches wollen Kinder wiederholt erklärt bekommen, um auch wirklich sicher gehen zu können und auch alles verstehen und verarbeiten zu können („Stimmt’s, dass Papa im Grab nichts mehr spürt? Kommt er wirklich nicht mehr zum Spielen vorbei?”
  • Kinder, die trauern, sollen nicht alleine sein, sie brauchen die Gemeinschaft anderer (trauernder) Menschen. Es wäre eine falsche Schonung, den Verlust von ihnen fern zu halten oder sie vom Verlust fern zu halten. Das eigene Leid ist für die Kinder besser auszuhalten, wenn sie erleben, dass andere Familienmitglieder und Freunde auch trauern, ihre Tränen und Trauer zulassen. Das Kind erlebt, dass es dazugehört und nicht ausgeschlossen wird, „weil es noch zu klein ist”.
  • Für Kinder kann es wichtig sein, den verstorbenen Menschen noch einmal zu sehen – das Kind entscheidet, was und wie es das möchte. Auch das Dabeisein bei wichtigen Ritualen, zum Beispiel dem Begräbnis oder der Verabschiedung ist von Bedeutung für das Kind – allerdings unbedingt begleitet von einem Menschen, zu dem es Vertrauen hat, den es fragen kann und mit dem es auch gehen kann, wenn es bei der Feier nicht mehr dabei sein möchte oder kann.
  • Kinder, die trauern, brauchen Zeit. Ablenken, zur Tagesordnung übergehen und so zu versuchen, ihre Trauer zu verkürzen oder sie ihnen gar ersparen zu wollen, sind falsche Wege der Begleitung. Kinder sollen vielmehr erfahren können, dass Trauer Zeit braucht und nicht etwas ist, das beendet werden kann, wenn nicht mehr daran gedacht wird.
  • Kinder brauchen auch Orte, um sich zurückziehen zu können und an den verstorbenen Menschen zu denken. Es kann das Grab sein, wo sie sich mit ihren traurigen Gefühlen gut aufgehoben fühlen. Es können aber auch andere Erinnerungsplätze gestaltet werden, damit das Kind einen Ort für seine Trauer hat. Kinder brauchen ebenso Orte, an denen nicht getrauert wird. Dieser neutrale Raum kann eine Spielgruppe, der Kindergarten, die Schule oder auch ein Besuch, ein Wochenende bei FreundInnen sein. Orte, an denen Alltag und Normalität erlebt werden können, wo Kinder unbelastet von der Schwere der Trauer ihre anderen Bedürfnisse ausleben und lustig, fröhlich und unbeschwert auch ‚Trauerpausen’ einlegen können. Zuhause haben Kinder manchmal so etwas wie ein schlechtes Gewissen, wenn sie zu fröhlich sind.
  • Kinder, die trauern, brauchen die Möglichkeit ihre Gefühle zu äußern. Wenn Kinder erleben, dass die Erwachsenen in ihrem nahen Umfeld weinen, können auch sie sich eher Tränen erlauben und müssen nicht immer stark sein.
  • Kinder, die trauern brauchen Ausdrucksformen, die kindgemäß sind. Durch Malen, freies Spielen, Rollenspiel, Tanzen, Singen, Gestalten mit Ton oder andere kreative Arbeiten können Kinder ihre Trauer, ihre Gefühle und Sichtweisen oft besser ausdrücken als durch gesprochene Worte.
  1. Du hast das Recht, traurig zu sein. Trauer ist ein ganz normales Gefühl.
  2. Du hast das Recht, dich nicht schuldig zu fühlen. Du hast keine Schuld am Tod des Menschen, um den du trauerst!
  3. Du hast das Recht, zu weinen. Weine, wenn dir danach ist! Dafür muss sich niemand schämen.
  4. Du hast das Recht, zornig zu sein. Vielleicht bist du zornig – auch das ist in Ordnung. Schreie deine Wut heraus!
  5. Du hast das Recht, zu schweigen. Wenn du magst, dann schweige. Wenn du reden möchtest, rede.
  6. Du hast das Recht, allein sein zu wollen. Brauchst du Zeit zum Alleinsein, so nimm sie dir.
  7. Du hast das Recht, Angst zu haben. Manchmal macht der Tod Angst. Sprich darüber mit einem Menschen, dem du vertraust.
  8. Du hast das Recht, Fragen zu stellen. Hast du Fragen? Es gibt keine falschen Fragen zum Tod. Darum frage.
  9. Du hast das Recht, dich zu erinnern. Deine Erinnerungen kann dir niemand nehmen! Hüte sie wie einen Schatz.
  10. Du hast das Recht, zu lachen. Sei fröhlich und lache, wenn dir danach ist – du darfst dich über das Leben freuen!
See also:  Warum Sollten Kinder Ein Handy Haben?

Hier haben wir für Sie gesammelt. Der Tod einer nahen Bezugsperson führt bei den Hinterbliebenen oft zu einer Art von Schockzustand. RAINBOWS steht den Familien in solchen Ausnahmesituationen professionell und einfühlsam zur Seite, jetzt auch mit der Trosttasche.

  1. Wenn jemand aus dem Familienkreis stirbt – seien es Großeltern, Eltern oder Geschwister, so steht in der betroffenen Familie alles still.
  2. Die Trauer der Erwachsenen wird begleitet von Sorgen um die Kinder.
  3. Denn auch im Leben des betroffenen Kindes hat sich alles verändert.
  4. In dieser Zeit braucht es Menschen, die seine großen und kleinen Ängste ernst nehmen und da sind.

In einer solch stürmischen Zeit ist es besonders wichtig, dass Kinder verständnisvolle Menschen an ihrer Seite haben, die sie mit ihrer Trauer nicht allein lassen. Gemeinsam weinen,gemeinsam stehenbleiben, gemeinsam weitergehen, das tut dem Kind und allen Familienmitgliedern gut.

Trosttasche eröffnet Kindern einen Raum für Trauer Die Trosttasche gibt Eltern und Bezugspersonen hilfreiche Anregungen, die helfen mit dem Kind unmittelbar nach dem Todesfall eines geliebten Menschen über dessen Ängste, Sorgen und Nöte zu sprechen und seiner Trauer Ausdruck zu verleihen. Spiele, das Stofftier „Trösterchen”, das Hörspiel über den trauernden Drachen Emi – all das ermöglicht gemeinsames Trauern.

Im Herzensbuch kann man Erinnerungen an den verstorbenen Menschen kreativ oder in Worten festhalten, die Broschüre „Hand in Hand in der Trauer” gibt den erwachsenen Bezugspersonen einen Einblick, wie es Kinder nach dem Tod eines geliebten Menschen geht und wie man sie unterstützen kann.

Mit Ihrer Spende Kindern die Trauer erleichtern Die Trosttasche ist gegen eine freiwillige Spende bei RAINBOWS erhältlich. Mit einer Spende spannen Sie einen Schutzschirm für ein Kind, das vom Todesfall einer nahen Bezugsperson betroffen ist – für eine Kindheit voller Buntheit und Sonnenschein, auch nach einem so einschneidenden Erlebnis.

Wir freuen uns über Ihre Spende – für ein Kind in Trauer, dem RAINBOWS die Tasche weitergeben kann oder für Sie selbst, wenn Sie akut betroffen sein sollten. Bitte nehmen Sie in diesem Fall mit RAINBOWS in Ihrem Bundesland Kontakt auf.

  • Spendenkonto: Empfänger: RAINBOWS IBAN: AT 10 2081 5026 0080 7412
  • Kennwort: Trosttasche und Angabe der Versandadresse
  • Wenn Sie Ihr Geburtsdatum angeben, können wir Ihre Spende dem Finanzamt melden und sie ist absetzbar.
  • Vielen Dank!

: Informationen zum Thema Tod/Trauer

Wie spürt man Trauer?

Was ist Trauer? Trauer bezeichnet einen emotionalen Zustand, der auf einen Verlust folgen kann. Dieser ist gezeichnet von tiefer Traurigkeit, emotionaler Taubheit, Niedergeschlagenheit, Verzweiflung und Hilflosigkeit. Trauer kann nach dem Verlust einer geliebten Person, jedoch auch nach anderen Verlusten, wie eines Haustiers, des Wohnortes oder nach einem ideellen Verlust auftreten.

In diesem Beitrag wird der Fokus auf den Verlust einer nahestehenden Person gelegt. Trauer stellt einen Prozess dar, der verschiedene Phasen durchläuft. Dieser Prozess ist für jede Person individuell. Der Tod einer nahestehenden Person bringt viele organisatorische Belastungen mit sich. Zudem verändert sich der Alltag der Hinterbliebenen durch den Verlust.

Dazu kommen körperliche sowie psychische Symptome der Trauer, die eine Belastung darstellen. Wie wirkt sich Trauer auf die betroffene Person aus? Jeder Mensch reagiert anders auf einen Verlust. Dieser kann zu körperlichen als auch psychischen Veränderungen führen.

  • Zu den körperlichen Symptomen der Trauer gehören ein Engegefühl in der Brust, Herzrasen, Kurzatmigkeit, Muskelschwäche sowie ein Leeregefühl im Magen.
  • Oftmals erleben trauernde Menschen eine starke Müdigkeit und Energielosigkeit.
  • Dies kann zu einer Unfähigkeit, Dinge zu erledigen, führen.
  • Teilweise kommt erschwerend eine Unfähigkeit hinzu, andere um Hilfe zu bitten.

Ausserdem erleben auch viele Betroffene Schlafstörungen. Nach einem Verlust kann die Nacht und das Alleinsein eine starke Belastung darstellen. Dazu gehören Schlaflosigkeit, Probleme beim Einschlafen, häufiges Aufwachen und fehlender Tiefschlaf. Es können auch unverständliche oder verstörende Träume auftreten.

Dagegen kann der Besuch von nahestehenden Personen am Abend helfen. Oftmals erleben trauernde Personen einen Appetitmangel. Manche erleben ein leeres Funktionieren, wobei sie ihre Tätigkeiten ohne Motivation oder emotionale Schwingungsfähigkeit ausführen. Im Gegensatz dazu kommen gewisse Trauernde in eine Überaktivität und stürzen sich in jegliche Form der Beschäftigung.

Manche Trauernde erleben Sinnestäuschungen in Form von Schritten des Verstorbenen, einem Knacksen der Treppe, einem Schatten am Fenster oder einer Tür, die ins Schloss fällt. Die Betroffenen leiden oftmals an Konzentrationsstörungen, Verwirrung, Überempfindlichkeit oder Desinteresse.

Es kann auch zu einer Kontaktverweigerung kommen, indem die Betroffenen sich stark zurückziehen und niemanden mehr sehen möchten. Für Trauernde fühlt sich die Zeit oft so an, als würde sie sehr langsam vergehen. Die Trauerphase geht auch mit Entscheidungsschwierigkeiten einher. Daher sollten Trauernde keine grossen Entscheidungen treffen.

Als stärkste Folge erleben manche Trauernde einen Sinnverlust. Sie verlieren das Gefühl für den Sinn des Lebens und des eigenen Tuns. Abgrenzung zur prolongierten Trauer Die prolongierte Trauer, auch komplizierte Trauer genannt, beschreibt einen Verlauf, in dem die Trauer über das normale Mass hinausgeht.

  • So erleben die Betroffenen auch nach sechs Monaten oder sogar Jahren noch eine starke Trauer.
  • Der Übergang von der gewöhnlichen Trauer zur prolongierten Trauer findet schleichend statt.
  • Anzeichen für die Entwicklung einer prolongierten Trauer können Intrusionen, starker emotionaler Schmerz, Sehnsucht nach der verstorbenen Person, Einsamkeitsgefühl und das Gefühl von Leere, Vermeidungsverhalten, Schlafstörungen und sozialer Rückzug sein.

Diese Verhaltensweisen können den Verlauf der Trauer ungünstig beeinflussen. Die komplizierte Trauer ist vor allem geprägt von einem Trennungsschmerz, Vermeidungsverhalten, Intrusionen, Aggression, sozialer Isolation und Schock. Besondere Umstände des Todesfalles können die Trauer ebenfalls ungünstig beeinflussen.

So gehören zu den Risikofaktoren für die Entwicklung einer komplizierten Trauer ein plötzlicher und unerwarteter Tod, ein gewaltsamer Tod durch Fremdeinwirkung, erschreckende Bilder im Zusammenhang mit den Todesumständen, stigmatisierende Todesumstände wie zum Beispiel durch Suizid, der Verlust eines Kindes oder mehrfache Verluste.

Weitere Umstände, die den Trauerprozess beeinflussen können, sind zum Beispiel ungeklärte Konflikte mit der verstorbenen Person oder die intensive Beschäftigung mit Erinnerungen an die verstorbene Person. Teil 2: Trauerphasen Teil 3: Umgang mit Trauer

Wann hört der Schmerz der Trauer auf?

Ein neuer Alltag kehrt ein – Irgendwann, nach einigen Monaten oder manchmal sogar Jahren, werden diese Momente seltener. Das Leben stabilisiert sich wieder. Oftmals spürt man die Erleichterung darüber, dass der Schmerz über den Verlust ab und zu weniger wird.

Und man irgendwann vielleicht wieder unbeschwertere Momente erleben kann. Irgendwann steht wieder das alltägliche Leben im Vordergrund: die Arbeit, Verabredungen mit Freunden, Kindergeburtstage oder der Garten. Das ist ganz natürlich, sehr sinnvoll und hilfreich. Ja, die Zeit vergeht und das Leben geht unweigerlich weiter.

Und dennoch tritt der Verlust des geliebten Menschen immer wieder in das Leben. Das kann auch nach Jahren noch geschehen. Ganz plötzlich kann eine Erinnerung da sein. Eine Fernsehsendung, die man immer gemeinsam geschaut hat. Jemand sagt etwas, das der geliebte verstorbene Mensch auch immer genau so gesagt hat.

Wie verändert man sich durch Trauer?

Trauer: Das hilft bei der Bewältigung Richtig mit Trauer umgehen Psychologie Veröffentlicht am: 19.10.2021 5 Minuten Lesedauer Abschiede gehören zum Leben dazu, genauso wie traurige Momente. Stirbt allerdings ein geliebter Mensch oder trennt sich der Lebenspartner, kann die Trauer anhalten. Wie Trauern Kinder © iStock / PeopleImages Wie Trauern Kinder © Iris Klöpper Nicole Friederichsen ist geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim Bundesverband Trauerbegleitung e.V. (BVT) und systemische Trauerbegleiterin (BVT) sowie Traumapädagogin. Sie erklärt im Interview, warum Trauer eine wichtige Bewältigungsstrategie ist.

Trauer ist die natürliche Reaktion auf einen Verlust. Zunächst einmal ist sie damit ein Teil vom Abschiednehmen. Das erlebt jeder Mensch in seinem Leben und ist auch nicht auf Trauer durch Tod beschränkt. Jeder trauernde Mensch benötigt Zeit, um das Geschehene zu begreifen und in sein Leben zu integrieren.

Es ist dafür wichtig, dass wir eine gesellschaftliche Anerkennung für trauernde Menschen finden, um Trauerprozessen einen natürlichen Raum zu geben. Trauer ist so individuell wie die Menschen selbst. Es gibt sicherlich wiederkehrende Muster im Verlauf der Trauer, aber ich würde mit meinem heutigen Wissensstand Abkehr nehmen von festen Zeiten für die Dauer eines Trauerprozesses oder die Einteilung in Phasen.

Vielmehr ist es wichtig zu wissen, dass auch noch nach Monaten oder Jahren ein Tief erfolgen kann. In der Fachliteratur finden wir hierzu beispielsweise Bilder von Gezeiten. Es geht im Trauerprozess vornehmlich darum, die Trauer und die Erinnerungen in das Leben zu integrieren und mit dem Verlust zu leben und auch daran zu wachsen.

Nein, aber natürlich gibt es Ähnlichkeiten. Viele trauernde Menschen leiden unter Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Konzentrationsstörungen und Antriebslosigkeit. Andere vergraben sich in Ablenkung. Wieder andere sind kontrolliert und die nächsten haben vielleicht schon Verluste erlebt und haben Erfahrungen gesammelt.

Niemand kann vorhersehen, wie ein Verlust sich auswirkt. Ich finde es wichtig, die Trauer zuzulassen, denn durch Reaktionen wie Weinen, Wut und den Schmerz lösen sich die Gefühle und wir kommen voran in der Verarbeitung. Nicole Friederichsen Geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim Bundesverband Trauerbegleitung e.V.

(BVT), systemische Trauerbegleiterin (BVT) sowie Traumapädagogin Eine Unterdrückung oder Verdrängung von Trauer kann eventuell zu körperlichen oder seelischen Erkrankungen führen. Die Gefühle, die nicht ausgelebt werden, bahnen sich dann manchmal einen anderen Weg im Körper.

Freude würden wir vermutlich nie unterdrücken und durch die Tabuisierung von Sterben, Tod und Trauer fühlen sich viele Menschen verunsichert, ihre Trauer zu zeigen. Wir müssten diese Frage nicht beantworten, wenn es „normal” wäre, Trauer im Alltag zu zeigen. Das ist uns im Bundesverband Trauerbegleitung e.V.

ein großes Anliegen, dafür engagieren wir uns bundesweit ehrenamtlich. Trauern geht nicht richtig oder falsch, Jeder Mensch muss für sich einen Weg finden, den Verlust in sein Leben zu integrieren und zu begreifen, was da passiert ist. Auch die Umstände des Verlusts haben einen großen Einfluss auf die Trauer jedes Einzelnen.

  • Wichtig finde ich es, mit sich selbst ehrlich zu sein, seine Gefühle zu achten und zu spüren, was jetzt guttut.
  • Ungeachtet von den „Ratschlägen” von außen, denn da gibt es keine Vergleiche.
  • Jeder Mensch ist individuell und damit auch seine Trauer.
  • Der Schmerz verändert sich.
  • Für jeden.
  • Das kann Wochen dauern, Monate oder Jahre.

Wenn trauernde Menschen genau hinschauen, dann sind es minimale Veränderungen oder auch mal riesige Schritte. Der Schmerz darf sein, soll sein und stellt für manche auch eine liebevolle Verbindung zum Verstorbenen oder dem Verlust dar. Ich gebe mal ein bildliches Beispiel.

Den Schmerz kann man sich wie eine Wunde vorstellen, die anfangs ganz tief ist und dann langsam verheilt. Die Größe der Narbe hängt am Ende auch davon ab, wie oft man den Schorf wieder abgerissen hat und wie die Wundheilung insgesamt verlaufen ist. Manche Narben schmerzen auch nach Jahren noch. Andere verblassen im Laufe der Zeit und spielen im Alltag eine untergeordnete Rolle.

Nicole Friederichsen Geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim Bundesverband Trauerbegleitung e.V. (BVT), systemische Trauerbegleiterin (BVT) sowie Traumapädagogin Wenn Sie nach Wochen und Monaten das Gefühl haben, nicht wieder in den Alltag zu finden, oder zum Beispiel gar nicht in der Lage sind zu arbeiten, dann fände ich es wichtig, darüber nachzudenken.

Dabei könnten Sie den Erstkontakt zu Ihrem behandelnden Arzt, einem vertrauten Menschen oder auch dem Arbeitgeber aufnehmen, um sich Verbündete und Unterstützung zu suchen. Nahezu in jedem Ort gibt es zunächst niedrigschwellige Angebote wie Trauercafés. Auch Trauergruppen, Einzelbegleitung oder Selbsthilfegruppen sind im Internet oder über entsprechende Einrichtungen vor Ort zu finden.

In der Praxis erlebe ich viele Fälle, in denen Trauergruppen oder eine Beratung präventiv aufgesucht werden. Doch natürlich benötigt nicht jeder trauernde Mensch eine Gruppe oder psychotherapeutische Hilfe, manchen reicht auch schon ein stabiles, geduldiges Umfeld – sowohl beruflich wie auch privat. Wie Trauern Kinder © iStock / FatCamera Kann die Trauer allein nicht überwunden werden, können Selbsthilfegruppen oder Gesprächsrunden eine Hilfe sein. Seien Sie da! Egal ob Kollege, Chef, Freund, Nachbar. Ein Verlust ist ein einschneidendes existenzielles Erlebnis und braucht viel Zeit.

Seien Sie ein guter Zuhörer und lassen Sie nicht nach. Es ist nicht nach sechs Wochen wieder alles gut, sondern es dauert. Melden Sie sich regelmäßig und bieten Sie Hilfe an. Scheuen Sie sich nicht, das Thema anzusprechen, und machen Sie auch die eigene Hilflosigkeit sichtbar. Bewerten Sie nicht, sondern begleiten in dem Bereich, der Ihnen liegt.

Hauswirtschaftliche Unterstützung, Spaziergänge, gemeinsame Mittagspausen im Job. Wenn wir alle wieder ein wenig mehr Vertrauen in uns und unsere Fähigkeiten als Gemeinschaft bekommen, dann sind wir auch eine gute Unterstützung für trauernde Menschen.

  1. Wie jemand trauert und welche Unterstützung er dann benötigt, ist ganz unterschiedlich.
  2. Um die Trauer überwinden zu können, ist deshalb ein individueller Ansatz sinnvoll.
  3. Die AOK kümmert sich um ihre Versicherten und hat zahlreiche Hilfsangebote entwickelt.
  4. Mit einem Aufenthalt in einer Rehabilitationseinrichtung, die auf die Trauerbewältigung spezialisiert ist, kann neue Kraft geschöpft werden.

Wenn sich eine Depression ankündigt, ist eine ambulante psychotherapeutische Behandlung sinnvoll. Die AOK übernimmt dafür die Kosten. Menschen, die sich in der Pflege engagieren, sind häufig mit dem Thema Trauer konfrontiert. Der Familiencoach Pflege stärkt die seelische Gesundheit von Angehörigen und nimmt sich dem wichtigen Thema Trauer an.

Adblock
detector