Der historische Jugendroman “Nathan und seine Kinder” ist zur Zeit des dritten Kreuzzuges, in Jerusalem angesiedelt. Die Autorin, Mirjam Pressler, wollte 2009 mit ihrem Roman, das letzte Werk von Ephraim Lessing “Nathan der Weise” (1779) für die heutige Zeit verständlicher und lebendiger machen.
- Sie wurde für dieses herausragende Kinder- und Jugendbuch mit dem Internationalen Buchpreis Corina, ausgezeichnet.
- Der Roman besteht aus achtzehn Kapiteln.
- In jedem dieser Abschnitte, erzählt jeweils eine von acht Personen, einen Teil der Geschichte aus ihrer Perspektive.
- Die Hauptfigur selbst, den reichen Kaufmann, Nathan der Weise, lässt die Autorin nicht selbst erzählen.1.
Kapitel: GESCHEM Im ersten Kapitel erinnert sich ein Waisenjunge, wie im Hause des Kaufmanns Nathan Feuer ausbricht. Da der Junge selbst durch einen Brand behindert ist, kann er nicht helfen, sieht aber wie ein junger Tempelritter die Tochter Nathans, Recha, vor den Flammen rettet.
- Der von seiner Reise heimgekehrte Nathan forscht erfolglos nach Rechas Retter.
- Als er den Waisenjungen entdeckt, nimmt er ihn bei sich auf und gibt ihm den Namen Geschem.2.
- Apitel: DAJA Im zweiten Abschnitt reflektiert Daja, Rechas Erzieherin, ihre Beteiligung am Kreuzzug nach Jerusalem, bei dem sie ihren Mann und ihre beste Freundin verloren hat.
Als alleinstehende Witwe hatte sie das Glück von Nathan für seine Tochter als Lehrerin engagiert zu werden und jetzt in seinem Haus leben zu dürfen.3. Kapitel: ELIJAHU Nathan Freund, Elijahu beschreibt die Panik Nathans, als dieser vom Brand erfährt und glaubt, dass Recha etwas zugestossen sein könnte.
Elijahu erinnert sich an den Brand in Nathans Haus vor 17 Jahren. Damals kam der Kaufmann nach Hause und fand die Leichen seiner Frau und seiner sieben Söhne. Einige Jahre später übergibt ein Klosterbruder Nathan die kleine Recha, ein getauftes Waisenkind. Er zieht sie wie seine eigene Tochter auf.4. Kapitel: RECHA Recha ist davon überzeugt, dass sie ein Engel vor den Flammen gerettet hat.
Da ihr niemand glaubt geht sie in die Stadt und will ihren Retter, den Tempelritter aufsuchen. Als sie ihn bei der Grabeskirche stehen sieht, kann sie nur seinen Körper ansehen und geht beschämt nach Hause zurück.5. Kapitel: TEMPELRITTER Der Tempelritter denkt nach dem Brand an seine Vergangenheit.
- Während er mit anderen Kreuzfahrern in einen Hinterhalt des Sultans geriet, wurde er als einziger vor der Enthauptung verschont, weil er dem Bruder des Sultans sehr ähnlich sieht.
- Nun soll er auf Anordnung des Stadtherrn den Sultan ausspionieren, was er nicht tun will.6.
- Apitel: AL HAFI Der Derwisch Al Hafi ist ein guter Freund des reichen, jüdischen Kaufmanns Nathan, gleichzeitig aber Vetter des Sultans Saladin.
Er berichtet von dessen prekären Lage, dem verschwenderischen Lebensstil bei gleichzeitigem Ausbleiben der Steuern. Sittah, die Schwester des Sultans, bittet Al Hafi seinen Freund Nathan zu fragen, ob er Saladin Geld borgen würde.7. Kapitel: DAJA Nathan und Daja treffen zufällig den Tempelritter.
Der Kaufmann bedankt sich bei ihm für die Rettung seiner Tochter. Dieser beleidigt aber den “Juden”. Daja redet dem Tempelritter ins Gewissen und erinnert ihn an die christlichen Grundsätze. Nathan lädt den Tempelritter großzügig zum Abendessen ein. Beschämt nimmt dieser an, Nathan und er werden Freunde.
Sie träumen gemeinsam von einer friedlichen Welt. Währenddessen verliebt sich die anwesende Recha in den Tempelritter.8. Kapitel: RECHA Recha träumt vom Tempelritter und denkt auch tagsüber an ihn.9. Kapitel: SITTAH Die Schwester des Sultans, die seine Ratgeberin ist, soll den Vetter des englischen Königs, Richard Löwenherz, heiraten.
- Der König verlangt, dass sich Sittah zum christlichen Glauben bekennt und fordert das Heilige Kreuz sowie ein Landstück westlich des Jordans.
- Saladin stuft dies als Kriegslist ein.
- Um selbst Krieg führen zu können, fehlt dem Sultan das Geld, deswegen will er vom reichen Nathan Geld borgen.10.
- Apitel: ABU HASSAN Dieser ist Muslime und Hauptmann im Heer Saladins.
Da er findet, dass Saladin nicht hart genug gegen die Juden vorgeht, wendet er sich von ihm ab und schließt sich einer Gruppe an, die den Sultan stürzen wollen.11. Kapitel: TEMPELRITTER Der Tempelritter führt eine Gruppe von Pilgern durch Jerusalem, dabei denkt er an seine Jugend.
Damals, als er erfuhr dass sein Vater die Familie verlassen hatte,um ins Heilige Land zu gehen, beschloss er es ihm gleich zu tun und wurde Tempelritter. Während er gedanklich wieder in die Wirklichkeit zurückkehrt, sieht er, dass er die Pilgern vor Rechas Haus geführt hat.12. Kapitel: AL HAFI Al Hafi bittet seinen Freund Nathan, dem Sultan Geld zu borgen.
Nathan ist einverstanden. Als er beim Sultan ankommt empfängt ihn dieser mit einer Frage:” Welche der drei Religionen, die auf Abraham zurückzuführen sind (Christentum, Judentum und Islam), ist die richtige? Saladin erwartet eine falsche Antwort und hofft damit Nathan zu mehr Freigiebigkeit zu bringen.
Nathan antwortet mit der berühmten Ringparabel: Ein Ring, dem man die Kraft zuschrieb, den Träger liebenswert und sein Leben angenehm zu machen, wurde vom jeweils herrschenden König immer an seinen Lieblingssohn vererbt. Einmal aber wollte ein König keinen seiner Söhne bevorzugen, er liebte sie alle gleich.
Er ließ zwei täuschend ähnliche Kopien des Rings herstellen. Die drei Söhne stritten daraufhin, wer denn jetzt den echten Ring hätte und landeten vor dem Richter. Dieser meinte sie alle hätten den falschen Ring, denn keiner zeigte sich liebenswürdig. Den drei Söhnen trug er auf, sich als Besitzer des echten Ringes, sanftmütig und liebenswert zu zeigen und gute Werke zu tun.
Die Parabel beeindruckte Saladin, Nathan wurde fortan sein Freund und der Sultan bekam sein Darlehen.13. Kapitel: DAJA Daja befindet sich am Markt, als der Tempelritter sie bittet ihn später zu treffen um ihm Rechas Geheimnis zu verraten. Dabei berichtet Daja, dass Recha Christin ist, obwohl sie beim Juden Nathan aufwächst.14.
Kapitel: TEMPELRITTER Der Tempelritter ist verzweifelt. Hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu Recha und seinem Keuschheitsgelübde als Tempelritter, fragt er den Patriarchen (Bischof von Jerusalem) ob ein Mädchen dass zwar christlich getauft ist, aber nach dem jüdischen Glauben erzogen wurde überhaupt noch eine Christin ist.
Der Patriarch will den Namen des Juden wissen und ihn auf den Scheiterhaufen bringen. Doch der Tempelritter schweigt und zieht sich zurück. Kapitel 15-17: RECHA / ELIJAHU Nathan und sein Verwalter Elijahu bringen kostbare Stoffe zu Saladin. Sie beobachten das seltsame Verhalten von Saladin Hauptmann, Abu Hassan.
Am Rückweg werden sie brutal zusammengeschlagen. Elijahu überlebt, Nathan liegt blutüberströmt auf der Strasse und kann nicht mehr gerettet werden. Recha trauert um ihren Ziehvater. Sie denkt daran, dass Nathan immer wieder behauptet hat, dass das Band der Liebe stärker ist als das Band des Blutes.
Der Tempelritter fordert Rache und macht die Christen verantwortlich, Elijahu hält Abu Hassan für den Drahtzieher. Recha aber meint, sie wolle nicht wissen wer der Mörder ihres Vaters ist – wichtig ist dass Nathan gelebt hat und Gutes vollbracht hat. Fazit Das klassische Werk “Nathan der Weise” plädiert für die Toleranz zwischen den Religionen.
Mirjam Pressier erzählt Lessings Drama mit ihren eigenen Worten, verständlich und spannend. Es ist auch heute noch brandaktuell und aus der heutigen Schullektüre nicht mehr wegzudenken.
Wie viele Seiten hat Nathan und seine Kinder?
Die Frage bleibt offen. MIRJAM PRESSLER: Nathan und seine Kinder. Beltz & Gelberg 2009.264 Seiten, 16,95 Euro.
Was passiert im 3 Kapitel von Nathan und seine Kinder?
Kapitel 3: Elijahu, S. Elijahu berichtet von der Handelsreise und der Angst um Recha, die das Feuer bei Nathan und ihm ausgelöst haben. Der Brand ruft Erinnerungen wach: Nathans Frau und seine sieben Söhne waren vor ca.18 Jahren bei einem Hausbrand, den Kreuzfahrer gelegt hatten, ums Leben gekommen.
Wie endet Nathan und seine Kinder?
Nathan und seine Kinder • Lektürehilfe Vorlage für Mirjam Presslers 2009 veröffentlichten Roman »Nathan und seine Kinder« war Lessings Drama »Nathan der Weise« von 1779. Ort der Handlung ist Jerusalem im Jahr 1192 nach dem Dritten Kreuzzug. Hauptpersonen sind der jüdische Kaufmann Nathan und seine Tochter Recha, Sultan Saladin und der Tempelritter Leu von Filnek.
- Zentrales Motiv ist die »Ringparabel«, mit der Nathan auf Saladins Frage nach der wahren Religion antwortet.
- Vorerst bleibt der Friede zwischen den Religionen ein Traum: Nathan wird ermordet und die Täterschaft bleibt ungeklärt.
- Die achtzehn Kapitel des Buches werden jeweils aus der Perspektive einer von insgesamt acht Personen erzählt und tragen deren Namen.
Der Versuch der Christen, im Dritten Kreuzzug Jerusalem von den Moslems zurückzuerobern, ist gescheitert. In der Stadt herrscht Sultan Saladin, dessen Truppen unter Hauptmann Abu Hassan einen hinterhältigen Angriff der Christen abgewehrt haben. Saladin lässt daraufhin alle Templer töten, nur der Tempelritter Leu von Filnek wird begnadigt.
- Urze Zeit später rettet dieser aus einem brennenden Haus Recha, die getaufte Pflegetochter des wohlhabenden jüdischen Kaufmanns Nathan.
- Nathan gilt als weiser und ausgleichender Mann, der viel Gutes tut, und Recha wächst in dem Glauben auf, Nathans leibliche Tochter zu sein.
- Der Tempelritter und Recha verlieben sich ineinander, doch eine dauerhafte Verbindung zwischen einem Christen und einer Jüdin erscheint ausgeschlossen.
Deshalb schaltet sich Rechas Erzieherin Daja ein. Sie verrät dem Tempelritter, dass Recha Christin und lediglich Nathans Ziehtochter sei, und weiht auch Recha in das Geheimnis ein. Der verwirrte Tempelritter sucht Rat beim Patriarchen von Jerusalem und schildert ihm den Fall, woraufhin dieser den Tod des ihm unbekannten Juden fordert.
Der Tempelritter ahnt, dass es ein Fehler war, den Patriarchen ins Vertrauen zu ziehen. Aus Geldnot bestellt der Sultan den reichen Nathan zu sich. Statt Nathan um ein Darlehen anzugehen, will Saladin den wegen seiner Weisheit berühmten Mann zunächst auf die Probe stellen und konfrontiert ihn mit der Frage nach der wahren Religion.
Nathan antwortet mit der Parabel von den drei Ringen. Danach seien alle drei Religionen gleichrangig und denselben Werten verpflichtet, nämlich der Liebe zu Gott und den Menschen. Gerührt bietet Saladin daraufhin Nathan seine Freundschaft an. Kurze Zeit später wird Nathan brutal ermordet.
Als Täter kommen sowohl fanatische Moslems aus Abu Hassans Gefolgschaft als auch Christen als Handlanger des Patriarchen in Frage. Die trauernde, aber durch Erfahrungen gereifte Recha verzichtet jedoch auf Aufklärung der Tat und Rache. Sie will das Andenken an ihren Ziehvater bewahren und tritt sein Erbe an, indem sie versöhnliche Worte findet.
Mirjam Pressler bezeichnet ihr Buch im Nachwort als eine Variation von Lessings Werk. Die Autorin lässt jede ihrer Figuren zu Wort kommen und das Geschehen aus deren Sicht erzählen. Der Leser kann sich auf diese Weise gut einfühlen in fremde Lebenswelten und findet Zugang zu historischen Ereignissen.
- Die friedliche Koexistenz der drei monotheistischen Religionen und die wechselseitige Toleranz, von der Lessings Nathan träumt, sind auch in der multireligiösen Gesellschaft des 21.
- Jahrhunderts ein aktuelles Thema.
- Zusammenfassung von Heike Münnich.
- © Inhaltsangabe.de.
- Veröffentlicht am 6.
- November 2013.
Zuletzt aktualisiert am 27. September 2022. Mirjam Pressler (1940–2019) war eine erfolgreiche deutsche Jugendbuchschriftstellerin. Bekannt war sie darüber hinaus als renommierte Übersetzerin von Büchern aus dem Hebräischen ins Deutsche.
Der Küchenjunge erzählt, dass er unter einem Maulbeerbaum liegend beobachtet hat, wie ein unbekannter Tempelritter Recha, die Tochter seines Herrn Nathan, aus dem brennenden Haus in Sicherheit gebracht hat, was ihm selbst wegen seiner Behinderung nicht möglich war. Als der jüdische Händler Nathan von einer Geschäftsreise zurückkehrt, ist er glücklich über die Rettung seiner Tochter. In der Nacht begegnet Nathan unter dem Maulbeerbaum dem Jungen, der weder einen Namen hat noch etwas über seine Herkunft weiß. Nathan wendet sich ihm liebevoll zu und gibt ihm den Namen Geschem. | |
Daja, die Erzieherin und Gesellschafterin Rechas, wacht in der Nacht nach dem Brand über ihren geliebten Schützling. Sie erinnert sich an die Ereignisse, die sie vor vierzehn Jahren in Nathans Haus gebracht hatten. Im christlichen Abendland als Waise aufgewachsen, hatte sie sich aus Abenteuerlust einem Kreuzzug angeschlossen, zu dem auch ihr späterer Mann Gisbert gehörte. Die Reise nach Jerusalem war strapaziös und voller Entbehrungen. Daja wurde Zeugin von Raub und Totschlag und Vergewaltigungen. Nachdem Gisbert vor den Mauern Jerusalems umgekommen war, begegnete die unglückliche Witwe Nathan, der eine Erzieherin für seine Tochter suchte. | |
Elijahu ist Nathans Verwalter und Freund. Der Brand und Rechas Rettung lösen bei ihm die Erinnerung aus an ein Massaker der Kreuzfahrer in Gath, der Heimatstadt von Elijahu und Nathan. Dabei waren achtzehn Jahre zuvor Nathans Frau und sieben Söhne in den Flammen umgekommen. Nach den sieben Trauertagen brachte ein Klosterbruder einen Säugling zu Nathan. Nathan sah darin ein Zeichen Gottes, nahm das Kind als sein eigenes an, nannte es Recha und zog mit ihm und Elijahu nach Jerusalem. Jetzt fordert Nathan von Elijahu, das begabte Findelkind Geschem wie einen eigenen Sohn zu erziehen. Dies sei eine Menschenpflicht, unabhängig davon, ob Geschem als Jude oder Moslem geboren sei. Elijahu fügt sich. | |
Beim Aufwachen erinnert sich Recha an ihren Retter als einen Engel und sieht nur widerstrebend ein, dass es sich um einen Menschen gehandelt haben muss. Nachdem sie am Vortag dem Tod nahe gewesen war, läuft sie heute durch Jerusalem und ist überrascht von den vielfältigen Eindrücken, die sie mit allen Sinnen wahrnimmt. In der Nähe der Grabeskirche entdeckt sie den Tempelritter, dem sie ihr Leben verdankt. Sein Anblick trifft sie wie ein Blitz und sie beschließt, Daja zu bitten, ihn in das Haus ihres Vaters einzuladen. | |
Als die Truppen der Kreuzfahrer den zwischen Richard Löwenherz und dem Sultan vereinbarten Waffenstillstand brechen wollten, gerieten sie in einen Hinterhalt. Der Tempelritter erinnert sich in der Nacht nach der Rettung Rechas daran, wie seine Brüder, unter ihnen sein Freund Helmfried, daraufhin auf Geheiß des Sultans enthauptet wurden. Einzig ihm schenkte Saladin das Leben und stellte ihn unter seinen persönlichen Schutz. Der Tempelritter spürt, dass er an einem Wendepunkt im Leben steht. Er beginnt zu akzeptieren, dass er nicht Curd von Stauffen, der Sohn Konrads, sondern Leu von Filnek, Konrads Neffe ist: eine Tatsache, die anzunehmen ihm bisher schwer gefallen war. Am nächsten Morgen geht er zum Patriarchen von Jerusalem, um diesen um eine Aufgabe zu bitten. Der Patriarch verlangt von ihm, als Spion gegen Saladin und seine Soldaten zu arbeiten und den Sultan zu töten. Der Tempelritter verwehrt sich dagegen, seinem Wohltäter Schaden zuzufügen, doch der Patriarch besteht auf Einhaltung der Gehorsamspflicht gegenüber der Kirche. | |
Al-Hafi ist ein Derwisch (muslimischer Mystiker und Asket) und ein Vetter von Sultan Saladin. Er berichtet von einem Gespräch mit seinem Freund Nathan, in dem er diesem gestanden hat, von Saladin zum Schatzmeister ernannt worden zu sein. Nathan konnte sich nur schwer damit abfinden, seinen Freund in den Diensten des grausamen Herrschers zu wissen. Al-Hafi vermutet, dass der Tempelritter deshalb begnadigt worden sei, weil er Saladins geliebtem älteren Bruder, dem verschollenen Assad, ähnlich sehe. Während al-Hafi seinen Gedanken nachhängt, wird er ungewollt Zeuge eines geheimen Treffens zwischen Melek al-Adel, dem jüngeren Bruder Saladins und dem Hauptmann Abu Hassan. – Die Staatskasse ist leer und Schiffe mit Steuereinnahmen aus Ägypten werden sehnsüchtig erwartet. Um finanzielle Engpässe zu überwinden, hat Sittah, die Schwester Saladins, al-Hafi vorgeschlagen, seinen Freund Nathan um ein Darlehen anzugehen. | |
Daja erzählt von der zufälligen Begegnung Nathans mit dem Tempelritter. Voller Verachtung für den Juden hatte der junge Templer dessen Dank für Rechas Rettung zurückgewiesen. Daja appellierte daraufhin an die christlichen Werte der Templer und lud den Ritter zum Nachtmahl in Nathans Haus ein. Am Abend tauschten Nathan und er sich über die biblische Vision einer idealen Welt aus und wurden Freunde. Recha verliebte sich in den jungen Mann. | |
Recha träumt, dass ihre Liebe zu dem Tempelritter keine Erfüllung findet. Sie sehnt sich danach, über die Gefühle zu reden, die sie bestürmen, doch ihre Freundinnen von früher sind weit weg verheiratet oder haben eigene Sorgen wie die hochschwangere Lea, von der erwartet wird, dass sie einen Jungen zur Welt bringt. | |
Saladins Schwester Sittah denkt über einen Vorschlag des englischen Königs Richard Löwenherz nach, demzufolge sie selbst einen seiner Vettern und ihr Bruder Melek Richards verwitwete Schwester heiraten soll. Dem machthungrigen Melek kommt dieser Plan sehr entgegen, würde er doch seinen Bruder Saladin schwächen und ihn selbst stärken. Obwohl Saladin, der sich nach Frieden sehnt, in dem Angebot eine List vermutet, wird der englische Unterhändler mit Prunk und Würden empfangen. Tatsächlich gilt der Vorschlag des englischen Königs schon nicht mehr: Die Schwester des Königs verweigere sich der Verheiratung und von Sittah werde erwartet, dass sie zum christlichen Glauben übertrete. Saladin erbittet sich Bedenkzeit, denn wegen der leeren Staatskassen können die Kreuzfahrer zur Zeit nicht angegriffen werden. Das Vermögen reicher Juden gerät in den Fokus allgemeiner Überlegungen, sogar Raubmord oder Enteignung werden erwogen. | |
Der Hauptmann unter Saladin war verantwortlich für den Hinterhalt, in den die Templer geraten waren, und genießt seitdem das Vertrauen des Sultans. In einem Selbstgespräch gibt er jedoch zu, sich einer Widerstandsgruppe angeschlossen zu haben, deren Ziel es ist, den Sultan zu stürzen und dem ehrgeizigem Melek zur Macht zu verhelfen. Abu Hassan wirft Saladin vor, seinen Feinden nicht mit ausreichender Härte zu begegnen und sogar Juden in Jerusalem angesiedelt zu haben. Saladins Nachgiebigkeit gegenüber Andersgläubigen sei ketzerisch und scharf zu verurteilen. | |
Der Tempelritter hat sich in Recha verliebt und ist sich gleichzeitig der Unmöglichkeit einer Verbindung mit einer Jüdin bewusst. Während er eine Gruppe fränkischer Pilger durch Jerusalem führt, denkt er über seine Herkunft nach. Aufgewachsen auf der Stauffenburg hatte er schon als Kind gespürt, dass ihn etwas von seinen Brüdern unterschied. Später stellte sich heraus, dass er nicht Konrad von Stauffens Sohn Curd war, sondern Leu von Filnek, der Sohn von Konrads Schwester. Seine Mutter hatte ihn als Kind auf der Stauffenburg zurückgelassen, als sie ihrem Mann ins Heilige Land gefolgt war. Als sich ein neuer Kreuzzug formierte, der Jerusalem zurückerobern wollte, schloss Curd von Stauffen sich ihm an. Unterwegs wurde ihm der Templer Helmfried zum Lehrer und Vorbild. | |
Al-Hafi schildert, wie Sittah ihn zu Nathan geschickt hatte, um diesen zum Sultan zu bringen. Statt von Nathan, der im Volk der Weise genannt wird, Geld zu verlangen, stellte der Sultan ihm die Frage nach der wahren Religion und wollte wissen, welcher Glaube der richtige sei. Al-Hafi spürte die Gefahr, in der sein Freund sich befand, doch Nathan antwortete mit einer Geschichte, der sogenannten Ringparabel: Ein wunderschöner Ring, der zudem aus seinem Träger einen angenehmen und wohltätigen Menschen macht, wird seit vielen Generationen an denjenigen Sohn weitervererbt, den der Vater am meisten liebt. Als die Reihe an einen Vater kommt, der seine drei Söhne gleichermaßen liebt, lässt er zwei weitere identische und vom Original nicht zu unterscheidende Ringe anfertigen. Nach dem Tod des Vaters bricht unter den Söhnen ein Streit aus, welcher der Ringe der echte und wahre sei. Ein Richter, der in der Sache entscheiden soll, sieht sich außerstande und rät jedem der drei Ringbesitzer so zu leben und sich seinen Mitmenschen gegenüber zu verhalten, als sei sein Ring der echte. Zwischendurch unterbrach Saladin Nathan, weil er erkannte, dass jeder der Ringe für eine der drei monotheistischen Religionen steht. Auch wenn sie Gott auf unterschiedliche Weise dienten, so hätten sie doch denselben Auftrag: Liebe zu Gott und zu den Menschen und Dankbarkeit für das Leben. Saladin ist gerührt und Nathan wird sein Freund. Bevor dieser sich verabschiedet, bietet er Saladin ein Darlehen an, um Jerusalem vor neuen Angriffen schützen zu können. Die Rede kommt auf die Heldentat des von Saladin begnadigten Templers. Dankbar erfährt der Sultan dessen Namen und Aufenthaltsort. Allein mit al-Hafi gesteht Nathan, dass der Frieden zwischen den Religionen nur ein Traum und die Wirklichkeit eine andere sei. | |
Daja erzählt, wie sie aus heiterem Himmel das Heimweh nach Europa wie eine Krankheit überkam und sie daraufhin für den Abend eine Verabredung mit dem Tempelritter traf. Sie war sich bewusst, dass die Wahrheit über Rechas Herkunft Nathans Leben zerstören würde. Nachdem sie sich im Gespräch mit dem Tempelritter zunächst zurückhalten konnte, entfährt ihr die Andeutung, dass Recha eine Christin und nicht Nathans leibliche Tochter ist. | |
Der Tempelritter ist verwirrt von Rechas Enthüllung. Gleichzeitig steht sein Keuschheitsgelübde seiner Liebe zu Recha im Weg. Er will den Patriarchen bitten, ihn von seinem Gelübde zu entbinden. Als er dem Kirchenoberhaupt den hypothetischen Fall schildert, dass ein Jude eine Christin als seine Tochter aufgezogen hat, wird der Patriarch hellhörig und will den Namen des Juden wissen. Es wird nicht deutlich, ob der Tempelritter in seiner Bedrängnis Nathan verrät, er erkennt jedoch die Gefahr, in die er Nathan gebracht hat. Er beschließt, den Sultan um Hilfe bitten. | |
Geschem berichtet von einer Geschäftsreise nach Jericho, die Nathan Recha zuliebe unternahm, und zu der auch Geschem, Elijahu und Jakob mitkommen. Geschem war glücklich, dass Elijahu sich wie ein Vater um ihn kümmerte, doch die Unwissenheit über seine religiöse Abstammung bedrückte ihn. In Jericho lernt er von dem muslimischen Jungen Mussa alles über die Gewinnung von Balsam. Als Mussa am Abend dem Ruf des Muezzin folgt, entscheidet sich Geschem dafür, als Jude zu leben. | |
Recha erzählt, wie sie von Daja erfuhr, dass sie ein christliches Findelkind ist. Daja gab vor, mit der Aufdeckung des Geheimnisses die Hochzeit von Recha und dem Tempelritter ermöglichen zu wollen. Die verzweifelte Recha irrte daraufhin durch Jerusalem und fühlte sich schutz- und heimatlos und betrogen. Gleichwohl erkannte sie, dass ihr das harte Schicksal der bettelnden Straßenkinder erspart geblieben war. Bei ihrer Rückkehr ins Haus traf sie auf Geschem und zwischen ihnen entstand eine ungewohnte Nähe. | |
Elijahu berichtet vom schrecklichsten Tag seines Lebens: Nachdem die Schiffe mit den Steuereinnahmen angekommen waren, begleitete er Nathan in den Palast des Sultans, um Sittah kostbare Stoffe zu verkaufen. Die Begegnung mit Saladin verlief herzlich und freundschaftlich. Auch der in prächtige orientalische Gewänder gekleidete Tempelritter war zugegen. Von ihm ging das Gerücht, der Sohn des verschollenen Assad und geliebter Neffe von Saladin zu sein. Elijahu beobachtete unterdessen den Hauptmann Abu Hassan, der Böses im Schilde zu führen schien. Tatsächlich wurden Elijahu und Nathan auf dem nächtlichen Heimweg von Vermummten überfallen. Nathan wurde brutal ermordet und der schwer verletzte Elijahu schleppte den Leichnam in sein Haus. | |
Recha erzählt von ihrer Trauer um ihren Vater. Dankbar erinnert sie sich an das Gespräch mit Nathan vor dessen Tod. Nathan hatte ihr über den Brand in Gath erzählt, den Verlust seiner Familie und wie Recha zu ihm gebracht wurde. Sie wären Vater und Tochter, weil sie einander liebten, auch wenn sie keine leiblichen Verwandten wären. Als Elijahu aus langer Bewusstlosigkeit erwachte, beschuldigte er Abu Hassans Leute des Mordes an Nathan. Der Tempelritter dagegen vermutete die Mörder im Gefolge des Patriarchen und fühlte sich selbst schuldig wegen seiner unbedachten Äußerung gegenüber dem Kirchenoberhaupt. Recha beschwichtigte sowohl Elijahu als auch den Tempelritter. Sie wäre nicht auf Rache aus, sondern wollte stattdessen das Andenken an Nathan als einen besonderen und wohltätigen Menschen bewahren und sein Erbe antreten. |
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Warum hat Geschem zwei Namen?
Geschehen – Während sich der Hausherr auf einer Handelsreise in Damaskus befindet, bricht in seinem Haus ein Feuer aus. Der behinderte Geschem ist unfähig einzugreifen und wird Zeuge, wie ein unbekannter Tempelritter Recha, Nathans Tochter, aus den Flammen rettet.
- Geschem verliert das Bewusstsein und glaubt aufwachend, dass Recha tot ist.
- Erst allmählich erkennt er, dass sie wohlauf ist und in den Armen des inzwischen heimgekehrten Nathan liegt, der sich erfolglos nach der Identität des Retters erkundigt.
- Nach dem Abendmahl begibt sich der von Schlaflosigkeit geplagte Geschem in den Innenhof.
Dort wird er von Nathan nach seinem Namen und seiner Herkunft befragt. Er erzählt ihm, dass er seine Eltern nicht kenne und keinen Namen habe. Nathan erbarmt sich des Jungen und lässt ihn den Namen Geschem (hebräisch Regen), Geschem Ben Abraham oder Ibn Ibrahim – je nachdem, zu welcher Religion sich der Junge bekennen wird.
Wie alt ist Recha?
Recha ist Nathans Adoptivtochter, wovon sie aber lange nichts weiß. Sie wurde von ihrem Vater dazu erzogen, ihren Verstand zu gebrauchen, ist aber oft auch empfänglich für die Schwärmereien ihrer christlichen Erzieherin Daja. Die folgende Charakterisierung geht ausführlich auf Recha ein.
Recha ist 18 Jahre alt und lebt zusammen mit ihrem Adoptivvater Nathan und ihrer christlichen Erzieherin Daja in gut situierten Verhältnissen in Jerusalem. Sie erfährt erst im Verlauf des Dramas, dass Nathan nicht ihr leiblicher Vater ist und sie eigentlich eine getaufte Christin. Ihr richtiger Namen lautet Blanda von Filnek und sie ist die Schwester des Tempelherrn und die Nichte des Sultans.
Zu Nathan kam sie als Baby, da ihre Mutter bei der Geburt starb und ihr Vater in den Krieg ziehen musste. Er ließ das kleine Mädchen von seinem Reitknecht zu seinem Freund Nathan bringen, der es als Jüdin liebevoll großzog. Recha ist schwärmerisch veranlagt, da sie den Tempelherrn, der sie aus dem brennenden Haus gerettet hat, zunächst für einen Engel hält.
- Sie lässt sich aber von den vernünftigen Argumenten ihres Vaters überzeugen und kommt dann selbst zu dem Schluss, dass der Tempelherr ein Mensch und kein Engel ist.
- Ihren Vater Nathan liebt und bewundert Recha.
- Daher ist für sie auch die Vorstellung, dass er nicht ihr leiblicher Vater ist und sie ihn verlieren könnte, schrecklich.
Er ist auch ihr Lehrer und sie hat ihr ganzes Wissen nur von ihm. Es handelt sich dabei aber nicht um totes Wissen, sondern Nathan bringt ihr immer in bestimmten Situationen und aus bestimmten Gründen etwas bei. Bei Recha löst dieses ganzheitliche Lernen Erkenntnisprozesse aus und sie ist in der Lage, ihre Vernunft selbstständig zu gebrauchen.
Andererseits lässt sie sich aber auch teilweise von der schwärmerischen Daja einnehmen, wobei sie aber merkt, dass deren Denkweise ihr fremd ist, weil sie oft gegensätzlich zu der ihres Vaters ist. Daja bestärkt sie beispielsweise in ihrem Engelsglauben und erzählt ihr viele Heiligengeschichten. Recha will davon aber nicht zu viel wissen, weil es sie verwirrt und sie merkt, dass diese Denkweise nicht zu ihr passt.
Hinweis: Ihr bereitet euch auf eine Klausur bzw. Prüfung zu Nathan der Weise vor? Ihr möchtet sehen, ob ihr die Charaktere gut kennt? Wir haben einen leichten Test für euch erstellt (vier Antwortmöglichkeiten pro Frage, eine Antwort richtig). Legt gleich los unter Nathan der Weise: Aufgaben / Übungen,
Nathan der Weise: Zusammenfassung / Inhaltsangabe der Aufzüge Nathan der Weise: Detaillierte Zusammenfassung / Inhaltsangabe aller Auftritte Nathan der Weise: Aufbau Nathan der Weise: Interpretationen Übersicht
Nathan der Weise: Interpretation und Analyse aller Auftritte Nathan der Weise: Ringparabel Nathan der Weise: Familiengeschichte
Nathan der Weise: Charakterisierungen Übersicht mit Personenkonstellation
Nathan der Weise: Charakterisierung Nathan Nathan der Weise: Charakterisierung Tempelherr Nathan der Weise: Charakterisierung Saladin Nathan der Weise: Charakterisierung Recha Nathan der Weise: Charakterisierung Sittah Nathan der Weise: Charakterisierung Patriarch Nathan der Weise: Charakterisierung Daja Nathan der Weise: Charakterisierung Al-Hafi Nathan der Weise: Charakterisierung Klosterbruder
Nathan der Weise: Der Autor Gotthold Ephraim Lessing Nathan der Weise: Hintergründe Nathan der Weise: Epochenzuordnung Nathan der Weise: Aufgaben und Übungen
Wie viele Seiten hat Nathan?
172 S.
Was passiert in Kapitel 2 von Nathan und seine Kinder?
Kapitelzusammenfassung – Nathan und seine Kinder (Mirjam Pressler) Der historische Jugendroman “Nathan und seine Kinder” ist zur Zeit des dritten Kreuzzuges, in Jerusalem angesiedelt. Die Autorin, Mirjam Pressler, wollte 2009 mit ihrem Roman, das letzte Werk von Ephraim Lessing “Nathan der Weise” (1779) für die heutige Zeit verständlicher und lebendiger machen.
- Sie wurde für dieses herausragende Kinder- und Jugendbuch mit dem Internationalen Buchpreis Corina, ausgezeichnet.
- Der Roman besteht aus achtzehn Kapiteln.
- In jedem dieser Abschnitte, erzählt jeweils eine von acht Personen, einen Teil der Geschichte aus ihrer Perspektive.
- Die Hauptfigur selbst, den reichen Kaufmann, Nathan der Weise, lässt die Autorin nicht selbst erzählen.1.
Kapitel: GESCHEM Im ersten Kapitel erinnert sich ein Waisenjunge, wie im Hause des Kaufmanns Nathan Feuer ausbricht. Da der Junge selbst durch einen Brand behindert ist, kann er nicht helfen, sieht aber wie ein junger Tempelritter die Tochter Nathans, Recha, vor den Flammen rettet.
Der von seiner Reise heimgekehrte Nathan forscht erfolglos nach Rechas Retter. Als er den Waisenjungen entdeckt, nimmt er ihn bei sich auf und gibt ihm den Namen Geschem.2. Kapitel: DAJA Im zweiten Abschnitt reflektiert Daja, Rechas Erzieherin, ihre Beteiligung am Kreuzzug nach Jerusalem, bei dem sie ihren Mann und ihre beste Freundin verloren hat.
Als alleinstehende Witwe hatte sie das Glück von Nathan für seine Tochter als Lehrerin engagiert zu werden und jetzt in seinem Haus leben zu dürfen.3. Kapitel: ELIJAHU Nathan Freund, Elijahu beschreibt die Panik Nathans, als dieser vom Brand erfährt und glaubt, dass Recha etwas zugestossen sein könnte.
Elijahu erinnert sich an den Brand in Nathans Haus vor 17 Jahren. Damals kam der Kaufmann nach Hause und fand die Leichen seiner Frau und seiner sieben Söhne. Einige Jahre später übergibt ein Klosterbruder Nathan die kleine Recha, ein getauftes Waisenkind. Er zieht sie wie seine eigene Tochter auf.4. Kapitel: RECHA Recha ist davon überzeugt, dass sie ein Engel vor den Flammen gerettet hat.
Da ihr niemand glaubt geht sie in die Stadt und will ihren Retter, den Tempelritter aufsuchen. Als sie ihn bei der Grabeskirche stehen sieht, kann sie nur seinen Körper ansehen und geht beschämt nach Hause zurück.5. Kapitel: TEMPELRITTER Der Tempelritter denkt nach dem Brand an seine Vergangenheit.
- Während er mit anderen Kreuzfahrern in einen Hinterhalt des Sultans geriet, wurde er als einziger vor der Enthauptung verschont, weil er dem Bruder des Sultans sehr ähnlich sieht.
- Nun soll er auf Anordnung des Stadtherrn den Sultan ausspionieren, was er nicht tun will.6.
- Apitel: AL HAFI Der Derwisch Al Hafi ist ein guter Freund des reichen, jüdischen Kaufmanns Nathan, gleichzeitig aber Vetter des Sultans Saladin.
Er berichtet von dessen prekären Lage, dem verschwenderischen Lebensstil bei gleichzeitigem Ausbleiben der Steuern. Sittah, die Schwester des Sultans, bittet Al Hafi seinen Freund Nathan zu fragen, ob er Saladin Geld borgen würde.7. Kapitel: DAJA Nathan und Daja treffen zufällig den Tempelritter.
- Der Kaufmann bedankt sich bei ihm für die Rettung seiner Tochter.
- Dieser beleidigt aber den “Juden”.
- Daja redet dem Tempelritter ins Gewissen und erinnert ihn an die christlichen Grundsätze.
- Nathan lädt den Tempelritter großzügig zum Abendessen ein.
- Beschämt nimmt dieser an, Nathan und er werden Freunde.
Sie träumen gemeinsam von einer friedlichen Welt. Währenddessen verliebt sich die anwesende Recha in den Tempelritter.8. Kapitel: RECHA Recha träumt vom Tempelritter und denkt auch tagsüber an ihn.9. Kapitel: SITTAH Die Schwester des Sultans, die seine Ratgeberin ist, soll den Vetter des englischen Königs, Richard Löwenherz, heiraten.
Der König verlangt, dass sich Sittah zum christlichen Glauben bekennt und fordert das Heilige Kreuz sowie ein Landstück westlich des Jordans. Saladin stuft dies als Kriegslist ein. Um selbst Krieg führen zu können, fehlt dem Sultan das Geld, deswegen will er vom reichen Nathan Geld borgen.10. Kapitel: ABU HASSAN Dieser ist Muslime und Hauptmann im Heer Saladins.
Da er findet, dass Saladin nicht hart genug gegen die Juden vorgeht, wendet er sich von ihm ab und schließt sich einer Gruppe an, die den Sultan stürzen wollen.11. Kapitel: TEMPELRITTER Der Tempelritter führt eine Gruppe von Pilgern durch Jerusalem, dabei denkt er an seine Jugend.
- Damals, als er erfuhr dass sein Vater die Familie verlassen hatte,um ins Heilige Land zu gehen, beschloss er es ihm gleich zu tun und wurde Tempelritter.
- Während er gedanklich wieder in die Wirklichkeit zurückkehrt, sieht er, dass er die Pilgern vor Rechas Haus geführt hat.12.
- Apitel: AL HAFI Al Hafi bittet seinen Freund Nathan, dem Sultan Geld zu borgen.
Nathan ist einverstanden. Als er beim Sultan ankommt empfängt ihn dieser mit einer Frage:” Welche der drei Religionen, die auf Abraham zurückzuführen sind (Christentum, Judentum und Islam), ist die richtige? Saladin erwartet eine falsche Antwort und hofft damit Nathan zu mehr Freigiebigkeit zu bringen.
- Nathan antwortet mit der berühmten Ringparabel: Ein Ring, dem man die Kraft zuschrieb, den Träger liebenswert und sein Leben angenehm zu machen, wurde vom jeweils herrschenden König immer an seinen Lieblingssohn vererbt.
- Einmal aber wollte ein König keinen seiner Söhne bevorzugen, er liebte sie alle gleich.
Er ließ zwei täuschend ähnliche Kopien des Rings herstellen. Die drei Söhne stritten daraufhin, wer denn jetzt den echten Ring hätte und landeten vor dem Richter. Dieser meinte sie alle hätten den falschen Ring, denn keiner zeigte sich liebenswürdig. Den drei Söhnen trug er auf, sich als Besitzer des echten Ringes, sanftmütig und liebenswert zu zeigen und gute Werke zu tun.
- Die Parabel beeindruckte Saladin, Nathan wurde fortan sein Freund und der Sultan bekam sein Darlehen.13.
- Apitel: DAJA Daja befindet sich am Markt, als der Tempelritter sie bittet ihn später zu treffen um ihm Rechas Geheimnis zu verraten.
- Dabei berichtet Daja, dass Recha Christin ist, obwohl sie beim Juden Nathan aufwächst.14.
Kapitel: TEMPELRITTER Der Tempelritter ist verzweifelt. Hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu Recha und seinem Keuschheitsgelübde als Tempelritter, fragt er den Patriarchen (Bischof von Jerusalem) ob ein Mädchen dass zwar christlich getauft ist, aber nach dem jüdischen Glauben erzogen wurde überhaupt noch eine Christin ist.
- Der Patriarch will den Namen des Juden wissen und ihn auf den Scheiterhaufen bringen.
- Doch der Tempelritter schweigt und zieht sich zurück.
- Apitel 15-17: RECHA / ELIJAHU Nathan und sein Verwalter Elijahu bringen kostbare Stoffe zu Saladin.
- Sie beobachten das seltsame Verhalten von Saladin Hauptmann, Abu Hassan.
Am Rückweg werden sie brutal zusammengeschlagen. Elijahu überlebt, Nathan liegt blutüberströmt auf der Strasse und kann nicht mehr gerettet werden. Recha trauert um ihren Ziehvater. Sie denkt daran, dass Nathan immer wieder behauptet hat, dass das Band der Liebe stärker ist als das Band des Blutes.
- Der Tempelritter fordert Rache und macht die Christen verantwortlich, Elijahu hält Abu Hassan für den Drahtzieher.
- Recha aber meint, sie wolle nicht wissen wer der Mörder ihres Vaters ist – wichtig ist dass Nathan gelebt hat und Gutes vollbracht hat.
- Fazit Das klassische Werk “Nathan der Weise” plädiert für die Toleranz zwischen den Religionen.
Mirjam Pressier erzählt Lessings Drama mit ihren eigenen Worten, verständlich und spannend. Es ist auch heute noch brandaktuell und aus der heutigen Schullektüre nicht mehr wegzudenken. : Kapitelzusammenfassung – Nathan und seine Kinder (Mirjam Pressler)
Wie viele Kinder hatte Nathan?
Verluste und neue Familienmitglieder – Ungefähr zur Zeit der Schlacht um Askalon, bei der Assad stirbt, bringt Nathan seine Frau und seine sieben Söhne zu seinem Bruder nach Darun, da die Juden von den Christen verfolgt werden. Allerdings bringt dies keine Rettung für sie, da Christen das Haus des Bruders anzünden, während sich alle außer Nathan darin befinden.
ER verliert seine gesamte Familie und hadert daraufhin mit Gott. Er kleidet sich in einen Sack und wirft sich in den Staub. Er weint und macht Gott Vorwürfe. Aber nach drei Tagen ist er bereit, wieder nach vorne zu sehen und genau da steht der Reitknecht mit dem wenige Wochen alten Baby vor ihm und überreicht ihm dieses.
Wolf lässt Blanda zu Nathan bringen, weil er sich darauf verlassen kann, dass seine Tochter bei seinem Freund in guten Händen ist. Dies ist auch der Fall, da Nathan die Kleine wie sein eigenes Kind aufzieht und sie genauso liebt. Er nennt sie Recha und erzieht sie im jüdischen Glauben.
- Außerdem nimmt er die Christin Daja als Erzieherin für Recha in seinen Haushalt auf.
- Sie ist eine schweizerische Kreuzfahrerwitwe, die mit ihrem Mann nach Palästina kam und dort blieb, nachdem ihr Mann zusammen mit Kaiser Friedrich in einem Fluss ertrank.
- Daja weiß von Rechas Amme, dass ihr Schützling Christin ist und es fällt ihr immer schwerer, dem Mädchen nichts davon zu sagen.
Nathan kann sie allerdings immer wieder mit teuren Geschenken zum Schweigen überreden. Leu von Filnek wächst währenddessen unter dem Namen Curd von Stauffen auf und wird Tempelritter wie sein Onkel. Dieser stirbt auf einem Kreuzzug. Sein Neffe kommt als Verstärkung des Ordens während des dritten Kreuzzuges ins Heilige Land und wird während einer Schlacht von den Truppen Saladins zusammen mit 19 anderen Kreuzrittern gefangen genommen.
Da er Saladin an seinen verschollenen Bruder Assad erinnert, begnadigt er ihn als einzigen der zwanzig Gefangenen. Der Tempelherr darf sich nun frei in Jerusalem bewegen, bis Saladin entschieden hat, was weiterhin mit ihm geschieht. Als es in Nathans Haus brennt, während sich dieser auf einer Geschäftsreise befindet, rettet er Recha aus den Flammen, ohne zu wissen, dass es sich um seine Schwester handelt.
Nathan dankt ihm nach seiner Rückkehr und kann trotz der antisemitischen Einstellung des Tempelherrn dessen Freundschaft erringen. Bei einem Besuch in Nathans Haus verliebt er sich in Recha und will sie heiraten und auch sie hegt Gefühle ihm gegenüber, auch wenn diese eher freundschaftlich sind.
Diese Entwicklung freut Daja, welche ebenfalls nicht weiß, dass die beiden jungen Leute Geschwister sind. Sie will, dass Recha wieder als Christin lebt und hofft, dass das junge Paar sie mit zurück nach Europa nimmt. Da Nathan einer Hochzeit noch nicht zugestimmt hat, treibt sie ihren Plan voran, indem sie erst dem Tempelherrn und später Recha über die christliche Herkunft des Mädchens aufklärt.
Beim Tempelherrn führt dies zunächst zu Zorn auf Nathan, so dass er diesen beim Patriarchen anklagt, während Recha Verlustängste in Bezug auf ihren geliebten Vater plagen. Der Tempelherr bereut seine unbesonnene Tat aber schnell und bittet Nathan um Verzeihung.
- Dieser nimmt ihn mit zu Saladin, wo sich bereits Recha aufhält, da Sittah nach ihr schicken ließ.
- Dort klärt sich die ganze Vergangenheit auf und alle freuen sich darüber, dass sie miteinander verwandt sind: Recha und der Tempelherr sind Geschwister und als Kinder von Saladins und Sittahs Bruder Assad deren Nichte und Neffe und Nathan will auch ein Vater für den Bruder seiner Tochter sein.
Hinweis: Ihr bereitet euch auf eine Klausur bzw. Prüfung zu Nathan der Weise vor? Ihr möchtet sehen, ob ihr die Charaktere gut kennt? Wir haben einen leichten Test für euch erstellt (vier Antwortmöglichkeiten pro Frage, eine Antwort richtig). Legt gleich los unter Nathan der Weise: Aufgaben / Übungen,
Nathan der Weise: Zusammenfassung / Inhaltsangabe der Aufzüge Nathan der Weise: Detaillierte Zusammenfassung / Inhaltsangabe aller Auftritte Nathan der Weise: Aufbau Nathan der Weise: Interpretationen Übersicht
Nathan der Weise: Interpretation und Analyse aller Auftritte Nathan der Weise: Ringparabel Nathan der Weise: Familiengeschichte
Nathan der Weise: Charakterisierungen Übersicht mit Personenkonstellation
Nathan der Weise: Charakterisierung Nathan Nathan der Weise: Charakterisierung Tempelherr Nathan der Weise: Charakterisierung Saladin Nathan der Weise: Charakterisierung Recha Nathan der Weise: Charakterisierung Sittah Nathan der Weise: Charakterisierung Patriarch Nathan der Weise: Charakterisierung Daja Nathan der Weise: Charakterisierung Al-Hafi Nathan der Weise: Charakterisierung Klosterbruder
Nathan der Weise: Der Autor Gotthold Ephraim Lessing Nathan der Weise: Hintergründe Nathan der Weise: Epochenzuordnung Nathan der Weise: Aufgaben und Übungen
Ist Daja die Tochter von Nathan?
Das Drama spielt zur Zeit des Dritten Kreuzzuges (1189–1192) in Jerusalem. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der jüdische Kaufmann Nathan. Er lebt mit seiner Adoptivtochter Recha und ihrer Erzieherin Daja in Jerusalem.
Wie ist die Familie von Nathan gestorben?
Vier Vorgeschichten im “Nathan” – Zur analytischen Struktur der Dramenhandlung im “Nathan” gehren vier verschiedene Vorgeschichten, die mit den zeitlich nherliegenden beginnend, in chronologisch umgekehrter Reihenfolge aufgedeckt werden. (vgl. Koebner 1987, S.144ff.) Alle Vorgeschichten greifen in irgendeiner Weise ineinander.
- Die Geschichte von Saladins jngerem Bruder Assad, der wahrscheinlich zum Christentum konvertiert und als Wolf von Filnek eine neue Identitt annimmt. Er heiratet eine adelige Christin aus dem Haus der von Stauffen und wird mit ihr Vater zweier Kinder, einem Sohn (Leu von Filnek), der im Drama als Tempelherr agiert, und einer Tochter, die unter ihrem Taufnamen Blanda von Filnek nach dem Tod der Eltern, von einem Reitknecht, dem spteren Kosterbruder Bonafides, zu dem mit Assad (Wolf von Filnek) befreundeten Nathan gebracht wird. Assad, der eine Zeitlang in Europa und dann wieder in Palstina lebt, schtzt Nathan vor antisemitischen Angriffen von Christen, ist aber dann, wahrscheinlich als christlicher Ritter, bei kriegerischen Auseinandersetzungen bei Gazza (Gaza) oder Askalon umgekommen. Nathan, der mit Assad (Wolf von Filnek) befreundet gewesen ist, nennt Blanda, die er, nachdem seine Familie bei einem von Christen verbten Judenpogrom in Gath ermordet worden ist, an Kindes Statt aufnimmt, Recha.
- Nach dem Tod der Eltern wird der verwaiste Sohn vom Bruder seiner verstorbenen Mutter in Deutschland erzogen. Dort nimmt er als Tempelritter den Namen seines Adoptivvaters an und nennt sich fortan Curd von Stauffen. In dieser Zeit wird Recha vom spteren Klosterbruder zu Nathan gebracht.
- Nathans Familie, seine Frau und seine sieben Shne, werden bei einem Judenpogrom in der Stadt Gath, das von den Christen verbt wird, ermordet. Nathan, der seine Familie dorthin gebracht hat, weil er sie dort sicher whnte, muss erfahren, dass seine Lieben im eigenen Haus verbrannt sind. Nach einer mehrttigen Phase der Wut und Verzweiflung an Gott wird ihm von einem Reitknecht (der sptere Klosterbruder) ein christliches Mdchen (Blanda von Filnek/Recha) bergeben, fr das er fortan wie ein leiblicher Vater liebevoll sorgt. Als das dramatische Geschehen auf der Bhne einsetzt, sind diese Ereignisse 18 Jahre her.
- Zwanzig Jahre nach diesen Vorkommnissen regiert Sultan Saladin in Jerusalem mit harter Hand und lsst etliche christliche Ritter, Tempelritter, hinrichten, Lediglich bei einem einzigen macht er eine Ausnahme, weil er in dessen Gesichtszgen eine gewisse hnlichkeit mit seinem verschollenen jngeren Bruder Assad vermutet. Der unvermutet Verschonte wird, whrend er unbehelligt durch Jerusalem geht, Zeuge eines Brandes im Hause Nathans, der sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Geschftsreise befindet. Gerade noch kann er Recha aus den Flammen retten, will aber, nachdem er erfahren hat, dass sie eine Jdin ist, nichts mehr von dieser und seiner Rettungstat wissen. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, arbeitet er als Fhrer auf dem Sinai, von dem er einige Wochen nach dem Brand bei Beginn der Dramenhandlung wieder nach Jerusalem zurckkehrt.
In welcher Zeit spielt Nathan?
▷Nathan der Weise Zusammenfassung: Das Werk im Überblick! Sherin El Safty – 01.04.2019 “Nathan der Weise” fällt in die Zeit der Aufklärung, dessen Vertreter Lessing war. | Foto: Alex Samuels/Unsplash Leider reicht es für deine Abiturprüfungen nicht nur aus, sich eine Zusammenfassung von “Nathan der Weise” durchzulesen. Für deine Vorbereitung aufs Abitur solltest du zusätzlich einige grundlegende Fakten über dieses Drama auf dem Schirm haben.
Nathan der Weise” ist das letzte Werk des deutschen Dichters Gotthold Ephraim Lessing.1779 wurde es veröffentlicht und am 14. April 1783 in Berlin uraufgeführt. Damit fällt das Drama ziemlich genau in das Zeitalter der, Es besteht aus fünf Akten und stellt ein typisches Ideendrama dar. Dies bedeutet, dass das literarische Werk ein philosophisches Prinzip vermitteln soll.
Damit die Idee deutlich im Vordergrund steht, muss der Autor weitestgehend auf eine detaillierte Ausgestaltung, besonders der einzelnen Personen, verzichten. Aus diesem Grund wird nahezu ausschließlich mit Idealtypen gearbeitet. In “Nathan der Weise” steht, wie in den meisten Werken Lessings, der Toleranzgedanke der Aufklärung im Vordergrund.
- Nathan der Weise” war zu seiner Entstehung eine literarische Antwort Lessings an den damaligen Hamburger Hauptpastor Johann Melchior Goeze.
- Im sogenannten Fragmentenstreit standen sich die Befürworter der “natürlichen Religion” und die Anhänger des traditionellen biblischen Glaubens gegenüber.
- Für Lessing, der zur ersteren Gruppierung gehörte, war die Vernunft dem Glauben übergeordnet.
Zudem kritisierte er, dass die Bibel den Menschen zu Intoleranz gegenüber anderen Religionen erziehe. Johann Melchior Goeze war jedoch ein Vertreter des orthodoxen Luthertums und bestand auf die Unantastbarkeit der Bibel und auf die vorrangige Stellung des Glaubens gegenüber der Vernunft.
Wie verlor Nathan seine Familie?
Akt IV –
Akt, Szene | Personen | Relevanter Inhalt/Handlung | Schlussfolgerung, Anmerkung, Charakterisierung |
---|---|---|---|
IV,1 | Klosterbruder, Tempelherr |
Der Tempelherr bittet den Klosterbruder um ein Gespräch mit dem Patriarchen. Er sucht dessen Rat. |
Der Tempelherr ringt mit sich selbst Nathan bezüglich. Einerseits ist Nathan für ihn ein “grader, frommer, lieber Mann”, aber andererseits kann er Nathans Tat bei Recha nicht verzeihen. |
IV,2 | Klosterbruder, Tempelherr, Patriarch |
|
Der Patriarch ist ein fundamentalistischer Dogmat ohne jede Toleranz und Barmherzigkeit. |
IV, 3 | Saladin, Sittah |
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IV, 4 | Tempelherr, Saladin |
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IV, 5 | Saladin, Sittah |
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IV, 6 | Nathan, Daja |
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Für Nathan ist der Tempelherr der Richtige für Recha, aber er hat noch ganz bestimmte Bedenken. Eine Vermutung bezüglich des Vaters des Tempelherren wird erneut angedeutet. Er möchte aber kein Falschalarm auslösen. |
IV, 7 | Nathan, Klosterbruder |
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IV, 8 | Daja, Nathan |
Daja erzählt Nathan, dass Recha in den Palast des Sultans im Namen von Sittah geholt wurde. |
|
Wie kam Daja in Nathans Haus?
Daja ist die christliche Erzieherin von Nathans Adoptivtochter Recha. Sie kam als Frau eines Kreuzfahrers ins Heilige Land und ist nach dessen Tod dort geblieben. Sie ist eine überzeugte Christin und versucht Recha in ihrem Sinne zu beeinflussen. Die folgende Charakterisierung geht ausführlich auf Daja ein.
- Daja war die Frau eines schweizerischen Kreuzfahrers, der im Heer Kaiser Friedrichs nach Palästina aufgebrochen ist und zusammen mit diesem in einem Fluss ertrunken ist.
- Daja ist darauf im Heiligen Land geblieben und wurde die Erzieherin von Recha.
- Sie weiß von Rechas Amme, dass ihr Schützling eine getaufte Christin ist, schweigt aber aus Wertschätzung gegenüber Nathan.
Außerdem beruhigt dieser ihr schlechtes Gewissen immer wieder mit teuren Geschenken wie Schmuck und Stoffe, die er ihr von seinen Reisen mitbringt. Ihr größter Wunsch ist es, wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Deshalb hofft sie darauf, dass Recha und der Tempelherr heiraten und sie nach Europa mitnehmen.
Als sie mitbekommt, dass Nathan einer Verlobung nicht sofort zugestimmt hat, sieht sie ihren Traum in Gefahr und offenbart daher erst dem Tempelherrn und danach Recha, dass diese eigentlich eine getaufte Christin ist. Damit will sie den Druck auf Nathan erhöhen, einer Heirat zuzustimmen. Da sie weiß, dass Recha eigentlich Christin ist, versucht sie dieser den christlichen Glauben näher zu bringen, indem sie ihr Heiligengeschichten erzählt und sie in ihrem Engelsglauben bestärkt, nachdem der Tempelherr sie aus dem Feuer gerettet hat.
Mit ihrem Wunderglauben steht sie allerdings komplett konträr zu Nathan und Recha, da diese sich allein auf die Vernunft stützen und übersinnlichen Wundern somit nichts abgewinnen können. Dennoch schätzt Daja Nathan sehr und ist sich auch in vielen Punkten bezüglich des Glaubens mit ihm einig.
Hinweis: Ihr bereitet euch auf eine Klausur bzw. Prüfung zu Nathan der Weise vor? Ihr möchtet sehen, ob ihr die Charaktere gut kennt? Wir haben einen leichten Test für euch erstellt (vier Antwortmöglichkeiten pro Frage, eine Antwort richtig). Legt gleich los unter Nathan der Weise: Aufgaben / Übungen,
Autorin: Kirsten Schwebel Weitere Inhalte :
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Wie alt ist Curd von Stauffen?
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Was ist Nathans Vermächtnis?
Nathan und seine Kinder Mit Musik von André Kassel und Electronics von Paul Hauptmeier und Martin Recker Bühnenfassung von Kathrin Kondaurow Nathan ist tot. Er hinterlässt seiner Familie, seinen Vertrauten, der Gesellschaft ein ebenso wertvolles wie kontroverses Erbe: das Einstehen für ein ebenbürtiges und friedvolles Miteinander aller Religionen.
- Ausgehend von Mirjam Presslers Roman »Nathan und seine Kinder« nach Lessings Drama »« ist ein neues Stück Musiktheater entstanden, das die Menschen um Nathan und ihre Suche nach Identität ins Zentrum rückt.
- Wie geht Recha damit um, dass Nathan nicht ihr leiblicher Vater ist und sie von einer Christin und einem Moslem abstammt? Was bedeutet es für den jungen Tempelritter Curd von Stauffen, nicht rein christlicher Abstammung zu sein und in seiner vermeintlich jüdischen Angebeteten seine Schwester erkennen zu müssen? Wie definiert Sittah, die Schwester des herrschenden Sultans, die Frauenrolle im Islam? Und was bedeutet Identität für Geschem, einem Waisenjungen, den Nathan bei sich aufgenommen hat.
In Hinblick auf Nathans Vermächtnis nehmen alle Figuren eine eigene Perspektive ein. Über den Umgang mit elektroakustischer Musik, Live-Instrumenten und Stimme wird die inhaltliche Diversität aufgegriffen und durch die Vielfalt der musikalischen Mittel reflektiert und konterkariert.
- Geertje Boeden, freischaffende Regisseurin und Autorin, hat als Regieassistentin viele szenische Übernahmen an Häusern wie Stuttgart, Darmstadt, Warschau und Weimar sowie bei den Bregenzer Festspielen geleitet.
- Mit dieser Produktion stellte sie ihre erste Regiearbeit am DNT vor.
- Es spielt das Amalia Quartett.
: Nathan und seine Kinder
Ist Recha Jüdin?
Am 29. Oktober 1892 wurde Recha Freier in Norden geboren. – Etwa 10000 Jugendliche und Kinder entkamen dem Holocaust durch das Werk der in Norden geborenen Jüdin Recha Freier, der Jugend-Aliya. Auch einige Norder Jugendliche wurden so gerettet und erreichten das damalige Palästina, darunter auch der 2008 in Israel verstorbene Rudy Wolff.
Recha Freiers frühzeitige und klarsichtige Einschätzung der politischen Entwicklung, ihre Vision von der Rettung der jungen Generation, ihr Mut und ihre Entschlossenheit gegen manche Widerstände halfen vielen zu überleben. Recha Freier (geborene Schweitzer) wurde am 29. Oktober 1892 in Norden geboren.
Ihr Vater Manasse Schweitzer war hier von 1891 bis 1897 Lehrer, Kantor und Vorbeter der jüdischen Gemeinde. Als Vierjährige erlebte Recha bei einem Spaziergang über den Markt, wie ein Plakat an der Umzäunung des Blücherplatzes die Familie am Weitergehen hinderte.
- Diese erste Begegnung mit antisemitischer Diskriminierung sollte als Grundmuster ihr Leben beeinflussen.
- Jahrzehnte später fasste sie das traumatische Erlebnis in ein berühmt gewordenes Gedicht: Erdbeben Der Stadtgarten Das goldglänzende Gitter geschlossen ein großes weißes Pappschild Ein Rahmen aus schwarzem Papier Eintritt für Hunde und Juden verboten! In Schlesien wuchs Recha Schweitzer auf, als einzige Jüdin der Schulklasse immer wieder von Lehrern verspottet.
Musikalisch und dichterisch begabt, studierte sie in Breslau und wurde Lehrerin und Pianistin,heiratete den Berliner Rabbiner Moritz Freier und wurde Mutter von vier Kindern. Von 1920 bis 1923 lebte die Familie in Sofia. Hier in Bulgarien gründete sie eine zionistische Organisation für junge Frauen, die u.a.
in faschistischer Zeit 1941 bis 1944 illegale Einwanderung nach Palästina organisierte. In Berlin, wohin ihr Mann als Oberrabbiner berufen wurde, sah Recha Freier bald die Not jüdischer Jugendlicher: Ächtung in Schulen, Lehrstellen, Arbeitsplätzen und fehlende Zukunftsaussichten als Folge antisemitischer Hetze.
Sie begann schon 1932, Jugendliche nach Palästina zu bringen, wo sie Pflegeeltern und Betreuer in Kibbuzim fanden. Am 30. Januar 1933, dem Tag der Machtergreifung, wurde offiziell die Jugend-Aliya gegründet. „Aliya – Aufstieg nach Jerusalem” nennen Juden die Einwanderung ins damalige Palästina und heutige Israel.
Sie stieß in jüdischen Kreisen auf Widerstand, denn man wollte die Jugend in Deutschland halten und jüdisches Leben nicht aufgeben. Mit ihrem zionistischen Elan rettete Recha Freier bis 1941 vielen Tausenden junger Juden das Leben. In Ausbildungslagern wurden die Jugendlichen in vielen Fällen auf ihr neues Leben im Kibbuz vorbereitet, lernten Hebräisch und Kenntnisse in der Landwirtschaft und wurden dann auf zum Teil schwierigen Wegen nach Palästina gebracht.
Sie scheute sich nicht, auch illegale Wege und Lügen zu nutzen, um Kinder zu retten. Während der „Kristallnacht” vom 9. auf den 10. November 1938 hielt sich die Familie in London auf, kehrte aber zurück, um das Werk fortzusetzen. Zu unterschiedlichen Zeiten hat die Familie Freier Deutschland verlassen, um sich selbst zu retten, in letzter Minute auch Recha mit ihrer jüngsten Tochter Maayan.
Später widmete Recha Freier sich in Israel der Musik und Dichtung, begründete eine Vereinigung von Musikern und Schriftstellern und schuf Texte und Kompositionen zur jüdischen Geschichte. Albert Einstein schlug sie 1954 für den Friedensnobelpreis vor.1975 wurde ihr die Würde einer Ehrendoktorin der Hebräischen Universität in Jerusalem und 1981 der Israelpreis verliehen.
Sie starb in Jerusalem am 2. Februar 1984 im Alter von 91 Jahren. Die Jugend-Aliya besteht bis heute. Sie holte nach dem Kriege junge Juden aus Nordafrika nach Israel, später aus der Sowjetunion und aus Äthiopien. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Ökumenischen Arbeitsgruppe Synagogenweg Norden Text: Almut Holler, Ökumenische Arbeitsgruppe Synagogenweg Norden
Wie heißt Rechas Mutter?
Nathan der Weise Inhalt einfach erklärt Das Drama handelt von dem Zusammenleben der verschiedenen Religionen Judentum, Islam und Christentum und der Frage nach der einen wahren Religion, Im Mittelpunkt steht der weise Jude Nathan. Der reiche Jude Nathan kehrt von einer Geschäftsreise zurück nach Jerusalem.
- Er erfährt von der Christin Daja, dem Kindermädchen von Nathans Tochter Recha, dass sein Haus gebrannt hat und Recha fast darin verbrannt wäre.
- Zum Glück wurde sie von einem Tempelherrn gerettet.
- Dieser Tempelherr wurde kurz zuvor vom Sultan Saladin begnadigt, weil ihn der Tempelherr so sehr an seinen Bruder Assad erinnert hat.
Da sich noch keiner so richtig beim Tempelhernn bedanken konnte, soll Daja ihn einladen. Nathan unterhält sich mit seinem Schachkumpel Al-Hafi, der neuedings Schatzmeister des Sultans ist. Er ist mit diesem Job aber gar nicht so zufrieden, weil er den Sultan dafür kritisiert, dass er gar nicht allen Menschen Gutes tun kann und immer ein Teil unterdrückt wird.
- Daja lädt den Tempelherrn zu Nathan ein, aber er lehnt ab, weil er nichts mit einem Juden zu tun haben will.
- App öffnen zum Interagieren Sultan Saladin spielt mit seiner Schwester Sittah im Palast Schach, aber er ist überhaupt nicht bei der Sache und verliert.
- Saladin möchte den Waffenstillstand in Jerusalem zwischen den Religionen verlängern, aber man findet keine richtige Einigung.
Al-Hafi kommt dazu und es stellt sich heraus, dass der Sultan große Geldsorgen hat. Darum soll Al-Hafi jetzt losgehen und sich Geld von den Reichen leihen. Der Sultan schlägt dabei Nathan vor, aber Al-Hafi will Nathan nicht in die Sache mitreinziehen und meint, dass er nichts hergeben würde.
Nachdem der Tempelherr Dajas Einladung abgelehnt hat, versucht Nathan sein Glück und beginnt ein Gespräch mit ihm. Am Anfang ist der Tempelherr noch abweisend, aber bald legt er sein vorurteilsbehaftetes Denken ab und versteht sich richtig gut mit Nathan. Beide kritisieren die Intoleranz zwischen den drei Religionen.
Der Tempelherr nimmt Nathans Einladung schlussendlich an und verspricht, Recha zu besuchen. Außerdem verrät er Nathan seinen Namen: Curd von Stauffen. Nathan kommt der Name und die ganze Art des Tempelherrn irgendwie bekannt vor und er beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen.
Der Tempelherr besucht Recha und die beiden sind über ihre Gefühle zueinander verwirrt, weshalb der Tempelherr auch schnell wieder abzieht. Nathan wurde zum Sultan Saladin einberufen. Saladin fragt ihn, welche die einzig wahre Religion ist. Nathan steckt in einer Zwickmühle: Wenn er sagt, dass das Judentum die einzig wahre Religion ist, beleidigt er damit Saladin.
Wenn er sagt, dass der Islam die einzig wahre Religion ist, könnte der Sultan ihn fragen, warum er dann noch Jude ist.Nathan beschließt deshalb, mit einer Geschichte zu antworten und erzählt dem Sultan die Ringparabel, Ein Mann besitzt einen Ring, der die Kraft hat, seinen Besitzer vor Gott und den anderen Menschen angenehm zu machen.
Einzige Bedingung: Der Besitzer muss auch an diese Kraft des Rings glauben. Der Ring wird immer weitervererbt, vom Vater an den liebsten Sohn. Irgendwann passiert es, dass ein Vater drei Söhne gleich lieb hat und keinen davon verletzen will. Darum lässt er zwei weitere Ringe anfertigen, die genau identisch aussehen und gibt jedem der drei Söhne einen Ring.
Die streiten sich nach dem Tod des Vaters darum, welcher Ring nun der echte ist.Nathan vergleicht die drei Ringe mit den drei Religionen, da auch sie alle nur auf Überlieferungen, Geschichten und Glaube basieren. Die drei Brüder ziehen vor einen Richter.
- Dieser rät ihnen, sich so zu verhalten, als besäßen sie den echten Ring und ein tolerantes und humanistisches Leben zu führen.
- App öffnen zum Interagieren Saladin ist von dieser Geschichte begeistert und bittet um Nathans Freundschaft.
- Der Tempelherr wartet auf Nathan und erzählt ihm dann, dass er sich in Recha verliebt hat und sie heiraten möchte.
Aber Nathan gibt ihm dafür noch keine Erlaubnis, weil er erst genaueres über die Herkunft des Tempelherrn herausfinden will. Das weiß der Tempelherr aber nicht und deshalb ist er ziemlich enttäuscht und frustriert. Er erzählt Daja davon und die offenbart ihm Nathans Geheimnis: Recha ist in Wahrheit Christin und nur Nathans Pflegetochter.
- Der Tempelherr verfällt in vorurteilsbehaftete Denkmuster und findet das total unerhört! Der Tempelherr ist noch ganz aufgebracht von den neuen Infos und sucht den Patriarchen (hochrangiger Bischof) auf.
- Er fragt ihn, ob es in Ordnung sei, dass ein Jude ein christliches Mädchen erzieht.
- Der Patriarch verneint das und meint, dass der Jude auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte.
Als nächstes geht der Tempelherr zu Saladin und die beiden schließen Freundschaft. Der Tempelherr erzählt entrüstet von Rechas Herkunft und Nathans Geheimnis. Der Sultan bemüht sich aber, den Tempelherrn mal wieder runter zu bringen und wieder zurück zu einem toleranten Denken zu erziehen.
Rechas Herkunft wird endlich aufgedeckt, als ein Klosterbruder Nathan erzählt, dass er es war, der Recha damals zu ihm gebracht hat. Rechas Mutter ist gestorben und ihr Vater musste in den Krieg ziehen.Nathan will noch mehr über Rechas Verwandtschaft erfahren und der Klosterbruder verspricht ihm ein Gebetsbuch, in dem das alles drinstehen soll.
Der Tempelherr, der sich inzwischen wieder etwas beruhigt hat, geht erneut zu Nathan und gesteht ein, dass Nathan immer Rechas wahrer Vater bleiben wird. Außerdem gibt er zu, dass er dem Patriarchen von der Geschichte erzählt hat und bereut seine Tat.
Er bitte nochmal darum, Recha heiraten zu dürfen, aber Nathan meint, dass Rechas Bruder bekannt geworden ist und der Tempelherr ihn um Erlaubnis fragen muss. Daraufhin treffen sich Nathan, Recha, der Tempelherr, Sittah und Saladin im Palast des Sultans. Recha weiß nun auch schon von ihrer Herkunft, versichert Nathan aber, dass er ihr wahrer Vater bleiben wird.Mit Hilfe des Gebetsbuchs vom Klosterbruder kann Nathan jetzt endlich die Verwandtschaftsverhältnisse klären: Recha und der Tempelherr sind in Wahrheit Geschwister.
Ihre Eltern waren eine Christin und Assad, der Bruder von Saladin und Sittah. Damit ist Saladin der Onkel von Recha und dem Tempelherrn und es ergibt auch Sinn, warum der Tempelherr Saladin so sehr an Assad erinnert hat. Alle sind glücklich, dass die Familie wieder vereint ist und umarmen sich.
Wie heisst der Vater von Recha?
Recha im berblick – Recha, Nathans (angenommene) Tochter, entkommt whrend eines Brandes in Nathans Haus, als dieser auf einer Geschftsreise ist, mit Hilfe eines jungen Tempelherrn den Flammen und wird dadurch gerettet. Unter dem Einfluss der christlichen Haushlterin Nathans, ▪ Daja, die selbst eine christliche Schwrmerin ist, glaubt sie, dass sie ihre Rettung einem Engel zu verdanken hat.
- Als Nathan nach seiner Rckkehr von dem Geschehen und Rechas Wunderglauben erfhrt, wird sie sie von ihm einfhlsam, aber auch bestimmt wieder dahin gebracht, den ihrer Eitelkeit schmeichelnden Wunderglauben abzulegen und die Ereignisse auf der Grundlage vernnftigen Denkens zu beurteilen.
- Dabei ist sie aber erst dann bereit, ihre sie eine Zeit lang beherrschenden schwrmerisch-religisen Vorstellungen aufzugeben, als Nathan erfolgreich an andere Gefhle in ihr appellieren kann.
Als er ihr Mitgefhl anspricht, indem er sie auf den Gedanken bringt, dass ihr seit dem Brand verschwundener Retter ja auch einfach krank sein knne, ist sie bereit, sich von ihrem Vater auf den Weg der Vernunft zurckfhren zu lassen. Dabei nimmt sie an, was ihr Nathan lehrt und betont dabei (“Begreifst du aber, / Wie viel andchtig schwrmen leichter, als / Gut handeln ist?” ( I,2 ).
- Recha ist eine junge Frau, die ihren Vater Nathan auch dann noch innig liebt, als sie die Wahrheit ber ihre tatschliche Herkunft als Tochter Wolf von Filnecks erfhrt.
- V,6 ) Sie vertraut ihm und wei, dass sie ihm und seiner Zuneigung und Erziehung vieles zu verdanken hat, ohne dabei mit einer “kalten Buchgelehrsamkeit” ( V,6 ) Sie ist, auch wenn sie unter dem Eindruck ihrer Rettung durch den Tempelherrn und dem Einfluss Dajas zunchst zu einer irrationalen Schwrmerei neigt, durchaus auch eigenstndig in der Lage, vernunftgem zu denken, z.B.
als sie sich gegen die anhaltenden Christianisierungsversuche Dajas mit ihren “sonderbaren Begriffen” mit rationalen Argumenten zu wehren versteht und ausdrcklich “den Samen der Vernunft, / Den er so rein in meine Seele streute” ( III,1 ), dagegen ins Feld fhrt.
Recha bentigt einige Zeit zu erkennen, dass sie sich in den Tempelherrn verliebt hat ( III,3 ). Ihre Zurckhaltung steht dabei ganz im Gegensatz zu den Empfindungen des Tempelherrn, der sich nach ihrer Begegnung ( III,2 ) Hals ber Kopf in Recha verliebt und bei Nathan um ihre Hand anhlt ( III,9 ). Vielleicht ist das Zgern Rechas als eine Art Intuition zu verstehen, das auf die spter herauskommende Blutsverwandtschaft mit dem Tempelherrn verweist.
( V,8 ) Recha wird von ▪ Sittah in den Palast eingeladen ( IV,5 ), nachdem sie und ihr Bruder ▪ Saladin beim Besuch des ▪ Tempelherrn erfahren haben, dass Recha nicht die leibliche Tochter Nathans und dazu eine Christin ist. Die beiden sind sich dabei einig, dass in einem solchen Fall der Tempelherr Recha heiraten kann, auch wenn Nathan das nicht will.
- Sittah, die eigentlich will, dass ihr Bruder die Vormundschaft ber Recha bernehmen soll, will sich ein Bild von der jungen Frau machen.
- Auf dem Weg in den Palast erfhrt Recha von Daja die Wahrheit ber ihre Herkunft und befrchtet nun, dass Saladin ihr Nathan als Vater nehmen knne, was sie tief beunruhigt.
( V,6 ; V,7 ) Als Nathan und der Tempelherrn in der Schlussszene des Dramas zu Saladin, Sittah und Recha im Palast hinzukommen ( V,8), lst sich auch dieses Problem im Rahmen der ▪ vollstndigen Klrung der Familienverhltnisse, Am Ende stellt sich nmlich heraus, dass Recha eigentlich Blanda von Filneck heit und Tochter Wolf von Filneck, des zum Christentum konvertierten und umgekommenen Bruder Saladins und Sittahs mit dem Namen Assad und der Tempelherr ihr leiblicher Bruder ist.
Als Sugling war sie Nathan nach dem Tod ihres Vaters und ihrer Mutter vor 18 Jahren in Darun von einem Reiterknecht, dem ▪ Klosterbruder Bonafides, bergeben ( IV,7 )und seitdem von diesem grogezogen worden. Die Art und Weise, wie Recha und der Tempelherr mit dieser ganz anderen emotionalen Situation umgehen und sie geradezu euphorisch annehmen, hat in der Kritik kontroversen Einschtzung gefhrt, sie stnden am Ende da wie ▪ ” begossene Pudel in einem Rhrstck “.
Recha ist an folgenden Szenen beteiligt:
I,2 – Nathan im Gespräch mit Recha und Daja über die Rettung Rechas durch den Tempelherrn und ber den Wunderglauben II,4 – Nathan und Recha warten auf das Erscheinen des Tempelherrn III,1 – Recha und Daja warten auf den Tempelherrn III,2 – Recha begegnet dem Tempelherrn III,3 – Recha verarbeitet ihre Gefühle nach dem Treffen mit dem Tempelherrn V,6 – Recha, die die Wahrheit erfahren hat, bittet Sittah um Hilfe V,7 – Saladin verspricht Recha, ihr den Vater nicht zu nehmen V,8 – Nathan enthllt die Verwandtschaft von Recha und dem Tempelherrn, die Saladin als die Kinder seines verschollenen Bruders Assad erkennt
▪ Figurengestaltung in dramatischen Texten ▪ Kontrast- und Korrespondenzbeziehungen der Figuren ▪ Figurenkonstellation ▪ Konfiguration ▪ Figurenkonzeption ▪ Figurencharakterisierung ▪ Literarische Charakteristik Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 02.05.2021
Wie viele Akte hat Nathan der Weise?
Sekundärliteratur –
- Thomas Möbius: Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise. Königs Erläuterungen: Textanalyse und Interpretation (Bd.10).C. Bange Verlag, Hollfeld 2011, ISBN 978-3-8044-1919-3,
- Friedrich Niewöhner : Veritas sive Varietas. Lessings Toleranzparabel und das Buch von den drei Betrügern, Schneider, Heidelberg 1988, ISBN 3-7953-0761-9,
- Hans Ritscher: Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise. In: Grundlagen und Gedanken: Drama.6. Auflage. Diesterweg, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-425-06380-4,
- Timotheus Will: Lessings dramatisches Gedicht Nathan der Weise und die Philosophie der Aufklärungszeit. Schöningh, Paderborn / München / Wien / Zürich 1999, ISBN 3-506-75069-0,
- Knut Nippe: Die missbrauchte Ringparabel. In: Ichthys. Theologische Orientierung für Studium und Gemeinde. Nr.43 (2006), S.54–57
- Peter Sloterdijk : Gottes Eifer. Vom Kampf der drei Monotheismen. Verlag der Weltreligionen im Insel Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-458-71004-2,
- Günter Saße mit Sebastian Kaufmann: Gotthold Ephraim Lessing: „Nathan der Weise”. Schroedel, Braunschweig 2013, ISBN 978-3-507-47732-2,
- Friedhelm Zubke : Motive moralischen Handelns in Lessings „Nathan der Weise”. Universitätsverlag Göttingen 2008, ISBN 978-3-940344-36-6 online-Ausgabe (PDF; 2,3 MB).
- Theodor Pelster: Lektüreschlüssel. Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise. Reclam, Stuttgart 2002, ISBN 978-3-15-015316-1,
In welcher Zeit spielt das Buch Nathan und seine Kinder?
Mirjam Pressler: Nathan und seine Kinder „Nathan und seine Kinder” ist eine gelungen unkonventionelle, moderne Adaption von Gotthold Ephraim Lessings Drama „Nathan der Weise” (1779). Mirjam Pressler hat es sich zur Aufgabe gemacht, das aus noch immer viel gespielte Bühnenstück über die Koexistenz der Religionen in einer Variation zu schreiben, die Lessings Vorlage gerecht wird, aber auch jugendlichen Lesern einen Zugang zum Gedankengut der Aufklärung des 18.Jahrhunderts eröffnet.
- Vgl. Nachbemerkung.) Die Geschichte spielt zur Zeit des dritten Kreuzzugs 1191/1192 in Jerusalem.
- Dort lebt Nathan, ein wohlhabender jüdischer Kaufmann, der nach dem Tod seiner Familie die Christin Recha als Tochter angenommen hat.
- Nathan ist ein wohlwollender Mensch, der mit seinem Reichtum anderen zu helfen versucht.
In einer Stadt, in der sich die Vertreter von drei Religionen (Judentum, Christentum, Islam) feindlich begegnen, ist dies eine herausfordernde Aufgabe. Nathans Überzeugung, Verantwortungsbewusstein und Vernunft werden auf eine schwere Probe gestellt, als sich Sultan Saladin, der muslimische Eroberer und Herrscher über Jerusalem, von ihm Geld leihen will.
Denn Saladin ist als grausamer und unberechenbarer Herrscher bekannt, und Nathan muss um sein Leben fürchten. Beim Zusammentreffen stellt Saladin dem jüdischen Kaufmann eine Fangfrage. Nathan, der Weise, soll entscheiden, welche der drei Religionen, die wahre ist. Der Kaufmann beantwortet die Frage klug mit einer Gleichnis-Geschichte (Ringparabel), die für einen freundschaftlichen Ausgang sorgt und gleichzeitig ein noch huete gültiges Manifest der religiösen Toleranz aufstellt.
Mirjam Pressler behält in ihrer „modernen Nathanversion” die Figuren und die Grundkonstellation bei, überträgt aber Lessings Drama in eine epische Form. Wird im Theaterstück vorrangig die Spannung zwischen den Religionen in den Mittelpunkt gerückt, verschiebt Pressler den Schwerpunkt, indem sie deutlich stärker als Lessing die Lebensumstände und die soziale Wirklichkeit der Figuren abbildet.
Sie erfindet weitere Figuren, wie Nathans Verwalter Elijahu, das Findelkind Geschem oder Abu Hassan, den Hauptmann Saladins, die unter unterschiedlichen sozialen und religiösen Voraussetzungen im Umfeld Nathans leben. Dadurch ermöglicht sie einen lebendigen Einblick in persönliche Lebenssituationen zur Zeit der Kreuzzüge und lässt den historischen Hintergrund und den religiösen Grundkonflikt direkt erfahrbar werden.
Der einfühlsame literarische Erzählstil stützt dieses Vorhaben der Autorin. Jedes Kapitel wird von einer anderen Romanfigur erzählt und bildet durch die vielschichtigen Standpunkte bzw. durch die unterschiedliche Beobachterperspektive ein realistisches Bild ab, anders als unter den märchenhaft idealisierten Formzwängen im Werk Lessings.
Ein weiterer Grund, warum Pressler überzeugend und glaubwürdig über Israel schreiben kann, ist sicher, dass die Autorin in einem Kibbuz gelebt und auch Übersetzungen aus dem Hebräischen verfasst hat.„Nathan und seine Kinder” ist eine moderne Variation von Lessings „Nathan der Weise”, die schon Lesern ab 13 Jahren zugänglich ist.
Junge Leser werden sensibilisiert für die Grundgedanken der Aufklärung und deren Werte von Vernunft, verantwortungsvollem Handeln unter der Voraussetzung der Toleranz. Nebenbei, ohne moralischen Zeigefinger, wird dem Leser Wissen über die Kreuzzüge und den immer noch aktuellen Krieg der Religionen um Jerusalem vermittelt.
- Der Roman ist eine „Muss”-Lektüre für Lehrkräfte.
- Für alle, die sich bereits in der Sek I mit der literarischen Aufklärung auseinandersetzen, bietet Presslers Roman den „Nathan” (1779) in einer „abgestaubten”, leser- und schülerfreundlichen Form.
- FIGURENKONSTELLATION Die vielen Figuren bieten vielfältige Schreibanlässe.
Jedes Kapitel kann aus der Perspektive der tragenden Figur weiter erzählt und weiter entwickelt werden. Je nach ausgewählter Rolle verschieben sich automatisch Standpunkt, Zielsetzung und Emotion in Bezug auf den Grundkonflikt. Nathan wird bei Mirjam Pressler nicht zur Erzählfigur.
Diese Aufgabe können Schüler übernehmen, indem sie aus dessen Perspektive schreiben. RINGPARABEL Ein aktueller Bezug kann durch das Sammeln von Zeitungsausschnitten zu Konflikten, die aufgrund unterschiedlicher religiöser Überzeugung bestehen, hergestellt werden. Der Zusammenhang zwischen den Ereignissen und der Ringparabel wird dadurch sicher deutlich.
NATHAN DER WEISE Die Parallele zum „Original” kann über eine gezielte Auswahl hergestellt werden (auch durch paralleles oder sich ergänzendes Lesen). Hier bietet sich auch ein Vergleich der unterschiedlichen Ausgänge an. HISTORISCHER HINTERGRUND Zur Einordnung ist fächerübergreifendes Arbeiten in Geschichte und Religion/Ethik zur Zeit der Aufklärung und zur Zeit der Kreuzzüge gefragt.
Auch die geographische Einordnung Israels bzw. Jerusalems (z.B. mithilfe eines virtuellen Rundgangs durch Jerusalem) ist in diesem Zusammenhang zu klären. AUFKLÄRUNG Die Bedeutung von Grundwerten wie verantwortungsvolles Handeln auf der Grundlage der Toleranz sind zu diskutieren. Gerade in Klassen mit Migrationshintergrund kann die Lektüre einen wichtigen Beitrag zum interkulturellen Dialog leisten.
VISUALISIERUNG In der Erzählung für Kinder ab 7 „Nathan der Weise” von Barbara Kindermann aus dem Kindermann Verlag (2009) hat Maren Briswalter ausgewählte Szenen detailliert illustriert. Die Illustrationen bieten Schülern zu Mirjam Presslers Romane einen zusätzlichen visuellen Zugang zu Grundfiguren und Motiven. sehr gut als Klassenlektüre geeignet
Deutsch Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre Geografie/Erdkunde Geschichte Interkulturelle Erziehung
: Mirjam Pressler: Nathan und seine Kinder
Wer bringt Nathan Recha?
Curd von Stauffen : Curd ist ein Tempelherr, der in Jerusalem seiner Pflicht als Kämpfer eines Kreuzzuges nachgeht. Er rettet Recha, als es in Nathans Haus zu einem Brand kommt. Curd ist überzeugter Christ und will sich anfangs nicht auf andere Religionen einlassen. Deshalb ist er etwa Nathan gegenüber abweisend.
In welcher Zeit spielt Nathan?
▷Nathan der Weise Zusammenfassung: Das Werk im Überblick! Sherin El Safty – 01.04.2019 “Nathan der Weise” fällt in die Zeit der Aufklärung, dessen Vertreter Lessing war. | Foto: Alex Samuels/Unsplash Leider reicht es für deine Abiturprüfungen nicht nur aus, sich eine Zusammenfassung von “Nathan der Weise” durchzulesen. Für deine Vorbereitung aufs Abitur solltest du zusätzlich einige grundlegende Fakten über dieses Drama auf dem Schirm haben.
“Nathan der Weise” ist das letzte Werk des deutschen Dichters Gotthold Ephraim Lessing.1779 wurde es veröffentlicht und am 14. April 1783 in Berlin uraufgeführt. Damit fällt das Drama ziemlich genau in das Zeitalter der, Es besteht aus fünf Akten und stellt ein typisches Ideendrama dar. Dies bedeutet, dass das literarische Werk ein philosophisches Prinzip vermitteln soll.
Damit die Idee deutlich im Vordergrund steht, muss der Autor weitestgehend auf eine detaillierte Ausgestaltung, besonders der einzelnen Personen, verzichten. Aus diesem Grund wird nahezu ausschließlich mit Idealtypen gearbeitet. In “Nathan der Weise” steht, wie in den meisten Werken Lessings, der Toleranzgedanke der Aufklärung im Vordergrund.
- Nathan der Weise” war zu seiner Entstehung eine literarische Antwort Lessings an den damaligen Hamburger Hauptpastor Johann Melchior Goeze.
- Im sogenannten Fragmentenstreit standen sich die Befürworter der “natürlichen Religion” und die Anhänger des traditionellen biblischen Glaubens gegenüber.
- Für Lessing, der zur ersteren Gruppierung gehörte, war die Vernunft dem Glauben übergeordnet.
Zudem kritisierte er, dass die Bibel den Menschen zu Intoleranz gegenüber anderen Religionen erziehe. Johann Melchior Goeze war jedoch ein Vertreter des orthodoxen Luthertums und bestand auf die Unantastbarkeit der Bibel und auf die vorrangige Stellung des Glaubens gegenüber der Vernunft.
Wie ist die Familie von Nathan gestorben?
Vier Vorgeschichten im “Nathan” – Zur analytischen Struktur der Dramenhandlung im “Nathan” gehren vier verschiedene Vorgeschichten, die mit den zeitlich nherliegenden beginnend, in chronologisch umgekehrter Reihenfolge aufgedeckt werden. (vgl. Koebner 1987, S.144ff.) Alle Vorgeschichten greifen in irgendeiner Weise ineinander.
- Die Geschichte von Saladins jngerem Bruder Assad, der wahrscheinlich zum Christentum konvertiert und als Wolf von Filnek eine neue Identitt annimmt. Er heiratet eine adelige Christin aus dem Haus der von Stauffen und wird mit ihr Vater zweier Kinder, einem Sohn (Leu von Filnek), der im Drama als Tempelherr agiert, und einer Tochter, die unter ihrem Taufnamen Blanda von Filnek nach dem Tod der Eltern, von einem Reitknecht, dem spteren Kosterbruder Bonafides, zu dem mit Assad (Wolf von Filnek) befreundeten Nathan gebracht wird. Assad, der eine Zeitlang in Europa und dann wieder in Palstina lebt, schtzt Nathan vor antisemitischen Angriffen von Christen, ist aber dann, wahrscheinlich als christlicher Ritter, bei kriegerischen Auseinandersetzungen bei Gazza (Gaza) oder Askalon umgekommen. Nathan, der mit Assad (Wolf von Filnek) befreundet gewesen ist, nennt Blanda, die er, nachdem seine Familie bei einem von Christen verbten Judenpogrom in Gath ermordet worden ist, an Kindes Statt aufnimmt, Recha.
- Nach dem Tod der Eltern wird der verwaiste Sohn vom Bruder seiner verstorbenen Mutter in Deutschland erzogen. Dort nimmt er als Tempelritter den Namen seines Adoptivvaters an und nennt sich fortan Curd von Stauffen. In dieser Zeit wird Recha vom spteren Klosterbruder zu Nathan gebracht.
- Nathans Familie, seine Frau und seine sieben Shne, werden bei einem Judenpogrom in der Stadt Gath, das von den Christen verbt wird, ermordet. Nathan, der seine Familie dorthin gebracht hat, weil er sie dort sicher whnte, muss erfahren, dass seine Lieben im eigenen Haus verbrannt sind. Nach einer mehrttigen Phase der Wut und Verzweiflung an Gott wird ihm von einem Reitknecht (der sptere Klosterbruder) ein christliches Mdchen (Blanda von Filnek/Recha) bergeben, fr das er fortan wie ein leiblicher Vater liebevoll sorgt. Als das dramatische Geschehen auf der Bhne einsetzt, sind diese Ereignisse 18 Jahre her.
- Zwanzig Jahre nach diesen Vorkommnissen regiert Sultan Saladin in Jerusalem mit harter Hand und lsst etliche christliche Ritter, Tempelritter, hinrichten, Lediglich bei einem einzigen macht er eine Ausnahme, weil er in dessen Gesichtszgen eine gewisse hnlichkeit mit seinem verschollenen jngeren Bruder Assad vermutet. Der unvermutet Verschonte wird, whrend er unbehelligt durch Jerusalem geht, Zeuge eines Brandes im Hause Nathans, der sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Geschftsreise befindet. Gerade noch kann er Recha aus den Flammen retten, will aber, nachdem er erfahren hat, dass sie eine Jdin ist, nichts mehr von dieser und seiner Rettungstat wissen. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, arbeitet er als Fhrer auf dem Sinai, von dem er einige Wochen nach dem Brand bei Beginn der Dramenhandlung wieder nach Jerusalem zurckkehrt.
Wie verlor Nathan seine Familie?
Akt IV –
Akt, Szene | Personen | Relevanter Inhalt/Handlung | Schlussfolgerung, Anmerkung, Charakterisierung |
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IV,1 | Klosterbruder, Tempelherr |
Der Tempelherr bittet den Klosterbruder um ein Gespräch mit dem Patriarchen. Er sucht dessen Rat. |
Der Tempelherr ringt mit sich selbst Nathan bezüglich. Einerseits ist Nathan für ihn ein “grader, frommer, lieber Mann”, aber andererseits kann er Nathans Tat bei Recha nicht verzeihen. |
IV,2 | Klosterbruder, Tempelherr, Patriarch |
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Der Patriarch ist ein fundamentalistischer Dogmat ohne jede Toleranz und Barmherzigkeit. |
IV, 3 | Saladin, Sittah |
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IV, 4 | Tempelherr, Saladin |
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IV, 5 | Saladin, Sittah |
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IV, 6 | Nathan, Daja |
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Für Nathan ist der Tempelherr der Richtige für Recha, aber er hat noch ganz bestimmte Bedenken. Eine Vermutung bezüglich des Vaters des Tempelherren wird erneut angedeutet. Er möchte aber kein Falschalarm auslösen. |
IV, 7 | Nathan, Klosterbruder |
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IV, 8 | Daja, Nathan |
Daja erzählt Nathan, dass Recha in den Palast des Sultans im Namen von Sittah geholt wurde. |
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Wie viele Kinder hat Nathan der Weise?
Verluste und neue Familienmitglieder – Ungefähr zur Zeit der Schlacht um Askalon, bei der Assad stirbt, bringt Nathan seine Frau und seine sieben Söhne zu seinem Bruder nach Darun, da die Juden von den Christen verfolgt werden. Allerdings bringt dies keine Rettung für sie, da Christen das Haus des Bruders anzünden, während sich alle außer Nathan darin befinden.
ER verliert seine gesamte Familie und hadert daraufhin mit Gott. Er kleidet sich in einen Sack und wirft sich in den Staub. Er weint und macht Gott Vorwürfe. Aber nach drei Tagen ist er bereit, wieder nach vorne zu sehen und genau da steht der Reitknecht mit dem wenige Wochen alten Baby vor ihm und überreicht ihm dieses.
Wolf lässt Blanda zu Nathan bringen, weil er sich darauf verlassen kann, dass seine Tochter bei seinem Freund in guten Händen ist. Dies ist auch der Fall, da Nathan die Kleine wie sein eigenes Kind aufzieht und sie genauso liebt. Er nennt sie Recha und erzieht sie im jüdischen Glauben.
- Außerdem nimmt er die Christin Daja als Erzieherin für Recha in seinen Haushalt auf.
- Sie ist eine schweizerische Kreuzfahrerwitwe, die mit ihrem Mann nach Palästina kam und dort blieb, nachdem ihr Mann zusammen mit Kaiser Friedrich in einem Fluss ertrank.
- Daja weiß von Rechas Amme, dass ihr Schützling Christin ist und es fällt ihr immer schwerer, dem Mädchen nichts davon zu sagen.
Nathan kann sie allerdings immer wieder mit teuren Geschenken zum Schweigen überreden. Leu von Filnek wächst währenddessen unter dem Namen Curd von Stauffen auf und wird Tempelritter wie sein Onkel. Dieser stirbt auf einem Kreuzzug. Sein Neffe kommt als Verstärkung des Ordens während des dritten Kreuzzuges ins Heilige Land und wird während einer Schlacht von den Truppen Saladins zusammen mit 19 anderen Kreuzrittern gefangen genommen.
- Da er Saladin an seinen verschollenen Bruder Assad erinnert, begnadigt er ihn als einzigen der zwanzig Gefangenen.
- Der Tempelherr darf sich nun frei in Jerusalem bewegen, bis Saladin entschieden hat, was weiterhin mit ihm geschieht.
- Als es in Nathans Haus brennt, während sich dieser auf einer Geschäftsreise befindet, rettet er Recha aus den Flammen, ohne zu wissen, dass es sich um seine Schwester handelt.
Nathan dankt ihm nach seiner Rückkehr und kann trotz der antisemitischen Einstellung des Tempelherrn dessen Freundschaft erringen. Bei einem Besuch in Nathans Haus verliebt er sich in Recha und will sie heiraten und auch sie hegt Gefühle ihm gegenüber, auch wenn diese eher freundschaftlich sind.
- Diese Entwicklung freut Daja, welche ebenfalls nicht weiß, dass die beiden jungen Leute Geschwister sind.
- Sie will, dass Recha wieder als Christin lebt und hofft, dass das junge Paar sie mit zurück nach Europa nimmt.
- Da Nathan einer Hochzeit noch nicht zugestimmt hat, treibt sie ihren Plan voran, indem sie erst dem Tempelherrn und später Recha über die christliche Herkunft des Mädchens aufklärt.
Beim Tempelherrn führt dies zunächst zu Zorn auf Nathan, so dass er diesen beim Patriarchen anklagt, während Recha Verlustängste in Bezug auf ihren geliebten Vater plagen. Der Tempelherr bereut seine unbesonnene Tat aber schnell und bittet Nathan um Verzeihung.
Dieser nimmt ihn mit zu Saladin, wo sich bereits Recha aufhält, da Sittah nach ihr schicken ließ. Dort klärt sich die ganze Vergangenheit auf und alle freuen sich darüber, dass sie miteinander verwandt sind: Recha und der Tempelherr sind Geschwister und als Kinder von Saladins und Sittahs Bruder Assad deren Nichte und Neffe und Nathan will auch ein Vater für den Bruder seiner Tochter sein.
Hinweis: Ihr bereitet euch auf eine Klausur bzw. Prüfung zu Nathan der Weise vor? Ihr möchtet sehen, ob ihr die Charaktere gut kennt? Wir haben einen leichten Test für euch erstellt (vier Antwortmöglichkeiten pro Frage, eine Antwort richtig). Legt gleich los unter Nathan der Weise: Aufgaben / Übungen,
Nathan der Weise: Zusammenfassung / Inhaltsangabe der Aufzüge Nathan der Weise: Detaillierte Zusammenfassung / Inhaltsangabe aller Auftritte Nathan der Weise: Aufbau Nathan der Weise: Interpretationen Übersicht
Nathan der Weise: Interpretation und Analyse aller Auftritte Nathan der Weise: Ringparabel Nathan der Weise: Familiengeschichte
Nathan der Weise: Charakterisierungen Übersicht mit Personenkonstellation
Nathan der Weise: Charakterisierung Nathan Nathan der Weise: Charakterisierung Tempelherr Nathan der Weise: Charakterisierung Saladin Nathan der Weise: Charakterisierung Recha Nathan der Weise: Charakterisierung Sittah Nathan der Weise: Charakterisierung Patriarch Nathan der Weise: Charakterisierung Daja Nathan der Weise: Charakterisierung Al-Hafi Nathan der Weise: Charakterisierung Klosterbruder
Nathan der Weise: Der Autor Gotthold Ephraim Lessing Nathan der Weise: Hintergründe Nathan der Weise: Epochenzuordnung Nathan der Weise: Aufgaben und Übungen
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